Zur Abwechslung mal kein Doppelpost... stattdessen editiere ich jetzt halt das neue Kapitel hier rein.
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Das heutige Kapitel beginnt genau dort, wo das letzte aufgehört hat: Links unten erkennt man noch den kleinen Teich mit der Hochbahnbrücke und dem Feuerwachturm. Nordöstlich davon geht das Gewerbegebiet in ein Industriegebiet über. Wegen Platzmangels in der Ebene wurde die Autobahn über eine gewisse Strecke in einem Tunnel unter der Industrie hindurchgeführt. Bemerkenswert an dieser Stelle ist die einseitige Auf- und Abfahrt. Mehr ist aber auch nicht nötig, weil es für Pendler aus nördlicher Richtung günstigere Zufahrtswege gibt. Außerdem ist die nächste Ausfahrt (unten gerade noch im Bild) ja nicht weit.
Einmal mehr bildet der Teich den Bezugspunkt: Diesmal ist er rechts unten im Build noch zu erkennen; das Foto zeigt also das Gebiet nordwestlich des Teichs. Über den Häusern der Vorstadt erhebt sich hier der auf einem weiten Hügel gelegen Braunforst. Darin befinden sihc außer Kirche und Firedhof keine weiteren Gebäude - bis auf die Braunforstklinik, zu der sich ein komfortabler Fußgängerweg emporschlängelt. Am unteren Ende neben der Bushaltestelle hat man vor dem Aufstieg noch die Gelegenheit, sich am Büdchen eine kleine Stärkung einzuverlieben.
Die Braunforstklinik verdankt ihre Entstehung zum einen den im vorigen Kapitel geschilderten Alkoholproblemen und zum Anderen einem medizinischen Durchbruch, den Frau Dr. Silvia Eberhard erzielte, eine Absolventin der Inseldorfer Universität. Diese hatte ein einzigartiges Lebertrainingsprogramm entwickelt, das sich schnell herumsprach und von diversen Gastwirten und Getränkemarken - so auch der Brennerei Schluderer aus Delta - finanziell unterstützt wurde. Überflüssig zu sagen, dass sowohl die Klinik als auch die Kneipen in Schwalbach florierten. Gerade in Schwalbach wurde Frau Dr. Eberhard zu so etwas wie einer Volksheldin, und man begann ihr gar Trinklieder zu widmen.
Eines davon drucken wir hier auszugsweise und in leicht geänderter Fassung ab:
Weil oft er einen heben tat,
es schlecht um seine Leber ward.
Doch eh' er aus dem Leben trat,
ging er zu Dr. Eberhard.
Die machte seine Leber hart
genug für seine Lebensart.
[Refrain]
Und so trink' mer noch ein Tröpfchen
auf Frau Doktors kluges Köpchen,
und so ess' mer noch zwei Klöpse
auf Frau Doktors schöne Mmmm...ütze.
*Räusper*
Ähemhem.
Kommen wir nun zum nächsten Bild: Als Bezugspunkt ist unten noch gerade der knallrote "Alkokopter" der Braunforstklinik zu sehen. In der Bildmitte erkennt man sehr schön den Kirchweiher sowie natürlich die Kirche und den Friedhof.
An der Quelle des Bachs wurde eine Statue zu Ehren des Bürgermeisters errichtet. Zunächst hatte der Beauftragte Künstler -inspiriert durch die am Standort des Denkmals befindliche Quelle- einen Entwurf "nach belgischem Vorbild" vorgelegt, der vom Bürgermeister aber abgelehnt wurde.
Unterhalb des Krankenhauses erstrecken sich die Reihenhäuser der Vorstadt. In der linken oberen Ecken ist übrigens eine der erwähnten Kneipen zu sehen. Die U-Bahnhaltestelle gehört zu einer Linie, die das Zentrum (vom Bild aus gesehen weiter links unten) mit dem Nordende des Industriegebiets verbindet, also von Südwest nach Nordost verläuft. Da zum Zeitpunkt des U-Bahnbaus die Besiedelung längst stand, liegtdie Station ein wenig außerhalb.
Mit dem folgenden Bild bewegen wir uns noch weiter nach links, also in westlicher Richtung. Hier ist das westliche Ende der Reihenhaussiedlung am rechten Bildrand zu erkennen. In der Bildmitte liegt der Bratzbachweiher, in den der Bratzbach mündet. Nicht nur die Kinder der nahe gelegenen Grundschule halten sich gern im Gebiet um den Weiher auf. Hier beginnt auch der Wanderweg, dem wir im weiteren Verlauf folgen werden.
