Fotostory Othello

Hallo! :hallo:

Bevor ich "jetzt gleich" ins Bett husche (jaja :rolleyes:) hab ich beschlossen noch ein bisschen was zu schreiben.
Mir gingen verschiedene Dinge durch den Kopf, was Fionas Eltern angeht, die ich jetzt gerne ausführen würde, aber ich hab das doofe Gefühl dann verrat ich wieder zu viel. :rolleyes: Aber es gibt auch noch andere Dinge, die ich schreiben kann, ohne über Nana zu spekulieren.
Das erste Bild ist wirklich total wundervoll geworden! :eek: Ich mag das Licht auf diesem Bild. Alles so schön weich. Und dann die Hände der ganzen Familie miteinander vereint. Sehr schön.
Irgendwie hatte ich bei deinem kleinen literarischen Einschub erwartet, dass du da noch ein Bild hinsetzt. Mein Bauchgefühl hat mich getäuscht. Aber da sieht man mal wieder: Wahrscheinlich bin ich eher der Typ "Autor" *hust, als ob ich mich als sowas bezeichnen könnte, hust* der mit der Tür ins Haus fällt... oder sagen wir: Mit dem Bild in den Text.
Ich finde du machst wundervolle Bilder. :) Ich wünschte, ich würde das so hinbekommen. Auch mit den vielen Personen auf dem Schulhof und den ganzen Umhängetaschen. Grandios!
Auch finde ich deine Sims total toll. Tidus - und *hrhr* Jonne. Aber Jonne nur, weil er Bassist ist! :D
A propos: Ich hab gesehen, dass du jetzt eine Personenliste (ohne Arvid :ohoh:) eingeführt hast. Finde ich eine gute Idee. Eigentlich wird sowas ja bei Fotostories ja auch gemacht. Vielleicht sollte ich das auch tun... Aber ich glaube, allein mein Cover schreckt Leute ab. :ohoh: :D



Natürlich würde ich lügen, wenn ich sage, dass ich mir nicht mehr Rückmeldung wünschen würde. Aber letztendlich mag ich Kommizwang nicht und hier kann jeder lesen, wie er lustig ist, ob nun still oder nicht ;).

Das altbekannte Problem... Ich bin selbst lieber stiller Leser und kein großer Freund von Kommentaren. Das heißt, ich freue mich über jedes Kommentar, das zu meiner (und deiner ;)) Geschichte geschrieben wird, aber ich selbst tue mich schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich will mir bei Geschichten, die es für mich persönlich Wert sind, mich länger damit zu beschäftigen, mit meinen Kommentaren Mühe geben und nicht nur "Suppaa waaan gehtz waithaa?!" schreiben. Deswegen muss ich mir für sowas Zeit nehmen. Und die fehlt mir oft. Aber jetzt habe ich sie mir mal wieder genommen. Hast DU ein Glück, dass es gerade dich getroffen hat. =)


Ganz liebe Grüße,
und ich hoffe, wenigstens du bist schon im Bett! :sleep:
Frée :hallo:
 
WAAAAAAAAAAAAAAAH, wie toll :) Es geht weeeeeiter :) Habe mich darüber wirklich riesig gefreut und war ganz von den Socken :lol: Echt super!

Das neue Kapitel finde ich sehr schön. Suuuuper Bilder, echt beneidenswert, und der Bus erst o_O Wow!

Die Geschichte verspricht tiefgründiger zu werden, als ich zuerst dachte und das finde ich grandios.
Würde gerne wissen, was da "vor fast 13 Jahren" passiert ist...
bin gespannt!

Großes Lob und viel Glück für deine Klausuren!
 
Hallo ihr Lieben! Vielen Dank für eure Kommentare :D

Zahlencödchen
Komischerweise könnte ich mir (noch) nicht vorstellen, in Sims3 eine FS zu schreiben. Das liegt zum Teil auch daran, dass ich die Kantenglättung nicht einschalten kann, weil das Spiel sonst Pixelfehler bekommt (obwohl ich eine gute Grafikkarte habe). Zum anderen würden mir die ganzen Downloads schon fehlen und auch das Wetter. Aber wenn ich mir so die Ladezeit angucke, werde ich schon ein bisschen neidisch. Bei Sims3 bin ich unter 30 Sekunden in der Nachbarschaft, Sims2 braucht mittlerweile locker 20 Minuten (!).
Ich hab mich über deinen Kommi gefreut (tu ich immer), ob nun ausführlich oder nicht ;)

Frée
Du Verrückte!
Du sollst lernen, nicht mir unbedeutenden kleinen FS-Schreiberin Kommentare schreiben :lol:. Ne, im Ernst. Natürlich hab ich mich riesig gefreut, denn eigentlich müsstest du dir ja nicht noch die Zeit nehmen und im Thread was schreiben, ich kenne deine Meinung ja von den Mails her. Umso mehr rührt es mich natürlich (jaja, ich bin ohnehin ein rührseliger Mensch... Das liegt am Fische-Dasein %)).

Frée schrieb:
Mir gingen verschiedene Dinge durch den Kopf, was Fionas Eltern angeht, die ich jetzt gerne ausführen würde, aber ich hab das doofe Gefühl dann verrat ich wieder zu viel.

Ach, mach dir da mal keine Sorgen. Bis auf deine eine Vermutung Nana betreffend (die ich in der Mail ja schon so gut wie bestätigt habe), hast du ja keine sicheren Infos. Du hast nur eine verdammt scharfe Intuition (oder ich schreibe zu offensichtlich für dich ^^), bisher hast du nämlich mit ziemlich vielen deiner Theorien nah an der Wahrheit gekratzt. Wobei, was ist schon die Wahrheit? Okay, lassen wir das, bevor es zu philosophisch wird (das hab ich zur Genüge in meinem Studium. Ich könnte dir jetzt auch aus psychologischer Sicht darlegen, warum es die eine Wahrheit nicht gibt :rolleyes:)

Frée schrieb:
Das erste Bild ist wirklich total wundervoll geworden! :eek: Ich mag das Licht auf diesem Bild. Alles so schön weich. Und dann die Hände der ganzen Familie miteinander vereint. Sehr schön.
Irgendwie hatte ich bei deinem kleinen literarischen Einschub erwartet, dass du da noch ein Bild hinsetzt.

Dankeschön :"> Mit dem Bild bin ich mittlerweile auch ganz zufrieden, nachdem es unglaublich schwer war, überhaupt die ganzen Hände einigermaßen ansehnlich "vor die Linse" zu bekommen. Und du müsstest in diesem Bild ja eigentlich auch Futter für deine Theorie bekommen *g*. Ich wollte übrigens bei meinem literarischen Einschub (danke für das Wort, ich hätte nicht gewusst, wie ich es nennen soll) zunächst ein Bild einfügen. Aber dann wiederum dachte ich mir, dass der Text eigentlich schon recht offensichtlich ist und ein Bild hätte das ganze vielleicht noch offenkundiger werden lassen? Neeee, dann lieber etwas mehr Spannung aufrecht erhalten ;). Wobei ich natürlich da gut meinen regnerischen Herbsttag hätte zeigen können :lol:

Frée schrieb:
Auch mit den vielen Personen auf dem Schulhof und den ganzen Umhängetaschen.

Das war eigentlich total gemogelt :D. Kolja hat die gleiche Tasche wie Eve und nur die Schüler in der letzten Reihe tragen Taschen. Aber ich hab davon auch irgendwie zu wenige, deswegen musste ich ein bisschen improvisieren. Und das Bild musste ja ein bisschen was hergeben, wo man Evelyns Hand schon kaum erkennt *grummel*. Warum muss sie auch nur so klein sein?

Frée schrieb:
Ich hab gesehen, dass du jetzt eine Personenliste (ohne Arvid :ohoh:) eingeführt hast. Finde ich eine gute Idee. Eigentlich wird sowas ja bei Fotostories ja auch gemacht. Vielleicht sollte ich das auch tun... Aber ich glaube, allein mein Cover schreckt Leute ab.

Ja, die Personenliste hab ich mir quasi bei anderen FSs hier abgeguckt. Aber ich fand es eine ganz gute Idee und so fällt vielleicht auch vielen der Einstieg etwas leichter, wenn ich nach langer Pause weitermache (obwohl ich mich eigentlich immer bemühe, meine Texte so zu schreiben, dass man die Personen auf den Bildern gut zuordnen kann). Arvid hab ich ehrlich gesagt nur vergessen wieder einzufügen. Ich hatte für mich schonmal in der Vorschau geguckt, wie es mit allen Personen aussehen würde, die noch in der Geschichte von Bedeutung sind und dann fälschlicherweise auch Arvid wieder rausgenommen. Er ist jetzt aber wieder da :D (Unkraut vergeht halt nicht).
Und zu deinem Cover: Ich finde es ganz und gar nicht abschreckend, ganz im Gegenteil. Mir hat das immer gut gefallen und es lässt ja auch viele Spekulationen zu.

Ansonsten kann ich mich dir nur anschließen, was die Kommentare angeht. Aber gerade weil ich ja auch jemand bin, der sich dafür Zeit nimmt, erwarte ich von anderen nicht unbedingt eine Flut an Kommentaren. Das ist eben eine Zwickmühle, als "Autor" versteht man ja, dass Kommentare unglaublich motivieren und eben auch dem ewig zweifelnden Persönchen hinter dem Monitor eine gewisse Rückversicherung geben, dass Inhalt und Schreibstil der Geschichte ansprechend sind. Aber als Leser hat man eben oft einfach keine Zeit, vor allem, wenn man die Geschichte eben auch nicht nur so "durchwinken" will.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass es mich getroffen hat :D. Danke!

Sina
:lol: Ja, endlich geht es mal weiter. Und wie schon gesagt, das nächste Kapitel wird nicht so lange auf sich warten lassen wie das letzte. Ich hab ja jetzt auch wieder ein wenig vorgeschrieben und sollte somit optimal für Schreibblockaden eingedeckt sein.

Sina schrieb:
Das neue Kapitel finde ich sehr schön. Suuuuper Bilder, echt beneidenswert, und der Bus erst

Dankeschön! Der Bus ist ein Download von MTS, also quasi ein Auto, was man sich auf sein Grundstück stellen kann. Und da kann man seine Sims dann glücklicherweise ganz leicht reinsetzen mit diesen O... irgendwas. Also diesen Platten, mit denen man die Sims hinstellen kann, wo man will.

Sina schrieb:
Die Geschichte verspricht tiefgründiger zu werden, als ich zuerst dachte und das finde ich grandios.
Würde gerne wissen, was da "vor fast 13 Jahren" passiert ist...
bin gespannt!

Das freut mich sehr! Ich hatte schon Angst, vielleicht zu viel in die Geschichte zu packen (andererseits lässt sich auch jetzt schon absehen, dass sie noch ziemlich lang wird, wir sind gerade mal am untersten Fuß des Berges angekommen), vor allem, weil sich auch in Tidus' und Koljas Vergangenheit sowie Gegenwart (und logischerweise damit auch Zukunft *g*) noch so einige Verwicklungen finden und Fiona nicht die einzige ist, die mit einer dicken Last herumläuft.

Sina schrieb:
Großes Lob und viel Glück für deine Klausuren!

Nochmal: Dankeschön! Ich glaub, das Glück kann ich wirklich gebrauchen... Zum Glück leide ich nicht unter Prüfungsangst :D

LG Kuona
 
Huah! Hier ist es ja weitergegangen!! *AusDemHäuschenBin*

Also, über dieses Kapitel habe ich ziemlich lange nachgedacht. Und das ist für mich ein unfehlbares Zeichen dafür, dass ein Geschichte richtig, richtig gut ist. Meine Spekulationen werde ich aber jetzt hier nicht ausbreiten, ich habe Angst, dass etwas davon zutreffen könnte ich Dir womöglich einen Knalleffekt verderbe. ;)

Was ich von Deinem Schreibstil halte, habe ich Dir ja schon mehrmals geschrieben. Und die Bilder stehen dem in nichts nach. Ich liebe es, dass Du Deine Bilder so lebensnah gestaltest (z.B. dass die in die Schule gehenden Schüler Ranzen und Schultaschen haben).

Ich freue mich sehr, wenn es hier weitergeht, aber mach Dir keinen Stress.

Liebe Grüße!
 
Nina
Ich bin ja fast vom Stuhl gefallen, als ich deinen langen Kommentar gesehen habe :eek:. Klar freue ich mich riesig! Du musst dir aber auch keinen Stress machen, wie gesagt, ich mag Kommipflicht nicht und ich erwarte das auch nicht unterschwellig ;)

Nina schrieb:
Du verbesserst dich wirklich von Kapitel zu Kapitel, was deinen Schreibstil betrifft und ich denke jedes Mal, dass diese wunderbare Ausdrucksweise (die du ja wirklich hast!) nie zu toppen ist. Aber ich täusche mich scheinbar immer wieder.

Wah, der Rot-Werde-Smiley fehlt hier echt. Also so: :"> So ein liebes Kompliment, meine Güte! Und es kommt gerade recht, weil ich momentan sehr mit meinem Schreibstil hadere und finde, dass er von Mal zu Mal schlechter wird :rolleyes:

Den Amöbensatz mag ich übrigens auch total gern. Ich wollte, dass gut rüberkommt, wie klein und unbedeutend Fiona sich auf einmal vorkommt, aber es sollte gleichzeitig ein wenig witzig klingen (und das fällt mir sowieso immer schwer, ich bin kein guter humoröser Schreiber... schreibt man das so?), um die Thematik ein bisschen aufzulockern.

Nina schrieb:
Ich muss sagen, dass Evelyn jetzt schon zu meinen Lieblingen gehört.

Hehe, das wird sie mit Sicherheit freuen. Von ihr wird man noch einiges hören. Ich denke, von der "Wichtigkeit" in der Geschichte her kommt sie momentan auf den vierten Platz: Fiona-->Kolja-->Tidus-->Evelyn :D
Sie ist wirklich eine Marke für sich und macht mir ganz schön Probleme. Sie verselbständigt sich nämlich gerne. EIGENTLICH sollte sie ganz anders werden. Lieb, freundlich, hilfsbereit, sanft... Aber jedesmal wenn sie auftaucht, nimmt sie einfach das Zepter in die Hand und wird laut, rotzfrech und hat mindestens eine Millionen Hummeln im Hintern :rolleyes:

Nina schrieb:
Dass Tidus Koljas Bruder ist, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Na, da bin ich aber froh. Ein bisschen was soll ja auch noch unvorhergesehen bleiben ;). Aber da die beiden sich nicht so wirklich ähnlich sehen, ist es ja auch kein Wunder, wenn man das vorher nicht vermutet hat. Ob Tidus und Fiona wirklich zusammengehören, wird man sehen. Bis jetzt hatten sie ja noch nicht so wirklich viele Berührungspunkte, was aber auch daran liegt, dass wird immer noch nicht im Hauptplot angekommen sind... Ich weiß, ich bin eine lahme Ente, die ihre Geschichte nicht vernünftig vorantreibt ;). Ne, im Ernst. Es gibt einfach noch so viele Nebenstränge, deren Anfang ich jetzt schonmal ein wenig knüpfen muss. Also wird das Zusammentreffen TidusxFiona eben noch ein wenig warten müssen.

Nina schrieb:
Mona war auf der Bühne anders, denn da war sie mir noch sympathisch.

Ha! Und ich fand, dass sie auf der Bühne schon gut ihre Art gezeigt hat :naja:. Aber du hast vollkommen recht, da konnte man sie noch ein wenig anders deuten. Mona ist eben Mona. Sie leidet unter einer Überdosis Selbstbewusstsein, Selbstherrlichkeit, Selbstgerechtigkeit und Eitelkeit. Es ist nicht einfach, mit ihr auszukommen, aber dafür weiß man bei ihr auch immer, woran man ist. Sie ist keine, die hintenrum lästern würde. Wenn sie ein Problem mit jemandem hat, spricht sie das geradeheraus aus. Das hat Fiona nun zu spüren bekommen und weil sie eher der passive Typ ist, duckt sie sich automatisch ;)

Nina schrieb:
Wie du siehst, bin ich schon total im "Othello-Fieber"! Bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht und auch wenn es länger dauern sollte, mach dir keinen Stress. Die treuen Leser werden dir bis in die Hölle folgen! (Mich eingeschlossen).

:lol: Na, das beruhigt mich ja :D. Aber wie gesagt, es soll eigentlich nicht wieder soooo lange zwischen den Kapiteln dauern. Ich denke, ich mache heute die Bilder für das nächste und dann kommt es heute oder morgen on.

Ich drücke dich mal ganz fest zurück!

julsfels

julsfels schrieb:
Meine Spekulationen werde ich aber jetzt hier nicht ausbreiten, ich habe Angst, dass etwas davon zutreffen könnte ich Dir womöglich einen Knalleffekt verderbe.

Och, das kannst du ruhig machen. Ich bin immer gespannt, was ihr so denkt und vermutet. Und sooooo schwierig ist es ja auch nicht, auf gewisse Hintergründe zu kommen. Immerhin muss ich das Ganze ja auch schon früh irgendwie anbringen, damit die Entwicklungen dann später vor dem richtigen Hintergrund stehen.

Aber ich freue mich riesig, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast! Denn wie gesagt, man kann jetzt durchaus schon viel herauslesen. Im Grunde ist das ja auch spannender, als den Lauf der Geschichte abzuwarten :D

julsfels schrieb:
Was ich von Deinem Schreibstil halte, habe ich Dir ja schon mehrmals geschrieben. Und die Bilder stehen dem in nichts nach. Ich liebe es, dass Du Deine Bilder so lebensnah gestaltest (z.B. dass die in die Schule gehenden Schüler Ranzen und Schultaschen haben).

Uwaaah, ich freu mich! Wie schon gesagt, die Schüler waren ein bisschen geschummelt, weil ich nicht so viele verschiedene Taschen hatte. Also tragen nur die hinteren einen Ranzen/Tasche. Aber es freut mich natürlich, wenn sowohl Text als auch Bild gut ankommen :)
Vielen vielen Dank für deinen Kommentar!

LG Kuona
 
Kapitel VIII – Drei sind Einer zu viel

Vorbei, vorbei…
Die Zeit zu zweit.
Ich fühl mich bereit
für die Einsamkeit.
Kim Frank, "Lara"

0801a.jpg

Die erste Doppelstunde zog sich scheinbar ewig in die Länge. Natürlich waren Kolja und ich zunächst das Zentrum der Aufmerksamkeit gewesen, und es waren gehässige Sprüche gefallen, aber jetzt folgten alle mehr oder weniger aufmerksam Frau Semmlers Mathematikunterricht. Mathe war mir nie schwer gefallen, deswegen erlaubte ich es mir, mich ein wenig zurückzulehnen und meine Gedanken schweifen zu lassen. Das Wetter war traumhaft schön. Es war nicht so heiß wie in den letzten Tagen, und ein paar weiße Wolken durchzogen den strahlend blauen Himmel. Durch das geöffnete Fenster summte eine Fliege herein und brachte das Rauschen der Baumkronen mit sich. Der Tag war so friedlich, dass meine Sorgen auf einmal ganz weit weg wirkten, als wären sie in milchigen Nebel getaucht. Auch Evelyns Bemerkung kam mir jetzt gar nicht mehr so gemein vor. Wenn sie mich für distanziert hielt, musste ich sie nur vom Gegenteil überzeugen, so einfach war das. Zufrieden mit der Welt und mir schreckte ich auf, als meine Sitznachbarin Janine mir plötzlich ihren knochigen Ellbogen in die Rippen stieß.

0802x.jpg

"Was soll das?", zischte ich, aber sie verdrehte nur die Augen und nickte in Richtung Tafel. Frau Semmler stand dort und wartete offensichtlich auf eine Antwort von mir. Schuldbewusst biss ich auf meine Unterlippe. Ich hatte keine Ahnung, wie die Frage gelautet hatte. Die Lehrerin seufzte und sah einen Moment besorgt aus.
"Fiona, komm nach der Stunde bitte kurz zu mir", sagte sie lediglich. Am liebsten hätte ich mich für meine Unachtsamkeit geohrfeigt. Wenn sie schon wieder ins duzen zurückfiel, dann war die Sache wirklich ernst.
Als es zur Pause klingelte warf Kolja mir noch einen aufmunternden Blick zu, bevor er den anderen hinterher nach draußen eilte. Geknickt schlich ich zum Pult, wo Frau Semmler gerade noch ihre Eintragung ins Klassenbuch beendete. Sie setzte einen schwungvollen Punkt hinter ihren letzten Satz und lächelte mich dann freundlich an.
"Fiona", begann sie, "wenn ich mich richtig erinnere, arbeitet Ihr Vater doch bei einer Bank?"
"Ja, das stimmt. Wieso?", wollte ich verwirrt wissen und sie lachte verschmitzt.

0803.jpg

"Keine Sorge, ich halte Ihnen keine Standpauke. Ich denke, Sie sind alt genug um selbst zu wissen, dass Sie dem Unterricht manchmal eine höhere Priorität einräumen sollten. Nein, es geht darum, dass die unteren Klassen gerade ein Projekt veranstalten, das unter anderem Zinsrechnung beinhaltet. Und ich denke, es wäre vielleicht ganz gut, wenn sie ein bisschen mehr Farbe in die graue Theorie bekommen würden. Meinen Sie, Ihr Vater wäre bereit, einmal in die Schule zu kommen und den Schülern etwas zu erklären?"
"Ich weiß nicht, das kann schon sein", sagte ich zögernd. "Er hat aber nicht viel Zeit", setzte ich in der Hoffnung hinzu, dass dieser Kelch an mir vorüber gehen möge.
"Das verstehe ich. Es wäre nett, wenn Sie ihn fragen würden. Wenn es sich nicht einrichten lässt, dann müssen wir uns eben etwas anderes überlegen."
"Mach ich", brachte ich schicksalsergeben heraus und schlurfte in Richtung Tür. Sie schob den Stuhl zurück und erhob sich mit raschelnden Röcken.
"Ach, Fiona", rief sie mich zurück, "Es gibt da doch noch was."
Sie hatte sich an das Pult gelehnt und verschränkte die Arme. Ihrer Miene nach zu urteilen suchte sie nach den richtigen Worten.

0804m.jpg

"Sie – du – wirkst sehr bedrückt in letzter Zeit. Ich weiß, dass man sich in deinem Alter nicht mehr unbedingt der Lehrerin anvertrauen will, aber wenn dir irgendetwas auf der Seele liegt, egal was, dann kannst du immer zu mir kommen. Ich wollte nur, dass du das weißt."
Sie drehte sich brüsk um und tat so, als ob sie das Klassenbuch unbedingt parallel zur Tischkante ausrichten müsste.
"Danke", presste ich gerührt heraus, "Ich werde daran denken."
Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Ich hatte mich nie zu den Lieblingen der Lehrer gezählt, und es war ungewohnt, dass mir plötzlich so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Frau Semmler war letztendlich eben doch schwer in Ordnung.
Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass schon fast die Hälfte der Pause vorüber war, also legte ich einen Zahn zu. Kolja stand an unserem üblichen Treffpunkt direkt unter der großen Birke und war in ein Gespräch mit Evelyn vertieft. Er sah auf, als ich näher kam, und verstummte. Auch Evelyn drehte sich jetzt um und lächelte mir ungewohnt zaghaft entgegen. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Wie zufällig stellte ich mich so, dass die beiden ein Stück auseinanderrücken mussten.

0805.jpg

"Was wollte die Semmler?" Seine Stimme klang viel zu harmlos.
"Ach, sie hat nur etwas wegen meinem Vater gefragt", antwortete ich ihm und tat so, als bemerkte ich die Stimmung zwischen uns Dreien nicht. Vielleicht wollte ich sie auch nicht bemerken. Ich starrte auf meine Fußspitzen und zeichnete kleine Muster in den Staub, während Kolja sich ständig räusperte und nervtötend hüstelte. Evelyn ließ den Blick über den Schulhof schweifen und wippte auf und ab. Keiner sagte ein Wort, und die unnatürliche Stille breitete sich zwischen uns aus, bis sie mich zu erdrücken schien.
"Na, da haben sich ja die Richtigen gefunden", brach plötzlich eine schnarrende Stimme das Schweigen. Fast ein wenig erleichtert drehte ich mich um. Janine hatte sich mit zwei ihrer Freundinnen vor uns aufgebaut und musterte uns höhnisch. "Ein Homo, eine Schlampe und das reiche Fräulein Rühr-Mich-Nicht-An."
Ihre Begleiterinnen lachten dümmlich, und ich verdrehte innerlich die Augen. Ich kannte Janine bereits seit dem Kindergarten. Früher hatten wir uns gut verstanden, bis ich mich zurückzog. Später hatte sie dann eine eigene Clique gefunden und war seitdem zu einem hirn- und herzlosen Modepüppchen mutiert.

0806c.jpg

An Koljas erstem Schultag an unserer Schule hatte sie versucht, ihn anzubaggern und war grandios gescheitert. Um ihren Ruf als Klassenschönheit nicht zu gefährden hatte sie das Gerücht in die Welt gesetzt, dass er schwul sei. Er hatte es nie dementiert und sich damit den denkbar schlechtesten Start verschafft. Die Typen in unserer Klasse waren geistig noch in dem vorpubertären Stadium, in dem man es lustig findet, die BHs von Mädchen schnalzen zu lassen oder den Lehrern Furzkissen auf den Stuhl zu legen. Kolja stach unter ihnen hervor wie der Einäugige unter den Blinden. Ich war die Einzige gewesen, die ihn normal behandelt hatte – weder hatte ich ihn gemieden, noch seine Nähe gesucht, nur weil es schick sein könnte, einen schwulen Freund zu haben. Wir waren beide in gewissem Maße Außenseiter, und das hatte uns zusammengeschweißt. Dass wir heute Freunde waren, hatte ich also indirekt Janine zu verdanken. Was sie wiederum mit Evelyn zu schaffen hatte, konnte ich mir nicht erklären.
"Dass du dich mit solchen Typen abgibst…", lachte sie jetzt überheblich und sah mir direkt in die Augen, "Das färbt auf dich ab. Pass also beim nächsten Mal auf, damit ich dich nicht noch mal berühren muss."

0807c.jpg

Sie schüttelte sich übertrieben und grinste ihren Freundinnen zu. Gespielt gleichmütig zuckte ich mit den Schultern. "Es kann ja nicht jeder so… anregende Gesellschaft haben wie du. Wenn du jetzt vielleicht woanders Gift verspritzen magst? Dein Parfum nimmt einem die Luft zum Atmen."
Janine bekam hektische Flecken am Hals und machte ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz kehrt. Ihre Freundinnen bemühten sich, mit ihr Schritt zu halten. Sie hatten meine Worte nicht verstanden.
Erst jetzt gestattete ich mir, mich ein wenig zu entspannen. Ich hasste Konfrontationen, auch wenn sie mit Janine fast schon wieder Spaß machten.
"Der hat gesessen!", pfiff Kolja anerkennend durch die Zähne, und ich grinste breit. "Danke", meldete sich auch Evelyn zu Wort, auch wenn ich sie vor Janine gar nicht verteidigen wollte.
Ich machte eine abwiegelnde Handbewegung. "Was hat sie denn eigentlich gegen dich?"

0808o.jpg

"Sie glaubt, ich hätte ihr den Freund ausgespannt, aber das stimmt nicht. Für mich gibt es nur einen, und ich bin doch nur… also, er hat das falsch verstanden. Ich bin eben sehr offen und manchmal übertreibe ich, das weiß ich doch auch. Aber dank dieser Tussi habe ich jetzt keinen einzigen Freund mehr an dieser Schule. Jeder glaubt ihr! Alle stehen auf ihrer Seite und mögen mich nicht. Fiona, du magst mich doch auch nicht so richtig, oder? Ich weiß, ich hätte mich in euren Streit nicht einmischen sollen, aber ich wollte nur, dass wir alle Freunde sind!"
Ihr Ausbruch war ihr sichtlich peinlich, und sie senkte den Blick. Sofort regte sich mein schlechtes Gewissen. Die Puzzleteile fielen ganz von selbst an die richtigen Stellen. Was Evelyn mit "Distanz" ausgedrückt hatte, war offenbar ein Gefühl der Ablehnung gewesen. Und damit hatte sie schließlich nicht ganz Unrecht. Ich war eifersüchtig gewesen, und ich hatte mir insgeheim gewünscht, dass die Formel "Kolja und Fiona gegen den Rest der Welt" auch weiterhin gelten würde.
Ihre lockere Art hatte mich vergessen lassen, dass sie auch Gefühle hatte, die verletzt werden konnten. Ich setzte zu einer Entschuldigung an, aber mein Mund war wie ausgetrocknet. Stattdessen nahm Kolja Evelyn in den Arm.

0809z.jpg

"Die haben doch alle keine Ahnung", schimpfte er und sie klammerte sich bei diesen Worten Trost suchend an ihm fest. Ich kam mir wie ein Idiot vor. Ein paar Jungs pfiffen und johlten im Vorbeigehen. Jetzt kam ich mir wie ein überflüssiger Idiot vor.
"Das ist süß von dir", murmelte Evelyn und löste sich von Kolja. Sie sah mich an und lächelte schief. "Mir ist klar, dass wir nicht von heute auf morgen Freunde werden können, aber meinst du, du könntest mir noch eine Chance geben? Bitte!"
Betreten blinzelte ich. Fast schon aus Gewohnheit warf ich einen Hilfe suchenden Blick zu Kolja, der mich merkwürdig ansah, so als wäre er enttäuscht von mir. Erschrocken räusperte ich mich und zwang mich dazu, Evelyn meine Aufmerksamkeit zuzuwenden. "Na-natürlich, das ist doch gar keine Frage." Unsicher schielte ich wieder zu Kolja rüber, aber er sah mich mit dem gewohnt warmen Ausdruck an, den er immer für mich übrig hatte.
"Dann ist ja alles geklärt", lachte er und Evelyn fiel fröhlich mit ein.

