Nun endlich... Bevor hier noch drei Seiten Kommentare dazukommen und ich endgültig vergesse, worum es eigentlich ging...
Also, ich empfand es überhaupt nicht als gesprächslastig - wenn die Bilder so abwechslungsreich sind, können die labern, soviel sie wollen.
Zudem man ja doch so einiges erfährt.
Dass Neiyra sich nicht vorstellen konnte, dass Artair beim Ritual stirbt, finde ich ganz logisch - sie weiß ja schließlich, wie das passieren wird. Und ich überlege immer, ob es nun besser ist, dass sie das Geheimnis mal wieder ganz mit sich alleine rumträgt oder ob sie es nicht besser mal mit jemandem teilen sollte. Aaaaber... Mir fällt auch ein guter Grund dagegen ein.
Spannend sind auch Mártainns Gewissensbisse wegen der Daemonica, ich musste da lange drüber nachdenken. Ich halte ja nicht viel von diesen starren, unverrückbaren Regeln... Daraus ensteht genau so etwas. Natürlich ist es inkonsequent und heuchlerisch, sich so "hintenrum" doch das Wissen anzueignen, das so streng verboten ist. Aber warum entsteht der Streit wegen der Daemonica? Weil es falsch ist, einen (den einzigen?) Weg zu finden, die Kinder zu retten? Oder weil es diese Regel gibt?
Es gibt nicht nur eine Wahrheit, die immer und für alle Zeit gültig ist. Es ist nicht möglich, das Leben in eine unabänderliche Regel zu zwängen - und zu glauben, das daraus nie und unter keinen Umständen Unrecht entstehen kann, halte ich für sehr naiv. Andererseits... Wenn man Regeln einfach so brechen kann, ohne dass einem daraus etwas entsteht, kann man sie sich auch ganz sparen. Wo ist die Grenze? Irgendwie ein ziemliches Dilemma. Trotzdem finde ich die Regel, Wissen unter Verschluss zu halten, egal wie gefährlich es ist, prima geeignet, um zu genau solchen Situationen zu führen.
Hat nicht Runcal auch darin gelesen, oder hab ich das falsch in Erinnerung? Jedenfalls hast du mir damit mal wieder einen Brocken hingeworfen, an dem ich wohl noch eine Weile würgen werde.
Die Blumenszene ist natürlich ein Traum - im wahrsten Sinne des Wortes
- die Bilder sind einfach nur schön. Und ich finde Neiyra auf Bild 18 auch toll, sie sieht ganz anders aus als sonst. Als Auftakt passt das prima, ich finde sie in der Szene auch anders als sonst. Offenbar vertraut sie
ihm, warum auch immer - ich weiß, dass sie das nicht zugibt, aber sie tut es
. Und irgendwie vertraue ich ihrer Intuition, ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass er vertrauenswürdig ist. Ich halte Lügen in
dieser Welt sowieso für unmöglich, aber natürlich weiß ich nicht, wie
du das siehst.
„Aber es ist auch nicht ungefährlich. Es gab Geistwanderer, die sich völlig verloren haben. Sie waren nicht genug verwurzelt in der Wirklichkeit, sie hatten zu wenig, was schön und lohnenswert war und Grund zu leben."
Warum erinnert mich das gerade an Inception?
Putzig finde ich auch das Geplänkel um seinen Namen. Irgendwer hatte in einem der tausend Kommentare geschrieben, dass sie ihn einfach direkt hätte fragen sollen. Genau das hab ich auch gedacht. Ich glaube nicht, dass er auf eine direkte Frage nicht geantwortet hätte. Selbst wenn du ihm da auch so ein Geeier in den Mund gelegt hättest, wäre es sehr viel schwieriger gewesen, da die Wahrheit zu verbergen. Glaub ich jedenfalls. Nein,
ich glaube, dass er dann hätte antworten
müssen. So sind nun mal die Regeln.
Ich hab eher das Gefühl, dass Neiyra selbst nicht so genau weiß, was sie eigentlich wissen will. Es gibt eine ganze Menge, was sie nicht wissen will.
