@Aquarell: Rufname ist Philipp, weil mein Bruder schon Jan heißt.
Wir wurden gestern Mittag ausm Krankenhaus entlassen. Ich muss jetzt gleich noch beim Kinderarzt anrufen weil Philipp noch zur U2 muss, ich bin, ja ich gestehe es, ohne die abgehauen. Der Kinderarzt hat sich den kleinen gestern natürlich angeschaut, aber der hatte wohl keinen Bock die U2 zu machen aufn Sonntag, aber ich wollte nicht bis heute warten.
Mir gehts richtig dreckig! Nicht wegen Wochenbett oder so.. haha! Neee, weil ich ne riiiichtig fette Erkältung habe. Und da war ich im Krankenhaus nicht die einzige. Ich hatte vor der Geburt gaaanz leicht was, war schon fast weg. Aber durch die Strapazen (is ja schon sehr energieraubend) hats mich jetzt so richtig erwischt.
Ich sehs nicht ein da noch meine Zimmernachbarin oder deren Baby anzustecken und Ruhe hat man im KH ja auch keine weil jedes Baby einen anderen Rythmus hat.
Wir waren heute morgen gleich mal beim Doktor (also der für Erwachsene ^^), denn im KH hab ich auch nichts bekommen, war denen egal. Dank denen hab ich jetzt auch so richtig schönen Husten mit fiesem Schleim

Und mal so nebenbei bemerkt.. ihr glaubt gar nicht wie schei** das ist, wenn man so kurz nach der Entbindung so schlimm husten muss. Ich bin genäht (ja bin etwas gerissen) und der Beckenboden ist ja auch jetzt sehr weich, dazu noch die Blutungen und die typischen "Blasen"probleme

Da muss man austüfteln wie man husten kann ohne das es zu sehr weh tut/was daneben geht..
Karitza wollte nen Geburtsbericht, sollst du haben
Am Mittwoch waren wir gegen 14 Uhr im Krankenhaus, da wurde dann erst Mal CTG geschrieben, Blut abgenommen usw. Auch untersucht wurde ich, da hieß es der innere Muttermund ist noch zu, Gebärmutterhals hat knapp 2cm.
Danach kam ich auf ein Zweibettzimmer und sollte Abends um 20 'Uhr zur CTG-Kontrolle und habe danach den schon erwähnten Wehencocktail (Rhizinusöl, Mineralwasser und Mandelmus) bekommen.
Ich hab mir das schlimmer vorgestellt, die Plörre war trinkbar, war aber ne halbe Kaffeekanne voll. aber ich war ganz froh das man mir nicht gleich Medikamente gegeben hat, sondern es erst Mal "natürlich" versucht. Durchfall hab ich davon übrigens nicht bekommen!
Gegen 1 Uhr kamen dann leichte Wehen, die kamen dann auch regelmäßig, wurden aber nicht stärker. Zwischen 3 und ca. 4:30 Uhr waren die Wehen dann weg und ich dachte schon "Schade, wieder nicht funktioniert!" aber die kamen danach wieder, auch etwas stärker und im ca. 15 min. Abstand.
Gegen 7:30 Uhr kam die Ärztin zu mir und fragte mich wie es denn so aussieht, ich sagte ihr das ich Wehen habe, aber keine starken. Sie meinte dann sie bespricht das mal und sagt mir dann später, ob sie noch etwas nachhelfen.
Ich konnte nichts frühstücken, ich hatte ein halbes Brötchen gegessen da kam eine etwas stärkere Wehe von der mir Übel wurde, da hab ich noch zu meiner Zimmernachbarin gesagt "Ich glaub ich lass das mit dem Essen lieber.. mir wird schlecht".
Kurz nach dem Frühstück kam die Frau die die Essensbestellung aufnimmt (Frühstück, Mittag, Abendessen kann man sich zusammenstellen) und die war gerade mit mir fertig.. da baut sich in mir so ein Druck auf und es macht in mir so *plob* und noch während ich mich frage, was das wohl war, sprudelt es auch schon aus mir raus wir bei so ner Wasserflasche wenn man den Deckel abschraubt und sie um 180°C dreht. Schön auf den neuen Schlafanzug.. AAARGH!
Ich habe gleich nach der Schwester geklingelt, die hat mir dann gleich welche von den Wochenbetteinlagen und meinte Akte gebracht, ich soll gleich in den Kreißsaalbereich gehen. Das war so gegen 8:30 Uhr
Dort wurde ich gleich ans CTG angeschlossen und da wurden die Wehen auch schon stärker. Leider hat das CTG keine aufgezeichnet. Weil die Herztöne vom Kind wie am Tag zuvor leicht erhöht waren brachte die Hebamme mir ne Flasche Wasser und beim zweiten Becher meinte ich zu ihr "Geht nicht.. das kommt gleich wieder raus!" woraufhin sie mir auch ne Schale zum erbrechen hingestellt hat. Zum Glück, das kam nämlich später wirklich alles wieder hoch. Der Körper wollte den Balast nicht, der hatte anderes zu tun.
Ich hab dann meinem Mann ne SMS geschrieben das er sich auf den Weg machen kann, kurz darauf hat die Hebamme mich untersucht und meinte "Der Muttermund ist schon auf 2cm, der Gebämutterhals hat mit gutem willen noch einen halben Zentimeter. Am besten rufen sie ihren Mann an" - "Hab ich schon, der kommt gleich"
Als mein Mann dann gegen 9:30 Uhr da war, war ich auch sehr froh. Zwischenzeitlich hab ich drum gebeten das CTG im Stehen weitermachen zu dürfen, weil ichs im Liegen nicht aushalten konnte. Allerdings kamen die Wehen im Stehen noch schneller als im Liegen.
Als sie dann mit dem CTG iiirgendwann endlich mal fertig war, sagte die Hebamme "ich muss erst Mal schauen welches Zimmer frei ist, so lange können sie auf die Wärmebank, den Gang und den Ball draußen benutzen um die Wehen zu verarbeiten."
Ich hab mir den dollsten Tag ausgesucht.. Full House im Kreißsaal