0810r.jpg

"Ist ja eigentlich peinlich, dass wir in unserem Alter noch diese 'Wollen-wir-Freunde-sein-Schiene' fahren müssen, aber mir fällt jetzt echt ein Stein vom Herzen", sagte sie und umarmte mich kurz und fest. Entschlossen schob ich meine Bedenken beiseite und ließ ein wenig Freude in mir aufkeimen, dass dieses quirlige Persönchen mich tatsächlich mochte.
"Ach Finn, ich wollte dich fragen, ob du heute vielleicht Lust hast, nach der Schule zu mir zu kommen. Meine Mutter drängelt schon die ganze Zeit, dass sie dich unbedingt mal kennen lernen will. Eve, du kannst auch kommen, wenn du magst."
Kolja sah mich erwartungsvoll an, und ich nickte begeistert. Es hatte mich insgeheim immer gewundert, dass er mich nie zu sich einlud, auch wenn ich im Nachhinein natürlich die Situation mit Tidus verstand.
"So ein Mist, ich kann heute leider nicht", lehnte Evelyn zerknirscht ab, "Aber wir sehen uns ja spätestens Samstag. Ich düs' dann mal!"

0811x.jpg

Sie winkte uns noch zu und schloss sich dann den anderen Schülern an, die sich auf das Klingelzeichen hin einmütig in Bewegung gesetzt hatten. Auch Kolja und ich ließen uns von der Menge treiben.
"Hat Othello am Samstag wieder einen Auftritt?", wollte ich wissen, und mein Bauch kribbelte vor Aufregung bei der Vorstellung. Aber Kolja schüttelte den Kopf. Er vermied meinen Blick, als er antwortete. "Nein, ich gehe am Samstag mit Eve einkaufen. Ich brauche unbedingt ein neues Paar Schuhe, und sie will mir beim Aussuchen helfen."
Wie vor den Kopf geschlagen blieb ich stehen, aber statt einer Antwort brummte ich nur und schwieg. Hatte er mich nicht schon vor Wochen gefragt, ob ich mit ihm bummeln gehen würde? Unmöglich, ich musste mich irren. Doch ein Rest Unsicherheit hatte sich hartnäckig in meiner Brust eingenistet und wollte sich einfach nicht vertreiben lassen.
Undeutlich konnte man in der Ferne ein Grollen hören, und als ich mich herumdrehte, sah ich dunkle Wolken am Horizont. Ein Gewitter zog auf.

-------------------

Die Bilder gingen erstaunlich schnell diesmal, daher hab ich euch schnell noch das neue Kapitel gepostet. Ihr hoffe, ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen wie ich ihn beim Schreiben hatte :hallo:

LG Kuona
 
Zuletzt bearbeitet:
also wie du die figuren "zeichnest", unglaublich. so nah. so lebendig. die bilder find ich auch total super. klasse gemacht, wirklich. ich bin gespannt, wie es wohl bei kolja zuhause so ist. ;)

kleiner schnitzer bei bild 5:
"Später hatte sie dann eine eigene Clique gefunden und war seitdem zu einem hirn- und herzlosen Modepüppchen." (irgendwie fehlt da doch was? *klugsch....*)
 
Zahlencödchen schrieb:
kleiner schnitzer bei bild 5

Grah! Hab ich tatsächlich übersehen. Und bevor Frée einen schlechten Ruf bekommt (;)), ich hatte da noch was weggelöscht und wohl versehentlich zu viel weggemacht. Egal, jetzt steht das fehlende Wort wieder da, danke für den Hinweis :D

Und natürlich auch generell für den Kommentar! Es ist toll, dass du meine Figuren lebensnah findest, ein schöneres Kompliment kannst du mir grad wohl nicht machen. Ich bin da ja immer am Zweifeln ;)

Und auf die Kapitelreihe "Bei Kolja zuhause" freu ich mich auch schon wie Bolle. Hoffentlich überträgt sich das auf die Kapitel und euch :lol:

*knuddel*
Kuona
 
Hallüü! :D

Mir tut das grad in der Seele weh, dass die Geschichte so im Sommerloch verschwindet. Nein, dass kann ich nicht zulassen, da steckt auch Herzblut von mir drin. %)

Die ganze Zeit überlege ich, in wen Evelyn denn verliebt sein (oder gewesen sein) könnte. Irgendwie tippe ich auf ein Bandmitglied von Othello, aber nicht Jonne. (Weil: Nein, will ich nicht!) Bleibt noch Paul. Oder Tidus. Und irgendwie, irgendwie, vermute ich letzteres. (Wie du immer so schön sagst: Wenn es nicht richtig ist, trägt es vielleicht zu deiner Belustigung bei. :p) Vielleicht waren die beiden ja zusammen, bis der Unfall passiert ist. Und da fällt mir ein, dass ich das alles schon geschrieben habe, und es ... nicht so ist, aber doch in meinem kleinen Hirn so sein könnte. :lol:
Aber ihr Freund hat sie verlassen, weil er dachte, sie betrügt ihn mit dem Freund dieser Tussi? Das ist... doof. Dann hatten die eh ein falsches Vertrauensverhältnis zueinander. (Bestimmt war das der Paul! Der guckt schon so! :D)

Sie hatten meine Worte nicht verstanden.

Natürlich haben sie das nicht verstanden, sonst könnten sie nicht mit dieser Ziege befreundet sein. Leichte Unterbelichtung war Aufnahmekriterium. :D

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem sinnfreien Beitrag wenigstens etwas zum Lachen bringen! :)
Ich bin total aufgeregt und will wissen, wie es weiter geht, aber... ich muss ja eigentlich lernen, nicht? ;)

Liebe Grüße,
deine Frée
 
Hallo Kuona,

gestern, als ich meinem Aushilfsjob im Supermarkt nachging, musste ich an Othello und deine anderen, alten Storys denken :D Da fiel mir ein, dass ich das neue Kapiel noch nicht kommentiert hatte und es tat mir so Leid.
Nicht weil ich mich verpflichtet fühle, sondern weil deine Story es einfach verdient hat. Mir ist mal wieder aufgefallen, wie sehr ich deine Storys mag und wie sehr mir dein Stil gefällt.
Ich mag es, dass sie so 'harmonisch' auf mich wirken, auch wenn sie es vom Inhalt meist gar nicht sind, ich mag es, dass ich sie so gerne lese und auf die Fortsetzungen warte, obwohl die Handlung gar nicht unbedingt spannend ist.
Nein, es geht in deinen Storys nicht um Spannung, unvorhersehbare Wendungen und Nägelkauen, aber weißt du was, ich finde sie grade DESWEGEN toll.
Ich kann es ganz schlecht beschreiben, aber sie wirken auf mich wie ein Ruhepol im stressigen Alltag, es ist ein Stück Entspannung, sie zu lesen. Sie sind so wundervoll geschrieben, so liebevoll gemacht, so toll ausgedacht, einfach so fantastisch zu lesen.
Danke dafür Kuona und höre bloß niemals mit dem Schreiben auf, denn das wäre schlimmste Verschwendung und mir würde ehrlich was fehlen in meinem Leben.
Weiter so, genau so, und bleibe deinem Stil treu!
 
Hallöchen meine Lieben!

Nachdem ich jetzt mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden war (erst Krankheit, dann Stress und Stress und... Stress? :lol:) melde ich mich mit einem neuen Kapitel zurück. Ihr müsst verzeihen, dass die Bilder irgendwie etwas eintönig sind, was den Aufnahmewinkel angeht. Ich hab mich bemüht, Nah- und Weitaufnahmen zu mischen, aber im Hause der Hoffmanns gab es einfach zu viel zu fotografieren. Ansonsten wünsch ich euch viel Spaß und beantworte erstmal die ausstehenden Kommentare.

das wundervolle Frée-Entlein
Diesmal war ich ja die lahme Ente, nicht nur was deine Mails angeht, sondern auch dein Kommi ist so lange stiefmütterlich behandelt worden *Staub wegpust*. Aber jetze denn.
Ob es am Sommerloch liegt, dass die Story so untergeht, weiß ich nicht. Aber ich erkläre es mir gerne damit, auch wenn im Forum wohl generell grad nicht so viel los ist (der letzte Beitrag in diesem Thread ist vom 20.08. ... früher hätte das doch nie so lange gedauert, bis er auf Seite 2 verschwindet, oder? Aber ich beschwer mich natürlich nicht :D).

Frée schrieb:
Die ganze Zeit überlege ich, in wen Evelyn denn verliebt sein (oder gewesen sein) könnte. Irgendwie tippe ich auf ein Bandmitglied von Othello, aber nicht Jonne. (Weil: Nein, will ich nicht!) Bleibt noch Paul. Oder Tidus. Und irgendwie, irgendwie, vermute ich letzteres. (Wie du immer so schön sagst: Wenn es nicht richtig ist, trägt es vielleicht zu deiner Belustigung bei. :p)

Jo, belustigt hat es mich :lol:. Aber nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil es schön ist, die Spekulationen zu lesen und mit meinem Plan im Hinterkopf abzugleichen *g*

Frée schrieb:
Aber ihr Freund hat sie verlassen, weil er dachte, sie betrügt ihn mit dem Freund dieser Tussi? Das ist... doof. Dann hatten die eh ein falsches Vertrauensverhältnis zueinander.

Neee, der Paul ist nicht schuld ^^ Eve hatte überhaupt keinen Freund. Es war vielmehr so, dass Janines Freund Evelyn schöne Augen gemacht hat und dadurch halt die Beziehung von Jannilein zerbrochen ist ;)

Frée schrieb:
Natürlich haben sie das nicht verstanden, sonst könnten sie nicht mit dieser Ziege befreundet sein. Leichte Unterbelichtung war Aufnahmekriterium.

:lol:=) Der Spruch ist zu gut, den muss ich mir merken! Naja, meine Figuren sind halt schon manchmal etwas stereotyp, aber das macht es so amüsant, über sie zu schreiben, gell?

Und ja, du hast mich sehr mit deinem Kommi unterhalten, vielen Dank *knuddel*

Zeenah
Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich mich richtig erschreckt habe, als unter deinen Fotostorys plötzlich ein anderer Name stand? Einfach so den Nick zu wechseln, tzö! :D

Zeenah schrieb:
Mir ist mal wieder aufgefallen, wie sehr ich deine Storys mag und wie sehr mir dein Stil gefällt.

Oooch, dankeschön! Es freut mich sehr, wenn meine Geschichten Anklang finden (zumal ich ja so eine ewige Zweiflerin bin). Gerade Othello liegt mir sehr am Herzen und wenn die Story ein Ruhepol für euch sein kann - perfekt! Wirklich spannend zu schreiben liegt mir vermutlich auch gar nicht so. Dazu neige ich zu sehr zu langen Beschreibungen, die das Tempo aus der Geschichte nehmen. Mal gucken, vielleicht mache ich mich irgendwann mal an eine Kürzungsaufgabe aus der Schreibwerkstatt ;)
Ich drück dich mal ganz fest für die lieben Dinge, die du mir sagst. Da wird mir ja ganz schwindelig vor Stolz :)

LG Kuona
 
Kapitel IX – Hinter der Tür

Well, I’m not paralyzed
But I seem to be struck by you
I want to make you move
Because you’re standing still
If your body matches
What your eyes can do
You’ll probably move right through
Me on my way to you
Finger Eleven, "Paralyzer"

0901w.jpg

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung, daher sollten die Schüler leise sein, um andere Schüler nicht zu stören. Zudem besteht die Schulpflicht, und man sollte, wenn man schon zu spät kommt–
"Psst, Finn!"
Ich ignorierte Kolja und überlegte, wie ich den Satz zu Ende führen könnte. Aufsätze waren gar nicht mein Ding, aber man konnte wohl kaum von mir erwarten, dass ich auch noch schriftstellerische Höchstleistungen bei einer Strafarbeit vollbrachte.
"Fiooooona!" So laut es eben ging, versuchte er meine Aufmerksamkeit zu erregen. Mit einem wachsamen Blick zum Lehrerpult vergewisserte er sich, dass Frau Semmler immer noch mit ihrer Zeitung beschäftigt war. Dann beugte er sich vorsichtig über den Tisch zu mir und stupste mich leicht an. Entnervt gab ich meinen Konzentrationsversuch auf und wandte mich ihm zu. "Was ist?", wisperte ich.
"Wie weit bist du? Lass mich abschreiben, ja?"
"Sorry, aber mir fällt selbst nichts ein. Was hast du denn geschrieben?"

0902s.jpg

Er schob mir seinen Zettel so zu, dass ich ihn lesen konnte.
Wenn man zu spät kommt, sollte man so schlau sein und sich erst kurz vor Ende der Stunde beim Lehrer melden, da das trotzdem nur als Verspätung gilt. So vermeidet man auch die Unruhe, die unweigerlich entsteht, wenn man mitten im Unterricht den Raum betritt.
"Das ist nicht dein Ernst", keuchte ich entgeistert, aber Kolja lachte nur leise.
"Warum nicht? Wird doch nicht benotet. Jetzt zeig mir deins, damit ich das einbauen kann."
"Was ist, seid ihr schon fertig?"
Erschrocken fuhren wir herum. Frau Semmler hatte die Zeitung beiseite gelegt und sah uns zweifelnd an. Schuldbewusst senkten wir die Köpfe.
"Noch nicht ganz", nuschelte ich, und sie lächelte drakonisch.
"Na, dann würde ich mich an eurer Stelle ranhalten."
Nach einer Viertelstunde zeigte sie Gnade und erließ uns die halbe DIN-A4-Seite, die uns beiden noch fehlte. Als sie Koljas Aufsatz überflog, war sogar der Anflug eines Lächelns auf ihrem Gesicht zu sehen.

0903.jpg

Kolja wohnte nicht besonders weit von der Schule entfernt, weswegen wir den Weg bequem zu Fuß zurücklegen konnten. Wir flachsten und scherzten miteinander, und das Monster mit dem Namen Eifersucht – der kleine Bruder von Selbstzweifel – schien endlich Ruhe zu geben. Ich wollte den Nachmittag genießen, und vielleicht konnte ich sogar Tidus wieder sehen. Diese Möglichkeit machte mich ganz kribbelig, auch wenn unser erstes Zusammentreffen etwas verkorkst abgelaufen war. Er übte eine merkwürdige Anziehungskraft auf mich aus, die ich mir selbst nicht erklären konnte.
"Ist deine Schwester auch da?", tastete ich mich unauffällig an das Thema heran, und Kolja nickte. "Mama holt Carlotta gerade aus der Schule ab, weil Papa heute länger arbeiten muss."
"Und… Tidus?" Hoffentlich klang meine Stimme so beiläufig wie sie sollte.
"Ach, der!" Er machte eine wegwerfende Handbewegung und sagte nichts weiter dazu. Einen Moment lang erwog ich, wie die Chancen standen, weitere Infos aus ihm rauszukitzeln, doch mein Verstand siegte. Wenn ich Kolja weiter löcherte, würde er misstrauisch werden und Fragen stellen, auf die ich ihm keine Antwort geben konnte.

0904s.jpg

"Da vorne wohnen wir auch schon, in dem Holzhaus." Ich hob den Kopf und folgte Koljas ausgestrecktem Arm mit meinem Blick. Das Haus war fantastisch. Es wirkte heimelig und gemütlich, wie ein richtiges Zuhause. Ich gab meiner Begeisterung lautstark Ausdruck, während er mich nur etwas verlegen betrachtete. "So toll ist es nun auch wieder nicht. Vor allem viel zu eng für uns fünf."
Doch dieses Argument konnte mich nicht umstimmen. Zu gerne hätte ich in einem solchen Haus gewohnt, wo man sich morgens um einen Platz am Waschbecken streiten musste oder es Gerangel um das Fernsehprogramm gab. Kolja schloss die Tür auf und pfefferte als Erstes seine Tasche in die Ecke, während ich mich neugierig umsah. Ich fühlte mich augenblicklich wohl. Der äußere Anschein des Hauses wurde innen nur bestätigt, und ich konnte mich kaum satt sehen.
"Mama ist wohl noch nicht wieder da. Kommst du mit? Mein Zimmer ist oben" Kolja ging ohne die Antwort abzuwarten vor und ich folgte ihm die Wendeltreppe hinauf.

0905gb.jpg

Auf dem Treppenabsatz lief ich fast in ihn hinein, so abrupt war er stehen geblieben.
"Dort vorne ist das Klo", erklärte er mit der Stimme eines Fremdenführers, der zum hundertsten Mal sein Repertoire herunterrasselt, "Rechts geht's zu Tidus, da hinten ist Carlies Zimmer, und hier vorne links ist meins."
Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und ließ mir mit stolzgeschwellter Brust den Vortritt.
"Wow, wie in der Karibik", staunte ich und befriedigte ihn offenbar ausreichend mit meiner Reaktion.
"Ja, nicht wahr? Setz dich ruhig, ich geh schnell runter und mach uns einen Tee."
Er stürmte wieder aus dem Raum und polterte die Treppe herunter, was mir ein Schmunzeln entlockte. Kolja wirkte wie ein kleines Kind, das unbedingt seine Weihnachtsgeschenke vorführen wollte. Zögernd ließ ich mich auf einem der Korbsessel sinken. Sein Zimmer war sehr blau, und erinnerte tatsächlich an eine Piratenhöhle in der Karibik.

0906r.jpg

Unwillkürlich fragte ich mich, wie Tidus' Zimmer wohl aussehen mochte. Anscheinend war niemand zuhause. Ob ich nicht einen kleinen Blick riskieren konnte? Einen Moment haderte ich mit mir, aber dann gewann meine Neugier die Oberhand, und ich schlich kurz entschlossen über den Flur zur anderen Seite. Vorsichtig klopfte ich an und lauschte angestrengt. Wenn er doch da sein sollte, konnte ich immer noch behaupten, die Toilette nicht gefunden zu haben. Aber niemand antwortete. In Zeitlupe und mit schwitzenden Händen drückte ich die Klinke herunter und erwartete jeden Moment, ertappt zu werden. Mit klopfendem Herzen betrat ich den Raum. Bis auf die Kommode in Form einer Schatztruhe unterschied sich Tidus' Raum grundlegend von Koljas. Man konnte sofort sehen, dass er Musik sehr liebte, denn überall lagen verschiedenste Instrumente verstreut. Wenn er die alle spielen konnte, musste er ein wahres Musikgenie sein. Natürlich stand ein Schlagzeug im Zimmer, aber es war nicht das Gleiche wie vom Auftritt. Ob man bei Konzerten die Instrumente des Veranstalters benutzte? So ganz konnte ich mir das nicht vorstellen und nahm mir vor, Kolja danach zu fragen.

0907b.jpg

Mein Blick fiel auf Tidus' Bett, und ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sowohl am Kopf- als auch am Fußende saß ein Kuscheltier. Er hatte wirklich viele unerwartete Seiten. Doch irgendetwas störte mich an seinem Zimmer. Ich konnte nicht benennen, was es war, bis ich mit den Fingern über die Buchreihen strich: Der Raum wirkte gar nicht wie der eines Blinden. Wenn ich näher darüber nachdachte, schien das ganze Haus nicht sehr behindertengerecht eingerichtet zu sein. Allein die steile Wendeltreppe musste doch ein gefährliches Hindernis für Tidus darstellen. Ich nahm ein kleines Holzpferd aus dem Regal und wog es nachdenklich in meinen Händen.
"Stellst du das bitte wieder hin, Fiona? Ich kann mich sonst nicht orientieren."
Erschrocken wirbelte ich herum und hätte es beinahe wieder fallen lassen. Ich hatte Tidus nicht kommen hören. Er stand an den Türrahmen gelehnt und musterte mich spöttisch. Oder dafür hätte ich es zumindest gehalten, wenn er nicht blind gewesen wäre. Verlegen stopfte ich das Spielzeug wieder ins Regal. "Woher wusstest du, dass ich hier bin?", wollte ich zerknirscht wissen, und er seufzte laut.

0908p.jpg

"Ich kann es hören. Übrigens muss das Pferd weiter nach links."
Verwirrt warf ich einen Blick ins Regal. Es stimmte. Der dünnen Staubschicht nach zu urteilen hatte ich das Holzpferd aus einem Fach weiter links genommen. Vollkommen beeindruckt berichtigte ich meinen Fehler. "Das konntest du auch hören? Wie? Du wusstest doch gar nicht, was ich mir angesehen habe."
"Das Pferd ist das einzige aus Holz, was sich im Regal befindet, und es war definitiv ein Geräusch von Holz auf Holz, als du es zurückgestellt hast. Aber viel wichtiger: Was machst du in meinem Zimmer?"
"Ähm…", machte ich ausweichend und entschied dann, lieber nicht darauf einzugehen.
"Wie konntest du denn hören, dass ich im Zimmer bin?"
Er lachte leise, was mich sehr an seinen Bruder erinnerte, und stieß sich vom Türrahmen ab. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass er nicht sehen konnte, hätte ich es kaum bemerkt. Seine tastenden Gesten waren viel zu fließend und passten viel zu gut zu seinen katzenhaften Bewegungen.

0909p.jpg

Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich dann auf die Bettkante, ohne sich einmal irgendwo den Zeh anzustoßen. Das war eine Leistung, die selbst ich nicht immer hinbekam.
"Du schnaufst beim Atmen am Ende oft ganz leicht", grinste er, und ich hob peinlich berührt meine Hand an die Nase.
"Ich hab Heuschnupfen", verteidigte ich mich, "Ich muss die Nase frei kriegen."
Er zuckte mit den Schultern, als könne ihm nichts gleichgültiger sein und wahrscheinlich war es das auch. Doch ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir hatten uns erst einmal getroffen, und er konnte mich bereits so zuverlässig zuordnen.
"Ich bin beeindruckt", gab ich zu, aber er schüttelte den Kopf.
"Das ist nichts Besonderes. Blinde Menschen sind auf ihr Gehör angewiesen, und man wird mit der Zeit immer besser, ob man will oder nicht."
"Wer würde das nicht wollen?", fragte ich verständnislos, und er lächelte schief. "Tja, wer…"

0910o.jpg

"Was hast du gemeint, als du gesagt hast, du kannst dich nicht orientieren, wenn ich etwas verrücke?"
"Ist das nicht klar?" Seine Augenbraue wanderte so hoch, dass sie fast unter seinem Haarschopf verschwand.
"Ich weiß nicht. Ich kenne mich mit–", Behinderungen wollte ich sagen, bremste mich aber noch rechtzeitig, "so was nicht aus."
"Es ist eigentlich ganz einfach. Solange ich meine Schritte zähle, weiß ich immer, in welchem Raum ich bin. Und die Position der Gegenstände in jedem Zimmer sagt mir, wo die nächsten Möbel oder Sachen sind. Wenn du jetzt aber etwas umstellst, bringt das meine Schrittzahlen durcheinander."
"Oh…" Mit schlechtem Gewissen sah ich mich um, ob ich nicht doch noch etwas berührt hatte. Nicht, dass er wegen mir noch die Treppe herunterfiel.
"Keine Sorge. Ich glaube, sonst ist alles beim Alten." Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und ich atmete erleichtert auf, während ich ihn wie gebannt anstarrte. Konnte er Gedanken lesen?
"Gut. Aber wäre es nicht leichter, wenn das Haus… na ja, mehr auf deine Bedürfnisse ausgerichtet wäre?" Ich kaute ängstlich auf meiner Unterlippe herum.

0911.jpg

War ich mit dieser Frage zu weit gegangen? Doch Tidus' Lächeln war ungebrochen.
"Ich muss ja nicht immer blind bleiben", antwortete er beiläufig.
Ich holte tief Luft, um meine nächsten Fragen auf ihn abzufeuern. Innerlich war ich entzückt darüber, dass er so gesprächig war. Damit hatte ich nach unserer unschönen ersten Begegnung überhaupt nicht gerechnet, und wie ein Schwamm sog ich alle Informationen auf, die er mir zu geben bereit war.
"Du musst nicht immer blind bleiben? Was…", setzte ich an, aber in diesem Moment rief Kolja nach mir. Tidus streckte sich auf seinem Bett aus und sagte ruhig: "Er sucht dich."
Ein wenig enttäuscht ließ ich die Schultern hängen, riss mich aber zusammen.
"Ich gehe jetzt besser." Mit diesen Worten und einem letzten wehmütigen Blick auf ihn schlüpfte ich aus der Tür und ging die Treppe herunter. Ein klein wenig hatte ich gehofft, dass Tidus mit irgendeiner Regung zeigen würde, dass er es genauso schade fand wie ich, dass unser Gespräch vorzeitig beendet worden war, aber andererseits konnte ich das wohl kaum erwarten. Für ihn war ich nur die – etwas merkwürdige – Freundin seines kleinen Bruders. An seiner Stelle hätte ich mir wohl auch keine übermäßige Begeisterung entgegen gebracht.
 
was hast du gegen die bilder?? die sind super, und auch das kapitel ist super!
mich wundert allerdings tidus' reaktion, ich würde ausrasten wenn irgendwer einfach in meinem zimmer rumwandert. sehr geheimnisvoller mensch, und sehr schade dass die unterhaltung an diesem punkt zum erliegen kommt! ich bin sehr gespannt wie es weitergeht! :)
 
Hallo liebe Kuona,

Du heisst Julia im echten Leben? Meine Tochter auch. Ich hab mit zwölf oder dreizehn zum ersten Mal "Romeo und Julia" gelesen, und seitdem stand es fest, dass meine Tochter mal Julia heissen wird. =)

So jetzt aber mal zu Deinem Kapitel.
Finns Gefühlswelt finde ich sehr interessant. Kolja ist ihr Freund, im echten Sinne des Wortes, und eigentlich glaube ich nicht, dass da mehr von ihrer Seite ist. Dennoch reagiert sie eifersüchtig und verunsichert auf das "Eindringen" von Evelyn in ihre Zweisamkeit (btw: der Satz über Eifersucht und Selbstzweifel ist genial, auch wenn ich persönlich nicht ganz sicher bin, ob es wirklich nur der kleine Bruder ist und nicht doch eher ein Zwillingsbruder). Mir kommt es fast so vor, als konzentrierten sich Finns gesamte zwischenmenschliche Beziehungen auf Kolja, durch das anscheinend zerrüttete Verhältnis zu ihren Eltern und das, was da auch immer in der Vergangenheit vorgefallen sein mag.

Dass sich Finn nun zu Tidus hingezogen fühlt, ist glaub ich ja ziemlich klar, auch wenn sie selber es sich vielleicht noch nicht so recht eingesteht. Ich hätte allerdings vermutlich nie gewagt, einfach in sein Zimmer einzudringen, selbst wenn die Neugier mich umgebracht hätte. :D Was Tidus von Finn hält - da bin ich mir noch unsicher. Er ist sehr cool und geheimnisvoll.
Und nun hast Du noch ganz geschickt eingeworfen, dass seine Blindheit möglicherweise nicht von Dauer sein muss, was mich natürlich noch neugieriger auf ihn und seine Geschichte macht. Obwohl ich relativ lange darüber nachgedacht habe, was es über ihn aussagt, dass er diese Möglichkeit als Grund dafür angibt, dass das Haus nicht umgebaut wird. Eigentlich macht er auf mich den Eindruck, als habe er seine Blindheit akzeptiert und packe das Leben mit beiden Händen an, aber das Haus nicht umzubauen und sich damit das Leben zu erleichtern, wäre fast so etwas wie ein Symbol nach aussen, dass er sich mit seinem Zustand abfindet, und dazu ist er vielleicht doch noch nicht bereit? Ach, ich mach mir zu viele Gedanken. Wahrscheinlich gibt´s den Dialog nur, um uns diese Infomation zu geben und ich spinne mir mal wieder was zurecht. :lol:

Hab ich schon mal Deinen Schreibstil gelobt? Nee, noch nicht, oder? ;) Ich liebe Deinen Stil. Mehr sag ich heut dazu nicht. *Lach*
Die Bilder sind auch sehr schön geworden (das Haus ist toll! die Kombi aus Holz mit diesen Fenstern sieht so schön aus), allerdings hab ich diesmal was zu meckern: ICH WILL KOLJAS ZIMMER SEHEN! =) Wo ist ein Bild von der blauen Karibikhöhle?! Ich hab die ganze Zeit auf Tidus´Zimmer gestarrt und verzweifelt nach blau gesucht, bis ich gemerkt hab, dass es gar nicht Koljas Zimmer ist. *ggg*

So, und nun warte ich gespannt auf die nächste Fortsetzung.

Liebe Grüße!
 
Hallo ihr Drei!

Vielen, vielen Dank für eure tollen Kommentare, ich hab mir wie immer nen Ast gefreut ;).

Und ein ganz großes Dankeschön auch an alle, die mich zur Wahl vorgeschlagen oder mich sogar gewählt haben. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und freue mich wirklich riesig!

Zahlencödchen (Der Name setzt sich langsam durch, was? Vielleicht solltest du mal über eine Umbenennung nachdenken :lol::D)
Gegen die Bilder an sich habe ich gar nichts. Nur, dass sie eben hauptsächlich aus Weitaufnahmen bestehen und nicht so viele Nahaufnahmen haben. Aber wie schon gesagt, gab es im Haus einfach zu viel zu fotografieren.
Tidus' Reaktion ist für mich gar nicht so ungewöhnlich ;). Ich weiß ja, was hinter seinem Verhalten jeweils steckt. Aber das werdet ihr spätestens dann herausfinden, wenn Fiona es spitz bekommt.

Florinchen
*g* Es tut mir ja echt leid, wenn ich euch so auf die Folter spanne. Ich gelobe auch feierlich, das nächste Kapitel ein wenig voranzutreiben (zu 2/3 ist es auch schon fertig) und dann schnell die Bilder zu knipsen. Dann dauert es immerhin nicht ganz so lange wie die letzten Updates.

