*FS* Regen

*malschnellreinhuschunkommentier*

Ein schönes Kapitel. Mir gefallen solche Park-Kapitel immer gut. Das hat sowas schön natürliches.

Ich war nicht erstaunt, dass Mia jetzt im Park anwesend war. Irgendwie war mir klar, dass sie ihn diesmal nicht reinlegt und auflaufen lässt. DAs wär ja auch ganz schön krass gewesen.

Die Begründung, die Mia auf jene Frage hin, wieso sie Piet das Café genannt hat, geliefert hat, kommt übrigens dem, was ich mir so dachte, recht nahe. So eine gewisse Zerissenheit, und darum nur die Halbwahrheit, die nicht ganz falsch, aber eben auch nicht richtig ist.

Ich bin mir immer noch unsicher und glaube, es könnte sein, dass Mia irgendwelche ominösen Tätigkeiten betreibt. Darum vielleicht auch das gerede der alten Dame im Haus vom Café...

Und dass das Haus so runtergekommen ist, würe da auch dazu passen.

Sie hat also die Wahrheit noch nicht wirklich vom Stapel gelassen. Aber Piet geküsst! Wow! Ich bin mal gespannt, was da noch draus wird. Bisher stehen die Sterne ja nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht für beide.

Mach schnell weiter, ja?
 
Mhm, also Mia traue ich nicht über den Weg. Sie spielt doch mit Piet!
Im Moment kann ich da noch nicht so durchblicken...
Aber wenigstens hat sie es schonmal geschafft, sich mit ihm zu treffen ;)
Ich denke Mia verbirgt da so ein Geheimniss, dass doch mehr mit der Bezeichnung "Schlampe" zu tun hat...
Vielleicht macht sie ja doch so gewisse Tätigkeiten, aber dafür ist sie ganz schön selbstbewusst!
Aber das sie ihn geküsst hat, hat mich jetzt noch mehr verwirrt! Und sie will ihn wiedersehen!
Hach, bisher noch alles ziemlich verwirrend %)
Das Kapitel hat mir aber gefallen, ich dachte schon das erstmal nichtsmehr von Mia zu hören sein wird.
Die Bilder sind toll geworden :)

lg sterni
 
Tolle Fortsetzung... Und ich fand sie jetzt nicht so kurz...
Ich weiß garnicht, was ich von Mia halten soll... Ich traue ihr nicht ganz... Zuerst lügt Piet sie an, dann tut es ihr Leid und will, dass er in den Park kommt... Und jetzt muss sie schon wieder weg und Piet weiß nicht, warum und wohin... Irgendetwas führt sie im Schilde... Naja... Ich bin sehr gespannt auf deine Fortsetzung...
Mach weiter so
LG Lynie
 
Kommis beantworten

Hallo, ihr Lieben!

Ich bin total müde, hab heute die zwei Klausuren hinter mich gebracht und morgen geht es dann weiter mit dem Lernmarathon, aber euch und die FS hab ich natürlich nicht vergessen, darum beantworte ich jetzt mal schnell eure Kommis. Wann es eine Fortsetzung geben wird, kann ich aber noch nicht genau sagen, da ich nächste Woche noch mal zwei Klausuren schreibe und die sind jetzt erstmal wichtiger.

@ LittleMiss1988: Wenn das so weitergeht, werde ich einen Extrapreis für dich als "Erste-Kommischreiberin-nach-jedem-Kapitel" basteln. :lol: Vielen Dank für deinen vor Lob überschäumenden Kommi.
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Ich werd echt immer ganz rot bei sowas. Danke!

@ Felidae: *lol* Eine Außerirdische! Wie geil. Lieben Dank für deinen Kommi, das Kribbeln musst du leider noch ein wenig aushalten. ;)

@ Loopii: Hey, bitte nicht platzen, dann darf ich hier nachher noch
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. =) Deine Spekulationen finde ich übrigens auch hochinteressant. Ein wenig Geduld noch, nach und nach werdet ihr mehr erfahren. Vielen Dank für deinen Kommi und deine Begeisterung, freu mich sehr.

@ Rosegirl: Lustig, dass du Mia in diesem Kapitel wieder weniger hübsch findest, denn hier finde ich sie jetzt viel hübscher als vorher. :lol: Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Aber ich finde es klasse, wenn nicht jeder Mia als Schönheit empfindet, denn es geht mir ja auch mehr darum, reale Figuren darzustellen mit Ecken und Kanten und keine Hollywood-Schönheiten (zumindest nicht ausschließlich ;)). Piet finde ich übrigens auch sehr sweet, bin total vernarrt in den. *g* Und wow, vielen Dank für dieses Hammerlob!
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*kinnlade runtergefallen*

@ sasispatz: Hey, dankeschön! :) Ich bemühe mich, die Wartezeit nicht allzu lang werden zu lassen.

@ crazy_sim_14: Der Park ist dieser "Stadtpark Nord" oder so ähnlich, ich hab ihn nur ein wenig mehr begrünt und ein paar Objekte verändert. Vielen Dank für deinen lieben Kommi, freut mich, dass es dir gefällt. :)

@ Innad: Hehe, wie kommt ihr nur alle darauf, dass Mia "ominöse Tätigkeiten" betreibt? "Schlampe" kann sich ja auch auf Ordnung beziehen. :D Mias Begründung auf Piets Frage wird später noch ein wenig mehr erläutert werden, aber ich will jetzt natürlich noch nichts verraten. Park- oder generell Naturkapitel mag ich auch immer total gerne. Vielen, lieben Dank für deinen Kommi!

@ nachtstern: Toll, dass du verwirrt bist! Das soll ja so sein. *g* Und schon wieder eine, die denkt, dass Mia sich prostituiert... Tzzz, ihr habt aber ne Phantasie. :D Vielen, lieben Dank für deinen Kommi!

@ Lynie: Ich wüsste wohl auch nicht, was ich von Mia halten sollte, sowohl an eurer als auch an Piets Stelle. Andererseits zieht ihn wohl gerade dieses Geheimnisvolle und Undurchsichtige an ihr an. Mal sehen, ob sie wirklich was im Schilde führt. Vielen, lieben Dank für deinen Kommi!

Ich hatte heute Lust auf ein paar Smileys.
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LG, die Chaotin :hallo:
 
Wütend trat Piet gegen einen besonders grünen Fleck an der Wand. Die Katzenpisse war schuld. Ganz eindeutig. Bei diesem widerlichen Gestank konnte doch kein Mensch klar denken.

:lol: Siehst du, genau DESHALB lieb ich deine Storys so. Ich kann auch mal herzhaft lachen. Genauso, wie man sich eine entspanne Unterhaltung wünscht. Du schreibst so locker und beschwingt...das berührt immer mein Herz. Es ist heiter und doch wieder ernst...du streust alles mit ein und es passt so wunderbar zusammen. Das find ich immer wieder schön, dein Schreibstil ist etwas Besonderes. Er fesselt, unterhält und entführt. In eine Welt voller Gefühl und Herz.
Mia ist schon ein komischer Mensch...aber irgendwie mag ich sie auch. Eben, weil sie anders ist. Das weckt meine Neugierde und sie scheint echt ein dickes Geheimnis mit sich herum zu tragen. Piet find ich niedlich - ich mag ihn. Er ist ein richtig netter Kerl. Ich denke, er ist der Richtige, um Pias Herz zu berühren. Ich fand die zarte Annäherung von Mias Seite goldig. Heute gebrauchte ich nur "niedliche" Wortschöpfungen. *g*
Jedenfalls hast du wieder sehr lebhaft und schön geschrieben. Das Kussfoto fand ich total romantisch.
Entschuldige, dass ich erst jetzt kommentiere. Aber meine Woche war Chaos pur....dauernd ist was anderes, momentan klebt das Pech an meinen Fingern.
Aber egal was kommt, ich werd immer lesen. Auch wenns mal dauert....
Ich wünsch dir ausserdem ganz, ganz, ganz viel Glück mit deiner Story "Jule" bei der Wahl zur "FS des Jahres". Von mir würdest du den Titel bekommen. Egal, wie du auch immer abschneidest....auf deine Jule kannst du stolz sein.

Deine Chrissy :hallo:
 
Huhu mein Tintenkleckschen =)

Jetzt schreib ich dir auch endlich mal einen Kommi, aber vorab kann ich dir schonmal sagen, dass Regen von deinen Post-Jule-Geschichten diejenige ist, die mich spontan am meisten fesselt und das vom ersten Kapitel an. Das soll jetzt nicht heißen, dass mir die anderen nicht gefallen haben oder so, aber irgendwie strahlt "Regen" die gleiche Wärme wie "Jule" aus. Du weißt schon, wie ich das meine ;). Wz wäre bestimmt auch noch so geworden, aber da hab ich dir ja schon gesagt, dass es eben auf einen langen Zeitraum angelegt ist und daher vielleicht etwas nüchterner wirkt momentan noch. Ich glaube, ich stürze mich einfach mal auf die einzelnen Kapitel.

