Missy1988
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- Registriert
- März 2005
- Alter
- 36
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- w
Hallo, meine Lieben!
Nachdem ich nun einpaar Wochen Zeit hatte, mich von meiner alten FS zu verabschieden und mich und meine Ideen zu sammeln, kann ich euch heute endlich den Beginn meines neuen Projektes vorstellen.
"Was spricht dein Herz?" wird etwas anders sein als "Verfluche nie die Liebe", aber ich hoffe, dass euch die FS dennoch gefallen wird.
Ihr habt mir sehr gefehlt und ich freue mich richtig, euch jetzt die neue Story präsentieren zu können.
Ich bin nicht mehr so unbeleckt wie beim ersten Mal, doch wird nach wie vor nicht alles perfekt laufen. Darum möchte ich euch einfach bitten, dass ihr auch aussprecht, wenn euch etwas nicht gefällt oder ihr Verbesserungsvorschläge habt.
Jetzt möchte ich euch aber einfach nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen und sage Vorhang auf für:
Inhaltsangabe:
Die schöne Claudia Evans hat eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich. Vor einem Jahr jedoch brach eine Welt für die junge Frau zusammen, als ein Ausflug mit ihrem Verlobten Jonathan ein böses Ende nimmt. Nur eins ist klar: Er verlor die Kontrolle über ihren Wagen, der sich überschlug und im Straßegraben liegen blieb.
Claudia hatte Glück und überlebte den schweren Unfall geradezu unversehrt. Ihr Verlobter aber erliegt seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort.
Seit diesem Tag ist die 23-Jährige verstummt und es scheint, als ob niemand ihr Schweigen brechen kann. Auf Empfehlung ihres Hausarztes holen Claudias Eltern den gut aussehenden Mediziner Lucas Farrel zu sich, der gerade am Anfang seiner beruflichen Karriere steht, aber bereits große Erfolge vorzuweisen hat.
Tatsächlich öffnet sich Claudia nach einiger Zeit mehr und mehr für ihn und alle schöpfen neue Hoffnung.
Doch dann taucht jemand auf, der diese sofort wieder zunichte macht: Vanessa Welling, die jüngere Schwester des Verstorbenen Jonathan.
Schnell wird klar, dass sich Dr. Farrel nun noch einem weiteren Problem stellen muss, denn Vanessa ist der festen Überzeugung, dass seine Patientin Schuld am Tod ihres Bruders ist.
Es war ein Tag wie jeder andere im Haus der Familie Evans, als Dr. Henry Bale seine wöchentliche Untersuchung beendete.
Der ältere Herr war selten in seinem Leben verzweifelt, doch schon seit einiger Zeit konnte er spüren, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis einer dieser äußerst unangenehmen Momente über ihn hereinbrechen würde.
Grund dafür war die junge Frau, die wenige Schritte von ihm entfernt in einem Sessel saß und vor sich hinstarrte. Claudia Evans war wohl seine schwierigste Patientin. Auf der anderen Seite hatte er sie inzwischen richtig ins Herz geschlossen. Schließlich kannte er sie schon von klein auf.
Die 23-jährige Frau, war äußerst hübsch und es war keine Frage, dass die meisten Männer nur von ihr träumen konnten: Das braune Haar wallte über ihre zierlichen Schultern, die grünen Augen hätten sicher jedem einen wohligen Schauer über den Rücken gejagt, wenn sie einen wenigstens für einen Moment lang direkt angeschaut hätten. Doch das taten sie nie. Sie waren fast ausschließlich auf einen imaginären Punkt im Nichts gerichtet, den niemand wahrnahm, außer Claudia selbst. Die schmalen Lippen waren stets ernst. Kein Lachen. Nicht mal ein Lächeln.
Die schlanken Hände hatte sie bei jedem ihrer Treffen in den Schoß gelegt.
Auch jetzt.
Manchmal fragte sich Dr. Bale, was im Kopf seiner Patientin vorging. Dachte sie nach? Worüber?
Was quälte sie?
