Chiara entwickelt sich immer mehr zum Mini-Rabauken. Sie ist wütend wie Bijou, weil ihr ein Fangzahn wächst. Also tritt sie ihrer Mutter Beatrix gegen das Schienbein. Das hilft bestimmt! Bevor die Sache weiter eskaliert, mischt sich Connor ein, bringt seine kleine, wütende Schwester erst einmal zum Lachen und umarmt sie danach beruhigend. Es ist halt nicht leicht ein kleiner Wolf zu sein.
Chiara kann sich aber auch immer auf ihren großen Bruder verlassen. Und der nutzt nur allzu gerne jede Ausrede, um seine Hausaufgaben nicht machen zu müssen. Sich um seine kleine Schwester zu kümmern ist eine verdammt gute Ausrede.
Seine Eltern finden es auch gar nicht mal so schlecht, wieder mehr Zeit füreinander zu haben. Richard liebt Trixis Job als Rettungsschwimmer. Der Badeanzug steht ihr einfach hervorragend, auch mit den unvorteilhaften Bräunungsstreifen. Da könnte man doch mal gucken, ob man auch zusammen in die Badewanne passt.
Die drei älteren Roths machen nach langer Zeit mal wieder einen Ausflug. Ein Tourist hatte Trixi stundenlang von einer Karaokebar namens Bienenstock vorgeschwärmt. Den will sie sich nun unbedingt ansehen. Überrascht treffen sie dort auf Al. Wollte der nicht eigentlich nie wieder die Inseln verlassen? Augenzwinkernd meint er, er wäre auf dem Weg nach Willow Creek und sie können sich alle auf eine Megaüberaschung freuen. Der Barkeeper scheint aber weniger erfreut. Er kennt Vampire und dieser hier rückt ihm eindeutig viel zu dicht auf seinen Hals.
Connor hat jedenfalls eine Menge Spaß. Und nachdem Trixi ihrem Mann versichert hat, dass sie nicht instand ausrastet und ein wenig Karaoke schon in Ordnung ist, versuchen sich auch die Beiden am lauten Gesang. Connor ist in diesem Moment froh, dass die einzelnen Kabinen schalldicht sind. Eltern können so peinlich sein!
Einige Zeit davor bei den Crees:
Casey ist alles andere als ein einfaches Kind. Ms Unberührbar bleibt weiterhin heikel, ist jeden morgen extrem mies gelaunt (kommt also ganz nach der Mama) und veranstaltet beim Essen ein Riesenchaos. Schludriger Schlürfer schon als Kleinkind *seufz*
Ich habe zur Entspannung dann mal etwas geschummelt und Bailando künstlich herbei beschworen für ein letztes Abschiedsknuddeln und ein letztes Foto. Bijou hat es eindeutig gefreut. Mal kein wütender Geist im Haus. Himmel ist das Mädchen anstrengend. Kommt ganz nach der Tochter. Al muss einiges aushalten.
Und dann schneit ein wesentlich angenehmer Besuch herein, als die letzten Tage. "Ich habe gehört, ich werde hier gebraucht.", meint der auch sofort. Aber eigentlich hat Al doch alles im Griff. Casey schläft glücklich ihren Mittagsschlaf und seine Bijou ist auch wieder da. Mehr oder weniger jedenfalls.
"Geister dürfen nicht dauerhaft in unserer Welt leben.", eröffnet Balu plötzlich. Al stöhnt. Nicht der auch noch. "Aber ich habe da etwas.", fügt Balu hinzu. "Wir machen sie wieder lebendig."
Al staunt. "Was? Das geht?"
"Mit deiner Hilfe schon."
"Was muss ich tun?"
"Nur ein wenig Lebensenergie und ein Zeichen der ultimativen Hingabe."
Al stutzt. "Lebensenergie? Das klingt nicht gut." Doch Balu beschwichtigt. "Kein Problem. Du bist ein Vampir. Ein paar Plasmafrüchte mehr ... das fällt gar nicht auf."
Dann ergänzt der Dicke: "Und ich brauche einen Kaiserfisch. Direkt von dir geangelt." Al ächzt. "Einen Fisch? Echt jetzt? Kann man den nicht einfach kaufen?"
Offensichtlich nicht. Und so macht sich Al zweifelnd auf den Weg nach Willow Creek. Dort soll es Kaiserfische geben, meinte Balu. Al angelt jedoch weiterhin das, was er immer angelt. Dabei hüpfen die Fische genau vor seiner Nase eigentlich schon von selbst aus dem Wasser. Das wird eine lange Nacht.
Irgendwann zwischen all dem Holz, den Algen und den ach so tollen Schatzkisten beißt dann tatsächlich mal einer an. "Ein Fisch! Aber ... kein Kaiserfisch, auch wenn ich deinen Style wirklich mag. Vielleicht zählst du trotzdem? Ich meine, Fisch ist Fisch, oder? Sind doch alle gleich." Von der Seite schallt es plötzlich entrüstet rüber: "Nein, sind sie nicht!"
Unbemerkt hat sich Balu neben Al geschlichen und angelt einfach mit! Al knurrt: "Toll dass du mir endlich hilfst! Dann kann ich ja eine Pause machen, oder? Die Sonne geht gleich auf." Doch Balu verneint: "Nein, das würde nicht funktionieren. Der Fisch muss von dir persönlich geangelt werden. Ein Zeichen der Hingabe. Seine zylothische Subsphäre lädt sich dadurch mit ... ist kompliziert. Mach einfach."