Kapitel 1: Schonmal ein sehr toller Einstand, wirklich. Ich mag Regen, und durch diesen Regen im Sommer, die geheimnisvolle Mia mit nackten Füßen und die menschenleeren Straßen schaffst du irgendwie eine Atmosphäre, die so einzigartig und zauberhaft wirkt. Irgendwie bekommt man da gleich das Gefühl, dass die Begegnung zwischen diesen beiden Menschen, die ja eigentlich zufällig ist, doch etwas schicksalshaftes an sich hat. Gott, das hört sich jetzt sehr schwülstig an, aber ich denke, du weißt, was ich meine. Weißt du ja fast immer *g*. Mia hat mir auf den ersten Blick nicht sooo gut gefallen vom Aussehen her, aber je öfter ich mir das erste Kapitel durchlese, desto mehr gefällt sie mir da. Besser als in den späteren Kapiteln (wobei ich finde, dass ihr die Frisur bei der Begegnung in ihrem Haus sehr gut steht). Sie erinnert mich irgendwie an eine Spitzmaus mit wässrigen Augen, vielleicht ist sie mir deshalb auch nicht ganz so sympathisch. Wobei, im ersten Kapitel fand ich sie noch sehr toll, von dem, was sie so von sich gegeben hat. Mir gefällt dieses scheinbar weltfremde, was ja auch offensichtlich Piet angezogen hat. Und Piet, jaaaaaa. Ein Sahnetörtchen, ehrlich! An dem kann ich mich gar nicht satt sehen und den Namen find ich einfach toll. Der Name Mia gefällt mir übrigens auch gut. Mir ist hier auch mal wieder aufgefallen, wie sehr ich deinen Schreibstil liebe. Du schreibst so herrlich locker und streust die wichtigen Informationen so nebenbei und ganz natürlich ein, das gefällt mir echt gut. Es macht einfach Spaß, deine Geschichten zu lesen. Den Fehler bei den Bildern hab ich übrigens nicht gefunden *schmoll*

Kapitel 2: Café Nuss... schöööön. Ehrlich, schon der Name lässt es irgendwie so heimelig wirken. Und wie du die Gäste als kleine, eingeschworene Gemeinschaft darstellst, gefällt mir echt gut. Die Namen, die Piet seinen Mitbesuchern gibt, sind auch echt zum schießen. Das wirkt so natürlich und locker und bringt auch gleichzeitig dem Leser die Gäste etwas näher. An der Kellnerin hab ich auch echt 'nen Narren gefressen. Die hast du auch ganz super dargestellt mit ihrem Dialekt *g*. Hier ist mir auch mal wieder aufgefallen, dass du wirklich gute Bilder schießt. Allein das letzte Bild, wo Piet gerade klar wird, dass er wohl verarscht worden ist, ist dir echt gut gelungen. Normalerweise sind die Animationen auf den Stühlen ja nicht so toll. Ich finde, die Gesichtsausdrücke sind da immer recht extrem, aber bei diesem Bild wirkt es einfach ganz natürlich. Irgendwie hoffe ich, dass Piet auch weiterhin mal in das Café gehen wird. Es käme mir fast vor, als würde man einer Familie ein Mitglied entreißen, wenn er jetzt, da er Mia gefunden hat, einfach nicht mehr hingeht. Naja, ich werde es mir dann wohl einfach so vorstellen *g* Für mich geht Piet also jeden Tag hin, nach der Uni und den Treffen mit Mia und hat einen unerschöpflichen 3-Euro-Vorrat, selbst als Student :lol:

Kapitel 3: Oh ja, sehr mysteriös. Spontan musste ich ja jetzt auch daran denken, dass sie einen Kerl in der Wohnung hat, nach der Äußerung von der Nachbarin. Aber so ganz kann ich das auch nicht glauben. Ich denke, es war auf jeden Fall jemand in der Wohnung, der nichts von Piet mitbekommen sollte. Deswegen wollte sie, dass er leise ist und hat so erschrocken reagiert, als er plötzlich vor ihr stand. Aber wenn es wirklich ein Typ wäre, dann würde sie sich doch gar nicht so für Piet interessieren, oder? Ich meine, selbst wenn es einer ist, von dem sie nicht loskommt und der sie unterdrückt und was weiß ich, dann wäre doch ein typisches Verhaltensmuster, dass sie dieses Verhalten toleriert, weil sie es sich im Grunde auch wünscht. Und dann würde sie doch keinem Typen erlauben, sich an sie heranzumachen. Vor allem, weil sie im nächsten Kapitel ja auch sagt, sie sei egoistisch. Das lässt ja eher darauf schließen, dass sie sich Liebesbeziehungen bisher eher versagt hat und Piet aber einfach nicht widerstehen kann (verständlich, diese Sahnetorte *schnurr*). Aber vielleicht lese ich da jetzt auch zu viel rein. Fest steht für mich, dass sie ein Geheimnis hat. Was ich mir spontan gedacht habe, ist, dass vielleicht Mutter oder Vater auch dort wohnen und aus irgendeinem Grund so einen Druck auf Mia ausüben, dass sie eben kein Privatleben haben kann. Das würde ja auch ein stückweit ihren "Realismus" (der sich wirklich eher wie Verbitterung anhört) erklären. Sie weiß, was sie vom Leben zu erwarten hat. Vielleicht sind die Eltern krank und sie muss sie pflegen? Na ja gut, das ist jetzt wohl wirklich zu viel interpretiert. Versteht man überhaupt, was ich sagen will? Egal ;)

Kapitel 4: Also, in diesem Kapitel stimme ich Mia voll und ganz zu: Sie ist eine egoistische Kuh. Und hier ist sie mir ganz und gar unsympathisch. Das mag zum Teil daran liegen, dass ich mich mittlerweile echt in Piet verliebt habe, aber vor allem an ihrem doofen Verhalten. Irgendwie wirkt sie so selbstherrlich, wie sie den armen Piet da heiß macht und irgendwie... so eine Macht auf ihn ausübt. Sie wirkt, als wisse sie genau, dass er sie mag. Das ist zwar eigentlich selbstbewusst, aber in ihrem Fall wirkt es so selbstherrlich. Als könne sie mit Piet und seinen Reaktionen spielen, wie es ihr gefällt *grrrr*. Und dann dieses "du darfst mich nicht fragen, wohin ich gehe, aber du darfst mich wieder sehen" Neee, in diesem Kapitel mag ich sie gar nicht. Auch ihren geheimnisvoll geflüsterten Satz, bevor sie ihn einfach küsst fand ich unmöglich. Es klingt, als wäre er ihr Spielzeug. Eigentlich hat sie überhaupt kein Interesse an ihm, aber dass er so eine Ausdauer gezeigt hat, schmeichelt ihr dann doch. Auf mich wirkt sie da sehr arrogant und überheblich :argh:. Aber das kann sich auch ganz schnell wieder ändern, weil ich sie ja in den vorherigen Kapiteln irgendwie ganz nett fand. Und ich reagiere mit Sicherheit auch über, weil ich Piet so toll finde *g*. Und man muss ja auch nicht immer alle Handlungen der Hauptpersonen gut finden ;). So, jetzt aber genug mit den Rechtfertigungen :lol: Ich will ja nur nicht, dass du traurig bist und ich werde meine harschen Worte bestimmt später bereuen, wenn sich herausstellt, dass sie sich prostituiert um ihre kleinen Geschwister und ihr eigenes Kind versorgen zu können, weil ihre Eltern von ihrem Zuhälter umgebracht worden sind und zwei der Kinder eine schlimme, sehr teure Krankheit haben *gg*. Dann werde ich vor Mitleid zerfließen und es wird mir leid tun, jemals so abscheulich über Mia geurteilt zu haben :D Und vielleicht spielt auch ein bisschen mein Blond-Vorurteil da mit rein *lol*

So, das war es jetzt auch schon wieder von meiner Seite. Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, das ist ja auch immer so viel zum Zurückkommentieren, aber das musst du nicht unbedingt tun ;). Ich wollte dir nur mitteilen, was ich mir so zu deiner neuen Geschichte denke, die mir wirklich gut gefällt! Wie gesagt, nach Jule würde sie bei mir auf den zweiten Platz rücken und je nachdem, wie sie sich noch so entwickelt, könnte sie auch locker einen geteilten ersten Platz erreichen =)

Tschüssi, dein Palindrömchen (das sich riesig auf Berlin freut! Find ich echt super, dass du mitkommst *freufreufreu*)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 5

@ FunnyChrissy: Hey, das macht doch nichts, dass du spät kommentierst. Ich freu mich einfach, dass du es noch geschafft hast, bevor das neue Kapitel kommt - nämlich jetzt. :lol: Wow, bei deinem Lob werde ich ja echt megamäßig rot. Vielen, lieben Dank! Es freut mich total, dass dir die Story so gut gefällt. Was die FS des Jahres angeht: die Chancen sind zwar denkbar schlecht, aber das macht überhaupt nichts, ich freu mich total, dass "Jule" es damals wirklich auf Platz 1 geschafft hat und dass einige Leute die Story noch nicht vergessen haben. Das bedeutet mir eigentlich viel mehr. :)

@ Kuona: Ach du meine Güte, bist du denn bekloppt?! Wie kannst du so viel schreiben?! Jetzt darf ich hier alles beantworten. *motz*
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:D Ich glaube, ich verschiebe das auf später, okay? *g* Aber du musst dich für überhaupt nichts entschuldigen oder so, wer sagt denn, dass ich Mia toll finde? Und selbst wenn, steht es ja jedem frei, sie trotzdem blöd zu finden. Ach, du verstehst schon. Jedenfalls bin ich eigentlich ganz deiner Meinung, in allen Punkten.
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@ all: Hey, es geht endlich mal weiter. Tut mir leid, dass es ein wenig gedauert hat, aber die letzten Wochen waren die stressigsten des ganzen Semesters. Dafür habe ich jetzt Ferien, schreibe nur Mittwoch und kommenden Montag noch zwei Klausuren. Das heißt, ich werde euch dann hoffentlich öfter mit Fortsetzungen beglücken können.
Ich bin nicht so hundertpro zufrieden mit dem neuen Kapitel, mehr habe ich aber leider nicht geschafft und ich wollte euch auch nicht länger warten lassen. Passt schon. :D Viel Spaß beim Lesen. :hallo:
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Kapitel 5 - Kennenlernen


Um fünf vor elf saß Piet auf der Bank und wartete. Es war tierisch heiß heute und die Sonne hatte vermutlich sein Gehirn verdorrt. Eine andere Erklärung konnte er für sein Verhalten nicht finden. Schon wieder ärgerte und freute er sich zugleich. Schon wieder hockte er irgendwo in der Gegend und wartete auf Mia. Und das, obwohl sie irgendwie immer seltsamer wurde.