Gab es überhaupt etwas, das sie schwermütig machte?
Traf man zum ersten Mal auf Claudia, konnte man fast annehmen, dass sie nichts von ihrer Umwelt wahrnahm. Doch vorangegangene Untersuchungen hatten zum Glück etwas anderes ergeben. Claudias Gehirn hatte keinerlei Schäden von dem furchtbaren Unfall davongetragen.
Henry Bale sah Claudia mit einer Mischung aus Bewunderung und Mitleid an.
Der schwere Autounfall.
Er war nun schon ein Jahr her. Er selbst hatte das Wrack gesehen und es war ein Wunder, dass Claudia damals außer einigen Prellungen und blauen Flecken keine Verletzungen erlitten hatte.
Leider hatte ihr damaliger Verlobter Jonathan Welling nicht so viel Glück gehabt. Die inneren Verletzungen, die er davongetragen hatte, waren so schwer gewesen, dass Jonathan ihnen noch im Wrack erlag.
Es war merkwürdig, doch Dr. Bale empfand es als weitaus schrecklicher, was Claudia hatte durchmachen müssen; unverletzt, jedoch allein mit der Leiche ihres Geliebten, die sie aus blinden Augen anstarrte. Allein bei dem Gedanken kroch eine Gänsehaut über seinen Leib.
Es war reines Glück gewesen, dass ein weiteres Auto an diesem Sonntag Nachmittag auf der eher wenig befahrenen Straße unterwegs gewesen war. Nachdem der Fahrer Polizei und Notarzt verständigt hatte, war dann alles ganz schnell gegangen.
Henry Bale war einer der Ersten gewesen, die sich am Unfallort eingefunden hatten. Er hatte den Wagen gesehen, der völlig eingedrückt im Straßengraben gelegen hatte – entgegen der Richtung, in die das junge Paar eigentlich hatte unterwegs sein müssen.
Bald war eine Idee entwickelt worden, wie dies möglich war: Jonathan hatte das Lenkrad scharf herumgerissen, sodass der Wagen, der ohne Frage schnell gefahren war, eine halbe Drehung vollführte. Die Wucht war so stark gewesen, dass es die Räder hochgerissen haben musste, woraufhin der Wagen sich überschlug, um dann schließlich im Straßengraben liegen zu bleiben. Auf gerader Strecke. Keine Kurve. Keine Unebenheiten im Straßenbelag.
Die Polizisten waren ratlos gewesen. Nie hatten sie so etwas erlebt.
Claudia war jedoch das größte Wunder. Sie war kaum verletzt gewesen, als man sie aus dem Wrack gezogen hatte. Sie schrie nicht. Sie weinte nicht. Das Einzige, was darauf schließen ließ, dass sie etwas Schreckliches erlebt hatte, war das unkontrollierte Zittern ihres Körpers und die fest aufeinander gepressten Lippen.
Dr. Bales Blick lag noch immer auf Claudia, die kaum wahrzunehmen schien, dass jemand bei ihr war.
„Ich komme in einer Woche wieder, Claudia.“, sagte er schließlich mit seiner dunklen, rauen Stimme, ohne zu erwarten, dass er eine Antwort erhalten würde.
Wie jede Woche schwieg die junge Frau auch jetzt und starrte weiter vor sich hin.
Dr. Bale nickte nur und schenkte ihr ein warmes Lächeln, wobei er nicht mal sicher war, warum er das tat. Er wurde keines Blickes gewürdigt.
Beinahe lautlos nahm er seine Tasche und ging zur Tür. Es war seltsam, aber sobald er Claudias Zimmer betrat, hatte er das Gefühl, sie zu stören. Dabei war ihm klar, dass dieser Gedanke unbegründet war.
Doch diese Frau strahlte eine derartige Erhabenheit aus, dass man keinesfalls etwas tun wollte, was ihr hätte missfallen können. Auch, wenn sie selbst das wohl nicht gezeigt hätte. Trotzdem verspürte der Arzt jedes Mal eine Art Erleichterung, wenn er die Tür hinter sich schließen und auf den Korridor hinaustreten konnte.