Florine schrieb:
Ich liebe deinen Schreibstil wirklich abgöttisch, anders kann ich es nicht sagen und weil diese Geschichte so toll ist, deine Bilder so fabelhaft sind und du natürlich besonders bist, habe ich dich und deine Story zur FS des Herbstes vorgeschlagen und werde anschließend NATÜRLICH für dich stimmen. ♥

Ich hab's ja schon gesagt, aber nochmal: Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Ich meine, eigentlich sollte die Wahl ja nicht so unheimlich wichtig für mich sein (ich schreib meine Geschichten ja in erster Linie für mich und kann nichts dran ändern, wenn sie bei anderen nicht so gut ankommen), aber trotzdem überwältigt es mich gerade, dass doch tatsächlich so viele Leute Othello mögen und für so gut halten, sie zu wählen :eek:. Unglaublich :D

Ich glaube, dass Tidus so geheimnisvoll wirkt, ist auch darauf zurückzuführen, dass er noch nicht so wahnsinnig viel vorkommt. Durch seine ureigenen Probleme und die Blindheit ist eben sein Aktionsradius auch etwas eingeschränkt und ich kann ja schlecht jeden Abend ein Konzert stattfinden lassen :lol:. Dadurch kann man ihn vermutlich noch nicht so gut einschätzen, weil sich noch keine Muster in seinem Verhalten (die definitiv vorhanden sind *verrat*) ablesen lassen.
An Fionas Stelle wäre ich übrigens auch schnüffeln gegangen und wie gesagt, meine Hauptfiguren haben immer irgendwas von mir (Fiona eben ihre Neugier und Hartnäckigkeit).

Florine schrieb:
Ich war ziemlich überrascht, als es hieß, er würde nicht für immer blind bleiben (denn damit hatte ich fest gerechnet) - schade, dass wir und Fiona nicht mehr erfahren, weshalb und warum. [...] Ich bete ja, dass Fiona Kolja darauf anspricht, als sein Bruder weiß er sicher auch, ob Tidus für immer blind bleiben wird.

Das nächste Kapitel dürfte dir gefallen ;)

Florine schrieb:
ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du dich mal an einem richtigen Buch versuchen würdest

Oh Gott, never :ohoh:. Ich glaube, dafür bin ich einfach nicht gut genug und du siehst ja, wie ewig ich manchmal für die nächsten Kapitel brauche. Dieses Buch wäre dann bestimmt erst in zwanzig Jahren oder so fertig und bis dahin erinnerst du dich längst nicht mehr an mich :lol:.
Nee, ehrlich. Dafür fehlt mir das Selbstvertrauen (und wohl auch Können) aber ich fühle mich natürlich sehr geehrt, dass du mir so ein Kompliment machst (Ich brauche immer noch einen Rotwerd-Smiley). *knuddelknutsch*

julsfels
Ich weiß gar nicht genau, was meine Eltern dazu bewogen hat, mich Julia zu nennen. Ich weiß nur, dass ich fast eine Judith geworden wäre und da finde ich Julia dann doch besser ;). Ist ein schöner Name (wenn ich selbst das mal so sagen darf).

julsfels schrieb:
Finns Gefühlswelt finde ich sehr interessant. Kolja ist ihr Freund, im echten Sinne des Wortes, und eigentlich glaube ich nicht, dass da mehr von ihrer Seite ist. Dennoch reagiert sie eifersüchtig und verunsichert auf das "Eindringen" von Evelyn in ihre Zweisamkeit (btw: der Satz über Eifersucht und Selbstzweifel ist genial, auch wenn ich persönlich nicht ganz sicher bin, ob es wirklich nur der kleine Bruder ist und nicht doch eher ein Zwillingsbruder). Mir kommt es fast so vor, als konzentrierten sich Finns gesamte zwischenmenschliche Beziehungen auf Kolja, durch das anscheinend zerrüttete Verhältnis zu ihren Eltern und das, was da auch immer in der Vergangenheit vorgefallen sein mag.

Oh, das hast du ganz toll analysiert und genauso ist es. Kolja ist Fionas bester Freund und gleichzeitig ist sie emotional sehr abhängig von ihm. Bis er kam, hatte sie kaum Freunde und jetzt wo er da ist, kann sie sich nicht mehr vorstellen, wie sie das ausgehalten hat. Er ist immer für sie da und lenkt sie von ihren Problemen ab. Sie weiß genau, dass sie ohne ihn nicht mehr zurecht kommen wird und der Gedanke, dass ihre Symbiose durch jemand Drittes gestört werden könnte, macht ihr unglaubliche Angst (auch wenn sie sich dieser Angst noch nicht so bewusst ist). Momentan ist sie sehr unsicher, was ihre Beziehung zu Kolja angeht.

julsfels schrieb:
Ich hätte allerdings vermutlich nie gewagt, einfach in sein Zimmer einzudringen, selbst wenn die Neugier mich umgebracht hätte. :D Was Tidus von Finn hält - da bin ich mir noch unsicher. Er ist sehr cool und geheimnisvoll.

Ich zitiere mich mal selbst aus meiner Antwort an Florine:

Ich glaube, dass Tidus so geheimnisvoll wirkt, ist auch darauf zurückzuführen, dass er noch nicht so wahnsinnig viel vorkommt. Durch seine ureigenen Probleme und die Blindheit ist eben sein Aktionsradius auch etwas eingeschränkt und ich kann ja schlecht jeden Abend ein Konzert stattfinden lassen :lol:. Dadurch kann man ihn vermutlich noch nicht so gut einschätzen, weil sich noch keine Muster in seinem Verhalten (die definitiv vorhanden sind *verrat*) ablesen lassen.
An Fionas Stelle wäre ich übrigens auch schnüffeln gegangen und wie gesagt, meine Hauptfiguren haben immer irgendwas von mir (Fiona eben ihre Neugier und Hartnäckigkeit).

julsfels schrieb:
Eigentlich macht er auf mich den Eindruck, als habe er seine Blindheit akzeptiert und packe das Leben mit beiden Händen an, aber das Haus nicht umzubauen und sich damit das Leben zu erleichtern, wäre fast so etwas wie ein Symbol nach aussen, dass er sich mit seinem Zustand abfindet, und dazu ist er vielleicht doch noch nicht bereit? Ach, ich mach mir zu viele Gedanken. Wahrscheinlich gibt´s den Dialog nur, um uns diese Infomation zu geben und ich spinne mir mal wieder was zurecht.

Nein, ich finde deine Gedanken sehr interessant und sie gehen auch in die richtige Richtung. Wie gesagt, Tidus ist noch nicht so oft vorgekommen, aber man wird noch merken, was es mit ihm und seiner Blindheit auf sich hat. Wenn man an die Stelle zurückdenkt, an der Kolja Fiona gestand, dass sein Bruder blind ist, bekommt man vielleicht ein paar Hinweise ;). Er hat gesagt: "Üben, üben, üben. Er macht nichts anderes mehr. Alles was ihn interessiert, ist seine verdammte Musik. Er sagt, es wäre ganz einfach, solange er nur weiß, wo die Trommeln und so weiter stehen. Aber in Wahrheit ist er wie besessen vom Schlagzeug."

julsfels schrieb:
Die Bilder sind auch sehr schön geworden (das Haus ist toll! die Kombi aus Holz mit diesen Fenstern sieht so schön aus), allerdings hab ich diesmal was zu meckern: ICH WILL KOLJAS ZIMMER SEHEN! =) Wo ist ein Bild von der blauen Karibikhöhle?! Ich hab die ganze Zeit auf Tidus´Zimmer gestarrt und verzweifelt nach blau gesucht, bis ich gemerkt hab, dass es gar nicht Koljas Zimmer ist.

Das Haus ist heruntergeladen und von mir nur umgebaut und stellenweise neu eingerichtet worden. Ich will mich ja nicht mit fremden Federn schmücken ;). Bekannterweise bin ich im Bauen eine Niete (ich wünschte ich könnte es so wie du und viele andere begabte Baumeister *seufz*. Meine eigenen Kulissen zu bauen wäre schon ein Traum. Vielleicht versuche ich mich mal irgendwann daran).
Und zu Koljas Zimmer: ertappt! Das Bild, wo er in seiner Tür steht, sollte eigentlich einen Einblick in seine Piratenhöhle gewären, aber dann hat das platztechnisch nicht ganz hingehauen. Da aber ein Großteil des nächsten Kapitels in seinem Zimmer spielen wird, dachte ich mir, es wäre nicht ganz so schlimm, diesen Schauplatz erstmal zurückzustellen :ohoh::D Beim nächsten Mal dann :)

Liebe Grüße,
Kuona
 
Hallo Kuona-Maus!

Als großer Fan von "Wenn das Liebe ist", MUSSTE ich ja (nach langer FS-Abstinenz) dieses neue Werk von dir auch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Und ich habe meine Zeit nicht verschwendet!
Die Geschichte hat mich so gefangen genommen, daß ich alles heute Nachmittag gelesen habe (sehr zum Leidwesen meiner Familie...)
Wieder einmal ist es dir gelungen den Text so lebendig zu schreiben, daß man sich mitten in der Geschichte wägt!
Du hast eine unglaubliche Ausdrucksweise, um die ich stark beneide!
Und die Bilder sind genauso, wie ich sie haben möchte!
Nicht zuviel, nicht zu wenig. Von allem.

Zur Geschichte an sich:

Finn machte auf mich am Anfang einen eher unscheinbaren Eindruck. Stellt man sich Mädechen, die aus wohlhabeneren Familien kommen doch eher wie eine Janine vor.
Ich bin total gespannt, was sie so für dunkle Geheimnisse verbirgt. Du hast ja schon angedeutet, daß sie etwas in ihrer Kindheit erlebt hat, mit ihren Eltern?, was sie nicht loslässt.

Ja, ihre Eltern sind wohl genau das, was man sich unter "solchen" Leuten vorstellt.
Beide viel auf der Arbeit, wenig Zeit für ihr einziges Kind, der Vater betrügt die Mutter, die erträgt es...
Gruselig!

Kolja ist da wohl sowas wie ein Fels in der Brandung und Finn kann froh sein, daß sie so jemanden gefunden hat.
Welche Rolle ich Eve zustecken soll, weiß ich noch nicht. Ist sie die Gute, die wirklich nur eine Freundin sein will, oder entpuppt sie sich als Monster und Mona wird nachher Finns beste Freundin?
Da ich ja solche Wendungen durchaus von dir gewohnt bin, mag ich mich da noch nicht fest legen.
Auch Tidus Rolle steht für mich noch nicht fest, dafür haben wir bis jetzt zu wenig von ihm gelesen.

Also mach gaaanz schnell weiter, damit ich weiter spekulieren kann!

Kussi Sabrina

dit: Benachrichtigst du mich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sabrina *knutsch*

Als gesehen habe, dass es einen neuen Kommentar gibt, hab ich mich einen Moment fast schon erschrocken - und dann natürlich riesig gefreut!

Ich find's besonders klasse, dass du als alter Kommi-Hase, was meine Geschichten angeht, von der Neuen nicht enttäuscht worden bist :D. Immerhin habe ich ja wirklich viel anders gemacht und wenn ich jetzt manchmal in meine alten Geschichten zurücklese - ohwei. Ich habe letztens sogar versucht an "Herz aus Eis" weiterzuschreiben, aber es war eine mittelschwere Katastrophe. Deswegen hat mich dein Kommentar gleich wieder aufgebaut :)

Sabrina schrieb:
Kolja ist da wohl sowas wie ein Fels in der Brandung und Finn kann froh sein, daß sie so jemanden gefunden hat.

Genauso ist es. Ehrlich, ich bin mittlerweile auch ganz froh, dass es Kolja gibt. Er war nämlich in der Urururururfassung (die, die es nur in meinem Kopf als vage Vorstellung gab) gar nicht vorhanden :lol:. Aber irgendwie hat er sich in die Geschichte gedrängelt und nimmt jetzt einen viel größeren Platz ein, als ich ihm ursprünglich zugestehen wollte.
So ähnlich ist es mit Evelyn, sie sollte eigentlich ganz anders werden, aber dann haut sie immer wieder ihre frechen Sprüche raus und hält sich kein Stück an meine Regieanweisungen ;). ich schwöre, die haben ein Eigenleben ^^

Benachrichtigt wirst du natürlich gerne und weitergehen tut es genau - jetzt :D

*knuddel*
Kuona
 
Kapitel X – Vater, Mutter, Kind

If it's not real
You can't hold it in your hand
You can't feel it with your heart
And I won't believe it
But if it's true
You can see it with your eyes
Or even in the dark
And that's where I want to be
Paramore, "Brick By Boring Brick"

1001c.jpg

"Wo warst du? Ich hab dich x-mal gerufen", wunderte sich Kolja, nachdem ich die Küche betreten hatte, doch er wendete sich sofort dem dringenderen Problem zu. Kleinlaut hielt er mir ein Sortiment Teebeutel vor die Nase und zog eine Grimasse. "Ich hab weder eine Ahnung, welche Teesorten das sind, noch wie viele man in die Kanne tut, noch wie lange die drin bleiben müssen. Du?"
Eine Sekunde starrte ich ihn an und brach dann in schallendes Gelächter aus. Es war zu süß, dass er vor einer einfachen Tätigkeit wie Teekochen kapitulierte.
"Lass mal sehen", gluckste ich und ignorierte seine beleidigte Schnute. Ich wählte drei Beutel aus und ließ sie in das heiße Wasser gleiten.
"Sechs Minuten ziehen lassen", befahl ich ihm gespielt streng, und er salutierte grinsend.
"Ja, Mama!"
Mit Tee und Knabberkram beladen bahnten wir uns kurze Zeit später den Weg nach oben und ließen uns auf seine gemütlichen Sessel fallen. Während Kolja munter drauflos futterte, rutschte ich unbehaglich auf meinem Sitz hin und her, bis ich es nicht mehr aushielt.

1002h.jpg

"Muss Tidus eigentlich immer blind bleiben?", platzte es aus mir heraus. Er verschluckte sich an seinem Keks und hustete mir ein paar Krümel entgegen. Schnell sprang ich auf und klopfte ihm den Rücken.
"Wie kommst du denn jetzt darauf?", krächzte er mit Tränen in den Augen und nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse.
"Ich weiß nicht", log ich ohne mit der Wimper zu zucken und setzte mich wieder hin. "Ich frag mich das schon länger. Du hast doch gesagt, es war ein Autounfall. Sind seine Augen denn so stark geschädigt worden, dass da nichts mehr zu machen ist?"
Kolja seufzte. "Tja, das ist so eine Sache", sagte er traurig, "Seine Augen an sich sind vollkommen in Ordnung. Aber bei dem Unfall hat er einen Schlag auf den Kopf bekommen. Es hat sich ein Blutgerinnsel gebildet, das auf seinen Sehnerv drückt. Die Chancen, dass es sich jetzt noch von allein wieder zurückbildet, stehen gleich null, und eine Operation lehnt er kategorisch ab. Die Heilungschancen ständen ohnehin nur bei etwa 30%, und wenn etwas schief laufen sollte, dann kann er wirklich nie wieder sehen. Das Risiko will er nicht eingehen."
"Also weiß er das alles, ja?"
Er lachte bitter. "Tidus ist die Hauptperson in diesem Drama, wie kann er es nicht wissen?"

1003.jpg

Ich blieb ihm die Antwort schuldig, aber wenn das so war, warum hatte Tidus mich belogen?
"Ich dachte eigentlich, du fragst mich ganz andere Dinge", unterbrach Kolja meine Grübeleien, und ich sah ihn fragend an.
"Zum Beispiel, wann Othello den nächsten Auftritt hat, und ob dein Lieblings-Kolja dir Karten besorgt", schmunzelte er, und ich boxte ihn leicht gegen den Arm.
"Ach, das machst du doch sowieso."
"Warum das?"
"Mal überlegen… Vielleicht, weil du mich von allen Menschen auf der Welt am meisten magst?", frotzelte ich.
"Mal überlegen…", äffte er mich neckend nach, "Damit hast du vollkommen Recht."
Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Hatte er das ernst gemeint? Es schien so, denn er tat furchtbar beschäftigt mit seiner Teetasse, und seine Ohren waren leicht rot angelaufen. Ich schluckte ein paar Mal, bis ich mir sicher war, meine Sprache wieder gefunden zu haben.

1004a.jpg

"Wann ist denn das nächste Konzert?"
"Erst in einem Monat, leider. Am fünfundzwanzigsten."
Irritiert hakte ich nach. "Am fünfundzwanzigsten September?"
Kolja nickte und versteckte sich noch immer hinter seiner Teetasse.
"Aber da geht's nicht", stöhnte ich enttäuscht auf, "Du weißt doch, da ist mein–"
Unten wurde eine Tür zugeknallt, und wie auf ein Stichwort sprang Kolja auf. "Das muss Mama sein. Lass uns runtergehen, dann stelle ich dich vor."
Und schon war er davon geeilt, während ich wie ein begossener Pudel zurückblieb. "Mein Geburtstag", vervollständigte ich meinen Satz und folgte ihm dann langsam ins untere Stockwerk. Ausgerechnet an diesem Tag! Hätte es nicht nur einen einzigen Tag früher oder später sein können? Es war schließlich mein achtzehnter Geburtstag, und meine Eltern würden kommen. Trotz aller Differenzen freute ich mich darauf. Außerdem hatte ich auch noch einen wichtigen Besuch abzustatten.
Schon von weitem – wobei "weit" im Haus der Hoffmanns natürlich relativ war – konnte man Koljas Mutter hören. Sie musste es einfach sein, wer sonst hätte ihn so durch die Gegend scheuchen sollen?

1005m.jpg

"Pack die Lebensmittel in den Kühlschrank", befahl sie, "und meine Binden gehören ins Bad! Letztes Mal hast du sie in den Vorratsschrank gepackt, dort nützen die einem herzlich wenig, wenn es eilt. Oh, und ich hab dir neue Schokoflocken mitgebracht, vielleicht hast du ja diesmal Glück, und die Spongebob-Figur ist dabei."
"Mama!", jaulte Kolja verlegen auf, "Finn ist da."
"Ah? Das ist ja toll, dass das geklappt hat. Vielleicht kann deine Freundin dir ja ein bisschen gesunden Menschenverstand beibringen. Weißt du, wie peinlich es war, auf dem Pott zu sitzen und nicht an die bescheuerten Binden zu kommen? Ich musste Carlie schicken, dass sie jemanden holt, und sie hat mir Tidus gebracht! Woher soll der denn wissen, wo die Teile sind? Also mussten sie deinen Vater rufen. Beim nächsten Mal kannst du gleich einen Zettel in den Flur hängen. Ich glaube, zum Ausgleich werde ich Finn deine Babyfotos zeigen, besonders die, auf denen du nackig bist. Oder ich verrate ihr, dass du bis heute nicht weißt, wie man Wäsche zusammenlegt, nicht einmal Unterhosen!"
Ich konnte nicht mehr an mich halten und prustete los. "Tee kochen kann er jetzt immerhin", gluckste ich und betrat die Küche.

1006g.jpg

Seine Mutter drehte sich mit blitzenden Augen zu mir um und strahlte über das ganze Gesicht.
"Ha, ich mag dich!", stellte sie statt einer Begrüßung fest, "Gleichgesinnte sind mir in diesem Haus immer willkommen. Wie hast du ihn nur dazu bekommen, freiwillig etwas zu tun, was auch nur im Entferntesten mit 'Haushalt' zu tun hat? Ach so, ich bin übrigens Manuela, aber du kannst mich Manu nennen."
Kolja war so rot wie eine Tomate, als ich ihre ausgestreckte Hand ergriff. "Ich bin–"
"Finn", fiel mir Manuela ins Wort, "Ich weiß. Kolja redet ununterbrochen von dir."
"Eigentlich heiße ich Fiona", korrigierte ich, aber sie ignorierte meinen Einwand völlig.
"Das schüchterne Etwas dort am Tisch ist Carlotta, meine Tochter", deutete sie auf ein kleines Mädchen, das ich bis dahin gar nicht wahrgenommen hatte. Es starrte mich mit großen Augen an, aber als ich es anlächelte, sah es schnell weg.

1007o.jpg

"Nachdem ihr euch jetzt ausgiebig gegen mich verschworen habt, können wir ja wieder in mein Zimmer gehen", grummelte Kolja und wurde mit einem wütenden Blick seiner Mutter bestraft.
"Kommt gar nicht in Frage!", wetterte sie und stemmte die Hände in die Hüften. "Du kannst ruhig mal etwas mithelfen, damit wir schneller Essen auf dem Tisch haben. Hol schon mal ein Brettchen und schäl Zwiebeln. Und Finn, würdest du die Paprika waschen?"
Natürlich willigte ich ein. Es machte mir nichts aus, bei der Zubereitung des Abendessens zu helfen. Ein Teil der Gemeinschaft zu sein, und etwas beitragen zu können war toll. Zusammen waren die Vorbereitungen dann auch schnell erledigt, und das Chili köchelte in einem riesigen Topf vor sich hin.
"Dürfen wir jetzt gehen?", wandte sich Kolja trotzig an seine Mutter, und ich starrte ihn verwundert an. Noch mehr allerdings erstaunte mich ihre Reaktion.
"Na macht schon, dass ihr wegkommt", lachte sie und schlug ihm mit dem Geschirrspültuch auf den Hintern. Bei meiner Familie wäre ein solcher Dialog undenkbar gewesen, aber Kolja ließ mir keine Zeit, lange wehmütig zu sein.

1008n.jpg

Er schnappte sich meine Hand und zog mich hinter sich her nach draußen. Als die Haustür hinter uns zugefallen war, atmete er auf und drehte sich mit einem entschuldigenden Lächeln zu mir um.
"Typisch meine Mutter – total aufgedreht. Diesmal noch mehr, sie war nervös, weil sie dich endlich kennen lernen durfte."
"Ist schon gut. Ich finde deine Familie großartig…"
"Aber?"
"Ich wünschte nur, dass meine Familie wenigstens entfernt so wie deine wäre. Kindisch, oder?" Ich biss mir verzagt auf die Unterlippe und traute mich nicht recht, meinen Freund anzusehen. Doch seine Stimme klang erleichtert, als er mir antwortete.
"Also deswegen warst du gerade so komisch. Ich hatte Angst, dass meine Mutter dir auf die Nerven geht und du jetzt sauer auf mich bist, weil ich dich nicht früher da raus geholt habe."
Ich lachte. "Ach Quatsch, niemals. Ich fand's lustig."
Kolja verzog den Mund. "Ihr habt euch ja auch wirklich prächtig über mich amüsiert." Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. "Komm, wir werfen ein paar Körbe."
Um des lieben Friedens willen begleitete ich ihn zu dem Basketballkorb, der an einer Hauswand befestigt war.

1009d.jpg

Kolja passte mir den Ball zu. "Du fängst an."
Ein wenig lustlos warf ich den Basketball in Richtung Korb, aber weder der Winkel noch die Höhe waren ansatzweise geeignet, um ihn durch das Netz zu befördern. Während Kolja dem Ball hinterherhetzte, damit er nicht auf die Straße rollte, überlegte ich, wie ich ein anderes Thema anbringen konnte, das mir unter den Nägeln brannte.
"Ich wollte dich noch etwas fragen", begann ich zögernd, als er zurückkam.
"Klar, schieß los." Er dribbelte hin und her, immer um mich herum, als würde ich einen Angreifer darstellen.
"Okay." Ich musste tief Luft holen, um meinen Mut zusammen zu nehmen. "Glaubt deine Mutter, dass ich… du weißt schon. Dass ich nicht nur eine Freundin, sondern deine feste Freundin bin? Dass wir miteinander gehen oder so?"
Kolja war ein Sportass, aber auch sein Ball ging daneben und knallte laut auf dem asphaltierten Boden auf, bevor er weg sprang und im Gras landete.

1010y.jpg

Ich beeilte mich, ihn wiederzuholen. Die Situation war sehr peinlich. Warum musstest du das auch fragen, schalt ich mich innerlich, und Koljas Gesicht drückte dasselbe aus.
"Kann schon sein", gab er unsicher zu und nahm mir den Basketball aus der Hand. Er sah mir eindringlich in die Augen. "Hör zu, was ich dir jetzt sage, darfst du niemandem verraten, okay? Evelyn hat sich vielleicht einen Reim aus Janines Worten gemacht, aber die einzige, die hundertprozentig die Wahrheit kennt, bist du. Niemand sonst."
Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein blödsinniges Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete.
"Aber warum?", hauchte ich leise und versuchte, meine Mimik wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Warum ich meiner Familie nichts gesagt habe?", wollte Kolja wissen, und ich nickte. Scheinbar geistesabwesend begann er wieder zu dribbeln, und als er den Ball jetzt auf den Korb warf, traf er. Geschickt fing er ihn wieder auf und drehte sich zu mir.
"Das ist nicht so einfach, Finn. Ein Coming Out ist doch nichts, was man mal eben zwischen Tür und Angel bespricht. Meine Mutter kennt mich nur mit Mädchen, und bis ich gemerkt habe, dass ich eigentlich etwas ganz anderes will, hat es ziemlich lange gedauert. Selbst heute zweifle ich noch manchmal. Und außerdem…"

1011z.jpg

"Ja?"
"Ich will nicht, dass Tidus davon weiß."
"Das verstehe ich nicht ganz."
"Na ja, zum einen ist es so was wie ein Naturgesetz, dass man zu seinem älteren Bruder aufblickt. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde, und das macht mir Angst. Und zum anderen… Ich schwöre dir, alle Mädchen, mit denen ich zusammen war, wollten über kurz oder lang was von Tidus. Wenn ich jetzt jemanden mitbringen würde, der mir wirklich etwas bedeutet, und er verliebt sich in ihn… Das wäre eine Katastrophe!"
Er unterstrich seine Worte mit einer dramatischen Handbewegung, und ich musste gegen meinen Willen lachen.
"Aber Tidus ist doch nicht schwul, oder?", fragte ich argwöhnisch, und er betrachtete mich prüfend. "Warum willst du das wissen? Würde es dich stören?"
"Hä?"
Kolja seufzte. "Keine Sorge, Tidus steht definitiv auf Mädchen."
Er spielte mir den Ball wieder zu, aber ich war noch so in Gedanken versunken, dass ich nicht aufpasste. Ich wurde genau im Magen getroffen und ging mit einem dumpfen "Uff!" in die Knie. Sofort war Kolja bei mir.
"Finn! Bist du okay?" Er zog mich auf die Beine, und ich schüttelte leicht den Kopf.

1012n.jpg

"Geht schon", murmelte ich.
"Ich wusste gar nicht, dass ich so eine umwerfende Wirkung auf dich habe."
"Oh, sehr witzig." Ich schnipste ihn gegen die Brust und sprang dann schnell zurück, damit er sich nicht rächen konnte. Mit ernster Miene legte er den Kopf schief.
"Das hättest du jetzt nicht machen sollen", sagte er mit Grabesstimme und kam langsam auf mich zu, die Arme weit ausgebreitet. Vergnügt schrie ich auf und sah zu, dass ich davonkam. Kolja kicherte und rannte hinter mir her. Ich schlug Haken und lief Bögen, aber am Ende hatte er mich doch eingeholt und warf mich zu Boden. Keuchend, aber aufgekratzt lagen wir nebeneinander im Gras und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Plötzlich bemerkte ich einen Schemen hinter einem der oberen Fenster. Ich wollte Kolja gerade darauf aufmerksam machen, als ein Auto in die Auffahrt einbog und zum Stehen kam.
"Das ist mein Vater, also ist das Essen gleich fertig. Kommst du?" Er sprang auf und hielt mir die Hand hin. Lächelnd ergriff ich sie. Er hatte ja keine Ahnung, wie gerne ich wieder in das Haus gehen und Familie spielen wollte.

---------------

Das war's mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen! Mir ist übrigens aufgefallen, dass man Koljas Zimmer immer noch nicht richtig sieht. Das tut mir leid, aber in den nächsten Kapiteln wird es bestimmt noch ab und an vorkommen. Oder ich mache euch mal ein Special mit dem Haus der Hoffmanns ;)

LG Kuona
 
Als gesehen habe, dass es einen neuen Kommentar gibt, hab ich mich einen Moment fast schon erschrocken - und dann natürlich riesig gefreut!

Ich find's besonders klasse, dass du als alter Kommi-Hase, was meine Geschichten angeht, von der Neuen nicht enttäuscht worden bist
Und DAS freut mich jetzt!
Und wie soll man denn deine Geschichten nicht mögen? Ich glaube ich habe bei dem ein oder anderen Kommi schon erwähnt, daß deine Texte einfach zauberhaft sind!
Ich fühle mich immer mitten im Geschehen! und da ist es ganz egal, wobei es in der Geschichte geht!
Auch hier hast du wieder mal alles Vorige übertroffen.
Du schaffst es sogar einen ganz banalen nachmittag abwechslungsreich zu erzählen.

Manu ist ja zauberhaft! Ehrlich, hoffe das ich später bei den Freunden meiner Kinder auch so gut ankomme...
Das Kapitel wirft wieder soviele Fragen und Raum für Spekulationen auf:

Ich glaube Kolja ist gar nicht schwul... oder wie er selber sagt: Sich nicht immer sicher!
Kann es sein, daß er Angst hat Tidus könnte ihm Finn wegnehmen?
Denn wenn Tidus defenitiv nicht schwul ist, wieso dann dieser Satz:
Wenn ich jetzt jemanden mitbringen würde, der mir wirklich etwas bedeutet, und er verliebt sich in ihn… Das wäre eine Katastrophe

Fragen, Fragen, Fragen...