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In diesem Moment tauchte sie in seinem Blickfeld auf und lächelte ihm von Weitem zu. Sein Herzschlag beschleunigte sich schlagartig, als sie sich mit schnellen Schritten näherte. Okay, sie wurde immer seltsamer, aber auch immer interessanter, schöner, geheimnisvoller, anziehender. Wie ein Magnet.
Sie trug den gleichen Rock wie beim ersten Treffen an der Bushaltestelle, diesmal allerdings mit braunen Sandalen und einem anderen Top. Ihre Haare schimmerten verführerisch und überhaupt fand Piet sie ganz bezaubernd.

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„Hi“, sagte sie beinah schüchtern, „wie schön, dass du da bist.“ Dann nahm sie neben ihm Platz und strahlte ihn an. „Ist das Wetter heute nicht herrlich?“
„Ähm, ja...“, antwortete Piet verwirrt. Er wollte nicht mit ihr übers Wetter plaudern und auch keinen belanglosen Smalltalk führen. Nein, er wollte einige Dinge klären, nur deshalb war er gekommen und deshalb würde er auch gleich damit beginnen. „Ich... Also... Ich hab so viele Fragen an dich und die wichtigste davon schwirrt mir schon die ganze Zeit im Kopf. Was wird das jetzt hier mit uns beiden?“
„Wir lernen uns kennen“, erklärte Mia wie ein altkluges Kind. „Wenn du das möchtest.“
In Piets Kopf schossen mehrere Jas wie die Sprechblasen einer Comicfigur hervor, in großer Fettschrift und mit Ausrufezeichen. Trotzdem zierte er sich. „Ich weiß nicht“, erwiderte er gedehnt, „eigentlich schon, aber das ist alles so verdammt seltsam mit dir.“
„Ich weiß. Aber ich verspreche, dass ich mich bessern werde. Es wird besser werden mit mir. Mit... uns.“

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„Ich weiß nicht, ob ich mich darauf einlassen kann. Irgendwie hab ich immer noch das Gefühl, dass du mich verarschst und ich frage mich erneut, warum ich dir auch noch Gelegenheit dazu biete. Eigentlich müsste ich wegrennen und einen großen Bogen um dich machen. Immerhin kennen wir uns kaum.“
„Das wollen wir doch gerade ändern“, sagte Mia, stand auf und zog an Piets Arm. „Komm, wir legen uns da vorne unter den Baum. Los, los!“
Leicht widerwillig erhob er sich ebenfalls und folgte ihr. Mia ließ sich ins Gras fallen und legte sich auf den Rücken, den Blick träumerisch zum Himmel gerichtet. Piet setzte sich neben sie und nutzte den Baumstamm als Rückenlehne.
„Erzähl mir was“, forderte sie ihn auf.
„Was soll ich dir denn erzählen? Ich würde lieber mal was über dich wissen.“
„Über mich?“
„Ja.“

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Mia fuhr sich mit der Hand durch die Haare und vergrub sie anschließend unter ihrem Kopf. „Ich bin uninteressant.“
„Finde ich nicht“, erwiderte Piet bestimmt. Noch nie hatte er eine solch undurchsichtige und gleichzeitig faszinierende Frau getroffen. Einerseits schreckte sie ihn ab und sein inneres Alarmsystem warnte ihn davor, sich noch mehr auf sie einzulassen, andererseits zog sie ihn magisch in ihren Bann, in dem er sich schon völlig hilflos verloren zu haben schien. „Ich meine“, fuhr er fort, „du hast mich gestern geküsst und musst zugeben, dass du dich merkwürdig verhältst und deswegen würde ich schon ganz gern ein wenig mehr über dich erfahren.“

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Mia seufzte, lächelte aber dennoch. „Ich gebe mir alle Mühe, keine Langeweile aufkommen zu lassen und das scheint mir immerhin zu gelingen, hm?“ Als Piet nicht antwortete, senkte sie ihren Blick. „'Tschuldigung. Gut, ich werde dir was über mich erzählen, aber du musst mir Zeit geben. Ich kann dir nicht alles jetzt erzählen, dafür kenn ich dich zu wenig.“
„Du bekommst soviel Zeit, wie du brauchst“, versprach Piet und ergriff ihre Hand, die er sanft drückte. „Aber erklär mir wenigstens, warum du in diesem vermoderten Haus wohnst und warum du mich so angefaucht hast, als ich vor deiner Tür stand.“
„Das hab ich doch schon.“
„Das reicht mir aber nicht.“
Mia entzog ihm ihre Hand wieder. Die andere fuhr in unförmigen Kreisen nervös über ihren Bauch. „Das Haus... Es ist gar nicht so schlimm. Nur das Treppenhaus ist eklig. Aber meine Wohnung ist in Ordnung. Weißt du, ich hab nicht viel Geld und ich kenne den Vermieter sehr gut, ihm gehört ja auch das Café, wo ich früher gearbeitet hab. Er ist sehr zuvorkommend mit der Miete und hilft mir, wenn ich Probleme hab. Dafür nehme ich das Treppenhaus und die furchtbaren Nachbarn in Kauf.“
„So wie die Hexe aus dem ersten Stock?“

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Mia lachte kurz auf. „Ja, die besonders. Frau Schick, eine alte Schnüfflerin. Ihre Katzen sind das, die immer ins Treppenhaus pissen. Über alles und jeden meckert die und benimmt sich selbst wie der letzte Dreck.“
„Sie hat dich Schlampe genannt“, warf Piet vorsichtig ein.
„Das sieht ihr ähnlich“, schnaubte Mia. „Lass uns bitte nicht mehr über die Trulla reden, ich muss sie eh schon beinah täglich ertragen, zumindest ihr Gekeife.“
Piet nickte. „Okay. Aber warum suchst du dir nicht doch einfach eine andere Wohnung? Es gibt auch andere günstige oder du ziehst in eine WG. Was machst du denn überhaupt?“ Er sah, wie Mia kurz zusammenzuckte und überlegte, ob das an seinen Fragen oder an dem kühlen Windhauch lag, der soeben unter dem Baum hindurch gefegt war.

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„Ich...“, stotterte sie, „... arbeite im Supermarkt. Und bevor du mich gleich fragen wirst, was alle fragen: Nein, ich bin nicht stolz darauf und ich hasse es. Aber ich kann es mir nicht leisten, meine eigenen Wünsche zu erfüllen. Ich brauche das Geld. Und was anderes finde ich momentan nicht. So eine wie mich nimmt doch keiner.“ Ihre Brust bebte und auf ihrem Hals hatten sich rote Flecken gebildet. Man konnte ihr richtig ansehen, dass sie aufgeregt war.
Piet hätte sie am liebsten in den Arm genommen und wie ein kleines Kind hin und her gewiegt. „Ich finde es völlig okay, wenn du im Supermarkt arbeitest“, sagte er. „Nein, ich finde es sogar gut. Arbeiten ist nichts Verwerfliches. Aber was meinst du damit, dass du es dir nicht leisten kannst, deine eigenen Wünsche zu erfüllen?“
„Erinnerst du dich an unser Gespräch an der Bushaltestelle?“
„Natürlich.“

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„Wir sprachen über Weltverbesserer und Künstler. Und ich sagte, ich würde gerne im künstlerischen Bereich tätig sein. Aber das ist brotlose Kunst. Entweder endet man als arbeitsloser Student oder man schleppt sich von einem Auftritt zum nächsten, um ein paar Kröten zu verdienen. Ein Studium kann ich mir sowieso nicht leisten und dieser Lebensstil ist nichts für mich. So kann man nicht leben, wenn man eine Verantwortung trägt.“
„Was für eine Verantwortung?“ wollte Piet wissen, aber Mia setzte sich rasch auf, krabbelte zu ihm herüber und küsste ihn kurz und zärtlich.
„Jetzt hab ich genug von mir erzählt, jetzt bist du dran“, befahl sie und lehnte sich mit dem Rücken gegen seine Schulter.