Aber der letzte Kreißsaal war zum Glück noch frei. Auch wenn das ausgerechnet der war, den ich nicht mochte, war mir dann auch schei*egal.
Ich durfte in die Wanne und bekam noch ein Zäpfchen das helfen sollte den Muttermund zu weiten. Knapp 1 1/2 Stunden lag ich in der Wanne und die Wehen waren teils richtig heftig. Vor allem weil immer eine sehr starke kam und eine schwächere gleich hinterher.
Mein Mann hat neben der Wanne gesessen und mir seine Hand zum drücken gegeben. Die Hebamme war während dieser Zeit nur ab und zu mal da zum schauen und das CTG zu kontrollieren (war kabellos), helfen konnte sie mir ja eh nicht. Das CTG hat minimal Wehen aufgezeichnet, die waren fast nicht zu sehen.
Nach ca. 1 1/2 Stunden Wanne hab ich dann geklingelt und um ein Schmerzmittel geben. Denn ich konnte die Wehen im Rücken kaum noch aushalten.
Dazu musste ich aus der Wanne. Das war vielleicht ein Akt

Mir haben so die Beine gezittert. Ich hab die wehen dann wieder im Stehen verarbeitet, das war aber richtig heftig weil die plötzlich fast ohne Pausen kamen. Wahrscheinlich durch den Druck nach unten. Aber auf dem Bett konnte ich erst recht nicht, das war nicht auszuhalten. War schlimm genug das ich mich hinlegen musste, damit die Hebi noch mal den Muttermund untersuchen konnte. Der war auf knapp 6cm und sie meinte das wäre auch genau richtig für die Spritze. Die bekam ich rechts in die Hüfte. Wie das Mittel hieß weiß ich nicht mehr genau, es hat nix betäubt, nur hab ich bei den starken Wehen die Spitzen nicht mehr so heftig gespürt. Von dem Mittel wird einem Schwindelig und Übel. Nach knapp 10-12 Min. hab ich dann auch gemerkt das mir etwas schwummerig wird und ich hab mich doch hingelegt, zwangsweise. Aber nicht lange. Denn knapp 10 min. später ging ein Rück durch meinen Körper, das war heftig. Ich bin dann aufs Klo und da kam die zweite Presswehe woraufhin ich meinen Mann zurief "Klingel mal! Ich hab Presswehen!!!"
Und ich war voll panisch weil ich dachte der Muttermund ist noch nicht so weit. Und gegen diese Wehen anzukämpfen ist echt unmenschlich, das kann sich wohl nur jemand vorstellen ders erlebt hat.
Die Hebamme kam dann gleich und hat mich untersucht. Muttermund komplett offen. Die letzten Zentimeter innerhalb von 20 min. Heftig!
Die Hebamme die mich betreut hat, war eine Hebammen-Schülerin, deshalb kam noch eine zweite Hebamme dazu.
Ich war soooo erleichtert als sie sagte ich darf pressen