LG Sabrina
 
Hallo Kuona,
sehr weit gekommen bin ich noch immer nicht mit deiner Fotostory (nur bis Kapitel IV), aber diesmal reicht es immerhin für einen Kommi.
Deine Geschichte ist ganz unglaublich. Sie zieht einen wirklich in ihren Bann. Man verfolgt jede Banalität von Finns Alltag mit einer Intensität, die von den schönen, nicht zu überladenen Bildern noch ganz phantastisch unterstrichen wird.
Dein Schreibstil passt da ganz hervorragend, der lässt einen an Finns Leben teilhaben, ohne zu aufdringlich zu wirken.
Zum Inhalt kann ich noch nicht viel sagen, denn die Story entwickelt sich ja schön langsam, so dass man nicht von den Ereignissen überfahren wird. Kolja ist mir sehr sympathisch, ebenso wie auch die Hauptdarstellerin, die ganz erfrischend ist. Kein Modepüppchen, sondern ein ganz normaler Teenager, und trotzdem schon nach dem ersten Kapitel sehr sympathisch durch ihr Auftreten und natürlich dadurch, dass man schon wegen ihrer Lebensumstände Mitleid mit ihr verspürt.
Die Stimmung auf dem Konzert hast du ganz besonders toll eingefangen. Koljas Bruder ist sehr faszinierend, auch wenn ich mich ein bisschen ärgere, dass ich das Intro gelesen habe, welches ja schon fast zu viel von ihm verrät. So kann ich erstmal gar nicht miträtseln. Ich fragte mich natürlich, wieso dieser rotblonde Typ die Band nicht leiden kann und musste deshalb sofort weiterlesen. Ah, er ist also der Drummer der Konkurrenzband, das erklärt natürlich alles. Wenn ich ehrlich bin, finde ich ihn gar nicht so unsympathisch, er wirkt auf mich mehr wie ein beleidigtes Kind. Ich würde Koljas Ausspruch, dass er nichts tut, sofort unterschreiben. Er tut mir fast leid. Sicher ist es nicht einfach, mit einem so guten Drummer wie Tidus zu konkurrieren.
Weiterlesen werde ich auch auf jeden Fall, aber bitte wundere dich nicht, wenn es etwas dauern sollte.
LG, bienchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ertappt. Natürlich konnte ich mich nicht lange beherrschen und musste gleich weiterlesen.
Ich frage mich immer noch, wie du es geschafft hast, dass der Leser Evelyn sofort in sein Herz schließt. Du hast die Wirkung, die sie auf Finn hat, wirklich perfekt rübergebracht.
Und nun ja, Tidus scheint etwas schwierig zu sein, aber das ist angesichts seiner Vorgeschichte nicht sehr verwunderlich, sicher hat er noch sehr mit seiner Blindheit zu kämpfen.
Mona entspricht genau dem Klichee der zickigen Leadsängerin, obwohl ich mir fast sicher bin, dass du im Laufe der Geschichte noch andere Seiten von ihr zeigen wirst.
Das sechste Kapitel war ganz besonders mysteriös, der Schneewalzer, sie war nie allein als Kind, ihr Vater nennt sie plötzlich Nana. Nachdem du ja zum Spekulieren aufgefordert hast, würde ich mal sagen, Finn hatte eine Zwillingsschwester, die gestorben ist.
Bei ihrem Vater gruselt es mich übrigens schon furchtbar. Wie kann man sich so gehen lassen und seiner Tochter betrunken und mit irgendeiner Geliebten im Hintergrund auf's Band quatschen.
Sehr toll fand ich auch die gruselige Atmosphäre des Kapitels. Für eine Siebzehnjährige, die es gewohnt ist, alleine im Haus zu sein, scheint diese Angst sehr ungewöhnlich. Ich denke mal, sie hat einen tieferen Grund.
Im siebten Kapitel hat meine Zuneigung zu Eve sich etwas verflüchtigt. Es würde mir gar nicht gefallen, wenn sie letztlich einen Keil zwischen Tidus und Finn treiben würde. Andererseits denke ich, dass Eve mit ihrer Beobachtung durchaus recht hat.
Finn hält die Leute auf Distanz, natürlich auch ihren besten Freund, weil es in ihrer Vergangenheit offenbar etwas gibt, über das sie mit niemandem sprechen kann. Aber anscheinend ist sich Finn gar nicht bewusst, dass sie so auf andere wirkt.
Das achte Kapitel reißt einen immer wieder hin un her, finde ich. Im einen Moment sehe ich meine Befürchtung mit dem Keil bestätigt, dann wirkt wieder alles gut und so, als ob sich doch auch eine Dreierfreundschaft entwickeln könnte. Aber ich fürchte fast, dass die Eifersucht auf allen Seiten zu hoch ist. Lasse mich mal durch das weitere Geschehen überraschen. Was mich wundert ist, dass Evelyn jetzt erst auftaucht, schließlich kennt Kolja sie schon länger und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie erst jetzt was miteinander unternehmen und auch nicht, warum er Eve und Finn nicht schon eher miteinander bekannt gemacht hat. Obwohl, evtl. hatte er Angst, dass Eve mit ihrer Art die Klappe nicht halten könnte und zu viel über Tidus preisgeben würde. Was Kolja anscheinend nicht wollte. Aber warum hat er seine Meinung jetzt geändert? Fragen über Fragen...
Ah, sehr schön dargestellt hast du übrigens Frau Semmler, auf der einen Seite strenge Lehrerin, aber auf der anderen Seite hat sie doch ein Herz. Ich mag es, dass deine Charaktere nie eindimensional sind.
Was ich mich noch frage: Ist Kolja tatsächlich schwul? Hat er das Finn gegenüber jemals bestätigt? Oder geht sie nur wegen des nicht dementierten Gerüchts davon aus?
Koljas Aufsatz im neunten Kapitel ist ja der Hammer. Dafür könnte man ihn einfach nur knuddeln. Mal sehen, ob Frau Semmler das mit Humor nimmt. Ha, das hab' ich mir doch fast gesagt. Ich mag die Lehrerin irgendwie.
Koljas Haus ist ganz toll geworden, es wirkt wirklich sehr gemütlich, vor allem im Gegensatz zu Fionas eigenem Zuhause, dass durch die Farbgebung und die weitläufigen Räume eher abweisend rüberkommt. Dass Tidus Fiona in seinem Zimmer überrascht, war ja abzusehen. Und dass er nicht genauso begeistert ist wie sie, wenn er ihr von seinem Leben mit der fehlenden Sehkraft berichtet, war wohl auch nicht unerwartet. Fiona ist sich ja auch dessen bewusst, dass die Anziehung auf ihrer Seite wesentlich stärker ist. Wobei ich Tidus momentan so einschätze, dass er auch dann keine Gefühle zeigen würde, wenn er sie hätte. In dieser Hinsicht ist er Fiona wohl gar nicht so unähnlich.
Sehr schade fand ich, dass man Koljas Zimmer gar nicht gesehen hat, hätte gerne das Karibikflair bewundert, aber vielleicht wird das noch in einem späteren Kapitel nachgeholt.
Ah, nun sieht man also doch Koljas Zimmer. Das ist wirklich auch sehr schön. Ich finde Kolja ja auch echt süß, dass er nicht mal Tee kochen kann...
Und ich glaube immer weniger, dass er schwul ist. Vielleicht macht es die Beziehung einfach für Fiona eindeutiger, wenn sie davon ausgeht, dass er nie mehr als Freundschaft von ihr wollen würde. Ich hoffe auch ehrlich gesagt, dass er das nicht will, denn wenn doch, würde es ihm das Herz brechen, da Fiona sich ganz allmählich immer mehr für Tidus interessieren zu scheint und sich da durchaus noch etwas anbahnen würde.
Ich glaube übrigens nicht, dass Tidus Finn belügen wollte, als er sagte, er könne vielleicht eines Tages wieder sehen. Wahrscheinlich ist er nur einfach nicht bereit, die Hoffnung so einfach aufzugeben.
Die Tatsache, dass Finn nicht zum nächsten Konzert gehen kann, scheint sie ja doch sehr zu erschüttern.
Jetzt bin ich übrigens immer noch nicht überzeugt, dass Kolja schwul ist. Ein Coming Out scheint mir angesichts dieser aufgeschlossenen Familie gar nicht so schwierig zu sein, und Kolja kann es doch egal sein, ob sich seine Freunde in Tidus verlieben, nachdem dieser weiß, dass sein Bruder schwul ist oder ohne dass er es weiß. Ich sehe da keinen großen Unterschied, denn ärgerlich ist es immer, vom eigenen Bruder so ausgestochen zu werden. Scheint ja jetzt auch wieder mit Finn zu passieren.
Und ja, ich vermute immer noch, dass Kolja eigentlich mehr für Finn empfindet als nur Freundschaft. Allein schon seine Reaktion auf ihre Nachfrage, und das Verhalten gegenüber seiner Mutter, als er Finn kommen hörte...
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Tidus war, der die beiden vom Fenster aus beobachtet hat.
Koljas Mutter finde ich toll, ich mag' ihre offene Art, in der sie mich ein wenig an Evelyn erinnert, bloß dass die unangenehmen Sprüche fehlen, mit denen Eve ab und an ins Fettnäpfchen tritt. Und Charlie ist immerhin schon mal sehr süß, auch wenn sie noch nicht viel vorkam.
Du bist dir ja wohl im Klaren darüber, Kuona, dass du mich unbedingt benachrichtigen musst, wenn es weitergeht.
Ich mag deine Geschichte wirklich sehr, deine Sims scheinen ein echtes Eigenleben zu führen (was meine im Übrigen auch tun) und wenn mein Computer nicht kaputt wäre, würde ich wahrscheinlich jetzt gleich erstmal an meiner Singlegeschichte weitermachen wollen, deine Geschichte macht irgendwie sehr viel Lust darauf, selbst wieder zu spielen.

LG, bienchen

EDIT: Ah, eine Frage habe ich noch. Wie hast du diese Pose hinbekommen, wo Finn und Kolja vor dem Klassenzimmer rangeln?
 
Zuletzt bearbeitet:
ein wundervolles kapitel... so warm, es ist so schön zu sehen wie die familie von kolja und tidus einfach eine familie ist, seine mutter find ich auch super, ich dachte mir schon, dass sie ein paar klopper in der art bringt, sie erinnert mich sehr an eine meiner fs-figuren ;)

die informationen über tidus sind natürlich hochinteressant. durch fionas blickweise erreichst du natürlich, dass man als leser genauso nach mehr details über ihn lechzt wie fiona selbst.

einfach super, ich freue mich sehr aufs nächste kapitel.

:hallo:
 
Hallo Kuona,

so, da mag Kolja also tatsächlich Jungs lieber. Was ja eigentlich eine wirklich prima Sache für diese Geschichte ist (auch wenn man natürlich traurig darüber sein könnte, dass wieder ein richtig guter Kerl für uns Mädels verloren ist), weil sich ja vermutlich ganz offensichtlich hoffentlich was zwischen Finn und Tidus anzubahnen scheint und so die Gewähr besteht, dass Kolja nicht über die Maßen verletzt wird.
Ich schätze, dass es ihn natürlich schon tangieren wird, besonders da sein Hinweis darauf, dass alle seine Mädchen früher oder später was von Tidus wollten, ja ziemlich klar zeigt, dass er daran schon zu knabbern hat. So eine Krux mit den großen Brüdern. :lol:

Die Szenen des Familienlebens haben mich hochgradig amüsiert. Stellenweise hab ich gedacht, ich stehe bei uns in der Küche und hab meine Tochter gehört und gesehen, wie sie angenervt die Augen zur Decke rollt und sagt "Mama - Du bist soooo peinlich!" =)
Wobei sie allerdings in einer noch heftiger pubertierenden Phase ist als Kolja, der ist ja schon reifer und erträgt seine liebevoll-chaotische Mutter mit Fassung. Und ich seh mich ja mittlerweile auch vor, was ich sage - das Wort "Binden" würde ich niemals in den Mund nehmen - ach, noch nicht mal dran denken! - wenn Freunde oder Freundinnen meiner Tochter im gleichen Raum sind. :lol:

Was ich wunderschön fand war, wie es Dir gelungen ist, nur durch diese ganz alltägliche Situation den Unterschied zwischen Finns und Koljas Familienleben so genau herauszuarbeiten. Wirklich ein Meisterstück. Ich fühlte mich bei Kolja sofort aufgehoben, und hatte ein Bild von dieser Familie vor Augen, voller Zuneigung und Lachen - ja, auch wenn Mama manchmal anstrengend ist =) - und wie es dieser Familie gelingt, auch mit Tidus Schicksal fertig zu werden und ihn zu unterstützen. Eben weil sie eine Familie sind.
Bei den Szenen ins Finns "Zuhause" dagegen bleibt nur der Eindruck von Einsamkeit, Interesselosigkeit, verloren sein und dass sie im Stich gelassen wird.

Wirklich wunderschön. Und schöne Bilder. Ich mag das letzte von Kolja und Finn besonders. Ich finde, man kann darauf wirklich sehen, wie nah sich die Beiden sind; und das meine ich jetzt natürlich nicht im körperlichen Sinne.
Aber ich hab immer noch keine Vorstellung von Koljas Räuberhöhle. *grmpf* Ich möchte ein Special. Bitte.

Liebe Grüße!

EDIT: hab ich ja ganz vergessen. Tidus hat jetzt einen Stein bei mir im Brett. Ich fand ja schon vorher den Namen wirklich schön, aber am Wochenende bin ich zum ersten Mal mit Final Fantasy X kollidiert, und Tidus ist ja wohl das charmanteste, schnuckeligste Pixelwesen, dass ich seit langem gesehen habe. =) Deshalb hat sein Namensvetter jetzt erst mal Narrenfreiheit bei mir. Mann, wie irrational. :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Güte, jetzt wird es aber definitiv mal wieder Zeit für einen Kommentar meinerseits. Und da mir irgendwie immer ein gescheiter Einleitungssatz fehlt, fange ich jetzt ganz einfach an. :lol:
Sehr spannend, endlich Koljas Familie kennen zu lernen, bildet sie doch einen starken Kontrast zu Fionas eigener. Allein das Haus, das bereits von außen freundlich und gemütlich wirkt, und von innen dann erst recht. Da hat bei dir mal wieder der Einrichtungsteufel zugeschlagen, wirklich sehr schön. (Mich interessiert besonders die Tapete in der Küche... :D) Viele Personen leben hier auf engerem Raum, was ihren Beziehungen untereinander jedoch keinen Abbruch zu tun scheint, sondern im Gegenteil sie eher lebendig erhält. Wenn wir uns da an Fionas Elternhaus erinnern... Bei Kolja dagegen erleben wir wohl eher die typische Familie der 60/70er Jahre, zumindest ist meine Mutter so aufgewachsen, mit vielen Geschwistern, einer Mutter, die noch ganz Mutter und Hausfrau war (und damit aber genug zu tun hatte), viel Herzlichkeit und Wärme. Schön!
Koljas Mutter ist mir trotz allem ein wenig unsympathisch, wobei das jetzt etwas unglücklich ausgedrückt ist. Generell finde ich sie toll, aber sie schießt mir hier etwas übers Ziel hinaus. Kolja erklärt es mit Nervosität, was auch immer der Grund sein mag, ich kann verstehen, dass es Kolja unangenehm war. Gespräche über mütterliche Binden sind peinlich und privat und gehören nicht in ein erstes Treffen, und seine schüchterne, sehr junge Tochter als "schüchternes Ding da" vorzustellen, ist der Schüchternheit wahrscheinlich eher förderlich als andersherum. ;) Also, liebe Frau Koljas Mutter, einen Gang zurückschalten und sie sind klasse! :lol: Das ist aber jetzt natürlich keine Kritik an deiner Geschichte, das weißt du ja (hoffentlich! :p), sondern nur an der Figur an sich, aber eine positive Kritik in dem Sinne, dass es zeigt, wie lebensecht die Figuren sind. Sehr realistisch gezeichnet.
Bei Kolja glaube ich eher weniger, dass er in Fiona verknallt ist. Sie ist halt seine beste Freundin und er scheint mir ein sehr sensibler, feinfühliger Junge mit guten Antennen für seine Umwelt zu sein, der vielleicht gemerkt hat, dass Fiona sich ein wenig für Tidus interessiert, auf welche Weise auch immer. Und da er ja an den letzten Erfahrungen zu knabbern scheint, hat er vielleicht einfach Angst davor, seine beste Freundin, die ihm sehr viel bedeutet, ebenfalls an seinen großen Bruder zu "verlieren". Wir werden es sehen, vielleicht täuschst du mich auch wieder mal erfolgreich. :lol:
Ansonsten muss ich natürlich noch die großartigen Bilder loben. In diesem Kapitel hat es mir besonders das vorvorletzte angetan. Dieser Blick, mit dem Kolja Fiona über den Basketball hinweg ansieht - klasse! Bei dir staune ich immer wieder darüber, was man aus dem Spiel alles herausholen kann, und wie du auch die in meinem Kopf kompliziertesten Situationen mithilfe ganz einfacher Mittel darstellt. Also hör bitte endlich auf an deinen Bildern zu zweifeln, mir gefallen sie tausendmal besser als irgendwelche aufwändig bearbeiteten Fotos, denn deine erzählen wirklich eine Geschichte, sie sind lebendig und bringen eine gewisse Stimmung rüber - und das ist in meinen Augen eine viel höhere Kunst, als die Sims einfach eine Pose einnehmen zu lassen und ein paar Lichteffekte und Brushes drüberzulegen.
So, fertig! Da mir auch ein geeigneter Schlusssatz fehlt, sage ich einfach, dass ich jetzt mal was essen muss und mich dann umziehe fürs Konzert heute Abend. :D Und du mach hier mal ganz schnell weiter! Hopp!

Na, jetzt beweg dich schon...!
 
Hallo Kuona!
So, jetzt habe ich mich mal drangesetzt und „Othello“ noch einmal ganz in Ruhe durchgelesen und mir meine Gedanken dazugemacht. Wenn dich das nicht zu sehr nervt, würde ich gerne jedes einzelne Kapitel kommentieren, weil ich finde, dass du in jedem Teil so unglaublich viel beschreibst, einführst, andeutetest und ich glaube, wenn ich das alles kommentieren würde, komme ich total durcheinander. :D Will aber doch auch nichts vergessen.
Als erstes möchte ich dir sagen, dass mir die Geschichte wahnsinnig gefällt, die Charaktere sind wunderbar ausgebaut und sehr deutlich in ihren Handlungen, das mag ich. Ich finde, sie wirken total real, was du mit deinem schönen Schreibstil natürlich noch vertiefst. Und dann die Bilder: Sie passen einfach immer genau auf den beschriebenen Text und diese ganzen Details, die du in sie legst, liebe ich jetzt schon. Allein Fionas Hausschuhe, um nur einmal ein ganz kleines Beispiel zu nennen! Super!
So, und jetzt schwalle ich dich mit meinen Gedanken zu den einzelnen Kapitel zu:


Unheilvolle Anrufe:
Na, das fängt ja gut an. Eine richtig heile Familie, in die du uns und deine Hauptcharakterin schmeißt. Klingt sehr nach Geld, aber keiner Liebe. Weiß nicht, ob das vorzuziehen ist. Für Fiona ist es sicherlich sehr schlimm, vor allem weil man merkt, wie wichtig es ihr wäre, in einer intakten Familie zu leben. Ich habe das Gefühl, sie versucht krampfhaft, irgendetwas wie Emotionen in ihren Eltern zu wecken, die schon nach dieser einen kurzen Ansage sehr distanziert wirken. Während Fiona ihre Zeit damit „verschwendet“, es den Eltern Recht zu machen, für sie kochen möchte, um einfach für ein paar Stunden, ein bisschen Zuneigung und Wärme zu spüren, haben diese nichts besseres zu tun, als sich in Arbeit zu vergraben. Na klar, Arbeit. Wahrscheinlich leben beide eh nur noch nebeneinander her und wollen sich einfach nicht begegnen. Und ihrer Tochter anscheinend auch nicht. Ich sagte doch: eine tolle heile Familie.
Dafür ist deine Fiona ein unglaublich sympathischer Mensch (nicht allein deswegen, weil sie toter Hummer anwidert ;)). Im Gegensatz zu einigen anderen finde ich sie übrigens ziemlich hübsch, das wäre genau der Typ Mädel, der mir gefallen könnte :D Ihre Augen sind einfach wunderschön, vor allem, wenn sie lacht, blitzen sie richtig klasse zwischen diesen süßen Sommersprossen hervor. Gefällt mir unglaublich gut, besonders weil sie nicht so aufgedonnert geschminkt daherkommt. Und ihr Herz scheint ja auch genau am richtigen Fleck zu sitzen! Wobei ich das dumpfe Gefühl habe, dass du sie noch ein bisschen leiden lassen wirst … :(

Willkommene Ablenkung:

Ich mochte das charismatische Gebäude mit seinen knarrenden Dielen und dem unverwechselbaren Duft nach Tabak, Nebelfluid und Bier sehr.
Oh ja, ich kann es mir nur zu gut vorstellen. Und dann auch noch eine Band, die sich nach Shakespeare benennt, sehr faszinierend!
Und Kolja … *lach* Allein das kurze Telefonat mit ihm reicht schon aus, um ihn sofort zu lieben. Und dann ist er auch noch schwul. *seufz* Ja, ich habe ein ganz, ganz leichtes Faible für Schwule, mir wurde sogar schon vorgeworfen, ich hätte „positive Vorurteile“, was dieses Thema angeht. Na ja, dazu sage ich mal besser nichts. Aber wie du Fiona so schön sagen lässt: Nicht, dass dies unbedingt erwähnenswert gewesen wäre, es macht einen Menschen schließlich nicht aus. Doch ich mag ihn. Auch wie er mit Fiona umgeht, er scheint ja gleich zu spüren, wenn es ihr nicht gut geht. Schön, dass sie so einen Freund hat! Da ich schon einmal in diese Geschichte hinein gelesen habe, weiß ich auch schon, welche Verbindung Kolja zu „Othello“ hat :)

So etwas wie eine Weltpremiere:
Oh toll, Konzertfeeling! *freu* Super, jetzt habe ich direkt Lust, auch mal wieder auf ein Konzert zu gehen. Nein, im Ernst, du beschreibst die Atmosphäre in diesem genialen Club wirklich wahnsinnig gut, es macht Spaß, deine Beschreibungen zu lesen und sich die passende Musik dazu vorzustellen. Und Koljas Bruder, hmhm, sehr lustig, wie schnell sich die Meinung von Fiona von „Unsympath“ zu „toller Kerl“ ändert. :D Aber lustigerweise beschreibst du exakt die Gedanken, die ich bei jemanden, der so auf die Bühne kommt, auch gehabt hätte, woher soll man denn ahnen, dass dieser blind ist? Hier hatte ich auch das Gefühl, dass Fiona manchmal lieber ein bisschen anders wäre, ein bisschen mehr dabei. Hm, weiß nicht genau, wie ich das beschreiben soll. Sie sagt zwar deutlich, dass sie Gruppenzwang und ähnliches Verhalten total idiotisch findet, dass sie sich beim Tanzen nicht mag, aber dann weckt die Musik irgendetwas in ihr, das es schafft, dass sie sich für ein paar Momente einfach gehen lässt. Auf einmal denkt sie nicht mehr, sondern fühlt, ist. Oh Gott, ich muss mit dem Philosophieren aufhören :D Na ja, ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen will!? ;)

Halbstarke und Halbwahrheiten:
Oha, ein neuer Charakter wird eingeführt. Und dann auch noch so ein schnuckeliger! *anschmacht* Vor allem sein T-Shirt hat es mir angetan, das ist ja der Hammer! :D Und seine unglaubliche Schlauheit, ich habe mich schiefgelacht bei seinem „rhetoro“-Geblöke, grandios! Ich mag ihn schon jetzt, hoffentlich erfahren wir noch mehr von diesem Idioten. *grins*
In diesem Kapitel ist mir auch zum ersten Mal richtig aufgefallen, wie viel Mühe du dir mit den Überschriften gibst, ich habe nämlich lange gerätselt, welche Halbwahrheiten du denn meinen könntest (den Halbstarken habe ich dafür sofort gefunden ;)), bis Kolja dann erklärt, dass es um Tidus geht. Und dann lässt du ja auch die Bombe platzen: Tidus ist blind. Seine Sonnenbrille ist kein oberflächliches Machogehabe, sondern zeugt von einer starken Verletztheit, einer Behinderung.
Und schimpf doch nicht über deine Bilder, die sind klasse! Vor allem deine Kulissen *staun* Man merkt deutlich, dass du sehr viel Liebe in das ganze Drumherum steckst.

Mit beiden Füßen im Fettnäpfchen:
Es erschreckte mich, dass ich das Konzert so sehr genossen hatte, dass ich alles um mich herum vergessen hatte. So etwas durfte einfach nicht passieren.

Das ist so ein Satz, der mir unglaublich Angst machte. Warum darf es denn nicht passieren, dass Fiona etwas so sehr genießt, dass sie dabei alles um sich herum genießt? Für mich klingt das sehr danach, als wäre in ihrer Vergangenheit in einer ähnlichen Situation etwas geschehen, dass schlimme Folgen hatte, und dass sie seit damals versucht, immer beherrscht, kontrolliert zu sein, damit nie wieder etwas passiert. Du deutest in den späteren Kapiteln ja schon an, dass irgendein Unglücksfall (Schwester?) in der Familie war, vielleicht spielst du darauf an. Vielleicht auch nicht und ich interpretiere zu viel in diesen kleinen Satz. ;)
Und mit diesem Satz endet die schön aufgebaute Harmonie ja auch schon wieder. Traumhafte Musik und dann dieser kindische Streit. Eine Band sollte doch zusammenhalten, was ist da nur los? Über den Satz
"Den Unterricht möchte ich gerne sehen, wie ein Blinder einer Tauben Musik beibringen will."
habe ich allerdings köstlich lachen müssen. Sehr gut gekontert, Tidus! :D Wenn auch ein bisschen fies, die arme Fiona kann doch nichts dafür, dass sie genau zwischen die Stühle geschubst wurde. Mensch, Kolja, man sollte meinen, du hättest ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen! In diesem Kapitel tut sie mir wirklich unglaublich leid, sie wird da in etwas gedrängt, das sie gar nicht möchte und womit sie vollkommen überfordert ist, und dann auch noch von ihrem besten Freund, der in diesem Moment echt ein Trampel ist. Wenigstens ist Evelyn da!
Ganz besonders toll fand ich in diesem Kapitel übrigens den Songtext, weil er so unglaublich passend Fionas Gedanken und Gefühle beschreibt, wunderbar ausgewählt!

Die erste Hälfte habe ich jetzt geschafft ;), ich glaube, den Rest schreibe ich mir erst einmal in Ruhe herunter und editiere ihn dann in ein paar Tagen hier herein.
[FONT=Times New Roman, serif]Bitte, bitte, setz mich auf deine Benachrichtigungsliste!

P.S.: Jetzt bin ich echt so dreist und hole dieses "veraltete Thema" aus der Versenkung hervor und dann auch noch mit so einem weitschweifenden Kommentar. *kopf schüttel* Ich glaube, das schreit nach einer baldigen Fortsetzung :D
P.P.S: Oh, bitte verrate mir, warum Tidus nicht bei deinen Charakterbildern am Anfang auftaucht oder bin ich einfach zu blind, um ihn zu sehen? :)
[/FONT]
 
Hallo ihr Lieben!

Ich schäme mich. Ja, ganz ernsthaft. Othello liegt mir echt am Herzen und ich möchte die Geschichte wahnsinnig gerne zuende erzählen. Aber es gibt noch viel, was mit rein muss und manchmal nimmt mir dieser riesige Berg an Handlung die Motivation. Und dann habe ich noch nichtmal die Kommis hier beantwortet... Allerdings war es auch stressig, mein Studium wird immer anspruchsvoller (macht zum Glück aber auch immer mehr Spaß) und gerade stecke ich wieder in den Prüfungsvorbereitungen. Eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit für die FS, aber wie das so ist, entfliehe ich dem Lernstress gerne und schreibe mal wieder. Hier wird es also bald auch wieder weitergehen. Und vorher beantworte ich endlich eure Kommentare, über die ich mich wie immer riesig gefreut habe. Eure ganzen Komplimente haben mich ganz schummrig gemacht! So toll! Ihr seid einfach klasse, danke! Das hab ich gar nicht verdient :D

Sabrina
Och, du bist soooooo lieb! Vielen Dank für deine Komplimente, ich fühle mich sehr geschmeichelt :D.

Ich glaube Kolja ist gar nicht schwul... oder wie er selber sagt: Sich nicht immer sicher!
Kann es sein, daß er Angst hat Tidus könnte ihm Finn wegnehmen?
Denn wenn Tidus defenitiv nicht schwul ist, wieso dann dieser Satz:
Zitat:
Wenn ich jetzt jemanden mitbringen würde, der mir wirklich etwas bedeutet, und er verliebt sich in ihn… Das wäre eine Katastrophe

Zu Koljas Unsicherheit muss man sagen, dass der Gute ja im Grunde auch noch in der Pubertät steckt. Selbst wenn das nicht so wäre, ist das Thema Homosexualität sicherlich verwirrend. Er war bisher ja nur mit Mädchen zusammen (und auch verliebt und alles), aber so richtig Herzklopfen bereiten ihm eben Männer. Und er hat auch sicherlich Angst, Finn zu verlieren. Nicht unbedingt im liebestechnischen Sinne, aber sie sind sich sehr nahe. Man sieht schon an Evelyn, dass es nicht leicht ist, jemand Drittes zu integrieren. Und ich glaube, dass es für Kolja wie auch für Fiona momentan (!) eine Katastrophe wäre, wenn sich ernstlich jemand in die Beziehung drängt und die Position als "Lieblingsmensch" einnimmt. Vielleicht sucht Kolja daher auch nicht ernsthaft nach einer Beziehung.
Der zitierte Satz sagt ja lediglich aus, dass Kolja nicht möchte, dass sich ein Schwarm von ihm in Tidus verliebt. Und das kann natürlich passieren, auch wenn Tidus nicht schwul sein sollte ;)

Bienchen
Du haust mich um :schäm:
Es erstaunt mich generell immer, wenn Leute die Story lesen und dann sooo detailliert kommentieren. Bei mir ist das dann meist umgekehrt, ich verliere die Lust, einen Kommentar zu schreiben und gebe dann eher zur Story im Gesamten meinen Senf dazu. Ich werde dich jetzt einfach mal zitieren, das zerreißt zwar deinen Kommentar, aber ich bin immer so unstrukturiert und man würde bei meinem Kommi zum Kommi sonst garantiert nur Bahnhof verstehen :lol:

Zum Inhalt kann ich noch nicht viel sagen, denn die Story entwickelt sich ja schön langsam, so dass man nicht von den Ereignissen überfahren wird.