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„In Ordnung“, gehorchte Piet und erzählte anschließend ein bisschen von seinem Studium und seinen Hobbys und hatte dabei die ganze Zeit die Verantwortung im Hinterkopf, welche Mia erwähnt hatte. Ein flaues Gefühl ergriff Besitz von seinem Magen. Was für eine Verantwortung meinte sie? Er wollte sie allerdings jetzt nicht noch einmal danach fragen, nachdem sie diese Frage vorhin schon gekonnt übersprungen hatte. Zeit hatte er ihr versprochen, also würde er sie ihr auch geben. Keinen falschen Schritt machen, im Gleichschritt mit ihr bleiben und nicht in eine Richtung gehen, der sie abgeneigt war. Es würde im Endeffekt eine Sackgasse sein.
„Ich glaub, ich mag dich“, flüsterte Mia plötzlich unverhofft und kuschelte sich ein wenig enger an ihn. „Noch mehr als gestern.“
„Ich mache tatsächlich Fortschritte“, witzelte Piet und ignorierte ihre kitzelnden Haarspitzen auf seinem Arm. „Das ist gut.“
„Ja, du bist wirklich gut“, bestätigte sie grinsend. Diesmal war sie es, die seine Hand ergriff. „Meinst du, wir können uns morgen sehen? Morgen Abend?“
„Sehr gern. Ich hab Zeit.“
„Prima“, frohlockte Mia und streichelte vorsichtig seinen Handrücken. „Dann setzen wir unser Kennenlernen fort. Einverstanden?“
Er nickte. „Einverstanden.“

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Dann genossen sie gemeinsam das Zwitschern der Vögel und die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Piet betrachtete jeden Zentimeter von Mia, der in seinem Blickfeld lag, und schnupperte vorsichtig an ihren Haaren. Es fühlte sich wundervoll an, sie in seinem Arm liegen zu haben und ihr so nah sein zu können. Er spürte, wie sich ihr Brustkorb regelmäßig hob und senkte, und versuchte, seine eigenen Atemzüge an ihre anzupassen. Gleichschritt.
Und er dachte an ein Lied.

Weißt du, was du mir bedeutest?
Auf einem Platz in meinem Herz
Steht dein Name an der Wand
Und ich will, dass du es erfährst.
© Tomte – Ich sang die ganze Zeit von dir
 
Wow. Traumhaft schönes Kapitel, finde ich.
Es hatte sowas Romantisches, wie die beiden unter dem Baum sagen bzw. lagen. Einfach schön.:)
Ach, war das wieder schön. Aber leider schon vorbei. ...
Weißt du was? Ich bin sicher, sie ist schwanger. Was soll sie sonst für eine Verantwortung meinen? Außerdem hat sie sich über den Bauch gestreichelt. Ich kann es mir ziemlich gut vorstellen. Aber von wem ist das Kind?:confused:
Mia ist wirklich unglaublich geheimnisvoll und ich möchte mehr über sie wissen. Einfach spannend, die Story.
Der Text und die Bilder waren wunderschön wie immer. Ich kann mich da immer so herrlich fallen lassen und mich in die Charaktere einfühlen.
Hast alles einfach wieder super gemacht!
Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung. Nein, ich kanns kaum erwarten.^^

Liebe Grüße!
Dein Fan:hallo:

Edit: ERSTE!*freu und hüpf*
 
Oh wie schön, eine FS! :) Also, Mia ist mir immer noch sehr suspekt. Sie scheint zwar sehr nett zu sein, und zwischen den beiden knistert es natürlich auch gewaltig, wobei mir das fast schon zu fix geht, wenn man bedenkt, wie skeptisch Piet zu Beginn noch war ;)

Aber gut, er hatte ja von Anfang an tiefere Gefühle für Mia und gerade das Seltsame an ihr scheint ihn ja auch in nicht geringem Maße besonders zu reizen und anzuziehen.

Mias Aussage, dass sie "Verantwortung trägt" lässt einen natürlich direkt an die Möglichkeit denken, dass sie vielleicht schon ein Kind hat. Auf der anderen Seite erscheint mir dieser Rückschluss momentan fast zu naheliegend. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass Du es uns so einfach machst ;), aber vielleicht ist es ja doch so? Es liegt zumindest nahe, das zu denken.

Wieso Mia allerdings so beschämt über die Tatsache ist, in einem Supermarkt zu arbeiten, ist mir völlig schleierhaft. Was soll denn daran so schlimm sein? Das ist doch keine minderwertige Arbeit, das ist eine Arbeit wie jede andere auch. *kopfschüttel* Ich weiß ja nicht, mit wem sie sich sonst so darüber unterhalten hat, aber jeder, der was anderes sagt, hat echt einen Vollschlag.

Ich weiß, es gibt viel zu viele Leute, die sich aufgrund ihres Bürojobs oder ihrer akademischen Ausbildung für etwas besseres halten als die einfache arbeitende Bevölkerung. Vielleicht hat Mia von solchen Leuten zu oft verächtliche Blicke und Kommentare bezüglich ihrer Arbeit gehört.

Oder aber sie verachtet sie nur deshalb, weil sie eigentlich so gerne was anderes machen würde. Aber sie hat schon recht, in den allermeisten Fällen ist Kunst einfach brotlos und auch ganz große Künstler haben sich zumindest zum Anfang ihrer "Karriere" auch mit ganz normalen Jobs ihr Brot verdienen müssen.

Wobei normalerweise das eine das andere ja nicht völlig ausschliesst!

Ich bin mal gespannt, was denn nun der Grund für Mias Verantwortung ist und ob ich mit meiner Vermutung richtig liege oder nicht. Also mach bitte schnell weiter, ja? :)
 
Klasse Fortsetzung! Diese Mia ist echt geheimnisvoll, aber ich traue ihr nicht ganz. Habe eine Vermutung was diese Verantwortung sein könnte, aber ich möchte keine wilde Vermutung los werden && nicht spekulieren. Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung. Mach weeiter so :-) Ach jaa die Bilder sind auch echt klasse, nur auf dem einen Foto siehts so aus, als hätte er nur Stummel, anstatt Beine :D
 
Huhu,
wirklich klasse das Kapitel.
Da knistert es ja.
Diese Mia ist sehr nett aber irgendwie auch komisch.
 
In diesem kapitel fand ich mia wieder hässlich xDDD Ich kann wetten du findest sie in diesem Kapitel hübsch^^ Hach, können Geschmäcker verschieden sein :lol: Vor allem auf dem zweiten Bild fand ich sie nicht so hübsch, da sah sie irgendwie alt aus, dafür hat das vierte bild mich gefesselt. Ich hab nur hingestarrt und hingestarrt und konnte nicht mehr aufhören. Es hat was künstlerisches an sich. Was ich also sagen will: das bild ist toll!^^

Mia, die Frau ist irgendwie komisch... Sie hat wirklich was geheimnisvolles an sich. Ihr Leben scheint ziemlich hart sein, zwar hat sie eine Wohnung und eine Arbeit, aber sie scheint mit ihrem Leben nicht wirklich zufrieden zu sein, was ich ehrlich gesagt verstehen kann, also ich würde in so einem stinkenden haus mit katzenpisse wahrscheinlich nicht mal 5 minuten aushalten^^ aber mia hat wohl keine andere wahl. Ich denke das ihre nachbarin irgendwas bestimmtes damit meinte als sie mia als "schlampe" bezeichnete. Sie kann zwar wirklich so bösartig sein und auf jeden schimpfen, aber irgendeinen grund dafür muss sie doch haben, oder? Kann sein das es ein kleiner ist, wie zum beispiel mia hat ihre katzen als marsmännchen beschimpft oder so =) kann aber auch sein das es einen ganz anderen grund hat, was ich eher vermute. Schlampe geht für mich ganz klar entweder in die ganz krasse Richtung Prosituierte oder in die "wenige krasse" das heißt Flittchen das mit jedem rummacht. Ehrlich gesagt ist sie für mich genauso geheimnisvoll wie für piet und ehrlich gesagt etwas unsympatisch. Erst lässt sie ihn so sitzen und erzählt ihn lügen wo er sie finden kann und dann tut sie ja so viel dafür das er sich mit ihr trifft... Ich weiß wirklich nicht was ich von der frau halten soll, ich weiß nicht ob sie gut oder "böse" ist, eigentlich weiß ich überhaupt gar nichts^^ Deshalb lass ich mich mal überraschen und warte auf das nächste Kapitel ;)
 
Ooooh, da wünscht man sich doch gleich den Frühling/Sommer und einen netten hübschen Mann herbei - und einen Park :)

Super schönes Kapitel, Mia fasst Vertrauen *freu*

Fragt sich nur, was die Verantwortung ist, die sie hat... ich tippe drauf, sie hat ein Kind :lalala:

ich finde sie übrigens sehr sympatisch, irgendwie erinnert sie mich an einen netten lieben Hippie :D Fragt mich bitte nicht warum, vllt. weil sie gern Barfuss läuft ^^
 
Hmmmm, also ganz ehrlich? In diesem Kapitel ist sie mir fast noch unsympathischer als in dem vorherigen. Hoffentlich bekomme ich jetzt alles beisammen, was ich mir beim Lesen so gedacht habe, sonst wird es wieder einmal unlogisch ;).

