Rocknola Nowak quält sich an diesem Morgen, oder vielmehr Mittag, nur mit sehr viel Mühe aus dem Bett. Müde reibt sie sich die mit Schlafsand verklebten Augen und gähnt herzhaft. Die letzte Nacht war lang, denn Ola saß bis in die frühen Morgenstunden an ihrem Computer und chattete mit Finnick Carter – einem höflichen und sehr gutaussehenden jungen Mann. Die beiden hatten sich sehr gut unterhalten und es war auch das erste Mal, dass die Polin so lange und intensiv mit einem Wesen des anderen Geschlechts geredet hat.
Der erste Gang an diesem Tag, führt Ola direkt ins Badezimmer, wo sie sich das Gesicht wäscht, die Zähne putzt und sich bereit für den Tag macht. Eine Hand voll kaltes Wasser lässt die Simin schließlich völlig wach werden. Nun fühlt sich Rocknola erfrischt und ausgeschlafen!
Nachdem die junge Miss Nowak sich angezogen und ein paar Cornflakes als Frühstück gegessen hat, begibt sie sich an den Computer, um ihre E-Mails zu checken und die täglichen News in diversen Foren, sowie sozialen Netzwerken zu lesen. Rocknola verbringt viel Zeit vor dem Bildschirm, denn nur hier kann sie ausgelassen sein und auf andere zugehen – sie selbst sein. In der Realität ist Ola off sehr schüchtern, fühlt sich ausgegrenzt, als wäre sie kein Teil dieser Welt. Woher das kommt, weiß die zurückhaltende Simin jedoch selbst nicht. Insgeheim hatte Rocknola gehofft Finnick wäre online, doch ihre Hoffnungen werden unsanft von einem kleinen roten Symbol vor dessen Namen zerstört.
Enttäuscht schaltet sie den Computer aus und lässt sich, erschöpft vom Nichtstun, auf ihr grünes Sofa plumpsen. Nachdenklich starrt sie aus dem Fenster. Es ist ein wunderschöner Tag außerhalb. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne scheint, aber dennoch bevorzugt Ola es, in ihrer Wohnung und somit für sich alleine zu bleiben. Dieser Finnick geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf und egal was sie tut, sie kann ihn nicht abschütteln! Ständig sieht die Simin mit den neonpinken Haaren sein Bild vor sich, stellt sich vor, wie seine Stimme klingen könnte und wie sich seine Haut anfühlen würde.
In den kommenden Nächten erhält Rocknola Nowak kaum Schlaf. Stattdessen wirbelt sie die halbe Nacht mit einem Besen, dem sie ein Gesicht aufgeklebt hat, durch ihr kleines Heim. Dabei stellt sie sich vor, der Besen wäre Finnick Carter und stört sich überhaupt nicht an dem aufgemalten Gesicht, das eher dem Kunstwerk eines Grundschülers ähnelt.
So kann es nicht weitergehen! Dem ist sich Rocknola bewusst und so greift sie zum Handy, um ihre einzige Freundin, die sie auf Poeta hat, anzurufen; Rosalyn Sommers. Seitdem sich die beiden Frauen kennengelernt haben, telefonieren sie fast jeden Tag. Rocknola fand in der Blondine die Freundin, die sie sich schon so lange gewünscht hatte und auch wenn das Ganze noch ziemlich frisch ist, die Polin ist sich sicher in Rose eine Freundschaft fürs Leben gefunden zu haben!
Als Rosalyn hört, dass ihre Hilfe gebraucht wird, verspricht sie so schnell wie nur möglich vorbezukommen. Tatsächlich steht der Blondschopf schon wenige Zeit später vor Rocknolas Tür und klingelt Sturm. Mit einem Küsschen rechts und einem Küsschen links auf die Wange begrüßen sich die Sims bevor Ola Rose hereinbittet. Rosalyn ist gespannt darauf, was wohl so dringend ist, dass ihre Freundin Rat braucht. Die Sommersprossige hofft nur, dass es nichts schlimmes ist und Rocknola keinen Mist gebaut hat! Mittlerweile weiß die Simin von der Naivität ihrer Freundin. Rocknola ist einfach der Typ Sim, der immer an das Gute glaubt und keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Ansich keine schlechten Eigenschaften, doch es wäre ein leichtes Ola übers Ohr zu hauen! Die junge Frau würde der ersten Zigeunerin, die ihr über den Weg läuft und ihr eine angeblich „verwunschene“ alte Lampe anbietet, viel Geld für einen Verkauf geben. Dann hätte Rocknola ein rostiges Stück Müll und die Zigeunerin könnte sich über deren Dummheit kaputtlachen!
Bei einer Tasse Kaffee erzählt Miss Nowak schließlich von ihrem Dilemma. Am schlimmsten ist jedoch nicht, dass Rocknola nicht den Mut aufbringt, Finnick nach einem Date zu fragen, oh nein, sie hat ihn seit jenem Abend nicht mal mehr online gesehen! Die schüchterne Simin ist verzweifelt! Was soll sie nur tun? Rosalyn tröstet Ola und meint, sie könne vielleicht helfen. Wie es das Schicksal so will, kennt Rosalyn Finnick Carter. Bestimmt ließe sich da eine Verabredung organisieren...