Darüber bin ich echt froh! Wie schon geschrieben gibt es noch viel Handlung, die ich aufschreiben muss und es freut mich echt, wenn ich nicht zu schnell vorpresche. Mal gucken, wie ihr das nach den nächsten paar Kapiteln findet, denn ich musste doch einige Infos vorziehen, die sonst später gekommen wären.

Weiterlesen werde ich auch auf jeden Fall, aber bitte wundere dich nicht, wenn es etwas dauern sollte.

Tu ich nicht. Das geht mir oft ganz genauso ;). Ich freu mich ja, dass überhaupt wer liest und es ihm gefällt.

Ertappt. Natürlich konnte ich mich nicht lange beherrschen und musste gleich weiterlesen.

:D

Finn hatte eine Zwillingsschwester, die gestorben ist.

Schöne Spekulation, ich liebe Spekulationen! Und ich freue mich schon, wenn ich alles um Nana auflösen darf. Momentan kann ich da natürlich noch nichts zu sagen, aber ich lese sowas echt gern. Und freue mich auf den Moment, wenn ihr was zu der Auflösung sagt :)

Für eine Siebzehnjährige, die es gewohnt ist, alleine im Haus zu sein, scheint diese Angst sehr ungewöhnlich. Ich denke mal, sie hat einen tieferen Grund.

Tja, einen tieferen Grund eigentlich nicht. Oder doch, wie man es nimmt. Klar müsste sie es gewohnt sein, allein im Haus zu schlafen, aber sie hat dennoch Angst. Stell dir vor, du hast eine Spinnenphobie, wohnst aber in einem alten Bauernhaus, wo in jedem Winkel Spinnen hocken, durchaus auch mal eine vor dir auf dem Boden lang krabbelt usw. Natürlich gewöhnt man sich an die Biester, aber wenn sich eine besonders Fette ins Waschbecken fallen lässt (ist mir schon zweimal passiert *grusel*), oder sie im Hosenbein stecken und man sie da irgendwie rausbefördern muss *nochmehrgrusel*, dann kann einen die Panik schonmal überkommen. So ist es auch mit Fiona. Sie hat bestimmt auch gute Nächte, in denen sie schnell einschläft. Aber leider nicht immer.

Es würde mir gar nicht gefallen, wenn sie letztlich einen Keil zwischen Tidus und Finn treiben würde. Andererseits denke ich, dass Eve mit ihrer Beobachtung durchaus recht hat.
Finn hält die Leute auf Distanz, natürlich auch ihren besten Freund, weil es in ihrer Vergangenheit offenbar etwas gibt, über das sie mit niemandem sprechen kann.

Mir würde das auch nicht gefallen :D. Aber ich mache mich zur Sklavin meiner Geschichte und warte mal ab, was da noch so kommen muss. Mit der Distanz hat Eve wirklich recht. Ich find's gut, dass du das auch so siehst, trotz der leichten Antipathie gegen Eve *g*. Fiona ist auch ein sehr ernstes Mädchen, das zwar seine Meinung sagen kann, aber im Grunde nicht zu Gefühlsausbrüchen vor anderen neigt, oder dazu, sich ihnen anzuvertrauen (wie auch Kolja bemerkt hat, manchmal ist sie brutal ehrlich, aber die wirklich wichtigen Dinge behält sie zurück).

Was mich wundert ist, dass Evelyn jetzt erst auftaucht, schließlich kennt Kolja sie schon länger und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie erst jetzt was miteinander unternehmen

Aber genau so ist es ;). Evelyn gehört eher zu Tidus' Freundeskreis und Kolja hat mit der Band eigentlich nicht viel zu schaffen. Klar geht er mal zu Konzerten, aber er hilft z.B. nicht bei der Organisation der Auftritte mit, wie es Eve tut. Klar haben sie sich mal in der Schule gesehen, aber ihre Beziehung war nicht so eng, dass es ein Vorstellen nötig gemacht hätte. Dass Eve mit Kolja rumhängt ist quasi neu. Hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen...

Ist Kolja tatsächlich schwul? Hat er das Finn gegenüber jemals bestätigt? Oder geht sie nur wegen des nicht dementierten Gerüchts davon aus?

Ist er, hat er ja auch quasi zugegeben, als sie Basketball spielen. Aber er ist auch jung und verwirrt... was ja nix heißen muss :lol:

Die Tatsache, dass Finn nicht zum nächsten Konzert gehen kann, scheint sie ja doch sehr zu erschüttern.

Ja, ein bisschen. Aber noch mehr, dass Kolja ihren Geburtstag vergessen hat ;)

Kolja kann es doch egal sein, ob sich seine Freunde in Tidus verlieben, nachdem dieser weiß, dass sein Bruder schwul ist oder ohne dass er es weiß.

Vielleicht habe ich mich da blöd ausgedrückt: Kolja kann es natürlich egal sein, ob sich Freunde in Tidus verlieben. Wenn sich Kolja aber in einen Jungen verliebt und DER dann etwas von Tidus will (so, wie es ja schon öfter mit Mädchen passiert ist), DAS könnte Kolja nicht ertragen. Also bringt er lieber niemanden mit nach Hause (es gibt ja zur Zeit auch niemanden).

Du bist dir ja wohl im Klaren darüber, Kuona, dass du mich unbedingt benachrichtigen musst, wenn es weitergeht.

Mache ich sehr, sehr gerne!

Wie hast du diese Pose hinbekommen, wo Finn und Kolja vor dem Klassenzimmer rangeln?

Gott, das ist schon so lange her. Also ich glaube, ich habe eine schlechte Beziehung zwischen ihnen hergestellt und sie sich dann prügeln lassen. Per move_objects on kann man sie dann aus dieser grauen Wolke rausholen und wieder ineinander stellen. Das hat aber ein paar Versuche gebraucht, bis sie genau diese Pose in der Wolke hatten. Mit Slowmotions ging es dann, glaube ich.

Florine

Hat Kolja also noch nie Tee gemacht? Beziehungsweise: TRINKT ER ÜBERHAUPT TEE?

Gott bewahre, nein :D Kolja ist der Typ Mensch, der den Kühlschrank aufreißt und sich irgendwas schnappt, was gerade da ist. Hauptsache er muss nicht noch lange warten, schließlich hat er in genau diesem Moment Durst.

Die 30% werden siegen! :scream: Wenn nicht dann... dann weiß ich wirklich nicht, was ich mit dir tue! Ich will doch Tidus mal ohne Sonnebrille sehen.

Haha, mal sehen ;). Allerdings geht mir die Sonnebrille jetzt schon auf den Sack, die Chancen stehen also gut, ihn auch ohne OP mal ohne zu sehen (und wenn ich ein Special machen muss, jawoll :lol:)

Oh ja, Oh ja! Und in meinem Kopf sehe ich schon diese Szene vor mir - aber die Details verschweige ich erst mal, nachher liege ich so daneben, dass ich mich vor jedem Leser und selbstverständlich vor dir blamiere. :lol:
Aber sobald ich sicherer werde, gebe ich meine Theorie natürlich preis - ich weiß ja, wie gern man das als Autor hört (und sich ins Fäustchen lacht, weil es so sehr falsch ist! :lol:)

Jaaaa, ich liebe Spekulationen! Und blamieren kannst du dich nicht, ich dachte seinerzeit schließlich Van könnte vielleicht Gedanken lesen (dabei hatte ich zu dem Zeitpunkt die Biss-Bücher noch gar nicht gelesen *g*). Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du die Geburtstagsszene nicht erraten kannst, höhö. Wenn es so sein sollte, wärst du mir jedenfalls unheimlich und ich würde die These wagen, dass DU Gedanken lesen kannst :D

Oh mein Gott! Wie peinlich! Der arme Kolja... ich glaube ich kann mir vorstellen, wie er am liebsten im Boden versunken wäre, gerade weil Fiona alles mithören konnte.

Oh ja. Ich meine, ich mag Manu (daher freut es mich, dass sie auch bei euch so gut ankommt), aber ich würde sie NEVER als Mutter haben wollen. Gerade als ich mitten in der Pubertät war, war ich total empfindlich gegenüber solchen Sachen und hätte unter ihr wohl nur gelitten ;)

Wenn das nicht mal Tidus war. Er konnte die beiden auf dem Hof sicher hören (nur leider nicht sehen, aber vermutlich hätte er beim Anblick der beiden im Gras dasselbe gedacht, wie seine Familie)

Ich schweige wie ein Grab :rolleyes::D. Denk aber dran, dass er als Blinder zumindest ein sehr feines Gehör und auch Gespür hat. Wenn er es denn war :p

Ich habe den Teil jetzt so unschön außeinandergepflückt, aber das musste einfach sein.

Macht nix, ich habe deinen Kommentar ja auch auseinandergerissen *knutsch*

Zahlencödchen
Hach, ich freue mich voll, dass das Warme an Koljas Familie rübergekommen ist.
Sollte ich mich an deine Figur erinnern? *grübel* Das ist schon soooo lange her, ich finde ja eh, dass du hier weitermachen solltest ;)
Die Infos über Tidus sind vermutlich deswegen so interessant, weil er so selten vorkommt *g*. Ehrlich, er sollte sich was schämen. Als männliche Hauptfigur sollte er doch eigentlich ein bisschen präsenter sein. Aber ich sag ja, die führen ein Eigenleben, furchtbar!

julsfels

So eine Krux mit den großen Brüdern.

Ja, besonders für Kolja. Einerseits findet er es Mist, dass alle auf Tidus fliegen, andererseits kann er es ihnen nicht verübeln, weil er seinen Bruder selbst bis aufs Äußerste vergöttert. Aber er versucht es sich nicht anmerken zu lassen. Armer Kolja, er ist fast schon die tragischste Person dieser Geschichte :lol:

Die Szenen des Familienlebens haben mich hochgradig amüsiert. Stellenweise hab ich gedacht, ich stehe bei uns in der Küche und hab meine Tochter gehört und gesehen, wie sie angenervt die Augen zur Decke rollt und sagt "Mama - Du bist soooo peinlich!" =)

Waah, wie toll! So stelle ich mir Familie immer vor. Meine Mutter ist da eher andersherum, sie gibt gerne vor anderen Leuten mit uns an. Finde ich auch toll, aber ich wollte gerne jemanden wie Manu für Kolja und Tidus haben. Ich finde, dadurch versteht man auch noch mehr, warum Kolja sich nicht outen möchte. Nach dem ersten Schock (oder Verständnis, je nach dem) würde er garantiert gnadenlos durch den Kakao gezogen werden. Ich sehe die Szene fast bildlich vor mir:

Manu: "Jetzt weiß ich auch endlich, warum du auf Spongebob stehst. Der ist doch auch schwul, mit seinem pinken Seesternfreund" (sie kann sehr willkürlich sein, als ob das was damit zu tun hätte *g*)
Carlotta: "Was bedeutet schwul, Mama?"
Kolja, verzweifelt: "Dafür bist du noch zu-"
Manu, unterbricht ihn mit Grabesstimme: "Das bedeutet, dass du deine Barbiepuppen abgeben musst und später deine Schminke. Kolja muss jetzt ganz viel üben, damit er später eine gute Ehefrau wird."
Kolja und Carlotta gleichzeitig: "Neiiiiiin, das will ich nicht!"
Manu, erstaunt: "Oh? Aber du wolltest doch bei Vater-Mutter-Kind immer die Mutter sein, Kolja! Und als Carlotta geboren wurde, hast du angefangen zu heulen, weil ich dir gesagt habe, dass Männer nicht stillen können."

Und so weiter und so fort. Er würde durch die Hölle gehen :D Ein reizvoller Gedanke, hehe.

Was ich wunderschön fand war, wie es Dir gelungen ist, nur durch diese ganz alltägliche Situation den Unterschied zwischen Finns und Koljas Familienleben so genau herauszuarbeiten.

Toll, toll, toll! Ich freue mich immer, wenn die wichtigen Dinge rüberkommen und euch auffallen. Das beruhigt mich, wo ich doch so oft zweifle... ;)

Aber ich hab immer noch keine Vorstellung von Koljas Räuberhöhle. *grmpf* Ich möchte ein Special. Bitte.

Ich schau mal, was sich machen lässt. Vor allem, weil Koljas Zimmer jetzt erstmal nicht mehr vorkommt (zumindest in den nächsten zwei bis drei Kapiteln nicht).

hab ich ja ganz vergessen. Tidus hat jetzt einen Stein bei mir im Brett. Ich fand ja schon vorher den Namen wirklich schön, aber am Wochenende bin ich zum ersten Mal mit Final Fantasy X kollidiert, und Tidus ist ja wohl das charmanteste, schnuckeligste Pixelwesen, dass ich seit langem gesehen habe. =) Deshalb hat sein Namensvetter jetzt erst mal Narrenfreiheit bei mir. Mann, wie irrational. :lol:

Find ich sympathisch, so bin ich auch oft *g*. Aber ich find Tidus auch sehr toll, daher musste es unbedingt der Name sein. Zwar habe ich dadurch mit meiner Tradition der bedeutungsvollen Namen gebrochen, aber ich glaube, bei Othello war ich da eh nicht so streng wie bei manchen meiner anderen Geschichten.

Chaotin

Koljas Mutter ist mir trotz allem ein wenig unsympathisch, wobei das jetzt etwas unglücklich ausgedrückt ist. Generell finde ich sie toll, aber sie schießt mir hier etwas übers Ziel hinaus.

Ja, find ich auch! Ich hab vorhin schon geschrieben, ich mag sie eigentlich, aber ich würde sie nie als Mutter haben wollen. Sie ist lustig und nett, aber sie kann auch sehr gnadenlos in ihrem Spott sein. Also nicht nur Eitel Sonnenschein ;)

Also hör bitte endlich auf an deinen Bildern zu zweifeln, mir gefallen sie tausendmal besser als irgendwelche aufwändig bearbeiteten Fotos, denn deine erzählen wirklich eine Geschichte, sie sind lebendig und bringen eine gewisse Stimmung rüber - und das ist in meinen Augen eine viel höhere Kunst, als die Sims einfach eine Pose einnehmen zu lassen und ein paar Lichteffekte und Brushes drüberzulegen.

Dankeschön :schäm:. Ich gelobe Besserung, ehrlich! Wenn ich mir die Bilder mit gewissem zeitlichen Abstand ansehe (öhm, der ist nach einem Dreivierteljar wohl auch gegeben *schock*), dann finde ich sie selbst gut. Vielleicht könnte ich noch mehr mit verschiedenen Winkeln und mit Nah- und Fernaufnahmen arbeiten, aber so insgesamt habe ich auch meine Ansprüche runtergeschraubt. Sie sollen zur Geschichte passen, das tun sie, also jut.

Jetzt hab ich dir nicht so viel geschrieben, aber wir quatschen ja eh oft :nick:. Es geht hier auch bald weiter, um deinen anderen Kommentar zu beantworten. Momentan bin ich mal wieder im Schreibfieber (nur auf Bildermachen hab ich keinen Bock *g*)

Mineled
Womit habe ich diesen Kommentar verdient :eek:. Vielen, vielen Dank! Ich versuche mal, ihm einigermaßen gerecht zu werden. Übrigens mag ich deinen Nick. Gehört zu der Sorte, die man schön im Mund umherrollen kann: Mine-led, Mine-LED (mine wie "mein" auf englisch und dann die Leutchbirnchen drangehangen), Mi-neled usw. Uuuuund, wie wird er richtig ausgesprochen und was ist die Bedeutung?

Als erstes möchte ich dir sagen, dass mir die Geschichte wahnsinnig gefällt, die Charaktere sind wunderbar ausgebaut und sehr deutlich in ihren Handlungen, das mag ich. Ich finde, sie wirken total real, was du mit deinem schönen Schreibstil natürlich noch vertiefst.

Gleich heul ich (ja, auch ich neige zu Melodramatik, Fiona ist mir in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich ^^). Aber im Ernst. Es gibt so Schreiber hier, die bewundere ich einfach total und fühle mich sehr unzulänglich im Vergleich. Du gehörst definitiv dazu, daher freue ich mich natürlich riesig über dein Lob.

Während Fiona ihre Zeit damit „verschwendet“, es den Eltern Recht zu machen, für sie kochen möchte, um einfach für ein paar Stunden, ein bisschen Zuneigung und Wärme zu spüren, haben diese nichts besseres zu tun, als sich in Arbeit zu vergraben. Na klar, Arbeit. Wahrscheinlich leben beide eh nur noch nebeneinander her und wollen sich einfach nicht begegnen.

Ganz genauso ist es. Fiona spielt zwar manchmal die Coole, der es nichts ausmacht, wenn ihre Eltern so sind, aber im Grunde ist sie natürlich sehr verletzt. Das Musikzitat in diesem Kapitel ist auch eines der passendsten von allen, die ich bisher verwendet habe und sagt ja auch genau das aus, was du geschrieben hast.

Im Gegensatz zu einigen anderen finde ich sie übrigens ziemlich hübsch, das wäre genau der Typ Mädel, der mir gefallen könnte

Ich auch! Klar, sie ist nicht die typische Schönheit mit großen Augen und vollen Lippen, aber ich fand schon immer die außergewöhnlichen Gesichter anziehender (auch bei Männern *g*)

Und dann auch noch eine Band, die sich nach Shakespeare benennt, sehr faszinierend!

Und ich freue mich schon seit ich diese Geschichte angefangen habe auf das Kapitel, in dem die Band den Namen Fiona erklärt. Das wird lustig :cool:


Ja, ich habe ein ganz, ganz leichtes Faible für Schwule, mir wurde sogar schon vorgeworfen, ich hätte „positive Vorurteile“, was dieses Thema angeht.

Sympathisch! :D Aber ich muss sagen, bisher mochte ich auch jeden Schwulen, der mir über den Weg gelaufen ist. Mein bester männlicher Freund ist schwul, und er ist... naja, nicht der Treueste und Bindungsfesteste (was ein Wort *g*). Da lernt man dann natürlich einige Partner und Liebschaften kennen und die meisten waren sooooo süß! Ich hätte sie am liebsten betüddelt und geknuddelt und das den ganzen Tag lang (mein Freund ist eindeutig der männliche Part :D)

Und Koljas Bruder, hmhm, sehr lustig, wie schnell sich die Meinung von Fiona von „Unsympath“ zu „toller Kerl“ ändert.

Naja, manchmal ist das so, nech? Kenne ich jedenfalls auch von mir, dass ich jemanden erst als Macho oder Idioten abgetan habe, und dann feststellen musste, dass er mich durch sein Selbstbewusstsein total anzieht. Ich habe eine Schwäche für Menschen mit großem Selbstbewusstsein ;). Vielleicht, weil ich vorher (Achtung, Vorurteil) immer denke, dass derjenige das nur als Maskerade oder Fassade macht. Und wenn ich dann feststelle, dass er diesen Charakterzug/Kleidungsstil/whatever wirklich LEBT, empfinde ich große Bewunderung. Es ist einfach toll, wenn Menschen dazu in der Lage sind, so zu sein, wie sie sind. Ganz egal, was andere davon halten. Das ist etwas, was mir oft schwer fällt, daher bin ich dann immer sehr beeindruckt.

Auf einmal denkt sie nicht mehr, sondern fühlt, ist. Oh Gott, ich muss mit dem Philosophieren aufhören :D Na ja, ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen will!? ;)

Klar, und das ist auch ein ganz wichtiger Punkt bei Fiona. Sie ist immer so verkopft, analysiert und zerdenkt alles. Es ist gut, wenn sie auch mal loslässt und nur fühlt. Beim Tanzen ist es dasselbe. Sie sagt zwar, dass sie es nicht kann und es komisch aussieht. Aber dahinter steckt die Angst, sich einmal nur in Gefühl aufzulösen und den anderen damit zu zeigen, wie sie wirklich ist. Kommt später auch nochmal vor ^^

ich habe mich schiefgelacht bei seinem „rhetoro“-Geblöke, grandios! Ich mag ihn schon jetzt, hoffentlich erfahren wir noch mehr von diesem Idioten. *grins*

Werden wir mit Sicherheit. Arvid lässt sich nicht so einfach beiseite schieben, der kleine Giftzwerg :D

In diesem Kapitel ist mir auch zum ersten Mal richtig aufgefallen, wie viel Mühe du dir mit den Überschriften gibst, ich habe nämlich lange gerätselt, welche Halbwahrheiten du denn meinen könntest (den Halbstarken habe ich dafür sofort gefunden ;))

Dankeschön, das freut mich total! Titel und Musikzitate sind echt das Schwierigste am ganzen Kapitel und kommen in der Regel auch erst ganz zum Schluss. Da bin ich natürlich froh, wenn sie euch gefallen und auch auffallen (ich kenn das von mir, manchmal neigt man ja dazu, darüber hinweg zu lesen).

Das ist so ein Satz, der mir unglaublich Angst machte. Warum darf es denn nicht passieren, dass Fiona etwas so sehr genießt, dass sie dabei alles um sich herum genießt? Für mich klingt das sehr danach, als wäre in ihrer Vergangenheit in einer ähnlichen Situation etwas geschehen, dass schlimme Folgen hatte, und dass sie seit damals versucht, immer beherrscht, kontrolliert zu sein, damit nie wieder etwas passiert. Du deutest in den späteren Kapiteln ja schon an, dass irgendein Unglücksfall (Schwester?) in der Familie war, vielleicht spielst du darauf an. Vielleicht auch nicht und ich interpretiere zu viel in diesen kleinen Satz. ;)

Ich kann es nicht oft genug sagen: Ich liebe Spekulationen. Ich kann da jetzt natürlich nicht viel zu sagen, aber ich find's schonmal sehr toll, dass ihr über solche Sätze stolpert und sie euch auffallen (okay, ich bin aber auch keine Meisterin der versteckten Andeutungen *g*)

Zitat:
"Den Unterricht möchte ich gerne sehen, wie ein Blinder einer Tauben Musik beibringen will."
habe ich allerdings köstlich lachen müssen. Sehr gut gekontert, Tidus! :D

Sehr schön, dass du den Satz gut fandest. Ich finde ihn ein bisschen zu holprig, weil ich die ganze Zeit ein englisches Wort im Kopf hatte und dachte, es gäbe eine deutsche Entsprechung. Gibt's aber nicht. Eigentlich wollte ich nämlich tone-deaf haben, aber man kann es im deutschen nur mit unmusikalisch oder "kein musikalisches Gehör haben" umschreiben :naja:. Naja, die Taube passt ja auch einigermaßen.

[FONT=Times New Roman, serif]Bitte, bitte, setz mich auf deine Benachrichtigungsliste![/FONT]

Wird gemacht :)

[FONT=Times New Roman, serif]Oh, bitte verrate mir, warum Tidus nicht bei deinen Charakterbildern am Anfang auftaucht oder bin ich einfach zu blind, um ihn zu sehen?[/FONT]

Er müsste eigentlich da sein, zwischen Fiona und Kolja. Die Bilder spinnen nur manchmal und werden nicht richtig angezeigt. Am besten einmal strg und F5 gleichzeitig drücken, dann wird die Seite nicht aus dem Cache, sondern komplett neu geladen mit allen Bilddateien.

LisaFrisstDich
Cooler Nick! :cool:
Es geht hier auf jeden Fall noch weiter, ich bin halt manchmal eine faule Trödelliese *g* Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt.

Liebe Grüße,
Kuona
 
Hallo Kuona!
Ah, du glaubst gar nicht, wie sehr es mich freut, dass es mit "Othello" doch noch weitergehen wird! Und ich habe ja auch immer noch einige Kapitel vor mir, die ich gerne kommentieren würde. ;) Irgendwie habe ich das total verdrängt. *auch mal schämt*
Womit habe ich diesen Kommentar verdient :eek:.
Ach, Kommentare musst du dir doch nicht verdienen. :) Und ich weiß ja, wie sehr es einen freut, wenn man auf seine Geschichte Rückmeldung bekommt, die wollte ich dir einfach gerne geben. Ich mag "Othello" nämlich sehr gerne. :)
Übrigens mag ich deinen Nick.
*lach* Ich mag ihn auch. Und zu deinem Im-Mund-umherrollen: Das sagst du natürlich genau der Richtigen. :lol: Wie man ihn richtig ausspricht? Ganz typisch deutsch, zuerst das "mine" (das i lang und das e zwischen langem e und einem angehauchten Schwa-Laut, ähnlich wie bei "Minne", nur eben mit einem längeren i), danach das "led" (natürlich mit Auslautverhärtung, also gesprochen let) angehängt, voilá. Oh Gott, da kommt der angehende Sprachwissenschaftler zum Vorschein. *hust* Die Bedeutung ist ganz simpel, es ist ein elbisches Wort und zwar die Zahl 13, meine Glückszahl. ;)
Es gibt so Schreiber hier, die bewundere ich einfach total und fühle mich sehr unzulänglich im Vergleich. Du gehörst definitiv dazu, daher freue ich mich natürlich riesig über dein Lob.
Oh Gott, du kannst so etwas doch nicht einfach so mal eben so erwähnen. :eek: Du glaubst gar nicht, was *dieses* Lob mir bedeutet. Und hör auf dich unzulänglich zu fühlen, du bist und schreibst wirklich klasse.
Fiona spielt zwar manchmal die Coole, der es nichts ausmacht, wenn ihre Eltern so sind, aber im Grunde ist sie natürlich sehr verletzt.
Ich bin auch schon sehr gespannt, wann wir die Eltern mal kennenlernen, bzw. ob wir sie überhaupt mal sehen werden und nicht nur indirekt von ihnen hören. Das Telefonat mit ihrem Vater war ja schon aussagekräftig genug, ich weiß gar nicht, ob ich die überhaupt so richtig kennenlernen will.
Klar, sie ist nicht die typische Schönheit mit großen Augen und vollen Lippen
Das wäre ja auch langweilig. :)
Kenne ich jedenfalls auch von mir, dass ich jemanden erst als Macho oder Idioten abgetan habe, und dann feststellen musste, dass er mich durch sein Selbstbewusstsein total anzieht.
Ja, das kenne ich auch. Allerdings geht das auch leider andersherum. Dass man erst denkt "Hey, was ein toller Mensch" und dann feststellt "Gott, was für ein Arsch". Aber in der Tidus-Richtung ist es natürlich auf jeden Fall besser. *hehe* Ja, ja, die Vorurteile, man wird sie doch nicht so leicht los, nicht wahr? Ist es nicht erstaunlich, wie fest manche Ansichten in einem stecken, obwohl man die gar nicht haben will?
Und wenn ich dann feststelle, dass er diesen Charakterzug/Kleidungsstil/whatever wirklich LEBT, empfinde ich große Bewunderung.
Ja, das ist auch bewundernswert, auf jeden Fall. Vor allem, weil dein Vorurteil ja doch auch oft zutrifft, es gibt sehr viele, die nur so tun als ob, und ich finde gerade deshalb, sind die Menschen, die dann wirklich einfach sind, zu bewundern.
Sie ist immer so verkopft, analysiert und zerdenkt alles.
Ja, ich finde, das bringst du auch genau so herüber. Ich hoffe, dass sie davon mal loskommen kann. :)
Titel und Musikzitate sind echt das Schwierigste am ganzen Kapitel und kommen in der Regel auch erst ganz zum Schluss.
Das mit den Musikzitate kenne ich. :D
Ich kann es nicht oft genug sagen: Ich liebe Spekulationen.
Das passt doch perfekt, ich spekuliere nämlich ganz gerne.
Er müsste eigentlich da sein, zwischen Fiona und Kolja.
Ah ja, jetzt habe ich ihn auch gefunden. Das hatte mich nämlich total irritiert, ich dachte, jetzt habe ich irgendetwas wichtiges verpasst.
So, und wenn du magst, dann schaue ich, dass ich die Woche auch noch die anderen Kapitel durchkommentiere. ;)
Ich wünsche dir auf jeden Fall einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße,
Mineled :hallo:
 
Hallo Kuona
hab deine Fotostory vor kurzem entdeckt und finde sie wunderbar, wie alle anderen deiner storys auch (apropos: gehen HaE und DSmN auch noch weiter??? Das wäre sowas von genial, habe beide immer heimlich als gast verfolgt...)...
Dein Schreibstil ist echt toll und die Bilder einfach klasse... Wäre nett wenn du mich benachrichtigen würdest, wenn es hier weitergeht... Danke

Lg, Susza
 
Danke ihr Drei :schäm:

Ich freu mich, dass ihr euch auf die Fortsetzung freut ;). Was das angeht, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute ist, dass Frée das neue Kapitel betagelesen hat und es somit ganz bald weitergehen kann, weil ich "nur noch" Bilder knipsen muss. Die schlechte Nachricht ist, dass das erst nach meiner Klausur am nächsten Montag geschehen wird, ihr euch also noch bis nächste Woche gedulden müsst.