Also, ich finde, man merkt hier wieder ganz deutlich die Macht, die sie auf Piet ausübt. Für sie wirkt das wie ein Spiel. Sie bestimmt die Regeln. Piet darf ein bisschen nach ihr fragen, aber nicht zu weit, da schiebt sie direkt wieder einen Riegel vor. Dafür, dass er nicht weiter nachbohrt, wird er mit einem Kuss belohnt und sie sagt ihm, dass sie ihn mag. Es wirkt, als würde sie sich einen Hund zurechterziehen: Loben, wenn er etwas richtig gemacht hat und schnell ein Leckerli hinterher (in der Form, dass sie mal von sich aus seine Hand ergreift und um ein Treffen bittet). Auch dass sie ihn einfach küsst, um seine unbequemen Fragen zu stoppen, passt dazu. Nur ihre Motivation ist unklar. Wenn man ihre Aufregung bei bestimmten Themen und ihre Verbitterung (die sich hier wieder sehr deutlich zeigt, gerade beim Thema Künstler oder Studium) ansieht, dann wird noch deutlicher, dass sie die Sache mit Piet irgendwie nicht ganz ernst zu nehmen scheint. Sie wirkt so aufgesetzt fröhlich (z.B. wie sie ihn unter den Baum zieht) und leicht, was so gar nicht zu ihrem wahren Wesen zu passen scheint. Aber gut, vielleicht kann sie sich bei Piet einfach fallen lassen, aber das halte ich eigentlich für zu früh. Deswegen wirkt es so, als sei ihr Herz nicht mal zu einem Prozent an der Sache beteiligt. Aber das sind jetzt nur meine Spekulationen und Eindrücke, die natürlich auch vollkommen falsch sein können *g*

Was man aber auch wieder sehr schön merkt, ist die Faszination, die sie auf ihn ausübt. Eigentlich ist er sauer und fragt sich, warum er sich überhaupt mit ihr abgibt, aber sobald sie in seiner Nähe ist, sind diese Gedanken wie weggeblasen und er wird sanft wie ein Lämmchen. Mehr noch, er versucht alle schwierigen Punkte zu umschiffen und vorauszuahnen, was sie verschrecken könnte und was nicht. Das ist zwar sehr süß, aber ob das wirklich gut ist in einer Partnerschaft, die eigentlich gleichberechtigt sein sollte? Naja, mal abwarten. Irgendwie finde ich es interessant, dass alles in dieser Geschichte auf Gegensatz gestellt ist. Mia riecht gut, ihr Haus stinkt nach Katzenpisse. Ihr Kuss schmeckt süß und bitter. Ihr Aussehen und ihre Wirkung auf Piet ist geheimnisvoll, verführerisch - ihre Ansichten sind verbittert und "realistisch". Sie begrüßt ihn fast schüchtern, ist aber gleichzeitig bestimmend und küsst ihn einfach. Sie läuft barfuß im Sommer durch den Regen, wie ein Mensch, der keine Sorgen hat und das Leben genießt und doch trägt sie eine Verantwortung.

Überhaupt, diese Verantwortung... Da hast du uns ja wieder einen Happen hingeworfen :lol:. Oh, bevor ich dazu komme, wollte ich noch kurz anmerken, dass ich irgendwie nicht glaube, dass sie im Supermarkt arbeitet. Welcher normale Mensch würde sich denn so sehr darüber aufregen? Das ist doch nun wirklich keine Arbeit, die irgendwie minderwertig wäre oder so betrachtet würde. Nun ja, aber vielleicht gehört das mit zu ihren Absonderlichkeiten.
Also, die Verantwortung. Dass Mia schwanger ist, schließe ich persönlich jetzt einfach mal aus, ganz einfach, weil sie ja JETZT Geld zu brauchen scheint und auch davon redet, dass sie bereits eine Verantwortung trägt. Viel eher hätte sie dann schon ein Kind, aber irgendwie glaube ich das nicht so ganz. Sie wirkt einfach, als ob diese Verantwortung sie sehr belastet und sie daran hindert, ein Leben nach ihren Vorstellungen zu führen. Als Mutter könnte sie natürlich auch nicht all ihre Träume so ausleben, wie es ihr passt, weil sie ihr Kind versorgen müsste, aber ich glaube, da wäre doch bestimmt zumindest ein wenig Liebe für das Kind. Und so, wie sie redet, nehme ich an, diese "Verantwortung" ist etwas, was ihr lästig ist, was ihr aufgebürdet wurde. Also bleibe ich einfach mal bei meinem bisherigen Tipp, dass sie sich vielleicht um ihre Eltern oder sonstige Verwandten kümmern muss oder so.

Jetzt nochmal ein Extrawort zum Schreibstil. Dass ich diesmal deine Rhetorik ganz, ganz toll fand, hab ich dir ja schon geschrieben. Gerade das mit dem Gleichschritt hat mir echt gut gefallen. Was ich aber auch ganz süß finde und was mir persönlich auch echt gut gefällt (deswegen will ich es nicht unerwähnt lassen ;)), sind diese Comicvergleiche, -metaphern usw. Das war ja jetzt schon bei ein paar Kapiteln so und ich finde das wirklich herrlich zu lesen. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich ja in letzter Zeit eigentlich nur noch Mangas lese, wenn ich mal was lese, aber ich könnte mich teilweise echt beömmeln, bei dem, was du so schreibst. Hier auch wieder sein gedachtes "JA! JA! JA!". Zu süß, ehrlich. Vor allem hat das meinen Eindruck von ihm als ihr kleines Schoßhündchen noch verstärkt. Ich hatte wirklich einen Hund vor Augen, der begeistert hechelnd Männchen macht: "Kennen lernen? Wann? Wo? Wie?"

So, jetzt hör ich endlich mal auf. Ich bitte, evtl. Rechtschreibfehler großzügig zu übersehen, denn ich bin immer noch nicht ganz wach.

*knutsch* Kuona

*EDIT: Das hört sich jetzt alles so negativ an... Nichtsdestotrotz fand ich das Kapitel sehr süß und romantisch. Wenn man es mal nur aus Piets Sichtweise betrachtet, ist es wahrscheinlich ein perfekter Tag gewesen, aber er wird ja von ihrer Anwesenheit immer sofort total beschwipst und bekommt daher von mir offiziell die Fähigkeit abgesprochen, objektiv über die ganze Sache urteilen zu können. Das kann nur der Leser - in dem Fall also ich :P
 
Zuletzt bearbeitet:
Hui wieder ein neues Kapitel!
Also ich bin auch hin- und hergerissen zwischen Mia mögen und sie nicht mögen. Sie scheint wirklich mit Piet zu spielen....
Nein, wenn sie eines nicht macht, dann im Supermarkt arbeiten!
Mein Lügendetektor brannte fast durch an dieser Stelle! Also wirklich, Piet ist wirklich in eine rosarote Wolke gehüllt, das nicht zu bemerken.
Ich tippe auf Prostituerte, die kranken (Alkoholiker?)Vater oder sowas versorgen muss und deswegen anschaffen geht. =) :rolleyes:
Deswegen sagte sie auch das mit
Nein, ich bin nicht stolz darauf und ich hasse es. Aber ich kann es mir nicht leisten, meine eigenen Wünsche zu erfüllen. Ich brauche das Geld. Und was anderes finde ich momentan nicht. So eine wie mich nimmt doch keiner.
Damit meint sie eigentlich ihren wirklichen Job.....
Ok, ok, vllt. greife ich gerade auch wahnwitzige Dinge aus der Luft und alles ist sehr viel komplizierter und nicht so naheliegend oder aber auch sehr viel einfacher, wer weiß!
Dein Schreibstil hat etwas sehr federleichtes an sich *mag*:)
Die Bilder waren zwar nicht sehr abwechslungsreich (was aber auch seh r schwierig ist in einem Park mit einem Gespräch *g*) aber sehr schön.
Ich mag das grüne und es passt besser zu Mia als das graue.

@Kuona: ein weiterer Gegensatz, das düstere Grau des hässlichen Hauses in dem sie ihn anzickt und das Grün des Parks in dem sie ihn benebelt^^

lg Iri:hallo:
 
Tolle Fortsetzung...
Irgendwie auch romantisch... xD... Hmm... Ich weiß noch immer nicht Recht, was ich von Mia halten soll... Vielleicht meint sie es aber ernst mit Piet, vielleicht verarscht sie ihn weiterhin... Ich habe keine Ahnung... Naja... Ich lass mich überraschen... xD...
Mach weiter so
LG Lynie
 
Kommis beantworten

@ LittleMiss1988: Hehe, du warst ja schon wieder Erste. Ich bastel wirklich bald mal einen Award für dich. ;) Vielen, lieben Dank für dein Lob. Es freut mich echt immer sehr, wenn euch Lesern die Story gefällt. Aber am meisten freue ich mich, dass ihr so schön rätselt und dass die Meinungen über Mia gespalten sind. Ich liebe das. :D

@ Innad: Wieso geht dir das zu fix? Oder besser gesagt: was? Sie haben doch nur geredet und fasziniert war Piet ja von Mia von Anfang an. Ich meine, immerhin hat er zwei Wochen auf sie gewartet. Ich würde mal sagen, der Kerl ist einfach rettungslos verschossen. Und wer kennt das nicht? Da wirft man doch alle Vernunft und so über Bord. ;) Mit dem, was du über Träger von akademischen Titeln sagst, hast du leider vollkommen recht. Warum genau Mia allerdings so extrem auf ihren Job reagiert und welche Verantwortung sie trägt, das verrate ich jetzt natürlich noch nicht. Vielen, lieben Dank für deinen langen Kommi!

@ naddimietze: *lol* Mit den Stummeln hast du recht, das hab ich auch schon gedacht. :lol: Das sieht aber nur von oben so schlimm aus. Das eine Bein hat er angewinkelt, das andere versinkt allerdings tatsächlich im Boden. *g* Vielen Dank für deinen lieben Kommi, ich bin mal gespannt, ob deine Vermutungen später bestätigt werden.

@ sasispatz: Ja, das ist sie wohl. *g* Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Rosegirl: Ich finde sie hier zumindest immer noch hübscher als im 3. Kapitel. :lol: Aber lassen wir das... Deine Spekulationen finde ich übrigens - wie immer - hochinteressant und äußerst spannend zu lesen. Das mit den Marsmännchen ist eine coole Idee. ;) Ansonsten musst du dich wohl noch eine Weile gedulden. Vielleicht kannst du dich dann irgendwann auch entscheiden, ob du Mia nun magst oder nicht. *gg* Vielen Dank für deinen lieben Kommi.

