1. Juni 2038
Sondermeldung
Von einer nationalen Gefahr
New Pacific City - Wieder einmal schreitet er durch die Tür. Er geht auf sein Podium, setzt sich hin, der Kopf ist gesenkt. Als Hiroshi Yamamoto seinen Kopf hebt und in die Menge der mit großen Augen in seine Richtung starrenden Journalisten blickt, wirkt er auch ein wenig gealtert - nicht nur sein Grinsen ist nach wie vor verschwunden, auch leichte Augenringe sind dem einst so fröhlich und entspannt wirkenden Premierminister anzusehen. In den letzten Tagen hat es wieder vermehrt Kritik an ihm gegeben. Hätte er denn ahnen können, dass es so weit kommen würde? Hätte er denn wissen können, dass sein Versuch, für Frieden und Freundschaft in der Welt zu sorgen, derart hart zurückschlagen würde? War er etwa dafür verantwortlich, hatte er dafür gesorgt, dass die innere Sicherheit der Republik bedroht war? Auf dem Weg zum Pressekonferenzraum waren ihm das eine oder andere Mal besorgte, beinahe schuldzuweisende Gesichter begegnet - sie alle hatten die Geschehnisse der letzten Tage mitbekommen, sie alle wussten um die immer drohenderen Gefahren auch im eigenen Land. Und doch durfte noch nicht Schluss sein. Es konnte nicht vorbei sein, das Ziel durfte nicht aufgegeben werden, es gab noch Hoffnung für die Welt - so zumindest dachte Yamamoto, als er tief luft holte und begann.
"Jedes Mal, wenn ich hierhin schreite und zu Ihnen spreche, scheinen die Nachrichten schlechter zu werden. Nun sind sie es erneut geworden, und es fällt mir zunehmend schwieriger, mich angemessen dazu zu äußern. Diese Welt, sie ist nicht schlecht ... allerdings gibt sie sich momentan ziemliche Mühe, uns genau das annehmen zu lassen. Ich glaube immer noch, dass die Nyappy Army der richtige Weg ist. Ich glaube immer noch, dass das Ziel, Frieden und Freundschaft unter den Menschen zu verbreiten, das richtige ist. Ich glaube immer noch, dass die Art und Weise, wie wir dieses Ziel verfolgen, und die Art und Weise, wie wir diese Nation für alle Menschen offen und freundlich halten, die richtige ist. Sollte allerdings die Mehrheit der Stormic Bevölkerung der Meinung sein, dass dem nicht so ist - so kann und darf ich nicht weiterhin meine Linie denen aufzwängen, die sie nicht befürworten möchten." Stille breitet sich im Saal aus. Erdrückende Stille. Als die Gedanken des Premierministers zu den Opfern schwenken, zu Opfern, die erbracht wurden für etwas, was keine Opfer fordern soll, senkt Hiroshi Yamamoto noch einmal den Kopf.
"Ich werde in drei Tagen an dieser Stelle eine Erklärung abgeben. Der Wortlaut dieser Erklärung ist mir noch nicht bekannt, aber eines möchte ich klarstellen - die Erklärung wird durchaus bedeutsam sein." Als Yamamoto aufsteht und ohne ein weiteres Wort den Raum verlässt, wirkt es, als sei gerade ein heftiger Windzug durchgefegt, dem absolute Windstille folgte. Langam, ganz gemächlich stehen die Journalisten im Raum auf, begeben sich zum Ausgang, tuscheln äußerst leise miteinander, tauschen Meinungen über das gehörte aus und gehen dann auseinander. Ganz hinten im Raum kritzelt ein einzelner verbliebener älterer Mann eifrig auf seinem Notizblock herum. Während die Kamera, die die Pressekonferenz live ins Fernsehen übertragen hat, hinauszoomt, um das Ende der Übertragung mehr als deutlich zu machen, erfasst sie auch kurz die Titelseite des
Tagespropheten, der halb vom Tisch des kritzelnden Journalisten herunterhängt. In großen, schwarzen Lettern prangt vorne auf der Titelseite die Schlagzeile:
17 Stormics bei Anschlag auf Nyappy-Army-Zentrum in New Pacific City getötet - UdKSR-Agenten bekennen sich zum Anschlag.
Politik
Die südostasiatische Umweltkontroverse
Seit über einem Jahr hält sich nun die Problematik rund um Methylquecksilberverunreinigungen im Meerwasser westlich von New Stormic Island über (oder eher im) Wasser - und ist dabei nicht die einzige umweltpolitische Problematik, die sich im südostasiatischen Raum offenbart. Nach der Entscheidung der GNPO, Ajin aufgrund mangelnder Umweltschutzbemühungen aus den eigenen Reihen auszuschließen, plant nun Green Republic im Rahmen des Ecolonomics-Projekts, die aufgestellten Vorwürfe zu überprüfen und für Aufklärung zu sorgen - während man in New Pacific City gleichzeitig eine Zusammenarbeit mit der GNPO im Kampf gegen die südostasiatischen Umweltprobleme forciert.
New Pacific City/Frayport City - Die vergangenen Tage haben sich in mehr als nur einer Hinsicht für die United Federation of Ajin als äußerst stressige erwiesen. Schaut man einmal über den Tellerrand des weiterhin andauernden Krieges im Osten Osteuropas - und die ajinische Beteiligung dort - hinaus, erblickt man einen Staat, der sich kürzlich wieder einmal - zumindest dem eigenen Selbstverständnis nach - als Opfer einer politischen Gegenkampagne begriff. Der Grund zu dieser Einschätzung dürfte in weiten Teilen der Staatengemeinschaft relativ schnell begriffen worden zu sein - es ist die jüngste Reaktion der Global Nature Protection Organization, die unter ihre Bilanz zum Umweltschutz in der ehemaligen Islamischen Union den Ausschluss Ajins aus den eigenen Reihen notierte. Nun ist die GNPO durchaus eine langjährig bestehende und international relativ anerkannte Organisation - gleichzeitig ist sie allerdings auch eine Organisation, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Mitgliedsliste unabhängig von den Aktionen für oder gegen den Umweltschutz seitens der ajinischen Behörden gern auch einmal kritisch beäugt wird. Gerade in der sehr umweltschutzaffinen Storm Republic, die seit Jahren mit dem
Ecolonomics-Programm eine Kooperation von staatlichen Verantwortungsträgern und Umwelt-NGOs unterhält, stellt die Nachricht vom Ausschluss Ajins aus der GNPO, in der man im Übrigen nicht Mitglied ist (ein Umstand, der verschiedene Gründe hat), durchaus eine brisante Entwicklung der Kontroverse um umweltpolitische Themen im südostasiatischen Raum dar.
"Wir können und möchten die Entscheidung der GNPO nicht bewerten oder sonstwie beurteilen, allerdings wirft sie selbstverständlich einige Fragen auf. Diesen Fragen, die sich vor allem auf die Vorwürfe des verfehlten Naturschutzes in Ajin beziehen, können und möchten wir möglichst bald nachgehen." Die Ankündigung von Umwelt- und Naturminister Neil Stewart, die dieser im Rahmen einer umfangreichen Pressekonferenz gemeinsam mit der Regierung der Sonderverwaltungszone New Stormic Island in Frayport City abgab, gilt allgemein als politische Entscheidung mit zweierlei Gründen. Während einerseits von Seiten der ajnischen Verantwortlichen, die sich durch den Ausschluss aus der GNPO politisch verfolgt sahen, kürzlich bei der führenden Umweltschutzorganisation
Green Republic um Unterstützung bei den eigenen Umweltschutzbemühungen gebeten wurde, begreift man zudem in New Pacific City die geplanten umfassenden Untersuchungen der Umweltpolitik in der ehemaligen Islamischen Union als wichtigen Schritt hin zu vollständiger Aufklärung über die umweltpolitischen Probleme im südostasiatischen Raum.