Ich antworte euch dann auch nochmal ausführlicher und gehe jetzt weiter lernen.

Liebe Grüße,
Kuona
 
Was bisher geschah...
Fiona, deren Eltern sich kaum um sie kümmern, wird von ihrem besten Freund Kolja zu einem Konzert der Band Othello eingeladen. Er eröffnet ihr, dass Tidus, der Schlagzeuger, sein Bruder ist, und vor einem Jahr erblindete. Fiona ist sofort fasziniert von ihm und verteidigt ihn sogar vor dem Drummer einer anderen Band, der aus irgendeinem Grund sauer auf Tidus zu sein scheint.
Als sie nach Hause kommt, findet sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter vor. Sie stammt von ihrem Vater, der sich gerade auf einer Party mit einer Frau amüsiert - dummerweise nicht seiner eigenen. Er nennt sie "Nana", ein alter Spitzname Fionas, was sie sehr aufwühlt.
Am nächsten Tag in der Schule trifft sie auch wieder auf Evelyn, die Othellos Mädchen für alles ist. Eve schließt sich Fiona und Kolja an, was dieser Angst macht. Sie fühlt sich ausgeschlossen, selbst nachdem die Drei ihre Streitigkeiten beilegen.
Kolja lädt sie zu sich nach Hause ein, was Fiona besänftigt. Sie lernt seine Familie kennen, die sehr vertraut miteinander umgeht. Hier trifft sie auch wieder auf Tidus, mit dem sie ein kurzes Gespräch führt. Anders als beim Konzert ist er diesmal nicht abweisend, was sie in Hochstimmung versetzt. Zwischen Kolja und ihr stellt sich die gewohnt liebevolle Atmosphäre ein.



Kapitel XI – Auf Safari

Bottle up your smile
Pour it in a cup
I'll be on my way
once I've sobered up

Maria Mena, "Nevermind Me"

11_01.jpg

Als wir Hand in Hand zu Koljas Vater liefen, kam es mir gar nicht mehr so merkwürdig vor, dass seine Mutter uns für ein Paar hielt. Wir hatten eine ungewöhnlich enge Beziehung zueinander. Wenn ich es objektiv betrachtete, verliefen unsere Zuneigungsbekundungen manchmal nah an der Grenze zwischen Freundschaft und Liebe. Für jemanden, der nichts von Koljas Homosexualität wusste, war diese Grenze bestimmt nicht immer leicht zu erkennen. Auch sein Vater lächelte uns jetzt auf eine so wohlwollend-interessierte Art entgegen, dass ich mir fast sicher war, dass er ebenfalls die falschen Schlüsse gezogen hatte.
"Du musst Finn sein", begrüßte er mich, "Ich bin Georg. Schön dich mal kennen zu lernen."
Ich musste mich zusammen nehmen, um nicht den Mund zu verziehen. Der Spitzname fand langsam schon zu starken Anklang. "Ich freue-"

11_02.jpg

"Na, wer kommt denn da?", unterbrach Georg mich brüllend und schlug sich auf die Schenkel. Pikiert starrte ich ihn an, doch seine Aufmerksamkeit galt nicht mir.
"Seine große Liebe kommt", grinste Kolja, und ich konnte Carlotta erkennen, die wie ein Wirbelwind zu ihrem Vater rannte und sich in seine Arme schmiss.
"Das beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit."
"Nee, Carlies wahre Liebe ist Tidus. Sehr zu Papas Leidwesen."
"Echt?" Misstrauisch betrachtete ich das Vater-Tochter-Gespann, das vollkommen in seine eigene Welt abgetaucht zu sein schien. Carlotta war mir gegenüber so zurückhaltend gewesen, dass ich ihr eine so stürmische Begrüßung gar nicht zugetraut hätte. Ich konnte mir nur schwer ausmalen, wie sie auf Tidus reagieren musste, wenn ihr Vater nur ihre zweite Wahl war.
"Entschuldige", wandte Georg sich jetzt grinsend an mich und strich seiner Tochter über das Haar, während sie bei meinem Anblick ihren Kopf an seiner Schulter vergrub. "Meiner Prinzessin kann ich einfach nicht widerstehen. Du musst verstehen, nach jahrelanger stiefmütterlicher Behandlung von zwei Rabauken habe ich endlich was zum Kuscheln bekommen."

11_03b.jpg

Er schielte so selig zu seiner Tochter, dass ich lachen musste. "Ah ja. Teddybären in den Schlaf singen statt Spielzeugautos explodieren lassen."
"Genau." Georg hob anerkennend den Daumen, als er dachte, ich würde es nicht sehen. Kolja verdrehte die Augen. Wir sahen uns an und konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen. Das altbekannte Gefühl, ein eingeschworenes Team zu sein, hatte mich wieder, und ich genoss es in vollen Zügen.
"Ich hab mich schon gewundert, wohin Carlotta auf einmal verschwunden ist", sagte Manuela, als sie uns die Tür aufhielt. "Hallo, mein Schatz!"
Sie drückte ihrem Mann einen Kuss auf den Mund, und ich sah diskret weg. Kolja lachte frech und piekste mich in die Seite. "Knutschen könnt ihr, wenn ihr unter euch seid."
Er legte einen Arm um meine Schulter und bugsierte mich an seinen Eltern vorbei ins Haus.
"Das können wir nur zurückgeben", lächelte seine Mutter verschmitzt.

11_04.jpg

Von oben war ohrenbetäubend lauter Trommelwirbel zu hören, aber da sich niemand außer mir daran zu stören schien, tat ich so, als bemerkte ich es nicht. Kolja holte noch einen Stuhl für mich aus der Küche und wir nahmen an dem bereits gedeckten Tisch platz. Manuela kam mit einer großen dampfenden Schüssel aus der Küche. Der Geruch ließ einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie füllte jedem von uns auf und setzte sich dann selbst.
"Was ist denn mit Tidus?", fragte ich schüchtern, und die anderen sahen mich entgeistert an. Einzig Carlotta schien entzückt und reagierte das erste Mal aktiv auf mich.
"Hast du ihn gefragt? Will er mit uns essen?", plapperte sie aufgeregt, und mir entging nicht, wie unwohl sich ihre Eltern mit dieser Situation fühlten. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es standen nur vier Stühle am Tisch – kein Stuhl für Tidus.
"Oh, das tut mir leid", brachte ich mühsam stammelnd hervor, "Ich wollte nicht unhöflich sein…"

11_05.jpg

"Das braucht dir nicht unangenehm sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass Tidus viel zu lange einen auf sterbenden Schwan gemacht hat und mal wieder aus seiner Bude kommen sollte."
"Kolja!" Seine Mutter sah ihn warnend an und wandte sich dann entschuldigend an mich. "Tidus möchte momentan lieber in seinem Zimmer essen."
Ich beeilte mich zu nicken, aber Carlotta warf sich mit trotzig verschränkten Armen in ihrem Stuhl zurück. "Och Manno", jaulte sie auf und zog eine Schnute. "Wenn er nicht kommt, dann will ich auch nichts essen!"
"Carlotta, benimm dich nicht wie ein Kleinkind", wies Georg sie sanft zurecht. "Aber vielleicht sollten wir wirklich noch einen Versuch starten. Freiwillige vor: Wer fragt ihn?"
Alle schwiegen betreten. Als Außenstehende wäre es mir dreist vorgekommen, mich anzubieten, auch wenn ich die Aufgabe gern übernommen hätte. Warum es seiner Familie – selbst Carlotta – anscheinend nicht so ging, war mir unverständlich.

11_06.jpg

"Warum gehst du nicht?", wandte ich mich schließlich flüsternd an Kolja, aber der hob abwehrend die Hände.
"Keine Chance! Beim letzten Mal hat er seine Drumsticks nach mir geworfen. Das tat weh, verdammt!"
Ungläubig hob ich eine Augenbraue und sah die anderen an, die bestätigend nickten.
"Ein Kissen", seufzte Manuela.
"Handtuch", ergänzte Georg und zuckte mit den Schultern.
"Einen Teddybär. Aber den durfte ich dann behalten", fügte Carlotta strahlend hinzu.
"Hey, wieso habt ihr alle weiche Dinge um die Ohren gehauen bekommen?", beschwerte sich Kolja, aber niemand achtete auf ihn.
"Soll ich vielleicht…?", fragte ich vorsichtig und Georg strahlte.
"Ich wusste, dass man sich auf dich verlassen kann! Zu einem Gast ist er bestimmt auch höflicher… hoffe ich. Benutz einfach die Tür als Schutzschild."

11_07c.jpg

Mit einem schiefen Grinsen erhob ich mich… und ging auf Safari. Ich wusste jetzt, dass der Panther trotz seines Handicaps gefährlich war. Wenn ich nicht Acht gab, würde er die Überbleibsel seiner bisherigen Opfer gegen mich verwenden – Stofftiere, Kissen oder sogar Holzstäbe. Vorsichtig schlich ich die Treppe hinauf, aber das Raubtier brüllte stakkatoartig seinen Zorn hinaus, so dass es mich selbst dann nicht gehört hätte, wenn ich mich ihm mit einem Jeep genähert hätte. Doch ich hatte den siebten Sinn des Panthers unterschätzt. Gerade, als ich mit dem Fuß auf eine besonders laut knarrende Diele getreten war, beendete er sein Kriegsgebrüll – und katapultierte mich zurück in die Wirklichkeit.
Mit heiß brennendem Gesicht klopfte ich an Tidus' Tür. Wie gut, dass er nicht Gedanken lesen konnte. Das hoffte ich jedenfalls.

11_08.jpg

Als gedämpft seine Einladung zu hören war, holte ich tief Luft und betrat sein Zimmer. "Ich bin's, Fiona."
"Hab ich mir schon gedacht. Außer dir klopft keiner an."
"Deine Mutter will wissen, ob du zum Essen kommst." Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber ich hielt es für unklug, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass niemand mehr mit seinem Erscheinen rechnete. Er seufzte und legte seine Drumsticks in seinem Schoß ab. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Es imponierte mir, dass er so angestrengt übte, dass er sogar ins Schwitzen kam.
"Fiona?" Seine Augenbraue war wieder einmal in die Höhe gewandert und sagte mir, dass ich ihm nicht zugehört hatte.
"Entschuldige, was hast du gesagt?"
"Ich hab gefragt, was es heute zu Essen gibt."
"Oh, Chili… glaube ich." Wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Glaube ich! Ich hatte das verdammte Chili doch selbst mit zubereitet!

11_09.jpg

"Dann ist es okay. Geh schon mal vor, ich komme gleich nach."
Widerstrebend befolgte ich seine Anweisungen. Ich hätte zu gerne beobachtet, ob er sich wirklich so gut orientieren konnte, wie er behauptete.
"Und?" Die ganze Familie sah mich gespannt an, als ich das Zimmer betrat. Satt einer Antwort nickte ich bloß. Georg stieß einen leisen Pfiff aus und Manu lächelte anerkennend. Carlotta strahlte über das ganze Gesicht, so dass ich nicht anders konnte als dümmlich zu grinsen. Sie gaben mir das Gefühl, als hätte ich wirklich etwas geleistet, ihnen den Kopf des Panthers auf einem Silbertablett serviert etwa.
"Ich hole noch einen Stuhl aus der Küche", sagte ich schnell, bevor es noch jemand bemerkte.
Zeitgleich mit Tidus traf ich im Wohnzimmer ein. "Wo möchtest du… ich meine, wo soll ich den Stuhl hinstellen?", fragte ich, und mir fiel selbst auf, wie schüchtern und klein meine Stimme klang.

11_10.jpg

"Hierher, Finn", flötete Manuela fröhlich, bevor sich meine unbedachte Äußerung in ein weiteres Fettnäpfchen verwandeln konnte. Sie rückte ein wenig beiseite, um zwischen Carlotta und sich Platz zu machen, und stand dann auf. Locker legte sie Tidus eine Hand in den Rücken und schob ihn zu seinem Stuhl, was unter anderen Umständen lediglich eine höfliche Geste hätte sein können. Auch ich setzte mich unter Koljas aufmunterndem Blick wieder, aber ich schämte mich. Besonders, als ich sah, wie er nach dem Besteck tastete und es nicht fand. Er konnte es nicht finden – ich hatte vergessen, einen weiteren Löffel mitzubringen. Doch er hatte den Kopf hoch erhoben und seine Miene war unbeugsam. In meiner Magengegend machte sich ein unangenehmes Ziehen breit.
Kolja drückte meine Hand und fing an, mich mit dummen Sprüchen abzulenken. Es dauerte nicht lang, bis ich mich davon mitreißen ließ und wir wie üblich herumblödelten.

11_11.jpg

Tidus ignorierte ich, so gut ich konnte. Doch jedes Mal, wenn er den Löffel schief hielt und das Chili daneben ging, durchzuckten mich Schuldgefühle, weil ich ihn aus seiner sicheren Höhle gezerrt hatte. Mein Lachen wurde schrill, meine Scherze gingen in dem Bemühen lustig zu sein unter die Gürtellinie. Es war Carlotta, die mich rettete.
"Kolja lacht so viel", sagte sie unvermittelt. Verdutzt sahen wir uns an, doch auch Koljas Eltern hatten ihr Besteck beiseite gelegt und musterten ihn staunend.
"Stimmt", sagte Georg und schenkte mir ein warmes Lächeln, "Du tust ihm gut. So war er nicht mehr seit-" Kopfschüttelnd stockte er. "Seit langem."

11_12.jpg

"Och, ich weißt nicht", wehrte ich schnell ab, aber Manuela unterbrach mich.
"Doch, Georg hat Recht. Ich habe Kolja seit Ewigkeiten nicht mehr so glücklich gesehen. Du bist hier jederzeit willkommen, vielleicht kannst du auch Tidus etwas aufmuntern."
"Mama! Du bist peinlich…" Kolja wand sich vor Verlegenheit, und auch ich wusste nicht, wohin ich gucken sollte. Mein Blick fiel schließlich auf Tidus, an dessen kühle Fassade ich mich klammern konnte. Er hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und knabberte nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Schließlich beugte er sich vor, als hätte er einen Entschluss gefasst und fragte: "Willst du das nächste Mal mit in unseren Proberaum kommen?"
Daran, dass es selbst Manu die Sprache verschlug, konnte ich erkennen, was für eine Ehre das sein musste. Carlotta kletterte auf Tidus' Schoß und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Kann ich auch mitkommen? Bitte bitte!", schmeichelte sie.

11_13.jpg

"Nein, du bist noch zu klein. Also was ist, Fiona?"
Kolja hatte sich als erster wieder gefasst. "J-ja", stammelte er, "das würde sie gerne, oder?" Er stieß mir seinen Ellbogen so fest in die Seite, dass mir pfeifend die Luft entwich. "Na klar", beeilte ich mich zu sagen, was Tidus mit einem Nicken quittierte, bevor er aufstand und sich verabschiedete.
"Wow… Der ist doch sonst immer so desinteressiert", wisperte Kolja nachdem sein Bruder aus dem Raum war, und Manu nickte heftig. Ihre Augen blitzten. "Ich weiß! Wir müssen es unbedingt ausnutzen, dass er von sich aus auf jemanden zugeht. Seit Lena hat er niemanden mehr zum Proben mitgenommen. Aber jetzt… Finn, du bist ein Goldstück!"

11_14b.jpg

Ich war wie berauscht von dieser liebevollen Atmosphäre, die mich wie selbstverständlich mit einschloss und umhüllte, so dass ich in den nächsten Tagen häufig zu Besuch bei den Hoffmanns war. Wenn ich bei ihnen war, konnte ich meine Sorgen für eine Weile vergessen und einfach die Fiona sein, die Kolja aus mir machte: Fröhlich, unbeschwert und manchmal sogar mit einem frechen Spruch auf den Lippen.

_____________________________________________

*räusper* Ignorieren wir einfach mal, was ich vor Monaten geschrieben habe und machen JETZT weiter :D. Momentan ist es wieder sehr stressig, wir ziehen bald um und in der aktuellen Wohnung ist die Heizung ausgefallen. Das Studium schreit und es gibt auch sonst tausend Dinge zu tun. Wer mich kennt, der weiß, dass das die ideale Voraussetzung ist, um mich in Schreiblaune zu versetzen :lol:. Gebt mir Stress! Zu allem Übel ist mir dann gestern, als ich die Fotos machen wollte, aufgefallen, warum ich die nicht früher gemacht habe (denn das Kapitel ist schon ewig fertig): meine Nachbarschaft war so zerschossen, dass Koljas Haus verschwunden war. Also habe ich den ganzen Tag damit verbracht, Sims neu zu installieren (bei unter 10° in der Wohnung *bibber*). Hat nix gebracht und ich musste noch viel tricksen und biegen, aber dann war es doch endlich wieder da. Die alte Nachbarschaft kann ich wohl vergessen, daher ist es auch eher unwahrscheinlich, dass es mit HaE und DSmN weitergehen wird, Susza. Tut mir leid! Es kommt halt auf meine Laune an, ob ich mir den ganzen Stress, den ich jetzt schon allein mit Koljas Haus hatte, auch bei den Kulissen von meinen älteren FS antun will... Unmöglich ist es nicht, denn ich hab ja Sicherungskopien zumindest von den Sims. Mal gucken, ich halte mir da alle Optionen offen ;).

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,
Kuona :hallo:

*EDIT: Ich hab vorne mal eine kurze Übersicht eingefügt, was bisher geschehen ist. Schließlich ist es ein bisschen *hüstel* her, seit ich das letzte Update geliefert habe. Wer sich allerdings jedes Ereignis und jede Andeutung in Erinnerung rufen möchte, dem lege ich ans Herz, zumindest ab Kapitel 7 alles zu lesen. Ist aber nicht so wichtig. Wenn doch irgendwo Verständnisfragen auftauchen sollten, beantworte ich die natürlich gerne!
 
Zuletzt bearbeitet:
Lang, lang ist's her... Aber ich bewundere euch ja alle, wie ihr neben Studium und allem überhaupt noch Zeit für's Schreiben findet. Und das mit dem Stress kenne ich. Man nennt sowas Vermeidung... ;) Wenn es zuviel Wichtiges wird und man nicht mehr weiß, was man zuerst machen soll, macht man eben zur Abwechslung was, was eigentlich total unwichtig ist. Da kann man dann aufatmen.

Das Kapitel gefällt mir wieder gut, Carlotta ist ja ne Maus. Auf dem großen Bild sieht sie echt goldig aus. Und Fiona trampelt von einem Fettnäpfchen ins nächste, die Arme. Aber ich kenne solche Situationen zur Genüge, als Nicht-Behindertem ist einem immer nicht wirklich klar, wie es für Leute ist, denen irgendwelche für uns selbstverständliche Fähigkeiten fehlen.
Trotzdem scheint der sonst so empfindliche Tidus ihr das ja nicht krummzunehmen, sonst würde er sie kaum ins Allerheiligste einladen. Vielleicht ist er ja schon Schlimmeres gewohnt. Vielleicht ist es aber auch einfacher, einer Fremden zu verzeihen, dass sie einen in eine unangenehme Situation gebracht hat, als der eigenen Familie. Außerdem weiß er im Gegensatz zu Fiona sehr wohl, was ihn erwartet, wenn er sich an den Tisch begibt. Deshalb auch die Frage danach, was es gibt, die ich zuerst nicht verstanden hab, jedenfalls nicht so. Aber eine Gänsekeule mit Klößen stelle ich mir unter den Umständen ziemlich stressig vor.
Das Haus von Koljas Familie finde ich sehr schön, es sieht total gemütlich aus. Für Fiona muss diese Atmosphäre ja der Himmel auf Erden sein, das ganze Gegenteil zu ihrer Familie. Ich kann gut verstehen, dass sie gern dort ist.
Ich frag mich gerade, warum nur Eltern ihre Kinder verlassen dürfen. Warum nicht auch umgekehrt? Stell dir vor, es gäbe ein Gesetz, das es Kindern erlaubt, sich neue Eltern zu suchen, wenn es sich von den eigenen nicht geliebt fühlt. Ich bin sicher, Koljas Eltern würden sie in die Familie aufnehmen. Und ihre Eltern müssten dann Unterhalt zahlen, ob es ihnen passt oder nicht. Kinder werden ja auch nicht gefragt, ob es ihnen passt, wenn ihre Eltern sich scheiden lassen und ein Elternteil dann verschwindet.
Das wäre doch mal ein Gesetz. :lol: Ich glaube, dass vieles nur deshalb passiert, weil niemand fürchten muss, dass er sich dafür irgendwann mal rechtfertigen muss. Ich bin ja seit langem für einen Führerschein für Eltern. Aber das ist eigentlich noch viel besser. Ich glaube, so manches Elternteil würde in so einem Falle dann doch mal ins Grübeln kommen und gewissen Haltungen und Handlungen hinterfragen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder schon die Drohung gehört haben: wenn du nicht spurst, kommst du ins Heim. So können sie dann kontern: und wenn ihr nicht spurt, gehe ich und ihr dürft zahlen. Ich glaube, sowas kann Wunder wirken.
 
Juuuh! :D
Endlich geht es weiter. Sehr super ((:-)
Das neue Kapitel ist klasse. Bilder und Text auch.
Was soll man mehr sagen? xD
Charlotta ist so süß:love:

liebe grüße (:-)
 
Oh! Oh! Oh! :eek::lalala:
Hier ist es weitergegangen, und ich krieg´s gar nicht mit! :schäm:

Also, gleich mal vorneweg: das Safaribild ist klasse. Tidus, der schwarze Panther. =) Ich hab ja schon so halb und halb erwartet, dass Aminte Bagheera ins Feld führt. ;)
Aber so ungefähr muss sich Finn gefühlt haben: auf unbekanntem Terrain, in einer Situation, die vielleicht nicht gerade gefährlich ist, aber auf gewisse Weise doch ein Minenfeld. Ist es doch wirklich schwer, "richtig" damit umzugehen, und vermutlich gibt es ein einfaches "richtig" auch gar nicht, weil jeder Mensch verschieden ist. Manch einem, dem ein solches Unglück widerfährt, ist es vielleicht am liebsten, wenn sein Umfeld die Probleme, die sich daraus ergeben, einfach ignoriert. Ein anderer möchte vielleicht lieber Hilfe haben.Tidus hat offenbar den Rückzug gewählt.
Und selbst seine Familie scheint doch recht verunsichert zu sein.
Es wundert mich aber eigentlich gar nicht, dass Tidus auf Finn anders reagiert. Ich kann mir schon vorstellen, dass das bei Außenstehenden leichter auszuhalten ist.
Und irgendetwas scheint bei Finn doch zumindest seine Aufmerksamkeit zu wecken.
Kolja und Finn sind zusammen wirklich süß. Und ihre Vertrautheit ist richtig spürbar. Ich muss bei den beiden oft an Neiyra und Brayan denken, bei denen ist das genauso.
Das war wieder ein schönes Kapitel, mit schönen Bildern! Ich fand auch Carlottas Portrait sehr schön.
Und jetzt bin ich natürlich hochgradig gespannt, was so im Pausenraum abgeht, und was die anderen Mitglieder der Band dazu sagen, wenn Finn mitkommt.

Liebe Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber diese schwarze Sonnenbrille ist schon mal ein guter Anfang. =)
Und der strolcht ja immerhin schon durch den gefährlichen Dschungel. Ich sollte das beobachten... :cool:
PS: Und ich hab dich mistverstanden. Schäm... :schäm: Ich bin wohl doch gaaanz woanders.
 
Aminte
Jaja, in Prokrastination bin ich ganz groß. Alles wird so lange aufgeschoben, bis es nicht mehr geht. Eigentlich auch noch darüber hinaus ;). Aber ich sehe das nicht nur negativ. Okay, das lange aufschieben schon, aber ich bin froh darüber, dass ich mich auch in Stressphasen wichtig genug nehme, dass ich mir dennoch Entspannung und Spaß gönne.

Aminte schrieb:
Das Kapitel gefällt mir wieder gut, Carlotta ist ja ne Maus.

Doppeltes Dankeschön :D An Carlotta habe ich auch lange gebastelt, ursprünglich war sie für meinen "Kreationen"-Thread gedacht (und rothaarig! Außerdem hatte sie eine anderen Augenfarbe, für die Story hat sie aber Koljas Augen bekommen). Aber ich finde sie auch sehr knuffig, auch vom Charakter her. Das werde ich wohl noch lange nicht richtig darstellen können, vielleicht nie. Das ist irgendwie das Leid der meisten meiner Nebenfiguren... Kolja, Tidus und Fiona beanspruchen so viel Aufmerksamkeit, dass alle anderen abgedrängt werden ;)

Aminte schrieb:
Und Fiona trampelt von einem Fettnäpfchen ins nächste, die Arme. Aber ich kenne solche Situationen zur Genüge, als Nicht-Behindertem ist einem immer nicht wirklich klar, wie es für Leute ist, denen irgendwelche für uns selbstverständliche Fähigkeiten fehlen.

Ja, genau. Ich bin auch so ein Fall für Fettnäpfchen jeder Art und muss mich schon beim Schreiben immer wieder daran erinnern, dass Tidus blind ist und bestimmte Dinge eben nicht kann. Wie z.B. Fiona mustern oder so. Manchmal schleichen sich solche Momente in die Geschichte, aber bisher habe ich das immer rechtzeitig bemerkt und korrigiert (hoffe ich). Mit dem Essen genauso, ich bin sehr froh, dass du drüber gestolpert bist. Suppe stelle ich mir noch recht einfach zu essen vor, aber wenn Gabeln und Messer benötigt werden, ist das bestimmt schwierig. Und Tidus ist ja anscheinend auch jemand, der so tun möchte, als hätte er diese Behinderung gar nicht. Viel zu stolz, der Gute :lol:
Zu Tidus' Einladung sag ich nichts, aber stimmt, sauer ist er nicht auf sie. Das ist aber auch schon alles :ohoh:

Aminte schrieb:
Ich frag mich gerade, warum nur Eltern ihre Kinder verlassen dürfen. Warum nicht auch umgekehrt? Stell dir vor, es gäbe ein Gesetz, das es Kindern erlaubt, sich neue Eltern zu suchen, wenn es sich von den eigenen nicht geliebt fühlt.

Oje, dann gäbe es sicherlich spätestens in der Pubertät Massen von Jugendlichen, die sich eine neue Familie suchen wollen :D. Natürlich hast du Recht, mit dem was du sagst, aber auf offiziellem Wege wird das wohl nie umgesetzt werden. Zumindest nicht solange psychische Gewalt weiter so unterschätzt, kleingeredet und lächerlich gemacht wird. Was Fiona mit ihren Eltern erlebt IST emotionale Vernachlässigung. Aber die ist eben nicht so sichtbar und nachweisbar wie körperliche Vernachlässigung. Und viele Leute stehen auch leider immer noch auf dem Standpunkt, dass es die Sache der Eltern ist, wie sie ihr Kind behandeln. Stichwort: Ein Klaps hat noch niemandem geschadet... :mad:. Wie soll man diesen Leuten begreifbar machen, dass auch Kinder ein Recht darauf haben, mit Respekt und Liebe behandelt zu werden?
Trotzdem bin ich mir sicher, dass solche Adoptionen, wie du sie angesprochen hast, auf inoffiziellem Wege geschehen. Ich kenne ein Mädchen, das praktisch ihr halbes Leben bei ihrer besten Freundin verbracht hat und heute kaum noch Kontakt zu ihren leiblichen Eltern hat. Stattdessen besucht sie die Eltern ihrer Freundin regelmäßig, auch zu Weihnachten usw.
Und Manu ist so eine herzliche, resolute Frau, die sowieso der Meinung ist, Fiona wäre unterernährt :D. Die wird sich ganz sicher gut um sie kümmern und sie ein bisschen aufpäppeln. Leider ist Fiona ein bisschen zu alt, als dass Manu ihr wirklich ein bisschen die Mutter ersetzen könnte. Kolja und sie kennen sich eben erst seit einem Jahr, das ist das Dilemma. Sonst wäre bestimmt vieles anders für Finn gelaufen.

LisaFrisstDich
Hehe, schön dass es dir gefallen hat. Wie ich Aminte schon geschrieben habe, war Carlotta ursprünglich für meine Kreationen gedacht. Aber ich finde sie so niedlich, dass sie unbedingt die kleine Schwester werden musste ;)

julsfels
Ach, Bagheera... :D Frée und ich haben uns schon lange darüber geeinigt, dass Tidus eigentlich Rilkes Panther ist. Daher konnte ich auch nicht widerstehen, Fiona auf Safari gehen zu lassen. Mit deiner Analyse von Finns Situation hast du natürlich völlig Recht, aber die Safari war doch eher eine alberne Spinnerei von meiner Seite :lol:. Obwohl es eigentlich Fiona ist, die sich an dieser Stelle etwas zurechtspinnt ;)

julsfels schrieb:
Tidus hat offenbar den Rückzug gewählt.
Und selbst seine Familie scheint doch recht verunsichert zu sein.

Ganz genau. Tidus hat sich abgekapselt und tut so, als ob er nicht blind wäre. Deswegen isst er auch nicht mehr mit seiner Familie, das verrate ich einfach mal an dieser Stelle. Er ist ein Mensch, der es hasst als schwach und hilflos wahrgenommen zu werden. Mitleid ist das letzte, was er will. Und wie soll man so einem Menschen helfen? Er will keine Hilfe. Seine Familie tut ihm also einen Gefallen, indem sie ihn in Ruhe lässt. Ob das auf Dauer gut für ihn ist, steht auf einem anderen Blatt.

julsfels schrieb:
Kolja und Finn sind zusammen wirklich süß. Und ihre Vertrautheit ist richtig spürbar. Ich muss bei den beiden oft an Neiyra und Brayan denken, bei denen ist das genauso.