Wie immer wurde Dr. Bale dort bereits von Claudias Mutter erwartet.
Caterina Evans zählte zwar 43 Jahre, doch sie konnte ohne Weiteres für Claudias ältere Schwester gehalten werden. Sie war schön wie der junge Morgen.
Die braunen Haare hatte ihre Tochter von ihr geerbt, ebenso wie ihre grünen Augen, die ihren starken, fast schon kämpferischen Charakter, verrieten der in ihrem schlanken Körper schlummerte.
Das Einzige, was ihre Schönheit trübte, war die Sorge um ihre geliebte Tochter, die ihr ins Gesicht geschrieben stand.
„Wie geht es ihr, Doktor? Hat sie etwas gesagt?“
Der Mann schüttelte betrübt den Kopf.
„Hat sie Sie angesehen?“
Erneut ein Kopfschütteln.
Mrs. Evans wirkte, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen.
„Hat sie denn gar nichts getan?“
Dr. Bale konnte es jedes Mal kaum ertragen, Caterina Evans so zu sehen. Claudia war ihre einzige Tochter und ihr Sonnenschein. Sie liebte sie abgöttisch und Dr. Bale wusste, dass sie gern mit ihrer Tochter getauscht, dass sie all ihr Leid auf sich genommen hätte, wenn es eine Möglichkeit dafür gegeben hätte.
„Es tut mir sehr leid, Caterina. Claudia zeigt keine Veränderungen, weder zum Guten, noch zum Schlechten. Sie sitzt nach wie vor da und spricht nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass sie mich nicht einmal wahrnimmt.“
„Gibt es denn nichts, was wir tun können?“
Der Arzt konnte die Verzweiflung Caterinas beinahe körperlich spüren, aber was hätte er tun sollen?
„Ich bin leider mit meinem Latein am Ende. Ich weiß nicht, wie ich Ihrer Tochter noch helfen könnte.“
Er wollte ehrlich sein, obschon er wusste, dass er Claudias Eltern damit schwer traf. Seit Jahren war er ihr Arzt des Vertrauens und jetzt, wo sie ihn so brauchten, musste er sie enttäuschen – die ganze Familie.
Aber möglicherweise gab es ja doch noch Hoffnung? Schon seit einigen Tagen hatte er hin- und herüberlegt. Und vielleicht würde es doch noch jemanden geben, der Claudia heilen konnte.
„Können Sie nichts mehr tun, Doktor?“, fragte Caterina ängstlich und sah ihn aus Augen an, die vor Tränen nur so glänzten.
„Ich nicht, Caterina. Aber vielleicht kenne ich jemanden, der Claudia helfen kann. Der Kollege ist noch sehr jung und hatte nur wenige Patienten bisher. Doch die konnte er alle heilen.“, setzte er hastig hinzu, als Caterina schon protestieren wollte. „Er steht am Anfang seiner Karriere, doch ich habe schon jetzt viel Vertrauen in ihn. Sein Name ist Dr. Lucas Farrel. Ich könnte noch heute mit ihm sprechen, wenn Sie es wünschen.“
Mrs. Evans schien unsicher, ihre Hände rangen unruhig miteinander.
„Und Sie denken wirklich, dass er Claudia helfen kann?“
Dr. Bale zuckte hilflos mit den Schultern.
„Natürlich kann ich nichts versprechen, aber ich denke, dass wir nichts unversucht lassen sollten.“
Caterina überlegte einen Augenblick, ehe sie schließlich nickte.
„Also gut, Doktor Bale. Sie vertrauen ihm, ich vertraue Ihnen. Ich werde meinen Mann unterrichten. Lassen Sie Doktor Farrel kommen. Claudia soll endlich wieder richtig leben können.“
Damit wäre das erste Kapitel auch schon am Ende angelangt. Ich weiß, dass die Bilder nicht die besten sind, aber mehr konnte ich leider erst mal nicht rausholen, zumal ich auch bei dieser FS wieder versuchen möchte, weitestgehend ohne Downloads auszukommen.