"Wir haben Fischmutationen durch Meeresverunreinigungen aus Papua, jetzt haben wir Vorwürfe eines perversen Umweltschutzes in Ajin seitens der GNPO. Es gibt eine Menge zu tun und wir setzen uns dafür ein, dass es auch getan wird", erklärte ein Sprecher von Green Republic kürzlich in einem Interview mit dem Nachrichtensender SSTV News. Die jüngste Kehrtwende der ajinischen Verantwortlichen, die ihre ursprüngliche, äußerst befremdliche Einschätzung der Ursache für die Meeresverschmutzungen vor New Stormic Island als Produkt der Wirtschaft der Sonderverwaltungszone nun glücklicherweise widerrufen hat, gibt dabei weitere Hoffnungen für die Akteure des Ecolonomics-Projekts. Das selbsterklärte Ziel geht dabei selbstverständlich über die bloße Aufklärung der Umstände hinaus - mittelfristig sollen die Probleme für die südostasiatiche Umwelt vollständig beseitigt werden.
Gerade in diesem Punkt setzt in diesen Tagen allerdings auch Kritik gerade an der Arbeit der GNPO, die sich zuletzt nach sehr langer Abstinenz vom politischen Weltgeschehen einmal wieder zu Wort gemeldet hat, an. Besonders bei Green Republic sieht man die Entscheidung der Organisation, sich von den Geschehnissen in Ajin - und damit auch in Südostasien allgemein - zurückzuziehen, als ein falsches Zeichen, gerade im Hinblick auf die selbst formulierten Ziele.
"Liegt der GNPO der Schutz der Umwelt am Herzen, so sollte sie sich nun nicht von den Problemen abkehren. Vielmehr sollte sie gemeinsam mit den bereits beteiligten Akteuren in die richtige Richtung arbeiten", so Umwelt- und Naturminister Stewart kürzlich im Rahmen seiner Pressekonferenz - der Punkt der erhöhten Zusammenarbeit gilt mittlerweile vor allem in Kreisen des Ecolonomics-Projekts als ein wichtiges Diskussionsthema. Wenngleich die GNPO teils von Stormic Umweltschützern eher mit vorsichtigen Aussagen befürwortet und dabei auch teils kritisiert wird, begreift man in New Pacific City in diesen Tagen die Organisation zunehmend als einen wichtigen Akteur, der gerade durch seine Internationalität eine entscheidende Hilfe im Kampf gegen die Umweltproblematiken im südostasiatischen Raum darstellen könnte. Pläne über eine Kooperation mit der GNPO scheinen zwar bisher noch nicht konkret vorzuliegen, befinden sich allerdings in der Ausarbeitung - und erhalten dabei besonders von der Führenden Umweltschutzorganisation Green Republic ordentlich Rückenwind.
"Bei der zunehmenden Anzahl an Problemen, mit der wir uns in Südostasien konfrontiert sehen, ist eine solche Kooperation nützlich und vielleicht sogar kaum abzulehnen" - diese Einstellung, hier vorgetragen von einem Sprecher der Organisation, tragen viele Beteiligte des Ecolonomics-Projekts. Und während in Ajin selbst nun Green Republic seine Tätigkeit im Rahmen der Untersuchung der genauen Umweltschutzbemühungen und ihrer Erfolge aufnehmen wird, soll gleichzeitig mit Hilfe der GNPO an dieser wie auch an anderer Stelle der schlichte Zwei-Punkte-Plan verfolgt werden, den man bereits seit geraumer Zeit in New Pacific City wie auch in Frayport City an die Wand geheftet hat: Aufklärung, dann Beseitigung der Probleme. Dass die südostasiatische Umweltschutzkontroverse eine Angelegenheit ist, die mehr als nur die lokal beteiligen Akteure betrifft, ist ohnehin längst deutlich geworden - und genau aus diesme Grund setzt man in der Storm Republic nun darauf, dass mit Hilfe der GNPO deutlich schneller auf eine Lösung von Problemen wie der Methylquecksilberverunreinigungen im Meer vor New Stormic Island hingearbeitet werden kann.
Nachrichten
Hintergrundjapanisierung als Begleiterscheinung
Im Schatten der Debatte um Premierminister Yamamoto und seine Politik entwickelt sich die Storm Republic stetig kulturell weiter - es ist die Japanisierung, die angesichts der täglich neuen Schlagzeilen und daraus entstehenden Diskussionen und Fragen ganz langsam immer mehr den Stormic Alltag einnimmt. Dass diese Entwicklung unumkehrbar ist, ist jedem Stormic bewusst - sie ist und bleibt allerdings mehr als nur toleriert, sie scheint sogar erwünscht zu sein. Die Republik befindet sich auf einem Weg in eine japanische Zukunft - eine Zukunft, die überraschenderweise in diesen Zeiten ihrer Entstehung kaum Kritiker zu haben scheint.