Dankeschön, aber neiiiiiiin! Ich möchte doch, dass Neiyra und Brayan zueinander finden. Wenigstens die beiden müssen ihre brüderliche Vertrautheit überwinden und ein bisschen Spannung und Prickeln aufbauen :D. Obwohl der Prolog ja nichts Gutes verheißt, was das angeht ;)

julsfels schrieb:
...und was die anderen Mitglieder der Band dazu sagen, wenn Finn mitkommt.

Die werden natürlich vorher gefragt :D

Liebe Grüße,
Kuona
 
Ich bin auch so ein Fall für Fettnäpfchen jeder Art und muss mich schon beim Schreiben immer wieder daran erinnern, dass Tidus blind ist und bestimmte Dinge eben nicht kann.

Du machst das aber sehr gut. Ich hab durch meine Behindertenarbeit viel gelernt, da hab ich am Anfang auch sehr oft gedacht, Mann, wie blöd bist du denn? Aber man kann sich einfach nicht wirklich in alles reindenken, wenn man noch nie mit solchen Menschen näher zu tun hatte. Bei deiner/Tidus' Essensfrage hab ich ja auch wieder erst später geschaltet - weil du das so toll beschrieben hast.

Oje, dann gäbe es sicherlich spätestens in der Pubertät Massen von Jugendlichen, die sich eine neue Familie suchen wollen :D.
Sicher. :D Das ist die Zeit, wo man seine Eltern hinterfragt und es wagt, sich aufzulehnen. Aber es wird sicher auch (krassere) Fälle geben, wo das früher passiert. Und sowas regelt sich oft von allein. Wenn das nur jugendlicher Trotz ist, wird man eher niemanden finden, der das dann akzeptiert.

Natürlich hast du Recht, mit dem was du sagst, aber auf offiziellem Wege wird das wohl nie umgesetzt werden.
Damit hast du leider recht, aber genau das meine ich ja, genau dann könnte sich was ändern. Natürlich wäre das praktisch nicht unbedingt umsetzbar, es gäbe gar nicht genug Adoptivfamilien, fürchte ich. Man muss es ja auch nicht als Recht im Gesetz verankern - aber als Möglichkeit. Aber allein, wenn es ein solches Gesetz gäbe, würde das einiges bewirken, davon bin ich überzeugt. Es würde zumindest mal öffentlich das Augenmerk auf psychische Gewalt und Vernachlässigung lenken. Manchen ist ja, wie du ja auch sagst, gar nicht bewusst, dass es sowas überhaupt gibt. Und ich stimme denen in einem Punkt sogar zu: Mal einen Klaps im Affekt finde ich tatsächlich nicht annähernd so schlimm wie das, was Fionas Eltern veranstalten.
Ich hab vor kurzem eine Zigeunerin kennengelernt, und die sind ja nun wirklich nicht annähernd so beherrscht und/oder kühl wie unsereins. Da lodern die Leidenschaften ganz anders als beim normalen Durchschnitts-Europäer. Aber ihre Kinder beschützen sie wie die Löwen, gerade da fliegen gern mal die Fetzen. Und ich bin ganz sicher, dass ein Kind, das weiß, dass es so geliebt wird, dass Mama schon mal die Lehrerin aus der Tür trägt, auch wirklich von einem Klaps nicht stirbt. Der ist dann das, was er sein sollte: ein deutlicher Ordnungsgong.
Mich würde nicht wundern, wenn das Gerücht, dass ******** kleine Kinder stehlen, daher kommt, dass manche Kinder die Nichtsesshaften so viel spannender fanden als ihre eigenen Leute, dass sie mit ihnen ausgebüxt sind. :cool:

Trotzdem bin ich mir sicher, dass solche Adoptionen, wie du sie angesprochen hast, auf inoffiziellem Wege geschehen.
Sicher, ich kenne auch solche Beispiele, aber ich schätze Fionas Eltern auch als solche ein, die dann richtig Stress machen würden. Angenommen, sie würde wirklich kurzerhand zu Kolja ziehen, würden sie auf den Plan treten. Die haben sicher einen Besitzanspruch. Außerdem: was sollen denn die Leute denken?
Ach, Bagheera... :D Frée und ich haben uns schon lange darüber geeinigt, dass Tidus eigentlich Rilkes Panther ist.
Ja, damit kann ich ihn auch assoziieren. Tolles Gedicht. Bagheera ist er für mich nicht wirklich. Witzigerweise ist mir im Dschungelbuch Hathi als Vergleich eingefallen. Der kann ja auch sehr empfindlich sein. Und zum Feind möchte ich den auch nicht haben.

Er ist ein Mensch, der es hasst als schwach und hilflos wahrgenommen zu werden. Mitleid ist das letzte, was er will.
Das wollen die (wir) doch alle nicht, jedenfalls nicht, solange sie noch nicht resigniert sind. Meine Erfahrung mit Behinderten ist, dass die das genauso wie die Indianer sehen: hilf ihnen unaufgefordert, zeige Mitleid mit ihnen, und du hast einen Todfeind. Zumindest kommt das gar nicht gut an. Und ich kann das sehr, sehr gut nachvollziehen.

Ob das auf Dauer gut für ihn ist, steht auf einem anderen Blatt.
Da er sich abkapselt, sicher nicht. Aber sich soviel Selbstständigkeit wie irgend möglich zu bewahren, das ist niemals schlecht. Und wenn die anderen das aus lauter Mitleid nicht aushalten können, mitanzusehen, wie er sich abmüht, dann halte ich das Abkapseln im Zweifelsfalle für die bessere Wahl. Echt. Es gibt nichts, was zersetzender für das Selbstwertgefühl ist, als Mitleid.
Ich hab bei den Indianern echt lange darüber nachgedacht, warum die da so total anders denken als wir. Ich denke, ich verstehe das heute. Und stimme ihnen zu.
Dass Tidus' Familie das akzeptiert, ohne es zu verstehen, spricht für sie. Das ist Respekt. Sie gestatten ihm, auf eine Art zu reagieren, die sie nicht gutheißen und nicht wirklich begreifen. Das heißt, sie gestatten ihm, eine eigenständige Persönlichkeit zu sein.
 
Liebe Kuona,

ich muss zugeben, dass ich durch die lange Pause sehr aus der Geschichte rausgekommen bin. Deinen Kommentar zu meinem Kommentar habe ich dann zuerst gelesen, um mich wieder reinzufinden, und ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich dazu jetzt nichts mehr schreibe, ich habe wie du im Moment sehr viel mit meinem (Promotions)Studium zu tun.
Die Zusammenfassung war für mich jedenfalls perfekt, vor allem weil sie auch die Schwerpunkte noch mal aufzeigt, die du selbst in der Geschichte setzt. Ich fand die Zusammenfassung jedenfalls sehr gelungen. Ich schreibe meine Zusammenfassungen gerne auch für mich, bevor ich ein neues Kapitel anfange, um selbst wieder in die Geschehnisse reinzufinden bzw. mich einzufühlen und beim Lesen deiner Zusammenfassung hatte ich das Gefühl, dass es dir ähnlich geht.

Interessant ist dann gleich der Einstieg des Kapitels, in dem Finn sich darüber Gedanken macht, dass sie und Kolja nach außen hin wie ein Paar wirken, aber trotzdem keinen Moment darüber nachdenkt, den Spekulationen ein Ende zu setzen. Was ja nicht verwunderlich ist, da sie sicher nicht möchte, dass Koljas Homosexualität auf diese Weise eventuell auffliegt. Es liegt ja an ihm, das mit seinen Eltern zu klären. Und ich frage mich, warum er es nicht kann, obwohl beide Elternteile doch wirklich sehr nett und das Verhältnis in der ganzen Famlilie harmonisch und liebevoll ist. Wobei du ja erwähnt hast, er ist vielleicht jung und verwirrt, und das kann ich mir gut vorstellen, dass er sich noch nicht sicher ist, ob er wirklich nur auf Jungs steht. Warum sollte er also seinen Eltern etwas davon erzählen, solange er keinen festen Freund hat. Er könnte natürlich, aber auch in intakten Familien gibt es ja Kinder, die ihren Eltern nicht alles sofort auf die Nase binden. Warum auch nicht.
Mmh, warum wohl ist Charlotta Finn gegenüber so schüchtern. Ob es wohl eher an Finn liegt (nicht alle Menschen haben ja eine positive Wirkung auf Kinder) oder ob einfach die Beziehung zwischen Vater und Tochter eine derart besondere ist. Wobei ich schon jetzt interessant ist, dass die Kleine Tidus noch mehr ins Herz geschlossen hat. Kolja hingegen bleibt da außen vor. Warum das wohl so ist?
Ich war überrascht über Koljas Reaktion wegen des kleinen Kusses. Bei uns in der Familie ist es vollkommen üblich, dass sich die Eltern auch in Gegenwart ihrer Kinder küssen. Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der ich oder eins meiner vier Geschwister einen derartigen Kommentar abgegeben hätte. Aber auch das ist ja etwas, was von Familie zu Familie sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Bei Koljas Kommentar, wieso er als einziger einen harten Gegenstand nachgeworfen bekam, musste ich herzhaft lachen. Aber ansonsten ist die Situation wirklich sehr eigenartig. Ein derartiges Verhalten kann ich nicht wirklich gutheißen, da stimme ich Kolja zu. Es ist ja letztlich die eigene Familie, die Tidus damit vor den Kopf stößt, und das nur mit dem Grund, dass er "den sterbenden Schwan" spielen möchte. Ein bisschen exzentrisch, der Gute, aber es wundert mich nicht, dass Finn das noch weiter an ihm fasziniert. Und ich war natürlich unheimlich gespannt, wie sie sich in der Situation machen würde, zumal ich zwischendrin Pause machen musste, weil mein kleiner Sohn aufgewacht war.
Das Safaribild ist total toll. Und der Text dazu auch. Und den Vergleich finde ich sowieso passend. Ich habe ja eben schon geschrieben, dass Finn von Tidus Art fasziniert ist, da passt das ja perfekt.
Mmh, und sie schafft es tatsächlich, das wird ja spannend. Wobei ich davon ausgehe, dass Tidus schon vorher wusste, warum sie kam. Und auch seine Antwort vorher schon feststand. Ist er etwa von ihr ebenso fasziniert wie sie von ihm? Oder welchen Grund hat er, sich so unerwartet aus der Isolation zubegeben. Dass einfach nur nichts passendes zum Werfen da war, glaube ich jetzt eher nicht.
Die Szene, in der Tidus seinen Löffel nicht findet (bzw. finden kann) fand ich total stark, da habe ich richtig mit Finn mitgefühlt. Eigentlich erstaunlich, dass sie sich von Kolja so schnell ablenken ließ, aber ich interpretiere das mal so, dass er einfach nicht locker gelassen hat. Und er schafft es ja sonst auch immer, Finns Stimmung zu beeinflussen.
Wer ist eigentlich Lena? Müsste ich die kennen. Die Ereignisse bei Tisch waren jedenfalls sehr spannend. Und als ich Tidus Beschreibung beim Essen las, wurde mir auch klar, warum er sonst nicht zum Essen runterkam. Bloß warum kommt er gerade dann herunter, wenn auch noch Besuch da ist und nicht nur Familienangehörige? Das ist alles sehr spannend. Fiona scheint jetzt schon eine Vorreiterstellung bei ihm zu haben. Zumal er auch nicht den nicht so gern gesehenen Spitznamen für sie benutzt. Ob das Absicht ist? Sind seine Sinne so geschärft, dass er gespürt hat, dass der ihr nicht passt?

So, das waren jetzt viele Fragen, und ich war überrascht, wie schnell ich mich wieder reingefunden habe, obwohl ich nicht nochmal lesen konnte. Deine Story ist so dicht, dass mir dabei dauernd Fragen und Assoziationen durch den Kopf schießen, wie machst du das nur, so zu erzählen. Es gefällt mir jedenfalls sehr und trotzdem bleibt die eigentliche Rahmenhandlung fast alltäglich. Ich bin total beeindruckt und freue mich schon auf die nächste "gestresste" Fortsetzung.

lg, bienchen
 
Mein Gott, jetzt ist es aber wirklich mal lange her, dass ein Update kam. Das Problem momentan ist, dass ich nicht richtig in die Geschichte reinfinde. Ein Kapitel habe ich noch auf Lager, das werde ich die Tage mal bebildern. Die Frage ist nur: Lohnt es sich, das zu posten, wenn ich das nächste Kapitel noch nicht einmal ansatzweise fertig habe?
Aber ihr könnt zumindest beruhigt sein, es wird weitergehen und es wird nicht wieder neun Monate dauern... :Oo:

Aminte

Aminte schrieb:
Du machst das aber sehr gut. Ich hab durch meine Behindertenarbeit viel gelernt, da hab ich am Anfang auch sehr oft gedacht, Mann, wie blöd bist du denn?

Oh ja, das glaube ich! Aber es sind noch nicht einmal unbedingt solche Dinge, die ich manchmal nicht bedenke. Ich schreibe z.B. ganz oft, dass Tidus Fiona mustert o.ä. und muss das Kapitel dann mit Argusaugen kontrollieren, damit ich solche Formulierungen wieder streichen kann.

Aminte schrieb:
Und ich stimme denen in einem Punkt sogar zu: Mal einen Klaps im Affekt finde ich tatsächlich nicht annähernd so schlimm wie das, was Fionas Eltern veranstalten.

Da stimme ich dir auch zu ;) Wichtig finde ich, dass es wirklich im Affekt geschieht, und dass körperliche Gewalt nicht als probates Erziehungsmittel angewendet wird.

Aminte schrieb:
Ja, damit kann ich ihn auch assoziieren. Tolles Gedicht. Bagheera ist er für mich nicht wirklich. Witzigerweise ist mir im Dschungelbuch Hathi als Vergleich eingefallen. Der kann ja auch sehr empfindlich sein. Und zum Feind möchte ich den auch nicht haben.

Ich muss gestehen, dass ich das Dschungelbuch nur in der Disneyversion kenne. Ich nehme mal an, du hast es wirklich gelesen, oder? Jedenfalls kommt Hathi im Zeichentrickfilm ja nicht so wirklich viel vor, daher kann ich dazu nix sagen. Empfindlich passt ja immerhin und ja, er kann auch sehr ungemütlich werden ;)

Aminte schrieb:
Es gibt nichts, was zersetzender für das Selbstwertgefühl ist, als Mitleid.

Da magst du recht haben. Mitleid würde für Tidus in dieser Situation nämlich auch bedeuten, dass er bemitleidenswert ist. Es würde bedeuten, dass seine Familie ihn wirklich für behindert hält, was er nicht akzeptieren kann, weil er die Situation an sich (noch) nicht akzeptieren kann. Versteht man, was ich meine?

bienchen83
Ich kann dir nicht verübeln, dass du aus der Geschichte raus bist. Aber da du auch studierst, verstehst du bestimmt, dass es immer mal wieder stressige Phasen gibt, in denen man nicht so viel schreiben kann, wie man gerne möchte ;)
Mal ganz zu schweigen davon, dass ich auch zum Pessimismus neige und nicht gerade inspiriert bin, wenn ich mir Sorgen um meine Klausuren machen muss %)
Die Zusammenfassung empfand ich als nötig, weil du bestimmt nicht die Einzige warst, die etwas aus der Geschichte raus war. Daher wollte ich zumindest so grob noch einmal zusammenfassen, was geschehen ist. Keine Ahnung, wie ich das in den nächsten Kapiteln machen werde, teilweise beziehe ich mich natürlich auf bisher Geschehenes und das wird vermutlich bei dem ein oder anderen erstmal ein Fragezeichen hinterlassen... Aber wenn es so sein sollte, einfach fragen. Ich erkläre gerne noch einmal die Zusammenhänge ;)

bienchen83 schrieb:
Wobei du ja erwähnt hast, er ist vielleicht jung und verwirrt, und das kann ich mir gut vorstellen, dass er sich noch nicht sicher ist, ob er wirklich nur auf Jungs steht.

Genau so ist es. Außerdem ist es natürlich ein großer Schritt für ihn, auch wenn er mit Akzeptanz rechnen kann. Ein Freund von mir hat über ein Jahr gebraucht, um mir seine Homosexualität zu "gestehen", und das obwohl er wusste, dass ich dazu echt nicht negativ eingestellt bin.

bienchen83 schrieb:
Mmh, warum wohl ist Charlotta Finn gegenüber so schüchtern.

Carlotta ist einfach so. Evelyn oder Mona gegenüber wäre sie genauso. Sie ist ein Mädchen, das ein wenig braucht, um mit Fremden warm zu werden :D

bienchen83 schrieb:
Ich war überrascht über Koljas Reaktion wegen des kleinen Kusses.

Kolja halt :lol: Wobei er in der Situation nur nicht wollte, dass es Fiona unangenehm ist, und die kennt solche Zärtlichkeiten ja nun gar nicht.

bienchen83 schrieb:
Wobei ich davon ausgehe, dass Tidus schon vorher wusste, warum sie kam. Und auch seine Antwort vorher schon feststand. Ist er etwa von ihr ebenso fasziniert wie sie von ihm? Oder welchen Grund hat er, sich so unerwartet aus der Isolation zubegeben.

Ja, er wusste es vorher. Gerade weil sie eine Fremde ist, wollte er nicht unhöflich sein und ist mitgekommen. Ob er von ihr fasziniert ist, bleibt also offen. Ein weiterer ganz wichtiger Grund, den ich hiermit enthülle (=)): Tidus hat einen Bruderkomplex. Ja, ernsthaft. Er ist total vernarrt in Kolja und liebt es, ihn absichtlich auf die Palme zu bringen, mit wohlplatzierten Sticheleien aus der Haut fahren zu lassen und ihn insgesamt fertig zu machen. Und das alles nur, damit er ihn hinterher liebevoll wieder aufbauen kann :lol:
Tidus würde alles für Kolja tun und er würde ganz bestimmt nicht Fiona, die Kolja so mag, vor den Kopf stoßen.

bienchen83 schrieb:
Wer ist eigentlich Lena? Müsste ich die kennen.

Musst du nicht, keine Sorge. Aber schön, dass es dir aufgefallen ist, denn man wird sie noch kennen lernen :)

bienchen83 schrieb:
Fiona scheint jetzt schon eine Vorreiterstellung bei ihm zu haben. Zumal er auch nicht den nicht so gern gesehenen Spitznamen für sie benutzt. Ob das Absicht ist? Sind seine Sinne so geschärft, dass er gespürt hat, dass der ihr nicht passt?

Zu der Vorreiterstellung siehe mein Kommentar zu Tidus' Bruderkomplex. Was den Spitznamen angeht (nochmals: sehr schön, dass es aufgefallen ist :D) kommt jetzt die überraschende Enthüllung, Teil 2: Tidus ist in solchen Dingen schüchtern, oder vielleicht eher altmodisch. Fiona hat ihm nicht erlaubt, sie bei ihrem Spitznamen zu nennen, also tut er es nicht. Da ziehrt er sich ein bisschen, die Diva :naja:

bienchen83 schrieb:
So, das waren jetzt viele Fragen, und ich war überrascht, wie schnell ich mich wieder reingefunden habe, obwohl ich nicht nochmal lesen konnte. Deine Story ist so dicht, dass mir dabei dauernd Fragen und Assoziationen durch den Kopf schießen, wie machst du das nur, so zu erzählen. Es gefällt mir jedenfalls sehr und trotzdem bleibt die eigentliche Rahmenhandlung fast alltäglich. Ich bin total beeindruckt und freue mich schon auf die nächste "gestresste" Fortsetzung.

Da weiß ich gar nicht, was ich sagen soll :schäm: Vielen, vielen Dank :nick:

Liebe Grüße,
Kuona
 
Aber da du auch studierst, verstehst du bestimmt, dass es immer mal wieder stressige Phasen gibt, in denen man nicht so viel schreiben kann, wie man gerne möchte
Wenn man mit drei Kindern promoviert, hat man quasi Verständnis für jegliche updateverzögernde Real-life-Widrigkeiten. :)
Das war nur meine Rückversicherung, dass du weißt, woran es liegt, wenn ich mal wieder verwirrt bin und anfange, von so was wie der Hochzeit zwischen Neiyra und Ariadna zu faseln. %) Es sollte gerade nicht heißen, dass du wegen zu langer Updatepause schuld an meinen Gedächtnislücken bist.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Rückkommi, da hier grad Sommerferien sind, werd ich den jetzt nicht mehr ausführlich beantworten, vielleicht schreib ich noch was dazu, wenn ich das nächste Kapitel kommentiere. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn es bei Othello weitergeht.

lg, bienchen
 
Ich kann's nicht lassen :D So bekloppt, um halb fünf aufzustehen, um genug Zeit für Bilder UND Studium zu haben, muss man erstmal sein... Leider haben die Bilder teilweise ein bisschen gezickt, daher bin ich erst jetzt fertig. Ich habe ein wenig hin und her überlegt, was das Bildformat angeht. Ich habe einen Breitbild-Bildschirm, daher waren die Fotos mit der Ingame-Kamera ein graus. Ich konnte mich einfach nicht dran gewöhnen, wie viel und wo da weggeschnitten wird. Selbst zu schneiden finde ich auch immer nervig. Also nutze ich die neue erlaubte Bildergröße aus. Ihr müsst schreien, wenn die Bilder zu breit sind oder zu lange Ladezeiten bei euch verursachen :)

bienchen83

bienchen83 schrieb:
Wenn man mit drei Kindern promoviert, hat man quasi Verständnis für jegliche updateverzögernde Real-life-Widrigkeiten.

Das ist gut :D Aber ich ziehe den Hut vor dir, dass du dein Studium trotzdem durchziehst. Viele Leute unterschätzen ja oft, mit wie viel Arbeit so ein Studium verbunden ist, wenn man einigermaßen gut abschneiden möchte. Dazu dann noch drei Kinder und das Chaos ist perfekt, könnte ich mir vorstellen ;)

bienchen83 schrieb:
Es sollte gerade nicht heißen, dass du wegen zu langer Updatepause schuld an meinen Gedächtnislücken bist.

Naja, irgendwie ja doch :lol: Zumindest kenne ich das, man ist einfach nicht mehr in der Story drin, wenn nicht regelmäßig was kommt. Und mir als "Autorin" geht es da ja nicht anders. Ich muss mich auch erstmal wieder einfinden, das Kapitel, was gleich kommt, hatte ich ja schon seit Ewigkeiten fertig.

Florine
Du Schnuck :schäm: Ich kann das aber nur zurückgeben! *knuddel*
 
Was bisher geschah... schrieb:
Fiona, deren Eltern sich kaum um sie kümmern, wird von ihrem besten Freund Kolja zu einem Konzert der Band Othello eingeladen. Er eröffnet ihr, dass Tidus, der Schlagzeuger, sein Bruder ist, und vor einem Jahr erblindete. Fiona ist sofort fasziniert von ihm und verteidigt ihn sogar vor dem Drummer einer anderen Band, der aus irgendeinem Grund sauer auf Tidus zu sein scheint.
Am nächsten Tag in der Schule trifft sie auch wieder auf Evelyn, die Othellos Mädchen für alles ist. Eve hat einen kleinen Disput mit Janine, einer ehemaligen Freundin Fionas. Finn stellt sich auf Eves Seite und fortan schließt diese sich ihr und Kolja an. Fiona fühlt sich ausgeschlossen, selbst nachdem die Drei ihre Streitigkeiten beilegen.
Kolja lädt sie zu sich nach Hause ein, was sie etwas besänftigt. Sie lernt seine Familie kennen, die sehr vertraut miteinander umgeht. Hier trifft sie auch wieder auf Tidus, mit dem sie ein kurzes Gespräch führt. Anders als beim Konzert ist er diesmal nicht abweisend, was sie in Hochstimmung versetzt. Zwischen Kolja und ihr stellt sich die gewohnt liebevolle Atmosphäre ein.
Kapitel XII - Meeressog

Mom, please hurry home to me
I waited up so patiently
You sit down and you start to cry
But you never ask me why
Why I sing my lullaby
Maria Mena, "My Lullaby"