Ich freue mich schon sehr, wenn ihr das Kapitel bis hier verfolgt habt und hoffe, ihr bleibt mir auch bei den nächsten Fortsetzungen treu.
Ich werde versuchen, jeden Freitag eine zu posten, was ich aber nicht versprechen kann, da ich bald im Abi stecken werde. Seht es mir dann bitte nach, wenn die Fortsetzungen nicht ganz pünktlich kommen.
Jetzt wünsche ich euch aber erstmal ein ganz tolles Wochenende und ganz viel Sonnenschein.
Liebe Grüße!
Eure Miss
Nachdem ich nun einpaar Wochen Zeit hatte, mich von meiner alten FS zu verabschieden und mich und meine Ideen zu sammeln, kann ich euch heute endlich den Beginn meines neuen Projektes vorstellen.
"Was spricht dein Herz?" wird etwas anders sein als "Verfluche nie die Liebe", aber ich hoffe, dass euch die FS dennoch gefallen wird.
Ihr habt mir sehr gefehlt und ich freue mich richtig, euch jetzt die neue Story präsentieren zu können.
Ich bin nicht mehr so unbeleckt wie beim ersten Mal, doch wird nach wie vor nicht alles perfekt laufen. Darum möchte ich euch einfach bitten, dass ihr auch aussprecht, wenn euch etwas nicht gefällt oder ihr Verbesserungsvorschläge habt.
Jetzt möchte ich euch aber einfach nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen und sage Vorhang auf für:

Inhaltsangabe:
Die schöne Claudia Evans hat eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich. Vor einem Jahr jedoch brach eine Welt für die junge Frau zusammen, als ein Ausflug mit ihrem Verlobten Jonathan ein böses Ende nimmt. Nur eins ist klar: Er verlor die Kontrolle über ihren Wagen, der sich überschlug und im Straßegraben liegen blieb.
Claudia hatte Glück und überlebte den schweren Unfall geradezu unversehrt. Ihr Verlobter aber erliegt seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort.
Seit diesem Tag ist die 23-Jährige verstummt und es scheint, als ob niemand ihr Schweigen brechen kann. Auf Empfehlung ihres Hausarztes holen Claudias Eltern den gut aussehenden Mediziner Lucas Farrel zu sich, der gerade am Anfang seiner beruflichen Karriere steht, aber bereits große Erfolge vorzuweisen hat.
Tatsächlich öffnet sich Claudia nach einiger Zeit mehr und mehr für ihn und alle schöpfen neue Hoffnung.
Doch dann taucht jemand auf, der diese sofort wieder zunichte macht: Vanessa Welling, die jüngere Schwester des Verstorbenen Jonathan.
Schnell wird klar, dass sich Dr. Farrel nun noch einem weiteren Problem stellen muss, denn Vanessa ist der festen Überzeugung, dass seine Patientin Schuld am Tod ihres Bruders ist.
Bereits erschienene Kapitel:
Kapitel 1: Quälendes Schweigen (scrollen)
Kapitel 2: Ankunft
Kapitel 3: Erste Begegnung
Kapitel 4: Wie das Meer
Kapitel 5: Ein Anfang?
Kapitel 6: Ein schwerer Fehler
Kapitel 7: Erleichterung
Kapitel 8: Vertrauen
Kapitel 9: Große Überraschungen
Kapitel 10: Ungeheuerliche Vorwürfe
Kapitel 11: Tiefe Bestürzung
Kapitel 12: Eine ungeahnte Wende
Kapitel 13: Wie soll es weitergehen?
Kapitel 14: Ein Problem kommt selten allein ...
Kapitel 15: Wechselbad der Gefühle
Kapitel 16: Nur einpaar Worte
Kapitel 17: Böses Spiel
Kapitel 2: Ankunft
Kapitel 3: Erste Begegnung
Kapitel 4: Wie das Meer
Kapitel 5: Ein Anfang?