Obwohl das Tal recht eng ist, schafft es der Bratzbachtalweg, sich gerade so zwischen Fluss und Besiedelung hindurchzuquetschen, vorbei an einem malerischen Wasserfall.
Weiter oben schwenkt der Bratzbach nach Westen ab, und der Weg folgt dem Flussverlauf. Folgt man der am rechten Bildrand verlaufenden Straße, gelangt man in den westlichen Teil der Neustadt. Wir folgen nun aber dem Wanderweg nach Westen.
Unterhalb des Weges kommt unvermittelt der U-Bahntunnel aus dem Berg hervor. Die Bahn wird ab hier als Hochbahn weitergeführt und bringt ihre Fahrgäste im Westen an der Neustadt vorbei bis zum Sportpark und weiter. Westlich des Bahndamms am Hang finden sich noch einige verschlafene Weiler, die abseits der Hauptstraße gelegen sind. Im Westen erkennt man die Felswand, aus der der Bratzbach entspringt. Das Gelände dort ist äußerst unwegsam, so dass der Weg sich hier vom Wasser verabschiedet und kurz nach Norden abschwenkt.
Hier bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder man biegt an der Gabelung nach Westen ab und gelangt auf kürzestem Wege zum teilweise kahlen Gipfel des Bratzbergs, auf dem der weithin sichtbare Antennenmast steht. Oder man folgt dem Weg nach Norden und gelangt zur kleinen Forststation, wo Wildhüter Jack Lumber seinen großen und kleinen Gästen das Ökosystem des Waldes erklärt und darüber wacht, dass beim Grillen nichts schiefgeht.
Auf diesem Bild sehen wir die Westflanke des Bratzbergs: Der alte Wasserturm steht immer noch dort. Er ist mittlerweile ebenso wie eine ehemalige Einsiedlerhütte, die beim Bau der Straße am Fuße eines längst verlassenen und überwucherten Steinbruchs gefunden war. Heute beherbergt die Hütte ein romantisch gelegenes Einkehrhaus. Das höchstgelegene Haus der Stadt gehört Jörg Machelkann, dem Wetter"frosch" des Schwalbacher Fernsehens. Von hier aus hat er es nicht weit zur Wetterstation, die ebenfalls am Sendemast angebracht ist. An Wasser wird es seinem Haus wohl ebenfalls nie mangeln...
Ganz rechts leuchtet etwas Gelbes zwischen den Bäumen hervor - was mag es damit auf sich haben?
Von einer anderen Perspektive aus gesehen ist das Rätsel schnell gelöst: Hier hat die Schwalbacher Straßenmeisterei ihren Sitz. Baumaschinen und Gerätschaften werden hier geparkt bzw. gelagert. Die Lage ist günstig; blitzschnell ist die nördliche Querallee erreicht, die direkt durch die Neustadt hindurchführt. Dabei überwindet sie durch den gerade noch erkennbaren Tunnel den letzten Höhenunterschied.
Im Vordergrund behindert der Rauch aus den Müllkraftwerken leider ein wenig die Sicht. Ansatzweise ist auch noch die Einfahrt zum Schwalbacher Entsorgungszentrum zu sehen, das ebenfalls über die Schnellstraße erreichbar ist.
Folgen wir nun wieder dem Wanderweg und gehen an der Westflanke des Bratzbergs zurück in südlicher Richtung. Auch hier haben sich einige Häuserzeilen angesiedelt.
Schließlich schwenkt der Weg wieder nach Osten und schlängelt sich an der Südseite des Bratzbergs entlang. An der oberen S-Kurve liegt eine wildromantische Bergwiese, die im Sommer einen äußerst beliebten Picknickplatz darstellt. Von hier aus kann man bei gutem Wetter über die Innenstadt Schwalbachs hinweg den Fluss glitzern sehen - manchmal ragt ganz hinten am Horizont gar der Kinzie Tower an der Nordspitze der Inseldorfer Insel aus dem Dunst hervor.
Von hier aus führt der Weg leider nicht mehr weiter durch den Wald.
Folgen wir der Straße nach Osten, kommen auf dem folgenden Bild am linken Bildrand an der Eckkneipe vorbei. Folgt man dem Straßenverlauf noch einige hundert Meter, gelangt man schnell an die Bushaltestelle, hinter der bereits wieder das Bratzbachtal liegt. Rechts oben ist auch die Schule wieder erkennbar, wenn auch aus anderer Perspektive.
Dieser kleine Rundgang und die Erläuterungen am Anfang haben hoffentlich zeigen können, warum die Farben des Schwalbacher Stadtwappens Blau und Grün sind...