New Pacific City - So ein Konflikt, der sich auch auf die Storm Republic ausweitet, obwohl er quasi am anderen Ende der Welt geschieht, der kann auch gern einmal in dieser stürmischen Republik für ebenso stürmische Nebeneffekte sorgen. Allzu stürmisch sind die Nebeneffekte allerdings nicht, die man gerade in den Stormic Landen allgemein feststellen kann - zumal die Japanisierung der Republik bereits seit fast einem Jahrzehnt mal schneller, mal langsamer ihren Lauf nimmt. Und doch scheint mit jedem Tag, an dem die Sinnhaftigkeit der Nyappy Army sowie der LDP-Yamamoto-Freundlichkeitspolitik mehr und mehr in Frage gestellt wird, auch der so liebevoll einst
"Rassenwahn" oder
"Volksumkrempelung" genannte Trend sich weiter ins kulturelle Herz der Storm Republic zu schieben - Hintergrundjapanisierung könnte man es nennen, zumal diese Entwicklung angesichts der täglich neuen Schlagzeilen um Yamamoto und dessen nun bereits tägliche Pressekonferenzen für die meisten Bütger unbemerkt im Schatten der täglichen Geschehnisse abläuft. Wandert man in diesen Tagen durch die Straßen von New Pacific City, so fällt einem auf, dass es vor allem Kleinigkeiten sind, die sich in beinahe beunruhigend hohem Tempo zu ändern scheinen - die "normalen" Straßenmusikanten weichen Shamisenspielern, einst unbebautes Land beherbergt plötzlich einen kleinen Schrein, die lokalen Geschäfte spezialisieren sich immer häufiger auf Onigiri und andere kulinarische japanische Spezialitäten. Dass dieser eher schwache, aber doch relativ schnell ablaufende weitere Umschwung in der Alltagskultur hin zu noch mehr Japanisch selbstverständlich nicht unbemerkt bleibt, ist allseits festzustellen - er scheint einen sehr sehr sehr großen Teil der Bevölkerung aber nicht sonderlich zu stören. Zitate wie
"Ich mag die japanische Kultur" sind beinahe ständig zu hören, wann immer sich ein Team eines größeren oder kleineren Mediums auf die Straßen der Hauptstadt begibt, um einen Passanten über dessen Meinung zur Japanisierung zu befragen. Die kulturelle Ausrichtung auf Japanisches war nie sonderlich groß kritisch beäugt worden, höchstens von den Nationalisten (und die gelten ja ohnehin als Lachnummer und chronischer Gaglieferant für Satiresendungen) - doch die Einstellung, die sich bei der Bevölkerung in den letzten Monaten breit gemacht hat, ist eine neue. Meinungs- und Kulturforscher rätseln größtenteils, woher eben diese Einstellung zum, ja, Siegeszug der japanischen Kultur in der Storm Republic kommen mag - und beschränken sich in ihrer Ratlosigkeit bezüglich dieser Fragestellung derzeit eher darauf, sich mit den Konsequenzen dieses Trends für die kulturelle Landschaft der Republik zu beschäftigen. Diese Konsequenzen werden dabei allgemein vor allem mit einem Verlierer zusammengefasst: der deutschen Sprache und Kultur, die in ihrer letzten Bastion, dem Archland, bereits ohnehin einen immer schwereren Stand hat.