12_01.jpg
Die nächsten Tage verliefen meist nach dem gleichen Muster: Aufstehen – Schule – Kolja besuchen – ins Bett fallen – den nächsten Tag herbeisehnen. Das Kleeblatt zwischen Kolja, Evelyn und mir schien endlich zaghaft Wurzeln zu schlagen, und ich konnte es jetzt besser ertragen, dass die beiden eine Beziehung auf einer Ebene führten, von der ich ausgeschlossen war. Schließlich gab es auch eine Ebene, von der Evelyn nicht Teil sein konnte und sogar eine zart blühende zwischen uns Mädchen, zu der Kolja keinen Zugang hatte. Trotzdem versetzte es mir immer einen kleinen Stich, wenn sie etwas unternahmen, ohne mich zu fragen, ob ich auch Lust hatte. Diese Verabredungen fanden meist während meines Ballettunterrichts statt, daher wusste ich, wie albern meine Gefühle waren und fasste sie nicht in Worte.
12_02.jpg
Der einzige Wermutstropfen bestand darin, dass ich Tidus seit seiner Einladung nicht mehr gesehen hatte. Zu den gemeinsamen Mahlzeiten erschien er nicht, und ich hatte keinen Vorwand, in sein Zimmer zu gehen. Schließlich war ich Koljas Freundin und besuchte die Hoffmanns nur seinetwegen. Ich hätte gerne mit Tidus geredet. Es gab viele Dinge, die ich ihn fragen wollte. Es interessierte mich brennend, wie jemand, der sich so hingebungsvoll einer Sache widmete, wohl über den Rest der Welt dachte.
Aber Kolja hatte recht gehabt, für Tidus gab es nur die Musik. An manchen Tagen konnte man sich kaum unterhalten, weil ununterbrochen Bass durch die Zimmer dröhnte. Auch mein Besuch im Proberaum stand noch aus, so dass ich mir nicht sicher war, ob er die Einladung ernst gemeint hatte.
12_03.jpg
Zwei Wochen vor meinem Geburtstag rief Agnes, meine Ballettlehrerin, mich mit ein paar der anderen Mädchen zu sich. Ich war gerade dabei gewesen, mich an der Barre aufzuwärmen und kam neugierig näher.
"Wie ihr wisst", erhob Agnes ihre kultivierte Stimme, "veranstalten wir auch diesmal vor Weihnachten einen Tag der offenen Tür. Wir werden einen Teil von Tschaikowskys Nussknacker umsetzen, und zwar den Schneeflockenwalzer, bei dem alle Mädchen aus dem Fortgeschrittenenkurs teilnehmen werden, und dann noch einige Tänze aus dem Divertissement – den spanischen, den chinesischen und den russischen Tanz." Sie sah uns der Reihe nach an. "Fiona und Janine werden zu zweit den spanischen Tanz machen, Alexandra, Maike und…" Ich hörte nicht länger zu. Gleich zwei Hiobsbotschaften auf einmal.
12_04.jpg
Ein schneller Seitenblick zu Janine zeigte, dass sie sich bereits bei den anderen Mädchen darüber beschwerte, ausgerechnet mit mir ein Duett tanzen zu müssen. Ich konnte sie verstehen, schließlich brauchte ich im Gegensatz zu ihr viele Übungsstunden, bis die Choreographie saß. Dazu kam noch, dass wir uns weniger leiden konnten denn je. Meine große Klappe ihr gegenüber hatte mir natürlich keine Sympathiepunkte eingebracht. Wie sollten wir unter diesen Umständen bloß eine synchrone Darbietung zustande bringen? Es würde darin enden, dass sie sich mir anpasste, und dieser Gedanke musste sie rasend machen. Aber Janine war eine leidenschaftliche Tänzerin und würde nicht zulassen, dass der Gesamteindruck des Tanzes unter mir litt. Fast konnte sie mir leid tun, wenn ich mir nicht selbst schon so leid getan hätte.
12_05.jpg
Der Schneeflockenwalzer! Ich hasste dieses Stück aus tiefstem Herzen, weil es Erinnerungen weckte, die ich lieber weiterhin verdrängt hätte. Man würde mir meine Abneigung definitiv ansehen und das könnte die gesamte Aufführung ruinieren.
Während die anderen Mädchen sich aufgeregt tuschelnd ans Aufwärmen machten, rang ich mit mir selbst. Einer Frau wie Agnes widerspricht man nicht, also hatte ich nur zwei Optionen: An Weihnachten tanzen oder das Ballett komplett aufgeben. Ich musste mich zusammenreißen und das Stück wie jedes andere behandeln. Leichter gesagt als getan.
Agnes' Blick auf mir spürend sah ich auf. Sie wusste, was in mir vorging, und wartete auf meine Entscheidung.
"Du glaubst, ich schaffe das?", wollte ich zweifelnd wissen, und sie nickte bestimmt. Ihre knochige Hand schnellte hervor und schloss sich fest um meinen Oberarm.
12_06.jpg
"Inga wird stolz auf dich sein, und ich sehe es als eine Chance für dich", flüsterte sie eindringlich, "Du kannst nicht ewig so tun, als ob du kein Talent hättest, weißt du?"
"Ich werde es versuchen."
Zufrieden lächelte Agnes und löste ihren Schraubstockgriff wieder. "Kommt Inga übrigens zu deinem Geburtstag?"
"Sie hat viel zu tun, aber für den Tag hat sie sich extra frei genommen." Stolz schwang in meiner Stimme mit, und Agnes tätschelte mir zärtlich die Schulter. Sie war eng mit meiner Mutter befreundet und übertrug das auch auf mich. Mein Wohlergehen lag ihr spürbar am Herzen und nach ihrer Vorstellung hatten Eltern den Geburtstag ihres Kindes mit ihm gemeinsam zu feiern. Agnes gehörte zu den Frauen, die meinen, ihre Denkweise sei eine Art kosmisches Gesetz, das allgemeine Geltung beansprucht. Sie war nicht zufrieden, wenn nicht alle nach ihrer Pfeife tanzten.
12_07.jpg
So gesehen hatte sie eindeutig den richtigen Beruf erwischt, was sie wieder eindrucksvoll bewies, als sie sich an die Klasse wandte. "In Ordnung meine Damen, erste Position – Grand-Plié. Und bitte, die Fersen nur so hoch wie un-be-dingt nötig. Und eins-"
Doch ich war in Gedanken immer noch beim Schneeflockenwalzer und konnte mich nicht konzentrieren. Normalerweise war Agnes mit meinen Bemühungen leidlich zufrieden und ich mogelte mich so durch, aber heute hagelte es Ermahnungen und Verbesserungen. Als ich mich in der Umkleidekabine umzog, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Janine hereinschlurfte. Sie ließ sich auf die Holzbank fallen und nichts deutete darauf hin, dass sie eine begnadete, anmutige Tänzerin war. Flehend starrte sie mich an, und ich konnte beinah ihre Gehirnwindungen rattern hören: "Bitte werde besser, bitte werde schnell besser!"
12_08.jpg
Entschuldigend zuckte ich die Schultern und zog mit einem Ruck den Reisverschluss meiner Sporttasche zu. Janine sah aus, als hätte sie sich am liebsten erhängt. Mit einem unterdrückten Lachen schlug ich die Tür hinter mir zu und ließ sie in ihrer Verzweiflung zurück.
Luz hatte mich gebeten, heute pünktlich zu kommen. Ihr Enkelsohn war krank geworden und sie musste ihn pflegen. Ich beeilte mich, aber dennoch empfing Luz mich mit einer Gewittermiene.
"Bin ich zu spät?", fragte ich angespannt, doch sie deutete nur missmutig mit dem Finger nach oben.
"Deine Mutter", erklärte sie mit ihrem schweren spanischen Akzent und schnaubte unwillig durch die Nase, bevor sie in der Küche verschwand. Luz konnte meine Mutter nicht ausstehen und das vermieste ihr eindeutig den Tag.
12_09.jpg
Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, als ich immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Wendeltreppe hochstieg. Es blieben nur noch zwei Wochen bis zu meinem Geburtstag. Das hieß, die Chancen standen gut, dass meine Mutter bis dahin bleiben würde.
Vor dem Schlafzimmer meiner Eltern blieb ich stehen. Ich zog mein Shirt glatt, ordnete meine Haare und wappnete mich für die Begegnung. Mein Herz klopfte beinah schmerzhaft gegen meinen Brustkorb, als ich die Türklinke herunterdrückte.
"Hallo Mama", sagte ich sanft, als ich auf Zehenspitzen das Zimmer betrat, und trotzdem zuckte meine Mutter zusammen.
"Fiona." Ertappt sah sie zu dem offenen Koffer hinüber, der auf dem Boden lag. Packte sie aus oder ein? Unwillkürlich drückte ich mir selbst die Daumen und hielt den Atem an.
12_10.jpg
"Ich muss gleich wieder weg, ich packe nur noch ein paar andere Kostüme ein", sagte sie zu einem Punkt irgendwo links von mir und strich sich mit einer fahrigen Bewegung eine Haarsträhne hinter das Ohr. Meine Mutter sah mir selten ins Gesicht.
"Ach so." Enttäuscht sah ich ihr dabei zu, wie sie ihre Blazer und Röcke einen nach dem anderen ordentlich in den Koffer stapelte, Kante auf Kante.
"Willst du deinen ganzen Kleiderschrank mitnehmen?", neckte ich sie sanft, und sie zuckte abermals zusammen.
"Ja- nein", murmelte sie zerstreut. "Ich ziehe für ein paar Wochen nach England. Mein neuer Roman spielt dort und Henry will, dass das Buch so authentisch wie möglich wird."
"M-hm", machte ich, "Aber am fünfundzwanzigsten kommst du her, oder?"
"Am fünfundzwanzigsten? Warum?", wollte sie von meinen Füßen wissen.
12_11.jpg
"Ach, nur so." Ich biss mir auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten.
"Gott, Fiona!", stieß sie in diesem Moment aus und ließ endlich von ihren verdammten Klamotten ab. "Es tut mir leid. Natürlich, dein Geburtstag." Sie setzte sich aufs Bett und strich sich müde über die Augen. So vorsichtig wie möglich legte ich mich neben sie. Meine Mutter war wie ein scheues Reh. Jederzeit konnte eine Bewegung oder unbedachte Äußerung sie verjagen und den Augenblick, in dem wir beinahe so etwas wie eine Verbindung hatten, zerbersten lassen.
"Dir geht es gerade nicht so gut", stelle ich behutsam fest und hielt die Luft an. Doch es waren die richtigen Worte im richtigen Tonfall zur richtigen Zeit gewesen.
12_12.jpg
"Wenn du wüsstest", stieß sie bitter aus, "Momentan geht alles drunter und drüber. Henry – du weißt schon, mein Verleger – baut unglaublichen Druck auf. Er hält mich für einen dieser Autoren, die mit ihrem Erstling überraschend Erfolg erzielen und daher nie gelernt haben, wie man einen Roman strukturiert und recherchiert. Dabei habe ich das studiert, verdammt! Trotzdem kommen selbst mir meine Ideen unausgereift vor. Ich frage mich die ganze Zeit, was ich mache, wenn er Recht hat. Du weißt ja selbst, dass ich seit der Biographie keine berauschenden Verkaufszahlen mehr aufweisen konnte. Sie waren okay, aber nicht überragend. Und glaub mir, du weißt nicht, wie beschissen sich das anfühlt. Wenn man sich verbiegt und verdreht, nur damit die Ergebnisse jemand anderem genügen. Ich will schreiben, ich will meine Ideen zu Papier bringen. Ich könnte so gut sein, wenn sie mich nur lassen würden."
12_13.jpg


Ihr Gesicht hatte einen träumerischen Ausdruck angenommen, der sich verdunkelte, als sie fortfuhr. "Dein Geburtstag rückt näher und wir müssen Entscheidungen treffen… Aber Robert meldet sich nicht und ich erreiche ihn nicht. Wie immer bleibt einfach alles an mir hängen. Die ganze Verantwortung wird mir zu viel. Das verstehst du doch, oder?"
Ihr Blick ging ins Leere und Stille breitete sich zwischen uns aus. Ich machte mich ganz klein und leise, damit sie mich noch ein Weilchen länger in ihre Welt ließ. Sie wollte keine Antworten, sprach nicht einmal wirklich mit mir. Ich lieferte ihr nur Impulse, die sie am Reden hielten.
"Wovon handelt dein neues Buch?", wisperte ich, als ich spürte, dass sie mir entglitt. Ein sonnenhelles Lächeln flog über ihr Gesicht. Es war meine Belohnung, wenn es auch nicht an mich gerichtet war.
12_14.jpg
"Oh, es wird toll!" Ihre Augen blitzten, während sie das komplizierte Gefüge der Figuren vor mir ausbreitete. In ihren Geschichten ging es paradoxerweise immer um heile Familien, die gemeinsam Schicksalsschläge überwanden. Etwas, das unserer Familie nicht gelungen war. Man musste nun wirklich kein Psychologe sein, um zu sehen, was meine Mutter in ihren Büchern verarbeitete. Trotzdem lauschte ich ihrer Stimme aufmerksam, bis sie endgültig verstummte. Sie hatte die Oberfläche des dunklen Meeres, in dem wir beide verloren trieben, durchbrochen, und war in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Zum ersten Mal an diesem Abend flackerte ihr Blick zu meinem Gesicht, bohrte sich in meine Augen und löste sich viel zu schnell wieder.
12_15.jpg
"Das mit deinem Geburtstag tut mir leid", teilte sie meinen Händen mit, "ich werde noch mal mit Robert reden, vielleicht lässt sich ja was machen. Aber jetzt muss ich weiter packen."
Ich verstand, dass ich entlassen war und schlich mich auf mein Zimmer. Keine zehn Minuten später war sie weg und hinterließ nichts als einen zarten Hauch Parfum, der noch im Raum schwebte.
Eine Weile starrte ich nur vor mich hin, wie eine perfekte kleine Kopie meiner Mutter. Doch das war besser, als die Enttäuschung in mir groß werden zu lassen, ihr Raum zu geben, bis nichts mehr von mir übrig war.
12_16.jpg
"Sie kann mich nicht verletzen", murmelte ich mein Mantra immer wieder vor mich hin, aber wem machte ich etwas vor? Jeder Kontakt bohrte einen weiteren Stachel in meine Wunden und ließ mehr Gift meinen Blutkreislauf durchströmen. Die Schranken meiner Abwehrkräfte waren schon längst durchbrochen und meine Selbstheilungskräfte waren seit Jahren aufgezehrt. Ich hatte meiner Familie nichts mehr entgegenzusetzen. Keine Möglichkeit, mein winziges Ich zu schützen.
Schließlich erhob ich mich seufzend und schüttelte die Schwermut ab.
Es war Zeit, mich wieder wie eine Erwachsene zu benehmen.
 
Oh wie toll, es geht weiter!
Hatte die Geschichte schon vor längerer Zeit mal gelesen und dachte schon, dass du sie abgerbochen hättest.
Klasse, dass du trotz Stress dran bleibst! :)
"Du kannst nicht ewig so tun, als ob du kein Talent hättest, weißt du?"
Ha. Ein Widerspruch mit dem, was sie sagt und tut. Das hat was zu bedeuten. Da war doch auch schon bei einem der früheren Kapitel so was, eine Andeutung, dass etwas Auswirkungen auf das Ballett hatte oder dass sie Ballett nicht mehr einlassen kann oder so.

Zu dem was Florine über die Gesichtszüge gesagt hat: :nick:
Ich finde ja die Ballettlehrerin Agnes ganz toll gelungen. Sie sieht genauso aus, wie sie beschrieben ist.

Die Familie von Kolja erinnert mich ein bisschen an die Weasleys. Diese heimelige Atmosphäre.
 
Wann gibt es endlich einen Führerschein für Eltern???
Das Kapitel ist toll, wenn auch nicht für Fiona. Sehr eindringlich geschrieben, finde ich. Die Ärmste... Und die Hoffnung stirbt zuletzt. Nur kann sie da wohl hoffen, bis sie alt und grau wird. Mit der Mutter hat sie 100 Punkte.
Aber sehr spannend, sie endlich kennenzulernen. Bisher konnte man sich ja immer nur etwas zusammenreimen, wie ihre Eltern denn so sind - dass sie eine herbe Enttäuschung sind, ist ja schon klar, aber jetzt wird das doch sehr plastisch. Besonders im Vergleich zu den Weasleys - schöner Vergleich, passt super :). Und sehr geschickt, die zuerst einzuführen. Ich finde die Mutter auf eine ganz perfide Art unheimlich manipulativ. Kein Wunder, dass Fiona so vorsichtig im Umgang mit anderen ist.
Mich macht sie allerdings wütend - die Mutter, nicht Fiona :D. Nur fürchte ich, dass Fiona nie lernen konnte, auch mal wütend zu werden. Das verhindert Frau Mama ja sehr erfolgreich. Der kleinste Windhauch könnte sie ja umpusten. Dabei ist sie in Wirklichkeit so zäh wie ein Autoreifen. Und genauso empathisch. Faszinierend, dass solche Leute Bücher schreiben können.
Das letzte Bild finde ich übrigens wunderschön. Ganz, ganz toll. Wie sie da so ins Leere guckt... Arme Fiona. Und es gibt sicher Leute, die sie um den Wohlstand beneiden...
Und ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach ist, an so ein Kapitel nach langer Zeit wieder anzuknüpfen. Nicht, dass du sonst schlecht schreibst, im Gegenteil, aber die Szene mit der Mutter finde ich herausragend. Die entwickelt einen Sog, unheimlich. Man kann richtig spüren, wie Fiona immer kleiner wird. Echt gruslig.

Ich geb den Ball mal zurück: ich freue mich auch schon ganz gespannt auf eine Fortsetzung. :D
Und werd jetzt mal meine Muse versuchen... :zitter:
 
Vielen Dank für eure Kommentare! Wie immer freue ich mich riesig darüber und kann schmunzeln, rot werden, grübeln, lachen... danke dafür :nick:

Florine

Florine schrieb:
Dein Schreibstil ist so sagenhaft schön, dass ich mich sogar bei solch kleinen Texten komplett drin verliere.

:schäm: Schleimschnuckel ;) Neiiiiin, ich freu mich natürlich voll :D

Florine schrieb:
Besonders das mit ihrem Geburtstag und dass ausgerechnet ihre eigene Mutter, an diesem Tag ganz weit weg ist. Klar, sie hat berufliche Gründe, steht unter hohem Druck.. aber ist das gleich ein Grund, sein Kind so im Stich zu lassen?

Ja, das ist echt hart. Gerade Geburtstage sind in meiner Familie extrem wichtig, da fällt es immer wieder unangenehm auf, dass ein Mitglied sich einen Dreck drum schert. Dabei geht es gar nicht um Materielles, sondern einfach darum, dem anderen zu zeigen, dass er einem wichtig ist. Und Fionas Mutter, das verrate ich mal an dieser Stelle, weil ich es sonst wohl nie einbaue, hat es in den letzten paar Jahren genau dreimal geschafft, an Fionas Geburtstag da zu sein. Auch wenn man einen stressigen Job hat, sollte man ja eigentlich schaffen, sich diesen einen Termin im Jahr freizuhalten.

Florine schrieb:
Sie ist so in einer anderen Welt gefangen, dass sie ihre Tochter wohl kaum mehr wahrnimmt.

Das hast du ganz toll ausgedrückt. Natürlich spielen noch Faktoren mit rein, warum das so ist. Aber eigentlich ist es nicht zu entschuldigen und sehr traurig, wie du schon sagst. Ich weiß gar nicht, ob Fiona wirklich stark ist. Vielleicht kommt es so rüber, weil sie gar keine andere Wahl hat? Ich meine, sie ist nunmal mit dieser Familie "gesegnet" und es ist ja nicht das erste Mal, dass sie so behandelt wird. Tatsächlich ist die Szene noch relativ harmlos, wenn man es mit dem Blick eines Außenstehenden betrachtet. Wir empfinden das nur so schlimm, weil wir natürlich haarklein Fionas Denken und Fühlen dazu erleben ;)

Florine schrieb:
Aber heißt, sich wie eine Erwachsene zu benehmen, auch sofort, nicht schwermütig zu sein, oder traurig? Ich finde das ist altersunabhängig. Ich zumindest würde ihr die diese Gefühle nicht übel nehmen. Hätte mich bei solchen familiären Problemen wohl gleich irgendwie verschanzt.

Ich wohl auch. Und natürlich heißt erwachsen sein nicht, keine traurigen Gefühle mehr zu haben. Die Stelle entspricht auch nicht meiner Meinung, sondern Fionas. Sie denkt eben, wenn sie nur anders, besser, reifer, ... wäre, dass sie besser mit der Situation umgehen könnte und vielleicht auch mehr geliebt wird. Fiona ist in der Hinsicht ein sehr angepasstes Kind, sie macht keine Probleme. Sie hat ihren Eltern nicht ein Mal vor den Latz geknallt, wie sie sich fühlt, sondern macht das alles mit sich selbst aus. Das ist ihre Definition von erwachsen sein ;)

Florine schrieb:
Ich bin echt gespannt, wie Fiona diese Situationen meistern wird, auch die Ballettaufführung, wo man merkt, dass sie eine eindeutige Außenseiterin ist. Bei sowas ist es hart, am Ball zu bleiben - ich spreche aus eigener Erfahrung.

Ja, ich kenne das auch (leider). Aber Fiona hat diesbezüglich noch eine ganz eigene Motivation, wie wir noch sehen werden ;) Und es ist auch nicht so, dass sie sich in ihrer Außenseiterposition besonders unwohl fühlt, seit Kolja da ist. Deswegen reagiert sie ja auch so auf Evelyn...

Florine schrieb:
Weißt du was ich sehr liebe? Die Gesichtszüge deiner Sims. Besonders aufgefallen ist es mir bei Luz. Sie sieht wirklich wie eine altgewordene Spanierin aus. Du hast sie super hinbekommen!

Dankeschön! :D An ihr hab ich auch etwas länger gesessen. Ich wollte, dass sie richtig schwere, kompromisslose Gesichtszüge bekommt. Stattdessen ist sie doch so etwas wie eine kantige Schönheit geworden. Eigentlich sollte man sie ansehen und sofort ins Grübeln kommen, ob sie nun als schön gelten kann oder nicht. Aber ich fürchte, dafür ist sie doch zu attraktiv geworden ;)

*zurückdrück*

Irisa
Irisa schrieb:
Oh wie toll, es geht weiter!
Hatte die Geschichte schon vor längerer Zeit mal gelesen und dachte schon, dass du sie abgerbochen hättest.
Klasse, dass du trotz Stress dran bleibst! :)

Hach, ich freu mich, dass sich ein neuer Leser zu Wort meldet :nick:
So lange, wie die Geschichte kein Update mehr erfahren hat, ist es natürlich kein Wunder, dass man denkt, sie wurde abgebrochen. Bei mir ist das immer so phasenweise, mal bin ich sehr viel im Forum (und schreibe auch entsprechend viel an meinen Storys) und manchmal mache ich mich sehr rar. Ich glaube, Gleichgewicht liegt mir nicht :D

Irisa schrieb:
Ha. Ein Widerspruch mit dem, was sie sagt und tut. Das hat was zu bedeuten. Da war doch auch schon bei einem der früheren Kapitel so was, eine Andeutung, dass etwas Auswirkungen auf das Ballett hatte oder dass sie Ballett nicht mehr einlassen kann oder so.

Jahaaaa :D Das Ballett ist so eine Sache. Fiona hat eine bestimmte Motivation dafür, aber gerade das hält sie davon ab, darüber nachzudenken, ob sie das Ballett eigentlich gut findet. Und die Sache mit dem Talent liegt zum Teil darin begründet, dass sie sich mit den falschen Leuten vergleicht. Aufwärtsgerichteter Vergleich nennt man das in der Sozialpsychologie und eigentlich hat er eine Verbesserung der eigenen Fähigkeiten zum Ziel. In Fionas Fall ist das alles etwas verdreht und sie vergleicht sich, um sich selbst aufzuzeigen, wie furchtbar schlecht sie doch eigentlich ist. Janine z.B, Fionas Lieblingsfeindin, ist eine extrem talentierte Tänzerin. Ihr liegen die Bewegungen, sie ist eines von diesen Mädchen, die sich ohnehin grazil und elegant bewegen. Was Fiona allerdings nicht versteht, ist dass es kaum einen Unterschied macht, ob man etwas kann, weil es einem in die Wiege gelegt wurde, oder ob man es kann, weil man lange und hart dafür trainiert hat. Sie gehört zu letzteren Fällen.

Irisa schrieb:
Ich finde ja die Ballettlehrerin Agnes ganz toll gelungen. Sie sieht genauso aus, wie sie beschrieben ist.

Hach, das freut mich. Für meinen Geschmack sieht sie fast noch zu nett aus, aber gegenüber Fiona ist sie das ja auch. Agnes entspricht so ziemlich meinem vorurteilsbehafteten Prototypen einer Ballettlehrerin :lol:

Irisa schrieb:
Die Familie von Kolja erinnert mich ein bisschen an die Weasleys. Diese heimelige Atmosphäre.

Das ist ein ganz tolles Kompliment, danke :schäm: So, wie Manu sich gegenüber Fiona verhält, wäre Finn dann Harry, was? Haha, passt irgendwie :D

Aminte
Aminte schrieb:
Wann gibt es endlich einen Führerschein für Eltern???

:nick:

Wobei, ich fürchte fast, dass Fionas Eltern den sogar bestehen würden :ohoh: Ich meine, sie versorgen ihr Kind materiell und haben auch, als es noch klein war, immer darauf geachtet, dass es adäquat betreut wird. Und vom Kopf her wird ihnen auch klar sein, wie man ein Kind behandeln muss. Nur reicht es eben nicht bis in ihr Verhalten hinein :argh:

Aminte schrieb:
Besonders im Vergleich zu den Weasleys - schöner Vergleich, passt super :). Und sehr geschickt, die zuerst einzuführen.

Reiner Zufall :lol: Ich bemühe mich zwar, im Nachhinein auch immer für Aha-Effekte zu sorgen, aber ich kann das nicht besonders gut. Die Weasleys :-)D) zuerst zu bringen war also kein kluger Schachzug, sondern einfach nur, weil ich eine Gelegenheit brauchte, um Tidus noch einmal in Erscheinung treten zu lassen. Und klar, ein bisschen auch, um den Unterschied zwischen Fionas und Koljas Umgebung herauszuarbeiten.

Aminte schrieb:
Nur fürchte ich, dass Fiona nie lernen konnte, auch mal wütend zu werden. Das verhindert Frau Mama ja sehr erfolgreich. Der kleinste Windhauch könnte sie ja umpusten. Dabei ist sie in Wirklichkeit so zäh wie ein Autoreifen. Und genauso empathisch. Faszinierend, dass solche Leute Bücher schreiben können.

Pffffft :lol: Ein Autoreifen :scream:

Teilweise hast du Recht. Fiona hat tatsächlich nie gelernt wütend zu werden, oder auch nur Gefühle zu zeigen. Zu welchem Zweck auch? Es hat ja eh niemanden gekümmert bzw. war niemand da, der ihre Emotionen hätte auffangen können. Gefühle sind persönlich, der Ausdruck öffentlich - aber wenn da keiner ist, gibt man den Ausdruck irgendwann auf. Zumindest hat Fiona das getan. Jetzt wird vielleicht auch noch ein bisschen deutlicher, was Kolja meinte, als er sagte, die wirklich wichtigen Dinge behielte sie zurück.
Frau Mama ist allerdings wirklich recht labil. Sie ist ein zutiefst unsicherer Mensch, der nie irgendwo angekommen ist. Daher packt sie all ihre Sehnsüchte in ihre Bücher, die tatsächlich sehr gut sind (vielleicht gerade deshalb). Sie war auch noch extrem jung, als Fiona zur Welt kam, und hat es echt nicht leicht gehabt. Das ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung ;)

Aminte schrieb:
Das letzte Bild finde ich übrigens wunderschön. Ganz, ganz toll. Wie sie da so ins Leere guckt...

Dankeschön! Das Bild existiert noch in anderen Varianten, aber die Pose war leider überhaupt nicht mit Fionas Outfit kompatibel. Deswegen ist es doch die Nahaufnahme geworden, weil ich es einfach liebe, wie ihr Blick leicht nach unten gerichtet ist. Und wenn Fiona eins gut kann, dann ist es leidend gucken. Ich glaube, da hatten wir uns schon einmal drüber unterhalten :D Es gibt Sims, die ständig grinsen, aber Fiona hat sich ihrer Rolle wirklich sehr gut angepasst.

Aminte schrieb:
Und ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach ist, an so ein Kapitel nach langer Zeit wieder anzuknüpfen. Nicht, dass du sonst schlecht schreibst, im Gegenteil, aber die Szene mit der Mutter finde ich herausragend. Die entwickelt einen Sog, unheimlich. Man kann richtig spüren, wie Fiona immer kleiner wird. Echt gruslig.

Jetzt werde ich echt rot :schäm:

Aber ich muss zugeben, dass dieses Kapitel auch eines ist, mit dem ich richtig zufrieden bin. Das kommt ja nicht sooo oft bei mir vor, meistens finde ich im Nachhinein noch 100 Kleinigkeiten, die ich hätte besser machen können. Aber das Kapitel hatte ich schon lange im Kopf, es hatte lange Zeit, überarbeitet zu werden :-)D), und das merkt man vermutlich.
Der Anfang des nächsten Kapitels steht bereits, mein Problem ist eher, dass das nächste Kapitel ein Zwischenkapitel wird, wenn mir nicht eine zündende Idee für einen besseren Plot kommt. Denn als nächstes kommen viele Entwicklungen auf einmal und irgendwie möchte ich eine kleine Pause zwischen Fionas Mutter und den anderen Sachen haben. Daher darf das Kapitel nicht zu aufdringlich werden.
Die Kehrseite davon ist leider, dass meine Schreibversuche bis auf den Anfang bisher sehr langweilig waren :naja:

Ich hoffe, dass die Muse uns beiden demnächst mal etwas wohlgesonnener wird! :D

Liebe Grüße,
Kuona
 
Wobei, ich fürchte fast, dass Fionas Eltern den sogar bestehen würden :ohoh: Ich meine, sie versorgen ihr Kind materiell und haben auch, als es noch klein war, immer darauf geachtet, dass es adäquat betreut wird.
:polter::polter::polter: (Das geht nicht an dich...)
Bei meinem Führerschein dürften die nur noch Dreirad fahren.
Das ist Vernachlässigung und seelische Grausamkeit, und die richten ihr Kind systematisch zugrunde. Selbstwertgefühl gleich Null.
Hab gestern grad den Film zum Thema gesehen, Into the Wild. Dem fehlt auch gar nichts. Nur, dass die Eltern so tun, als wären ihre Kinder gar nicht da. Würden nichts fühlen. Hätten sich lieber Nippes kaufen sollen... Detribalization ist unter Naturvölkern übrigens schlimmer als die Todesstrafe, und das Überleben ist da auch wirklich selten - und nicht, weil sie es nicht könnten.
Was mit solchen Kindern passiert, auch bei Fiona, ist für mich genau dasselbe. Außerdem gibt es schon seit dem Mittelalter den Beweis dafür, dass Kinder sterben, wenn sie gar keine emotionale Zuwendung bekommen. Es ist tatsächlich so, dass Ignoranz genauso verheerend ist wie Misshandlung. Im Extremfall kann beides zum Tod führen.
Was mich so fasziniert ist, dass es in Into the Wild wirklich gelingt, diese Steine zum Fühlen zu bringen. Der Spieß dreht sich buchstäblich um. Großartiger Film, absolute Gänsehaut.

Es gibt keine Zufälle. =)

Ich bemühe mich zwar, im Nachhinein auch immer für Aha-Effekte zu sorgen, aber ich kann das nicht besonders gut. Die Weasleys :-)D) zuerst zu bringen war also kein kluger Schachzug, sondern einfach nur, weil ich eine Gelegenheit brauchte, um Tidus noch einmal in Erscheinung treten zu lassen. Und klar, ein bisschen auch, um den Unterschied zwischen Fionas und Koljas Umgebung herauszuarbeiten.
Wäre aber ganz anders geworden, wenn diese Sene zuerst gekommen wäre. Ich glaube, man würde dann Fiona als sehr viel kleiner wahrnehmen, als sie tatsächlich ist. Ohne die Weasleys im Hinterkopf würde die Szene vielleicht zu sehr aufs Mitleid drücken. Und ich halte Mitleid ja für kontraproduktiv. Eben weil es die Wahrnehmung verändert. Für Indianer ist das ne Todsünde.

Teilweise hast du Recht. Fiona hat tatsächlich nie gelernt wütend zu werden, oder auch nur Gefühle zu zeigen. Zu welchem Zweck auch? Es hat ja eh niemanden gekümmert bzw. war niemand da, der ihre Emotionen hätte auffangen können. Gefühle sind persönlich, der Ausdruck öffentlich - aber wenn da keiner ist, gibt man den Ausdruck irgendwann auf. Zumindest hat Fiona das getan. Jetzt wird vielleicht auch noch ein bisschen deutlicher, was Kolja meinte, als er sagte, die wirklich wichtigen Dinge behielte sie zurück.
Finde ich total logisch bei der Prägung. Sie lernt es ja so, von Anfang an.

Frau Mama ist allerdings wirklich recht labil. Sie ist ein zutiefst unsicherer Mensch, der nie irgendwo angekommen ist. Daher packt sie all ihre Sehnsüchte in ihre Bücher, die tatsächlich sehr gut sind (vielleicht gerade deshalb). Sie war auch noch extrem jung, als Fiona zur Welt kam, und hat es echt nicht leicht gehabt. Das ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung ;)
Ich weiß, ich bin in solchen Dingen viel zu streng. Aber wenn Kinder im Spiel sind, hört bei mir der Spaß auf. Und für meinen Geschmack wird so etwas einfach viel zu sehr bagatellisiert. Von mir aus können sich solche Leute bis an ihr Lebensende gegenseitig das Leben zur Hölle machen, das ist ihr Ding. Aber diese Sch...spiele auf dem Rücken der Kinder auszutragen, dafür hab ich keinerlei Verständnis.
Natürlich haben auch die Gründe für ihr Verhalten. Aber die Kinder können nichts dafür, und irgendwann muss man diesen Teufelskreis doch mal unterbrechen. In mehr oder weniger starker Ausprägung sieht man sowas ja Tag für Tag.

Ich glaube, da hatten wir uns schon einmal drüber unterhalten :D Es gibt Sims, die ständig grinsen, aber Fiona hat sich ihrer Rolle wirklich sehr gut angepasst.
Ja, sie ist da wie Penny. :D

Aber das Kapitel hatte ich schon lange im Kopf, es hatte lange Zeit, überarbeitet zu werden :-)D), und das merkt man vermutlich.
Echt, überarbeitest du das oft? Sowas kommt bei mir, oder es kommt nicht. Sicher ändere ich dann auch manchmal noch Kleinigkeiten, aber das ist total minimal. Bei mir fließt das als Ganzes einfach so raus - oder es funktioniert gar nicht. Dadurch gibt es aber leider Passagen, die entweder kommen, oder ich kann es bleiben lassen, die kann ich mir nicht erarbeiten, das klappt irgendwie nicht.

Ich hoffe, dass die Muse uns beiden demnächst mal etwas wohlgesonnener wird! :D
*Daumendrück*
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten