Hallo, Ihr lieben! Macbeth rückt seiner möglichen Rückkehr ein weiteres Kapitel näher! An alle Fans von Dennis Parker * zwinker in Richtung bloody_vampyr* und an alle anderen : Viel Spaß beim Lesen.
Kapitel 6 : Sie?
Steven Parker schlich sich, kurz nachdem sein Sohn gegangen war, in dessen Zimmer. Leise, um den Jungen nicht zu wecken, zog er sich den Schreibtischstuhl heran, und setzte sich zu ihm ans Bett.
Wie lange hatte er das schon nicht mehr gemacht? Er beobachtete den schlafenden Dennis, sah erleichtert, wie sich dessen Brust in beruhigend gleichmäßgem Abstand hob und senkte. Sein Gesicht, dessen Linien vom schwachen Schein der Lampe sanft nachgezeichnet wurden, war wunderbar ausdruckslos, beinahe schön. Noch vor einer Stunde hatte auf ihm ein Ausdruck gelegen, der besagte dass Dennis mehr über Angst und Schmerz wusste, als ein Kind seines Alters, als überhaupt ein Kind wissen sollte. So wie jetzt, so sollte es immer sein. Vater und Sohn zusammen, vereint in einem Augenblick der Ruhe und der Harmonie. "Warum nur vertraust du dich mir nicht an?", fragte er, und schmerzhafte Gewissensbisse plagten ihn, als er sich selbst die Antwort darauf gab. " Naja, irgendwie bin ich es ja auch selber schuld! Was hast du denn schon von mir? Morgens, wenn du aufwachst, dann bin ich schon auf dem Sprung in die Firma, oder bereits weg!" Die Firma! Diese verdammte, verfluchte Firma! Wie nur hatte sie ihn so vereinnahmen, ihm so wichtig werden können, dass er alles andere um sich herum vergaß? Selbsthass mischte sich in seine Stimme, als er weiter sprach. "Und Abends, wenn ich heim komme, dann liegst du schon im Bett! Ich hab die Prioritäten falsch gesetzt, hab nur für die Firma gelebt, Millionen gemacht! Und den Menschen, der mir wirklich wichtig ist, der mir alles bedeutet, den habe ich in dem Moment im Stich gelassen, als er mich am meisten gebraucht hätte." Steven schluckte schwer. "Verzeih mir, Dennis! Ich werde dich nie mehr im Stich lassen, und Ich werde dafür sorgen, dass dir, egal wo du bist" Steven sprach diese Worte mit einem gewissen Nachdruck aus, " egal wo du bist, irgend jemand etwas antun kann!" Steven war sich nicht sicher, ob der Junge ihn hören konnte, aber er war sich sicher, dass er die Liebe, die dahinter steckte, auch im Schlaf spürte. Er stand auf, schob den Stuhl zurück auf seinen Platz, warf noch einen Blick auf den schlafenden Jungen, bevor er das Zimmer verließ, und selber schlafen ging. Als Dennis, spät am Morgen, noch schlaftrunken in die Küche tapste, war er erstaunt, seinen Vater am Küchentisch sitzen zu sehen. Er warf einen Blick auf die Uhr, 11? Und zur Sicherheit noch einen auf den Kalender, Montag? " Was machst du denn noch hier?", fragte er überrascht.
"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!"
Steven war gut gelaunt, und biß herzhaft in eine getoastete Waffel.
"Ich hab mir frei genommen!"