"Während die Japanisierung fortschreitet, wird zumindest die englische Sprache und Kultur bestehen bleiben, sei es als Randkultur oder als Sprung in die Internationalität - diesen Status wird es allerdings nicht für das Deutsche geben" - so wie dieser Forscher der Newyam University sehen es derzeit viele Experten im Bezug auf die kulturelle Zukunft der Storm Republic. Wie allerdings bereits bei der Japanisierung scheint auch dieser Umstand weite Teile der Bevölkerung nicht sonderlich zu stören. Abgesehen von lokalen archländischen Vereinen zum Erhalt der deutschen Sprache und Kultur scheinen sich viele Stormics in diesen Tagen tatsächlich damit abgefunden zu haben, dass der Republik angesichts der stetig fortschreitenden Japanisierung eine zwei- oder gar einsprachige Zukunt bevorsteht - dabei konzentrieren sie sich natürlich auch hauptsächlich auf andere Themen, die derzeit viel eher die nationalen Schlagzeilen bestimmen. Während ein nicht mehr grinsender Premierminister Yamamoto immer öfter damit scheitert, die Unterstützung für sein Projekt der Nyappy Army aufrecht zu erhalten, scheint der Blick der Bevölkerung eher seltener auf den komplexen Umständen des kulturellen Wandels zu liegen - und somit hat sich längst eine allgemeine Haltung breit gemacht, die man als leicht gleichgültige Akzeptanz beurteilen könnte. Von dieser Haltung profitieren letztlich vor allem diejenigen Akteure, die sich seit Jahren vermehrt für die Verbreitung und Etablierung der japanischen Kultur in der Storm Republic einsetzen - sie scheinen in diesen Wochen beinahe leichtes Spiel damit zu haben, traditionelle wie moderne japanische Kultur immer weiter an die Front in der Republik zu schieben. Das Ende dieser Entwicklung ist bislang nicht absehbar, die Folgen für die langfristige sprachliche und kulturelle Landschaft der Storm Republic belaufen sich auf Spekulationen - während im Alltag immer häufiger die Mandarine zur Satsuma wird, der Schreinbesuch zur Tradition und die Japanische Sprache zur Alltagssprache. Es ist ein Volk, das sich ganz von alleine umkrempelt - oder umkrempeln lässt, während es in der Frage aufgeht, ob der beliebteste Premierminister aller Zeiten und seine Politik noch tragbar sind.
Was sonst noch so geschah
Eine kleine Überraschung hat die staatliche Redaktion für wandige Texterzeugnisse auch - oder gerade - in diesen schwierigen Kriegszeiten zu bieten. Mit hoffentlich regelmäßiger Regelmäßigkeit werden in dieser Rubrik Themen und Geschehnisse rund um den Erdball aufgegriffen, die weder für eine ausführliche Behandlung geeignet sind, noch in einer simplen Kurznachricht abgearbeitet werden sollten. Begeisterte Leser von Stormic Verlautbarungen, die die teils doch sehr umfangreichen Hauptartikel für manchmal zu umfangreich halten, erhalten mit dieser Neuerung nun eine Rubrik, die in etwa ausführlichere Kurznachrichten anbietet - zu nationalen wie internationalen Geschehnissen, eben zu allem sonst noch eine Erwähnung werten.
Ajin und die merkwürdige Definition von Rechtsstaat
New Pacific City - Mittlerweile bereut man es in der Storm Republic ja längst nicht mehr, die geplante und sogar angebotene Anerkennung des damals noch Islamische Union genannten Ajins schlussendlich doch nicht durchgezogen zu haben. Die politischen Absurditäten, die aus dem mehrfach in die weltpolitischen Schlagzeilen gerückten Staat zu vernehmen sind, scheinen täglich auf neue Level anzuwachsen - die jüngste Entscheidung, der "statistischen Erfassung" wegen für die eigene Bevölkerung Ausreiseanträge zu etablieren, lässt viele Stormic Politiker schlichtweg nur noch enttäuscht den Kopf schütteln.
"Mit Rechtsstaat oder Demokratie hat das längst nichts mehr zu tun", bekräftigte jüngst ein Regierungssprecher in einem kurzen Interview mit der SBS - und gab damit die Einstellung seiner Regierung in nur einem Satz passend wieder. Obwohl derzeit noch keine Reisewarnung besteht, wird derzeit in New Pacific City über die Herausgabe einer solchen bereits beraten - das Risiko, aufgrund der stetig neuen Einschränkungen von Freiheiten durch die ajinische Regierung die Rückreise in die Storm Republic verwehrt zu bekommen, steigt nach Einschätzungen von mehreren Experten stetig an. Da ein Rat an Ajin, der aus der Storm Republic kommt, allerdings ohnehin nicht befolgt werden würde, hält man sich bei der Stormic Regierung mit einem solchen auch zurück - es ist ohnehin längst bekannt, dass Ajin kein Rechtsstaat ist, auch wenn es offenbar meint, diesen Umstand stetig untermauern zu müssen. Die Einschränkung der Reisefreiheit der eigenen Bevölkerung ist jedenfalls alles andere als ein richtiges oder für einen demokratischen Staat angemessenes Mittel - und zur Erfassung von Daten lassen sich sicherlich deutlich bessere Wege finden, wenn denn das das einzige Problem wäre.