Das war so schön!
Es tat weh, ja, aber nicht so wie die Wehen. Presswehen sind etwas himmliches

Endlich nicht nur "aushalten müssen" sondern mitarbeiten und was tun können. Und vor allem diese Kraft die dann plötzlich in einem arbeitet... und geschwitzt hab ich plötzlich, meine Güte. Mein körper war richtig auf Hochtouren.
Da konnte ich dann auch gut auf der Liege bleiben, so halb sitzen, halb liegend, hab mich mit den Armen hinten am Bett festgehalten und mein Mann stand hinter mir, hat mir die Stirn mit einem kalten Lappen abgewischt und mir gut zugesprochen bzw. Händchen getätschelt.
Nach ca. 4 Presswehen meinte die Hebamme ob ich vielleicht eine andere Postition versuche könnte, der kleine käme nicht recht "um die Ecke". - deshalb hab ich mich dann aufs Bett gekniet. Das ging auch sehr gut und ich hab da auch gemerkt wie weit der Kopf sich vorschiebt bzw. in den Wehenpausen wieder ein Stück zurückrutscht.
Meine Presswehen waren etwas zu kurz für die Hebamme, die hat mir den Bauch mit irgend nem Öl eingerieben und mir irgendwelche homöopatischen Kügelchen gegeben zum Lutschen. Ist gar nicht so leicht durchgehend zu pressen, vor allem wenn zwei Hebammen sagen "weiter.. weiter..." und die Wehe schon vorbei ist. ber hat ja alles gut geklappt! Um 14:31 Uhr war Jan Philipp auf der Welt. Ja letztlich hats nur zwei Wehen gebraucht, eine für den Kopf (das tat weh, ich hab gemerkt wie ich gerissen bin!) und bei der nächsten flutsche der ganze Rest raus.. oh das warn Himmlischer Moment

Der Druck war plötzlich weg und ich fühlte mich so leicht...
Ich hab mich dann umgedreht und bekam den kleinen gleich auf die Brust. Mein Mann hat die Nabelschnur durchgeschnitten und als ich von der Ärztin die zur Geburt gerufen wurde, genäht wurde (war nicht viel, hab mich aber noch nicht getraut zu gucken!) hat er ihn zusammen mit der Hebamme vermessen, gewogen und ihm sogar die erste Windel angezogen und ihn auf den Arm bekommen
Vom Blasensprung bis zur Geburt warens knapp 6 Stunden. Für ne Erstgeburt find ich das super. Die Hebammen haben mich sehr gelobt und gemeint ich hätte das perfekt gemacht.
Der Geburtsvorbereitungskurs hat mir sehr viel gebracht. Von den Geburtspositionen die wir im Kurs ausprobiert haben, kam dann als es so weit war, keine in Frage. Aber das Atmen, das Tönen, der Gedanke das man "mit den Wehen gehen soll" was wir so gelernt haben, das hat mir sehr geholfen.
Das CTG hat übrigens selbst zum Schluss die Presswehen kaum aufgezeichnet.
So danach muss ich sagen das ich mir komplett ALLES schlimmer vorgestellt hätte. Die Geburt an sich und auch die Wochenbettzeit. Wenn ich diese blöde Erkältung nicht hätte, würde es mir blendend gehen.