Umso erstaunlicher, dass sie ihn Dinge fragt, die sie niemanden sonst fragen würde. Und dass sie ihm sogar zu glauben scheint. Soviel zu "ich vertraue Euch nicht".
In diesem Zusammenhang könnte man mit Fug und Recht behaupten, dass sie nicht einmal Artair und Brayan vertraut.
Ihm aber... Ach, immer diese vielen Wahrheiten... Können die nicht mal unter sich ausmachen, an welche man sich halten soll?
Ich glaube, sie hat eine Menge zum Nachdenken...
„Niemand kann eine von den Göttern geschickte Vision vortäuschen oder manipulieren. Man kann sich in eine einschleichen, aber man kann sie nicht ändern."
Aber kann man das ändern, was der andere denkt? Besonders, wenn die Vision sowieso die tiefsten Ängste berührt? Nach meinem Gefühl hat Medurias Auftauchen die Vision viel schrecklicher und bedrohlicher gemacht, als sie ohnehin ist. (Übrigens hab ich mich auch gewundert, dass
er die Vision nicht kennt, da
er doch auch darin aufgetaucht ist.) Aber irgendwie denke ich, dass ihre Anwesenheit eigentlich ein Segen ist...
Die Visionen der Götter werden also immer wahr, ja? Vielleicht weil alle, ohne Ausnahme, die solche Visionen haben, daran glauben? Selbsterfüllende Prophezeiungen... Also, ich glaube ja, dass Neiyra ganz gute Chancen hat, diese Regel zu brechen.
Zum einen, weil sie eben nicht von Kindheit an mit diesem unerschütterlichen Glauben geimpft ist - so kann das ja auch nichts werden
. Natürlich drängt sich diese Überzeugung auf, dieses damit verbundene Gefühl lässt einem kaum eine andere Wahl. Aber - und vielleicht ist das wirklich Meduria zu verdanken - Neiyra lehnt sich auf. Sie versucht, sie zu verändern, und sie ist davon überzeugt, dass sie eine Chance hat. Es würde mich schwer wundern, wenn sie
seinen Spruch einfach so hinnimmt. Manchmal ist vielleicht auch dieser Zorn hilfreich - bei den Dingen, die alle als gegeben hinnehmen. Und manchmal ist auch Unwissenheit hilfreich - wenn man nie was anders macht, wird sich auch nie was ändern. Kinder und Verrückte kommen oft auf die absonderlichsten Ideen. Und oft haben sie sogar Recht. Leider hört ihnen selten jemand zu. Neiyra ist sicher verrückt, wenn sie sich gegen eine von den Göttern gesandte Vision auflehnt. Aber zum Glück behält sie das ja für sich...
Vermutlich hat noch nie jemand Visionen der Götter gehabt, der so trotzig ist wie Neiyra. Einmal ist immer das erste Mal...
Ich bin sehr dafür, dass Neiyra endlich lernt, mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Ich bin aber auch dafür, dass sie die Schlussfolgerungen selbst zieht und sich nicht einreden lässt, dass Regeln und Visionen ein für allemal so sind und nicht verändert werden dürfen. Ich vermute nämlich schon lange, dass sich die Götter an den Kopf fassen, wenn sie sehen, wie brav sich die Menschen an ihre selbsterfundenen Regeln halten...
Wer sagt denn, dass sie das wirklich alles so gemeint haben? Natürlich ist es die Wahrheit, was die Visionen zeigen. Eine Wahrheit... Manchmal sind Perspektivwechsel ganz hilfreich.
Eine Frage drängt sich mir förmlich auf: Warum schicken die Götter ausgerechnet Neiyra diese Vision, und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo Meduria auftaucht? Ich glaube nicht, dass sie uns mit den Visionen quälen wollen. Wenn sie aber unabänderlich sind, dann drängt sich diese Schlussfolgerung ja förmlich auf. Das wäre ziemlich niederträchtig und gemein.
Kuona schrieb:
Und wieder ging es mir hier wie Neiyra, in meiner Vorstellung ist der Kerl nämlich ebenfalls allwissend.
Ging mir auch so, und es war gut, dass man in dieser Szene mal daran erinnert wurde, dass er eigentlich ein armes Würstchen ist - ja, ich bin sicher, dass er Raghnall ist
- und kein halbwegs allmächtiger Geist. Der treibt sich nur da rum, weil er eh nichts Besseres zu tun hat.
Und dass er sich Neiyra auserkoren hat, um seine Rache zu befriedigen... Gibt mir auch wieder zu denken. Offenbar haben nicht nur die Götter das Gefühl, dass sie... ja, was? Irgendwas zu bedeuten hat? Irgendwas bewirken kann? Auch wenn
er diesmal recht nebulöse Worte wählt, was seine Beweggründe angeht, er war da auch schon mal klarer.
julsfels schrieb:
Ja, und darauf könnt ihr euch auch verlassen. Artair wird nix ernsthaftes passieren, solange er nicht das blaue Gewand trägt.
Also kann er ja fröhlich und ganz beruhigt Kinder retten... Ich weiß gar nicht, warum die sich alle so viele Sorgen machen.
julsfels schrieb:
Wozu schicken die Götter diese Visionen, wenn sie unumstößlich sind?
Dazu werden wir später noch einiges aus berufenem Munde hören.
Ja, das ist die Frage der Fragen.
Damit man sich auf das Unabänderliche vorbereiten kann? Und wer sagt das, wenn es denn so vermutet wird? Die Götter selbst? Oder hüllen die sich in Schweigen und ziehen es vor, weiter bunte Bilder zu senden? Sind es die Druiden, die seit Jahrhunderten immer dasselbe sagen, und die, weil sie nie widerlegt werden, weil es nie jemand versucht, felsenfest davon überzeugt sind, dass sie Recht haben? Könnte es sein, dass sich die Katze in den Schwanz beißt?
Etwas weit hergeholt, aber schoss mir grad so durch den Kopf: Steht vielleicht in der Daemonica, wie man Visionen der Götter ändert?
Kuona schrieb:
Wenn er schon sterben muss, dann doch wenigstens als der Mensch, der er war *schnüff*
Wäre er als der Mensch gestorben, der er ist, wenn er die Daemonica
nicht geöffnet hätte?
Er hätte gegen seine innersten Überzeugungen verstoßen, vielleicht war er der Meinung, dass auch eine Daemonica ihn nicht so sehr verändern kann wie das.
julsfels schrieb:
Und ich weiss auch noch gar nicht, wie das für mich werden wird, wenn wir hier durch sind.
Ich plädiere schon mal vorsorglich für Zeit des Lichts.
julsfels schrieb:
Die Druiden haben diese Regel ja selber aufgestellt. Da wird schon kein Blitz aus dem Olymp - oder von wo auch immer - kommen.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Götter das amüsant finden.
Na, das ist doch meine Rede.
Ich hatte ganz vergessen, dass du das gesagt hast. Du musst dich gar nicht wundern, wenn wir auch das Eintreffen der Vision bezweifeln. Es ist eine Weisheit der Druiden, dass das immer so ist. Und Leute mit Visionen werden in der Regel Druiden. Und werden im unerschütterlichen Glauben erzogen... naja, und so weiter.
Und wenn ich Artair auf den Stein schicke, schreit ihr alle unisono: "Gleich steht er wieder auf! Gleich steht er wieder auf!"
Nein, wir schreien alle: Gib zu, dass das nur ein Doppelgänger ist.
Das ist nicht Artair, das ist... beliebigen Namen einsetzen. Meduria hat den verwandelt, der sieht nur so aus als ob.
Was nicht sein darf, das nicht sein kann.
Und die ganze Zeit hab ich mich gefragt: warum schreibst Du eigentlich
sowas?
Weil das als Idee ziemlich cool ist.
Ich fand es spektakulär.
Ich glaube, das muss ich mir mal irgendwann klauen, ich hab da grad eine Idee.
Auch wenn mir zu den restlichen 264 Kommentaren auch noch so vieles eingefallen ist - ich muss noch was tun.