Assoziierte Mitgliedschaft in der ARCTUS beschlossen - neuer Forschungsplan für Mizuho folgt im September
New Pacific City/Mizuho - Die Storm Republic gilt allgemein als einer der wohl sehr wenigen Kritiker der ARCTUS - und war als solche bislang auch trotz einer angekündigten und halbwegs vollzogenen Zusammenarbeit mit dem Zusammenschluss der Antarktisforschung betreibenden Staaten auch nicht aktiv an dem Projekt beteiligt. Mit der erfolgten Teilunterzeichnung des Vertrags ist die Republik nun allerdings zum assoziierten Mitglied der Organisation avanciert - ein Schritt, den man besonders bei der Regierung um Premierminister Yamamoto hervorhob und als eine gute Übereinkunft trotz selbstverständlich weiterhin bestehender Meinungsverschiedenheiten begreift.
"Die Storm Republic ist nicht über Nacht zum bedenkenlosen Befürworter der ARCTUS geworden, allerdings haben wir uns schlussendlich dazu entschlossen, dass eine möglichst ene Kooperation den besten Weg für alle Beteiligten - und für die Umwelt - darstellt", so der Premierminister in einem kurzen Statement zur Teilunterschrift des Vertags. Mit einigen wenigen bereits von den Hauptverantwortlichen des Projekts erläuterten Einschränkungen gelten die Bestimmungen des ARCTUS-Vertrags nun auch für die Stormic Antarktisforschung - und damit auch für die Station Mizuho, in der derzeit Forschungen mit den lokalen Pinguinkolonien betrieben werden. Ein neuer Forschungsplan für die kommenden zwei Jahre soll Plänen der Regierung zufolge im September vorgestellt werden, die Pinguinforschung läuft noch bis Jahresende. Pläne, denen zufolge Forschungsprojekte in stärkerer Zusammenarbeit mit den ARCTUS-Staaten angestrebt werden sollen, befinden sich der Regierung zufolge derzeit noch im Frühstadium - stellen allerdings eine ernsthafte Überlegung für die nahe Zukunft in Mizuho vor.
Umbenennungsinitiative endet erfolgreich
Sakata (Prenberg) - Mit einem Erfolg endete die Initiative zur Umbenennung dreier Städte in der nördlichen Coastline, die am 20. Mai in drei synchron abgehaltenen Abstimmungen über neue Namen für die Städte Hondamm, Prenberg und Neuberg gipfelte. Mit jeweils überwältigenden Mehrheiten (zweimal sogar über 70 Prozent) hatten sich die Einwohner der drei Städte zuvor für eine Änderung der noch aus Zeiten der Wiedererrichtung der Storm Republic stammenden Stadtnamen ausgesprochen, anschließend war eine vielzahl von Namensvorschlägen eingereicht worden. In der Stadt Hondamm setzte sich der Name Hitachi durch, die Städte Prenberg und Neuberg heißen nun Sakata bzw. Tonami. "Der Erfolg der Umbenennungsmaßnahmen ist gleichzeitig auch ein großer Erfolg für die japanische Kultur und Sprache in der Storm Republic", erklärte der Bürgermeister der Stadt Sakata am Tag nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der zweiten Wahlrunde. Die Umbenennungen sind zum 1. Juni 2038 in Kraft getreten, sie wurden in allen drei Städten durchweg positiv aufgenommen. Kritische Stimmen erntete der gesamte Prozess jedoch aus dem konservativen (und auch dem nationalistischen) Lager: Rund 300 CPS-Anhänger, darunter auch einige hochrangige Parteimitglieder, hatten noch am Tag vor der zweiten Wahlrunde vor dem Rathaus der Stadt Hitachi (damals noch Hondamm) demonstriert. Mit ihrer Meinung allerdings stehen sie Umfragen zufolge deutlich in der Unterzahl - eine regionale Umfrage in der nördlichen Coastline fand eine Zustimmung von rund 71 Prozent zu den erfolgten Umbenennungen. Weitere Umbenennungen von Städten in der Storm Republic stehen - zumindest in der Form der gerade geschehenen drei Namensänderungen im Stormic Nordwesten - offiziell nicht an.