@ Felidae: Oh ja, ich teile deine Wünsche! :) Ich glaube, du bist hier eine der wenigen (wenn nicht sogar die einzige), die Mia mögen. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja auch wieder. ;) Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Kuona: Das mit den Gegensätzen hast du schön gesagt. :) Und sowieso hab ich mich sehr über deinen Kommi gefreut, aber das hab ich dir ja auch schon gesagt. Und du hast absolut recht damit, dass Piet natürlich überhaupt nicht objektiv ist. Da habt ihr Leser wirklich einen klaren Vorteil. Zum Schreibstil: bei meiner Donald-und-alles-was-mit-den-Ducks-und-Entenhausen-zu-tun-hat-Comics-Sammelsucht, ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass mir immer wieder solche Assoziationen einfallen, oder? ;) Ich sollte vielleicht mal darüber nachdenken, eine FS mit Donald und Daisy zu machen - wird nur schwer mit den Skins. :lol: Den Rest hab ich dir ja eigentlich schon beantwortet, oder? Na ja, ich drück dich einfach noch mal und bedanke mich noch mal ganz doll. *knutsch*

@ Irisa: Du hast einen Lügendetektor? Cool. :D Zu deinen äußerst interessanten Spekulationen sag ich jetzt mal nichts, aber ich finds irgendwie toll, dass du dir so viele Gedanken zu der Story machst. :) Mit den Bildern hast du recht, das ist mir selbst auch schon aufgefallen, aber ich verspreche, dass es nicht immer so sein wird. Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Lynie: Joa, da geht es dir ja genauso wie allen anderen. ;) Lass dich überraschen... *sing* Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Zahlencödchen: Wow, dankeschön. *rotwerd* :)
 
So, jetzt möchte ich auch endlich mal einen Kommentar schreiben. ;)
Wie viele andere wohl auch, weiß ich immer noch nicht so recht, was ich von Mia halten soll.... Wäre das dritte und vierte kapitel nicht gewesen, würde ich sagen Wow, da hat Piet ja seine Traumfrau getroffen. Aber dass Mia ihn so "veräppelt" hat, macht einen doch etwas misstrauisch. Andererseits kann ich es Mia jetzt im Moment nicht so wirklich zutrauen, dass sie Piet nun einfach wieder hängen lässt... Aber ihre Reaktionen in den vorherigen Kapiteln machen einen da vorsichtig. Du machst das ganze schon ganz schön verwirrend^^
Deinen Schreibstil finde ich toll. Du schreibst so schön erfrischend, sehr realistisch und es klingt auch schön romantisch. *kicher* ich liebe solche Stories! (Wo wir schon mal dabei sind, kannst du mich benachrichtigen? ;) )
Die Bilder sind einfach der Hammer! Ich bewundere es einfach, wieviel Mühe du dir bei den Kulissen gibst. Alles passt super zusammen, man sieht niergendwo eine endlose grüne Wiese, sondern überall stehen Häuser, so wirkt es wie eine rihctige Stadt. großes Lob dazu von mir!
Jetzt weiß ich nicht mehr so Recht, was ich jetzt noch schreiben soll, außer, dass ich deine Storie einfach liebe. Wunderschön!
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
 
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@ Felidae: Oh ja, ich teile deine Wünsche! :) Ich glaube, du bist hier eine der wenigen (wenn nicht sogar die einzige), die Mia mögen. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja auch wieder. ;) Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

Tjo, ich finde sie einfach geheimnisvoll und will irre gern wissen, was mit ihr los ist - das heißt aber nicht dass sie deswegen unsympatisch oder blöd ist ^^
Ich mag seltsame Menschen :D
 
@ Pumuckle: Hallo, wie schön, was von dir zu lesen. Ich hab mich total über deinen lieben Kommi gefreut, vielen Dank. :) Cool, wenn dir die story so gefällt. Ich hab dich auch schon auf die Liste gesetzt und deine erste Benachrichtigung erhältst du dann gleich. *g*

@ Felidae: *hihi* Da hast du wohl recht, aber ich glaube, einige finden sie aus anderen Gründen unsympathisch, z.B. wegen ihres Verhaltens Piet gegenüber.

@ all: So, heute geht es weiter, die letzte Klausur ist gestern geschrieben worden und jetzt hab ich erstmal frei. Es handelt sich um ein recht kurzes Kapitel, dafür lernt ihr Piet endlich mal etwas besser kennen und erhaltet einen kurzen Einblick in seine Vergangenheit. :)
Das nächste Update kann ich euch erst in der kommenden Woche liefern, da ich morgen für ein paar Tage zu meinen Eltern fahre und am Wochenende sind Chaotin und Kuona gemeinsam in Berlin. :D
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. :hallo:
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Kapitel 6 - Erinnerungen


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Schon von draußen hörte Piet Florian wild fluchen. Mit einem breiten Grinsen schloss er die Tür auf und fand seinen besten Freund und Mitbewohner wie erwartet zockend auf dem Sofa vor.
„Hey Flo“, grüßte er, „dich hört man ja bis unten auf die Straße.“
„Übertreib nicht immer so“, tönte es von Florian, ohne dass dieser die Augen vom Bildschirm hob.
„Bist wohl am Verlieren, hm?“ Piet warf einen kurzen Blick auf den Fernseher und stellte mit einer raschen Überprüfung der Punkte genugtuend fest, dass er recht hatte. Dann stolzierte er demonstrativ fröhlich pfeifend in die Küche und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Keine Minute später gesellte sich Florian zu ihm.

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„Na, wo warst du denn?“ fragte er neugierig, während er seine Flasche mit einem lauten Zischen öffnete und anschließend neben seinem Freund am Tisch Platz nahm.
„Game over?“ stellte Piet eine Gegenfrage.
„Ja. Ich war abgelenkt durch dich. Sonst hätte ich gewonnen.“
„Natürlich. Würde ich auch nie bezweifeln.“
„Und wo warst du jetzt?“
„Im Park.“
„Im Park?“ Florian sah Piet ungläubig an. „Was machst du denn da? Joggen warst du ja jedenfalls nicht.“
„Sag mal... Bist du morgen Abend zu Hause?“
„Sag mal... Kann es sein, dass du meine Fragen ignorierst?“
Piet grinste schief. „Sorry Flo. Ich war nicht joggen, nein.“

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Florian musterte seinen Freund intensiv und fing dann ebenfalls vehement zu grinsen an. „Aha“, rief er, „ich hab schon verstanden. Du warst im Park und willst wissen, ob ich morgen hier bin. Da steckt 'ne Frau hinter. Du brauchst sturmfreie Bude.“
„Jaaaa“, erwiderte Piet gequält, weil er schon Florians übliche Fragen auf sich hereinprasseln hörte. Um dem vorzubeugen, antwortete er rasch: „Ich kann dir aber noch nicht viel erzählen, ich kenne sie noch nicht lang.“
Florian schaute enttäuscht drein. „Keine interessanten Details? Mann Piet, du enttäuschst mich. Dann will ich aber hinterher alles wissen, was hier morgen abläuft. Sonst gibt’s kein sturmfrei.“
„Da wird nichts ablaufen.“

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„Nein? Was ist das denn? Wozu dann sturmfrei?“ Florian kratzte sich ratlos am Kopf und runzelte die Stirn.
Piet seufzte schwer. Wie sollte er seinem Freund bloß erklären, dass er sich für eine seltsame Frau interessierte, bei der er sich nicht hundertprozentig sicher war, ob sie nicht vielleicht doch von einem fremden Planeten stammte? „Ich... würde einfach gern mit ihr allein sein. Sie ist ein wenig... kompliziert und ich muss sie erst besser kennen lernen.“
Das Runzeln auf Florians Stirn verstärkte sich. „Für mich kein Problem, ich wollte eh mal wieder eine Kneipentour mit den Jungs vom Verein machen. Aber seit wann interessierst du dich für komplizierte Frauen?“

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„In mir steckt halt auch ein netter Kerl“, flachste Piet und erntete dafür einen spöttischen Blick.
„Na, dann muss sie ja schon was Besonderes sein.“
„Ja“, murmelte er, „ja, das ist sie wohl.“
„Ha, du bist verknallt“, frotzelte Florian und klatschte euphorisch in die Hände. „So hab ich dich ja seit Christin nicht mehr erlebt.“
„Ach, du spinnst ja!“ murrte Piet zurück, merkte jedoch gleichzeitig, wie ihm die Röte ins Gesicht schoß. „Das mit Mia ist etwas ganz anderes als mit Christin.“

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Christin war Piets Exfreundin, mit der er beinah vier Jahre lang eine sehr innige, intensive Beziehung geführt hatte. Sie hatten sich zu Beginn des Studiums auf einer Erstsemester-Party kennen gelernt und hatten danach so gut wie jede freie Minute miteinander verbracht. Christin war Piets Traumfrau gewesen, er hatte sie auf Händen getragen und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Im Freundeskreis hatten sie als das Traumpaar schlechthin gegolten und ihre gemeinsame Zukunft stand schon so gut wie in trockenen Tüchern. Täglich planten sie neue Details und Piet hatte bereits einen Plan für ihr späteres Traumhaus entworfen.