Kapitel 6: Ein schwerer Fehler
Kapitel 7: Erleichterung
Kapitel 8: Vertrauen
Kapitel 9: Große Überraschungen
Kapitel 10: Ungeheuerliche Vorwürfe
Kapitel 11: Tiefe Bestürzung
Kapitel 12: Eine ungeahnte Wende
Kapitel 13: Wie soll es weitergehen?
Kapitel 14: Ein Problem kommt selten allein ...
Kapitel 15: Wechselbad der Gefühle
Kapitel 16: Nur einpaar Worte
Kapitel 17: Böses Spiel
Kapitel 18: Bittere Enttäuschung
Kapitel 19: Dunkle Erinnerungen
Kapitel 20: Längst vergangene Zeiten
Kapitel 21: "Hochmut kommt vor dem Fall"
Kapitel 22: Liebe und Leid
Kapitel 23: Ein Hauch von Kälte
Kapitel 24: Zu viel
Kapitel 26: Das Ende allen Schweigens
Kapitel 27: Vater und Sohn
Kapitel 28: Verzweiflung einer Mutter
Kapitel 29: Sterbende Hoffnungen
Kapitel 30: Der Unfall
Kapitel 31: Zum letzten Mal
Kapitel 32: Ende mit Schrecken und Epilog
Kapitel 27: Vater und Sohn
Kapitel 28: Verzweiflung einer Mutter
Kapitel 29: Sterbende Hoffnungen
Kapitel 30: Der Unfall
Kapitel 31: Zum letzten Mal
Kapitel 32: Ende mit Schrecken und Epilog
Kapitel 1: Quälendes Schweigen
Es war ein Tag wie jeder andere im Haus der Familie Evans, als Dr. Henry Bale seine wöchentliche Untersuchung beendete.
Der ältere Herr war selten in seinem Leben verzweifelt, doch schon seit einiger Zeit konnte er spüren, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis einer dieser äußerst unangenehmen Momente über ihn hereinbrechen würde.
Grund dafür war die junge Frau, die wenige Schritte von ihm entfernt in einem Sessel saß und vor sich hinstarrte. Claudia Evans war wohl seine schwierigste Patientin. Auf der anderen Seite hatte er sie inzwischen richtig ins Herz geschlossen. Schließlich kannte er sie schon von klein auf.

Die 23-jährige Frau, war äußerst hübsch und es war keine Frage, dass die meisten Männer nur von ihr träumen konnten: Das braune Haar wallte über ihre zierlichen Schultern, die grünen Augen hätten sicher jedem einen wohligen Schauer über den Rücken gejagt, wenn sie einen wenigstens für einen Moment lang direkt angeschaut hätten. Doch das taten sie nie. Sie waren fast ausschließlich auf einen imaginären Punkt im Nichts gerichtet, den niemand wahrnahm, außer Claudia selbst. Die schmalen Lippen waren stets ernst. Kein Lachen. Nicht mal ein Lächeln.

Die schlanken Hände hatte sie bei jedem ihrer Treffen in den Schoß gelegt.
Auch jetzt.
Manchmal fragte sich Dr. Bale, was im Kopf seiner Patientin vorging. Dachte sie nach? Worüber?
Was quälte sie?
Gab es überhaupt etwas, das sie schwermütig machte?
Traf man zum ersten Mal auf Claudia, konnte man fast annehmen, dass sie nichts von ihrer Umwelt wahrnahm. Doch vorangegangene Untersuchungen hatten zum Glück etwas anderes ergeben. Claudias Gehirn hatte keinerlei Schäden von dem furchtbaren Unfall davongetragen.

Henry Bale sah Claudia mit einer Mischung aus Bewunderung und Mitleid an.
Der schwere Autounfall.
Er war nun schon ein Jahr her. Er selbst hatte das Wrack gesehen und es war ein Wunder, dass Claudia damals außer einigen Prellungen und blauen Flecken keine Verletzungen erlitten hatte.