Erdbebenfrühwarnsystem bedeutend ausgebaut
New Pacific City - Seit dem verheerenden Coastline-Erdbeben im April 2030 gilt die Erdbebensicherheit in der Storm Republic als obere Priorität in den politischen Planungen. Die Verbesserung und das kostenlose Angebot eines Frühwarnsystems für die Bevölkerung insbesondere in den stark erdbebengefährdeten Gebieten der westlichen Republik war Teil eines umfassenden von der Regierung koordinierten und finanzierten Projekts, dessen Früchte vor knapp einer Woche in New Pacific City vorgestellt wurden. Das neue Frühwarnsystem für Erdbeben soll künftig in Fernsehen, Radio, Internet und auch auf mobilen Geräten eingesetzt werden, es kann teilweise bis zu einer Minute vor dem Auftreten stärkerer Erdstöße eine Warnung an betroffene Gebiete der Republik ausgeben. Gelobt wurde das neue System von zahlreichen Erdbebenforschern der Republik sowie von Informatikern und Geophysikern der an der Entwicklung teilweise beteiligten Newyam University, eine Expertenkommission der kleineren Stormic University bezeichnete den Erfolg des Projekts als "außerordentlich beeindruckend". Ziel stellt laut der Stormic Regierung die Versorgung von 99 Prozent der Coastline-Bevölkerung mit dem neuen System zur Erdbebenfrühwarnung dar, die Ausstattung von Mobiltelefonen und Smartphones mit der Software ist selbstverständlich kostenlos - und entsprechende Kampagnen, die der Aufklärung und Ermutigung der Bevölkerung zur Nutzzung des Systems dienen, starten bereits in den kommenden zwei Wochen in allen Städten der Coastline.
Kurznachrichten:
- Stormic Hundret's Stock (SHS): 21.143,87 (-56,21)
- 1 Z = 0,3388 $ || 1 $ = 2,9512 Z (+0,0083)
- Die Nyappy-Politik steht auf der Kippe, doch sonderlich interessiert scheint man außerhalb der Storm Republic nicht daran zu sein. ._.
- Berichterstattung aus der UdKSR bleibt, wie sie ist - literarisch zeitweise hoch anspruchsvoll, allerdings vor Propaganda triefend.
- Und sonst so? Naja, nichts. Wir haben einen mäßig spannenden Krieg und Ajin läuft ständig ins Abseits. Geht so.
- Merkwürdige Vereinigungsgründungen in der UNAS: Lebt der gefürchtete Extremismus wieder auf oder sind diese Leute harmlos?
- Letzte medirische Verlautbarung wegen etwas zu verwirrender Schreibweise leider nicht ganz verstanden - wäre schön, wenn das in Zukunft etwas verständlicher ginge. ._.
- Reformen des Bildungssystems im Oranienbund werden auch in der Storm Republic zum Diskussionsgegenstand
- Irgendwas mit Algen und Reaktoren ... die Storm Republic hat keine Reaktoren, aber Algen sind lecker.
- Ekiben-Kultur in der Storm Republic immer verbreiteter - die Bahnhöfe, die keins anbieten, gelten bereits jetzt als veraltet und engstirnig.
- Wann kommt der virenisch-Stormic Comiket? Planungen dauern weiter an, Verantwortliche halten sich mit Ankündigungen zurück.
- Überschall-Translev: Forschungen erreichen vorletztes Stadium, Realisierung des Projekts bis zum Jahr 2045 gilt als wahrscheinlich
- Filmemacher sichern sich die Rechte an der Verfilmung von Yamamotos Lebensgeschichte
- Schnee im Mai - letzte Reste des weißen Zeugs schmelzen erst jetzt im äußersten Norden der Republik langsam weg.
- Und noch ganz wichtig: Bald gibt es auch wieder (hoffentlich) ausführliche Sportartikel, besonders zur WM. Weil die so beliebt sind.
- Wetter: Wie es sich eben zu dieser Jahreszeit gehört.