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Alles war perfekt gewesen, bis zu dem Tag, als Christin sich aus heiterem Himmel von ihm getrennt hatte. Sie fühle sich zu jung, um schon so eingeengt und festgefahren wie eine Lok auf ihrem Gleis zu sein. Sie wolle ihr Leben noch genießen, Abenteuer erleben, ungebunden sein. So lauteten ihre Begründungen. Es war zu perfekt gewesen.
Für Piet war damals eine Welt zusammengebrochen. Er brauchte Monate, um sich von der Trennung zu erholen. In den ersten Wochen hatte er Christin immer und immer wieder angerufen, unangemeldet vor ihrer Tür gestanden und versucht, sie zurückzuerobern. Ihre Ausflüchte waren ihm so fadenscheinig erschienen, dass sich bei jedem unbedachten Wort ihrerseits neue Hoffnung in ihm geregt hatte. Doch eines Tage war er müde ob des Kampfes um sie geworden und hatte sich zurückgezogen.

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Das alles lag nunmehr zwei Jahre zurück. Seitdem hatte Piet sich verändert. Aus dem einst tiefgründigen Mann war ein kleiner Hallodri geworden, der es mit seinen Worten und Taten gegenüber Frauen oft nicht sonderlich ernst nahm. Seit Christin hatte ihn keine mehr tief in seinem Inneren berühren können, er hatte sich seitdem nicht mehr richtig verliebt. Dennoch wollte er seinen Spaß haben. Ja, anfangs hatte er Christin sogar beweisen wollen, dass er ebenso gut ungebunden und lebenshungrig sein konnte wie sie. Irgendwann hatte er allerdings festgestellen müssen, dass es sie nicht mehr interessierte, was er veranstaltete. Gleichzeitig hatte er aber auch registriert, dass es durchaus seinen Reiz hatte, lockere Affären zu führen. Er konnte tun und lassen, was er wollte, er war niemandem Rechenschaft schuldig und er konzentrierte sich mehr denn je auf sein Studium, um möglichst bald seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur für Architektur zu erlangen.

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Gespielt hatte Piet allerdings nie mit den Frauen. Meistens verlebte er mit einer ein paar schöne Monate, die Fronten waren beidseitig abgeklärt und jeder zog seinen Spaß aus dem ganzen Ding. Alsbald jedoch wurde es Piet zu langweilig, die Mädels ödeten ihn an und er ließ den Kontakt nach und nach abflauen, um sich nach einer kleinen Pause auf neue Suche zu begeben. So war er in den letzten Jahren äußerst gut gefahren.
Zu Christin hegte er noch sporadischen Kontakt, da sich ihr Bekanntenkreis teilweise überschnitt, doch sie interessierte ihn nicht mehr. Soweit er wusste, war sie seit einigen Monaten wieder fest liiert und er wünschte ihr, dass es ihr gut ging. Mehr nicht.

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„Aber es ist was ernstes?“ holte Florian seinen Freund wieder aus dessen Erinnerungen.
Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich sagte doch schon, dass ich sie noch nicht so gut kenne. Sie scheint irgendein Geheimnis zu haben und irgendwie ist sie überhaupt merkwürdig.“
Florian seufzte. „War ja klar. Da interessierst du dich endlich mal wieder mehr für eine und dann suchst du dir wahrscheinlich gleich den kompliziertesten Fall, den es in dieser Stadt gibt. Du brauchst wohl eine gewisse Herausforderung, hm?“
„Schon möglich.“
„Na ja, warten wir mal morgen ab.“ Florian erhob sich und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Komm, wir gehen 'ne Runde zocken. Die Revanche von letztes Mal steht noch aus.“
Piet schnappte sich sein Bier und triumphierte: „Du meinst, als du 6:1 verloren hast, du Loser? Das war erst der Anfang, heute mach ich dich richtig fertig.“

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Sie stürmten ins Wohnzimmer und lieferten sich bereits wenige Minuten später ein erbittertes Match, bei dem keiner dem anderen etwas schenkte. Da mutierten beste Freunde zu Todfeinden. Und sämtliche Gedanken an Frauen waren erst einmal verschwunden.
 
Jaaaaa, ein neues Kapitel :D

Hach, das musste ich doch direkt mal lesen. Also, es hat mir gut gefallen, mal etwas mehr über Piet und seine Vergangenheit zu erfahren. Ich hätte gar nicht gedacht, dass er der Typ ist, der lockere Beziehungen führen kann und mag, aber ist vielleicht auch verständlich, wenn er seine Christin so geliebt hat *g*.
Florian gefällt mir übrigens richtig gut. Ist halt nicht so ein hübsches Standardgesicht, sondern mal wieder ein Unikat, aber gerade das mag ich so an deinen Figuren. Und die Männerfreundschaft hast du einfach nur lustig und genial dargestellt. Ich kann ja nicht beurteilen, wie Männer unter sich so sind, aber so stelle ich mir das vor :lol:
Überhaupt, das letzte Bild war echt cool ^^ Passte richtig zum Text und zeigt, und lässt die Beiden wie zwei richtige Kindköpfe aussehen. Erinnert mich ein bisschen an unsere Wettkämpfe. Ich als Florian versuche ganz angestrengt die Runden einigermaßen zu meistern, während du als Piet lässig den Controller in der Gegend rumschwingst, Blümchen am Wegrand pflücken kannst und trotzdem mit zwei Minuten Vorsprung gewinnst *grrrr* Aber irgendwann krieg ich dich noch (auch wenn ich seitdem nicht mehr trainiert habe. Das sliden bekomme ich einfach nicht hin, selbst Ehedings gewinnt jetzt schon gegen mich :eek:).
Und ein besonderes Kompliment muss ich dir zur Einrichtung mal wieder aussprechen. Genau so stelle ich mir eine Studenten-WG vor, gerade die Küche! Zusammengewürfelte Möbel, etwas altmodische Tapeten (bzw. hier ja Fliesen), weil kein Geld zum Renovieren da war, und merkwürdige Werbeposter an den Wänden. Vom Flur sieht man ja nicht so viel, aber ich kenne das ja. Da macht man sich vorher Gedanken, wie man bestimmte Szenen umsetzen soll und hinterher fotografiert man sie gar nicht, weil sich doch ein anderer Rhythmus beim Aufteilen des Kapitels ergibt.

Chaotin84 schrieb:
am Wochenende sind Chaotin und Kuona gemeinsam in Berlin

Jaaaaa! Ich freue mich schon riesig, riesig, riesig! Das erinnert mich daran, dass ich mich eh noch bei dir melden wollte, wegen Uhrzeiten und Co., aber da das Ehedingschen und ich das noch nicht abgesprochen haben, kann ich dir da eh frühestens heute abend was zu sagen, was ganz gut passt, weil ich jetzt gleich auch erstmal weg muss.

*knutsch* Kuona

*EDIT: Ich muss ja sagen, Piets aktuelle Frisur gefällt mir viel besser als die in den Erinnerungen. Lass ihm die bloß! So sieht er einfach nur schnuckelig und lässig aus, ein typischer Student und man könnte ihn sich sogar auf dem Fußboden sitzend mit einer Gitarre in der Hand vorstellen, wie er ein Liedchen trällert :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Fortsetzung
Es war sehr interessant etwas mehr über Piet zu erfahren... Es ist schade, dass Christin und Piet nicht meht zusammen sind.. Ich fand, dass sie ein hübsches Paar fahren... Man hätte ja sich nicht trennen sollen, sondern darüber reden können und den anderen dann nicht mehr eingeengt und ihm mehr Freiheit geben können... Dann wären sie vielleicht noch zusammen...
Ich bin gespannt, ob sie überhaupt dann Piets Einladung annimmt... Soviel ich weiß, hat er sie ja noch nicht mal gefragt... xD...
Freue mich auf die Fortsetzung
Mach weiter so
LG Lynie
 
*Schnüff*
Nicht Erste? Gemein.:schnief:
Als du das Kapitel ongestellt hast, musste ich in der Schule schufften. -.-

Trotz allem: Wie immer super geworden.^^
Mensch und ich dachte, in dieser Story wäre es die Frau, dies faustdick hinter den Ohren hat. Aber Piet is ja auch nich ganz unschuldig.:lol:
Meine Güte. Eine bewegte Vergangenheit, möchte ich mal sagen. Darum findet er Mia wohl auch so interessant, hm? Weil sie ihn nich gleich rangelassen hat. Böser Piet.:naja:

Bin ja gespannt, was du noch aus der Sache machst. Spannend, spannend und einfach fesselnd!
Bin wieder begeistert!:)

Bis zum nächsten Kapitel!
Dein Fan:hallo:
 
Hey,
mir hat das letzte Kapitel auch wieder gut gefallen. Es war schön, mal ein bisschen was über Piets Lebensumstände zu erfahren, also wer er ist, wie er wohnt und auch etwas über seine Vergangenheit. Ich finde das sehr schön, wie du diese Informationen in die Handlung mit einbindest, ohne das es platt wirkt.
Allerdings bin ich jetzt umso gespannter, etwas über Mias Leben zu erfahren. Sie erscheint mit nach wie vor sehr seltsam. Irgendetwas verheimlicht sie, ich dachte spontan an ein Kind, weil sie von einer "Verantwortung" sprach. Aber ich werde es sicher bald erfahren, wenn du aus Berlin wieder da bist :)
Liebe Grüße
 
Ich muss Kuona recht geben Florian ist wirklich ein echtes Unikat, was mal wieder zeigt das aussehen nicht das wichtigste ist, ich finde ihn nämlich trotz der gesichtsform sehr sympatisch. Aber egal wie deine Sims aussehen, Piet macht alles wieder mit seinen aussehen gut, er ist halt ein Schnuckel ;)

Ansonsten gefallen mir die Bilder und der Text ja mal wieder sehr, sehr gut.