"Frei genommen?" Dennis sah seinen Vater verwundert an. "Ja, frei genommen! Komm mal her, und setz dich zu mir!" Der Junge nahm Platz. "Die letzten Wochen", begann Steve, "Die letzten Wochen waren sehr schlimm! Für uns beide! Für dich natürlich in erster Linie, aber auch für mich, ich habe dich leiden sehen, ohne etwas dagegen tun zu können!" Einen Augenblick lang war Dennis versucht, "Nein, du hast mich nicht leiden sehen, du hast nur gesehen, wie dein Vermögen wächst!", in das Gesicht seines Vaters zu schreien, aber er verkniff sich die Bemerkung. " Ich weiss nicht, wie ich dir helfen kann, denn ich bin kein Experte! Den brauchen wir aber, und da gehen wir jetzt auch gleich hin!" Dennis stutzte. Hatte sein Vater gerade wirklich, in einem einzigen Satz, 2 mal das Wort wir verwendet? "Ein Experte?", fragte er mißtrauisch. "Dr. Robert Van Halen, ein alter Freund von mir, ist Experte auf dem Gebiet der Kinder - und Jugendpsychologie. Ich habe" Dennis unterbrach seinen Vater. "Ich bin nicht verrückt, klar?", schrie er ihn an. " Dennis, Dennis hör mir zu, Ich weiss doch, dass du nicht verrückt bist! Sieh mal, du leidest unter entsetzlichen Träumen, die du mir nicht erzählen kannst oder willst. Vielleicht kannst du sie aber einer neutralen Person besser erzählen, und wenn wir dir Ursache deiner Träume kennen, dann können wir sie vielleicht auch bekämpfen! Mach zum Minderst einen Versuch!" Hatte er wieder zwei Mal hintereinander wir gesagt? Dennis nickte zögernd. Die Hoffnung, endlich von diesen grausamen Träumen los zu kommen, war wohl doch größer, als seine Angst, für verrückt gehalten zu werden.
2 Stunden später saßen Sie beide im Wartezimmer der Praxis von Dr. Robert Van Halen, Kinder - und Jugendpsychologe!
Dennis vertiefte sich in ein Buch
und Steven unterhielt sich mit einer jungen, attraktiven Frau,
ehe beide dann, wenige Augenblicke später, in Dr. Van Halens Büro diesem gegenüber sassen.
Dennis musterte ihn.
Er war ein älterer, aber dennoch, das sah man an seiner Kleidung, irgendwie jung gebliebener Zeitgenosse, mit grau meliertem Haar. Seine Gesichtszüge waren warm und freundlich.
" Steven, alter Freund! Was kann ich für euch tun?" " Es geht um Dennis, meinen Sohn! Er – er leidet schon seit einigen Wochen unter Alpträumen. Ich weiß mir nicht zu helfen, aber er braucht Hilfe! Bitte hilf ihm Robert!" Robert beendete abrupt Stevens Wortschwall. " Nun tritt mal auf die Bremse! Laß mich bitte mal allein mit dem Jungen reden!" Ein wenig verdutzt zwar, aber der Aufforderung Folge leistend, verließ Steven das Büro. Robert Van Halen und Dennis Parker saßen sich nun allein gegenüber
" Zunächst einmal, Dennis". Begann er, und blickte dem Jungen direkt in die Augen, " du mußt mir nichts erzählen, was du nicht erzählen möchtest! Hast du das verstanden?" Er wartete, bis Dennis kurz genickt hatte, ehe er fortfuhr. " Und alles, was du mir erzählst, wird, wenn du es nicht möchtest, niemals jemand außer mir erfahren!" Wieder wartete er auf eine Reaktion des Jungen. " Dein Vater hat mir in unserem Vorgespräch gesagt, du hast Schwierigkeiten, über diese Träume zu reden! Stimmt das?" "Hm!" " Kannst du nicht darüber reden, oder willst du es nicht?", fragte Robert vorsichtig. Dennis antwortete zögernd: " Ich kann nicht!" " Ok, du kannst nicht! Das ist auch gar nicht schlimm! Überhaupt nicht schlimm. Ich hab dir ja schon gesagt, du mußt nichts erzählen, was du nicht willst oder kannst. Aber, kannst du mir sagen, wann diese Träume angefangen haben?" Dennis dachte nach. " Vor – vor gut 4 Wochen! Vielleicht auch 5!" " Vor 5 Wochen also haben sie angefangen, diese Träume! Noch einmal, du mußt nichts sagen, aber es wäre sehr gut, wenn ich ein wenig mehr über diese Träume wüßte! Hast du etwas dagegen, wenn ich sie mir ansehe?" " Wie meinen Sie das?", fragte Dennis, plötzlich mißtrauisch. " Komm mal mit! Ich werde es dir zeigen!" Die beiden gingen in ein Nachbarzimmer. Einziges Möbelstück war eine Liege, daneben, auf einem kleinen Tisch, stand eine Art Monitor. " Was ist das?", fragte Dennis, und deutete darauf. " Ah! Das ist ein Gerät, das Hirnströme mißt. Das geht sowohl im wachen Zustand, als auch im Schlaf! Träume beeinflussen die Aktivitäten des Gehirns, und dieses Gerät hier, zeichnet diese Aktivitäten auf. Mit Linien auf einem Blatt Papier! Wenn du nichts dagegen hast, dann würde Ich dich gerne in den Zustand versetzen, in dem du dich befindest, wenn du diese Träume hast!" " Hat das was mit Hypnose zu tun?", fragte Dennis, und sah Dr Van Halen forschend an. Der lächelte. "Ja, hat es! Wenn du einverstanden bist, natürlich nur! Und keine Sorge, Hypnose ist wirklich harmlos!" "Einverstanden!", sagte Dennis. "Gut, dann leg dich doch bitte mal auf die Liege, und versuche, dich so gut es geht zu entspannen."