Schließlich zuckt es tatsächlich nochmals an der Angel und zwar zappelnd und ohne Treibgut. "Guck mal, der ist doch viel besser als so ein oller Kaiserfisch.", mault Al. Balu erwidert: "Schmeiß ihn auf den Grill. Ich krieg Hunger. Und dann angle weiter."
Genau das tut Al dann auch. Die Sonne geht auf. Die Ausflugsschiffe fahren vorbei und winken ihm zu. Er wandert am Ufer hin und her und wechselt ein wenig die Plätze durch. Und er entwickelt eine leichte Sonnenresistenz und entdeckt: 'Eigentlich ist Natur echt toll. Die frische Luft und so ... ich sollte in Zukunft öfter mal raus und weniger in der Bude hocken.'
Al liebt jetzt die Natur und wird seine Sonnenresistenz wohl noch weiter ausbauen.
Schließlich nach langer, langer, langer ... sehr langer Zeit schleicht Al völlig entnervt und sowohl körperlich als auch geistig am Ende zu Balu nach Hause. Balus Bemerkungen à la "Du solltest wirklich mehr schlafen. Du siehst ja ganz blass um die Nase aus." helfen Al auch nicht gerade. Aber er hat den Fisch. "Wie lange brauchst du?" fragt Al erwartungsvoll.
"Nun ja ... ", antwortet der Dicke, "Ein paar Tage. Ist nicht ganz einfach und mein Puschelhäschen darf davon nichts mitbekommen. Ich bring es dir vorbei, sobald es fertig ist."
Sein Puschelhäschen ... Al fragt nicht weiter nach und geht nach Hause. Schlafen!
Einige Tage später taucht Balu dann tatsächlich mit etwas auf, das wirklich verdammt lecker riecht. Er unterweist Al: "Du musst es Bijou geben. Sie soll es essen. Füttern ist nicht notwendig, aber es muss trotzdem klar von dir kommen. Oh und ... ich habe eine Lebensspanne genommen. Das ist in Ordnung, oder? Ich hoffe jedenfalls, du hast einen guten Plasmavorrat."
Al stutzt: "Was meinst du damit?" aber Balu winkt beschwichtigend. "Ach ... nichts. Alte Magie. Du gibst Bijou etwas von dir ab." Das klingt in Als Ohren jedoch nicht gerade harmlos. "Was?! Ist das gefährlich?" Balu setzt ein sehr joviales Lächeln auf. "Nein, gar nicht ... bestimmt nicht."
Bijou hat die Diskussion offensichtlich mitbekommen und schwebt hinzu: "Es gibt etwas zu Essen?"
Al überreicht seiner Bijou die magische Speise. "Dies hier wird dich wiederbeleben." Da sagt Bijou nicht nein. Sie will gerade den ersten Bissen nehmen, als eine kalte Stimme von der Haustür meint: "Leg das sofort wieder hin."
Mit einem Riesenhapps inhaliert Bijou die merkwürdige Pastete direkt vom Teller und grinst Snowball frech an, was dieser mit einem herzhaften "F**K!" quittiert. Balu macht sich indes zur Fledermaus und flattert durchs Fenster davon.
Auch Al macht sich vom Acker, wenngleich nicht ganz freiwillig, sodass Bijou mit einem angefressenem Snowball alleine zurückbleibt. "Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, was du gerade für einen Riesenärger erzeugst?" moppert der, während er sich leicht resigniert auf den Stuhl fallen lässt. Von lebensspendenden Energien durchflutet steht Bijou schließlich wieder körperlich im Zimmer. "Ich könnte den Ärger sicherlich etwas abmildern, Süßer.", flötet sie. "Ich habe schon genug Kinder.", seufzt Harry.
Der Kurze schnappt sich plötzlich Als Gitarre. Bijou versucht ihn davon abzuhalten. "Al hat sie gerade endlich wiedergefunden. Sie war lange durch seinen Umzug auf die Inseln verschollen. Er reagiert allergisch darauf, wenn jemand anderes sie benutzt." Aber das scheint Harry egal zu sein. Der braucht das gerade. Bijou meint achselzuckend: "Na gut, Kurzer. Ich hab dich gewarnt."
Als Al schließlich von seinen sixamesischen Entführern wieder abgesetzt wird, reagiert er tatsächlich alles andere als entspannt. "Pfoten weg von meiner Klampfe, oder es setzt was!", faucht er. "Ja bitte.", antwortet Harry leise. "Hast den ersten Schlag frei."
"Wow! Nu mal langsam. Du willst dich ernsthaft prügeln?" versucht Al dann doch zu deeskalieren. Harry antwortet resigniert: "Oder anderweitig körperlich abreagieren. Lust ein paar Jetskis auszuleihen und die Insel wieder aufzuwecken? Geht auf mich."
"Was? Jetzt?"
"Ja. Oder ein Vampirkampf."
"Jetskis sind toll!"
[Ich musste dieses Mal erzähltechnisch einfach wesentlich näher ranzoomen. Eine Wiederbelebung ist auch für mich neu. Ein 'Zack und da isse wieda!' fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Zumal sowohl Balu als auch Harry aus vollkommen freien Stücken durch Als Haustür gelatscht sind.]