Leider hatte ihr damaliger Verlobter Jonathan Welling nicht so viel Glück gehabt. Die inneren Verletzungen, die er davongetragen hatte, waren so schwer gewesen, dass Jonathan ihnen noch im Wrack erlag.
Es war merkwürdig, doch Dr. Bale empfand es als weitaus schrecklicher, was Claudia hatte durchmachen müssen; unverletzt, jedoch allein mit der Leiche ihres Geliebten, die sie aus blinden Augen anstarrte. Allein bei dem Gedanken kroch eine Gänsehaut über seinen Leib.
Es war reines Glück gewesen, dass ein weiteres Auto an diesem Sonntag Nachmittag auf der eher wenig befahrenen Straße unterwegs gewesen war. Nachdem der Fahrer Polizei und Notarzt verständigt hatte, war dann alles ganz schnell gegangen.
Henry Bale war einer der Ersten gewesen, die sich am Unfallort eingefunden hatten. Er hatte den Wagen gesehen, der völlig eingedrückt im Straßengraben gelegen hatte – entgegen der Richtung, in die das junge Paar eigentlich hatte unterwegs sein müssen.
Bald war eine Idee entwickelt worden, wie dies möglich war: Jonathan hatte das Lenkrad scharf herumgerissen, sodass der Wagen, der ohne Frage schnell gefahren war, eine halbe Drehung vollführte. Die Wucht war so stark gewesen, dass es die Räder hochgerissen haben musste, woraufhin der Wagen sich überschlug, um dann schließlich im Straßengraben liegen zu bleiben. Auf gerader Strecke. Keine Kurve. Keine Unebenheiten im Straßenbelag.

Die Polizisten waren ratlos gewesen. Nie hatten sie so etwas erlebt.
Claudia war jedoch das größte Wunder. Sie war kaum verletzt gewesen, als man sie aus dem Wrack gezogen hatte. Sie schrie nicht. Sie weinte nicht. Das Einzige, was darauf schließen ließ, dass sie etwas Schreckliches erlebt hatte, war das unkontrollierte Zittern ihres Körpers und die fest aufeinander gepressten Lippen.
Dr. Bales Blick lag noch immer auf Claudia, die kaum wahrzunehmen schien, dass jemand bei ihr war.
„Ich komme in einer Woche wieder, Claudia.“, sagte er schließlich mit seiner dunklen, rauen Stimme, ohne zu erwarten, dass er eine Antwort erhalten würde.

Wie jede Woche schwieg die junge Frau auch jetzt und starrte weiter vor sich hin.
Dr. Bale nickte nur und schenkte ihr ein warmes Lächeln, wobei er nicht mal sicher war, warum er das tat. Er wurde keines Blickes gewürdigt.
Beinahe lautlos nahm er seine Tasche und ging zur Tür. Es war seltsam, aber sobald er Claudias Zimmer betrat, hatte er das Gefühl, sie zu stören. Dabei war ihm klar, dass dieser Gedanke unbegründet war.
Doch diese Frau strahlte eine derartige Erhabenheit aus, dass man keinesfalls etwas tun wollte, was ihr hätte missfallen können. Auch, wenn sie selbst das wohl nicht gezeigt hätte. Trotzdem verspürte der Arzt jedes Mal eine Art Erleichterung, wenn er die Tür hinter sich schließen und auf den Korridor hinaustreten konnte.

Wie immer wurde Dr. Bale dort bereits von Claudias Mutter erwartet.
Caterina Evans zählte zwar 43 Jahre, doch sie konnte ohne Weiteres für Claudias ältere Schwester gehalten werden. Sie war schön wie der junge Morgen.
Die braunen Haare hatte ihre Tochter von ihr geerbt, ebenso wie ihre grünen Augen, die ihren starken, fast schon kämpferischen Charakter, verrieten der in ihrem schlanken Körper schlummerte.
Das Einzige, was ihre Schönheit trübte, war die Sorge um ihre geliebte Tochter, die ihr ins Gesicht geschrieben stand.