Dennis tat, wie ihm geheißen. Sekunden später lag er in tiefstem Schlaf, die Nadeln des Detektors flogen über das Papier, und zeichneten ruhige, gleichmäßige Linien. Plötzlich aber schlugen die Linien aus, wurden wirr, bizarr. Dennis wälzte sich auf der Liege hin und her, und in dem Moment, als sich ein Verzweiflungsschrei aus ihm heraus kämpfte, " Neeeeein! Laß mich in Ruhe!", erreicht die Nadel ihren höchsten Ausschlag. Van Halen war auf das äußerste erschrocken. Ich muß ihn zurück holen, sonst klappt er noch zusammen!, fuhr es ihm durch den Kopf. Er beendete den künstlich herbei geführten Schlaf mit einem Fingerschnippen. Dennis, schweißgebadet, wachte sofort auf, aber, anders als bei seinen anderen träumen, wußte er sofort, wo er sich befand. "Das hast du ganz toll gemacht, Dennis! Du hast gesagt, laß mich in Ruhe! Handeln deine Träume von einer Person?" Dennis nickte. " Kennst du sie? Kannst du mir den Namen der Person nennen?" Wildes Kopfschütteln. " Kannst du diese Person malen? Das könnte dir helfen! Ich würde wissen, was das für eine Person ist, und du hättest trotzdem nichts gesagt!" Der Junge überlegte kurz, bevor er nickte. Van Halen atmete erleichtert auf. " Komm mit! Ich zeige dir unseren Malraum!" Van Halen führte Dennis in ein freundlich eingerichtetes Zimmer. Dort stand, unter anderem eine Staffelei.
Tob dich nach Herzenslust aus! Leinwand und Farbe gehören dir! Ich werde in der Zwischenzeit kurz mit deinem Vater sprechen!"
Steven saß noch immer im Wartezimmer, noch immer im Gespräch mit der jungen Dame, als Van Halen ihn ansprach. " Kommst du bitte mal?"
Wenig später saßen sie sich im Büro gegenüber.
"Hast du was raus kriegen können, Robert? Hat er vielleicht einen Pavor Nocturnus?" " Bitte überlasse das Jonglieren mit medizinischen Fachausdrücken mir!", entgegnete Robert, ungewöhnlich ernst, für sein fröhliches Naturell. " Schon gut! Also, was sind das für Träume?" " Das sind keine Träume! Ich habe eine Hirnstrom- Messung mit ihm gemacht, sieh dir das an. Ruhige Alphawellen, alles normal! Aber dann, siehst du diesen extremen Ausschlag?" Steven nickte, wusste aber immer noch nicht, worauf Van Halen hinaus wollte. " Träume verursachen nicht derart starke Ausschläge! Experten sprechen hier von VISIONEN! Entschuldige mich kurz!", sagte er, und verließ das Büro! Wenig später kehrte er zurück, nacktes Entsetzen in seinem Gesicht, das mit einem Mal viel älter wirkte. "Dennis hat von einer Person visioniert. Diese Person scheint ihm etwas antun zu wollen. Ich habe ihn gebeten, diese Person aus seiner Erinnerung heraus zu malen, und ihn dann gefragt, ob Ich es dir zeigen darf. Er hat zugestimmt. Ansonsten wäre Ich gezwungen gewesen, meine Schweigepflicht zu verletzen. Schau es dir an!"
Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte Steven in ein Gesicht.
In das Gesicht Sarah Jessicas.
Ende Kapi 6
Freu mich wie immer auf Kommis!
Lg Jahni