„Wie geht es ihr, Doktor? Hat sie etwas gesagt?“
Der Mann schüttelte betrübt den Kopf.
„Hat sie Sie angesehen?“
Erneut ein Kopfschütteln.
Mrs. Evans wirkte, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen.
„Hat sie denn gar nichts getan?“
Dr. Bale konnte es jedes Mal kaum ertragen, Caterina Evans so zu sehen. Claudia war ihre einzige Tochter und ihr Sonnenschein. Sie liebte sie abgöttisch und Dr. Bale wusste, dass sie gern mit ihrer Tochter getauscht, dass sie all ihr Leid auf sich genommen hätte, wenn es eine Möglichkeit dafür gegeben hätte.

„Es tut mir sehr leid, Caterina. Claudia zeigt keine Veränderungen, weder zum Guten, noch zum Schlechten. Sie sitzt nach wie vor da und spricht nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass sie mich nicht einmal wahrnimmt.“
„Gibt es denn nichts, was wir tun können?“
Der Arzt konnte die Verzweiflung Caterinas beinahe körperlich spüren, aber was hätte er tun sollen?
„Ich bin leider mit meinem Latein am Ende. Ich weiß nicht, wie ich Ihrer Tochter noch helfen könnte.“
Er wollte ehrlich sein, obschon er wusste, dass er Claudias Eltern damit schwer traf. Seit Jahren war er ihr Arzt des Vertrauens und jetzt, wo sie ihn so brauchten, musste er sie enttäuschen – die ganze Familie.
Aber möglicherweise gab es ja doch noch Hoffnung? Schon seit einigen Tagen hatte er hin- und herüberlegt. Und vielleicht würde es doch noch jemanden geben, der Claudia heilen konnte.

„Können Sie nichts mehr tun, Doktor?“, fragte Caterina ängstlich und sah ihn aus Augen an, die vor Tränen nur so glänzten.
„Ich nicht, Caterina. Aber vielleicht kenne ich jemanden, der Claudia helfen kann. Der Kollege ist noch sehr jung und hatte nur wenige Patienten bisher. Doch die konnte er alle heilen.“, setzte er hastig hinzu, als Caterina schon protestieren wollte. „Er steht am Anfang seiner Karriere, doch ich habe schon jetzt viel Vertrauen in ihn. Sein Name ist Dr. Lucas Farrel. Ich könnte noch heute mit ihm sprechen, wenn Sie es wünschen.“
Mrs. Evans schien unsicher, ihre Hände rangen unruhig miteinander.
„Und Sie denken wirklich, dass er Claudia helfen kann?“
Dr. Bale zuckte hilflos mit den Schultern.

„Natürlich kann ich nichts versprechen, aber ich denke, dass wir nichts unversucht lassen sollten.“
Caterina überlegte einen Augenblick, ehe sie schließlich nickte.
„Also gut, Doktor Bale. Sie vertrauen ihm, ich vertraue Ihnen. Ich werde meinen Mann unterrichten. Lassen Sie Doktor Farrel kommen. Claudia soll endlich wieder richtig leben können.“
Damit wäre das erste Kapitel auch schon am Ende angelangt. Ich weiß, dass die Bilder nicht die besten sind, aber mehr konnte ich leider erst mal nicht rausholen, zumal ich auch bei dieser FS wieder versuchen möchte, weitestgehend ohne Downloads auszukommen.
Ich freue mich schon sehr, wenn ihr das Kapitel bis hier verfolgt habt und hoffe, ihr bleibt mir auch bei den nächsten Fortsetzungen treu.
Ich werde versuchen, jeden Freitag eine zu posten, was ich aber nicht versprechen kann, da ich bald im Abi stecken werde. Seht es mir dann bitte nach, wenn die Fortsetzungen nicht ganz pünktlich kommen.
Jetzt wünsche ich euch aber erstmal ein ganz tolles Wochenende und ganz viel Sonnenschein.
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J@mie 07
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