LG
 
Oh, genauso stell ich mir eine klassische Männer-WG vor :D
Leider kann ich das nicht bestätigen, denn wenn unsereins in so einer WG zu Besuch ist, verhalten die sich ja gleich anders :D

Naja, aber war wirklcih mal interessant, etwas mehr von Piet zu erfahren, schön dass er kein Einfaltspinsel ist :lol:

Freue mich auf die Fortsetzung!
LG Feli :hallo:
 
wow wieder mal zwei tolle kapitel!
das erste hat mir besonder gut gefallen. so schön romantisch und lieb wirklich super
das zweite ist auch gut, ich finds richtig lustig, dass er mit seinem kumpel zusammenwohnt. ich hab ja selbst so einige freunde und ich denke da mit den beiden wird es noch lustig zugehen:lol:
deine texte sind wie immer richtig gefühlvoll und man kann sich total gut reinversetzen und so. und die bilder sind auch wie immer echt schön geworden:)
mach schnell weiter
liebe grüße
 
So, da bin ich auch endlich wieder. Entschuldige meinen späten Kommi, aber seid über einer Woche plagt mich eine mehr als hartnäckige Erkältung und ich hatte echte Mühe, mein normales Tagewerk einigermassen zu bewältigen.
Ich bin die Geschichte immer spannender. Mia scheint wirklich ein Geheimnis zu haben...irgendetwas ist ihr peinlich aus der Vergangenheit. Sie hat anscheinend mal etwas getan, worauf sie heute alles andere als stolz ist. Und das mit der Verantwortung....das klingt auch seltsam. Ich will jetzt gar keine Schlüsse ziehen, sonst lieg ich wieder hoffnungslos daneben. *g*
Ich find es klasse, wie Piet auf Mia eingeht, auch wenns für ihn wohl echt sauschwer ist. Er lässt ihr Zeit und genießt einfach die Augenblicke mit ihr. Er scheint ihr selbst aber auch gut zu tun. Hab das Gefühl, sie öffnet sich sonst nie so sehr. Für sie scheint das schon sehr viel zu sein. Sonst ist sie wohl eher verschlossen.
Piets Kumpel ist auch ein cooler Typ. *g* Den find ich lustig. Ich bin echt gespannt, was du aus der Geschichte noch zauberst.
Du hast toll geschrieben und schön fotografiert. Weiter so.

Deine Chrissy
 
Kommis beantworten

Hallo! :hallo:

Tut mir leid, dass ich eure Kommis erst jetzt beantworte, aber ich war in der letzten Woche kaum zu Hause und bin deswegen noch nicht dazu gekommen. Ein neues Kapitel kann ich euch aus diesem Grund auch noch nicht präsentieren, aber ich arbeite daran und denke, es wird in den nächsten Tagen folgen. Da ich jetzt leider auch nicht so viel Zeit hab, fällt die Kommibeantwortung heute mal etwas kürzer aus. Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel.

LG, die Chaotin

@ Kuona: *lol* Ich pflücke doch keine Blümchen bei Mario Kart. Ich geh eher noch 'nen Kaffee trinken, während du dich abmühst. :D Die Männerfreundschaften, die ich kenne, waren alle so. Bestes Beispiel (das hier wahrscheinlich auch als Vorbild gedient hat) sind S. und sein ehemaliger Mitbewohner. Da wurden richtige Kriege auf der PS2 ausgeführt. Und das mit Piet und der Gitarre... hehe, du kennst mich halt. *knutsch*

@ Lynie: Ich glaube, manchmal nützt auch reden nichts mehr. Wenn der eine keinen Sinn mehr in der Beziehung sieht und nicht mehr genug Gefühle für den anderen hat, dann kann der andere sich wohl den Mund fusselig reden. Aber das spielt ja hier eigentlich keine Rolle. *g* Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ LittleMiss1988: Tja, dann wird das wohl nix mehr mit dem Award für dich, tut mir leid. ;) Joa, Piet ist kein Unschuldslamm, aber auch kein Bösewicht, denke ich. Eher ein normaler Typ, der auch mal Spaß hat. *g* Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Sexy_Lexi: Dankeschön für dein liebes Lob. :) Im nächsten Kapitel erfährt man etwas mehr über Mia, ich hoffe, das stillt deine Neugier dann erst einmal.

@ Rosegirl: Ich mag Florian auch, der erinnert mich vom Aussehen her an einen ehemaligen Klassenkameraden, der übrigens auch ein ganz lieber war. Vielen Dank für deinen lieben Kommi.

@ Felidae: Was für Männer-WGs besuchst du??? *gg* Ich hab sowas schon öfter hautnah miterlebt, auch wenn ich anwesend war. Manchmal hatte ich schon die Befürchtung, ich bräuchte Ohrstöpsel, weil die Herren so rumgebrüllt haben. Die Kraftausdrücke lasse ich jetzt mal lieber unter den Tisch fallen. :D Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ crazy_sim_14: Vielen Dank für deinen lieben Kommi. Freut mich, wenn dir die Story weiterhin so gut gefällt. :) Florian wird noch öfter vorkommen, immerhin wohnt er ja mit Piet zusammen und ist sein bester Freund. Du darfst also hoffen. *g*

@ FunnyChrissy: Ich denke, das mit Piet und Mia hast du schon ganz richtig erkannt, sie scheint sich bei ihm mehr zu öffnen als bei anderen Leuten. Im nächsten Kapitel erfahrt ihr dann auch etwas mehr über sie, also noch ein wenig Geduld. Vielen, lieben Dank für deinen Kommi und gute Besserung!

@ naddimietze: Hehe, danke! Ich bemühe mich.
 
Kapitel 7 – Mias Verantwortung


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Piet schaltete das Radio ein und blickte sich noch einmal zufrieden im Wohnzimmer um. Er hatte leere Bierflaschen und -gläser, einen Teller mit Florians gammeligem Brot vom Vortag und zwei überquellende Aschenbecher weggeräumt, durchgesaugt, die Sofakissen ausgeklopft, gelüftet und den Couchtisch von klebrigen Colatropfen befreit. Jetzt sah es hier wieder ordentlich aus und er war durchaus zufrieden mit seinem Werk.
In Windeseile räumte er den Staubsauger weg und schälte sich aus seinen bequemen Hausklamotten, um sich alltagstauglich herzurichten. Kaum hatte er den Knopf seiner Hose geschlossen, klingelte es auch schon an der Tür. Hektisch warf Piet einen letzten Blick in den Spiegel, zerzauste noch flink eine vordere Strähne seiner Haare (damit sie auch ja nicht gestylt aussahen), eilte zum Eingangsbereich und betätigte den Türöffner. Wenige Minuten später kam Mia die letzten Stufen hochgestapft.

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„Hallo“, lächelte sie.
„Hi.“ Piet tat einen Schritt beiseite und ließ sie in die Wohnung eintreten.
Neugierig sah sie sich um. „Schön hast du es hier. Gefällt mir.“
„Ach na ja, ist alles recht bunt zusammengewürfelt“, warf Piet ein. „Ich glaub, Flo und ich sollten mal bei so einer Sendung mitmachen, wo sie Zimmer verschönern.“
„Ich find's toll hier. So groß und hell.“
„Danke.“ Unbeholfen kratzte Piet sich am Hinterkopf. „Magst du was trinken? Oder was essen?“
Mia nickte. „Ein Wasser wäre nicht schlecht. Und Hunger hab ich auch ein bisschen, aber ich möchte dir keine Umstände machen.“
„Machst du nicht. Was darf ich dir denn anbieten?“
Sie zuckte mit den Schultern und folgte ihm in die Küche. „Ein Brot reicht mir schon.“
„Bist du sicher?“
„Ja.“
„Lass mich dir wenigstens ein Sandwich machen.“
„Na gut, wenn du auch eins isst“, willigte Mia ein.
„Kein Problem, ich kann immer essen.“

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Wenig später saßen sie gemeinsam in der Küche und aßen Piets mehr oder weniger berühmte Käse-Tomaten-Gurken-Remoulade-Schinken-Sandwiches.
„Schmeckt vorzüglich“, lobte Mia grinsend.
„Eins meiner Hauptnahrungsmittel. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht wirklich gut kochen kann.“
„Oh, dann ist das vermutlich eins der wenigen Gebiete, wo du eine Menge von mir lernen kannst.“
„Klingt spannend.“

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Nachdem sie aufgegessen hatten, gingen sie wieder ins Wohnzimmer und Piet legte eine CD ein.
Mia saß auf dem großen, blauen Sofa und ließ ihren Blick erneut neugierig durch den Raum schweifen. „Ich mag euer Wohnzimmer“, ereiferte sie sich. „Das ist wirklich ein richtiges Wohnzimmer. Hier kann man bestimmt gut rumgammeln... und mit Freunden Spaß haben... Filme gucken und tanzen und so...“ Verlegen sah sie Piet an und murmelte: „Entschuldige, ich rede Blödsinn.“
„Nein“, wehrte er ab und gesellte sich zu ihr, „du hast schon recht. Wir haben hier schon öfter kleinere Partys mit Freunden gefeiert.“
„Ehrlich?“ Ihre Augen wurden groß, wie die eines Kindes, dem man von einem Abenteuerpark erzählte.
Piet konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Na klar. Oder nächtelang durchgezockt oder Videoabende gemacht. Ist doch nichts besonderes.“
„Na ja, für mich schon“, sagte Mia und ihr Blick wurde ein wenig traurig. „Du kennst doch bestimmt viele Frauen, oder?“

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„Ähm“, machte Piet und zog die Augenbrauen zusammen. Diese Frage überrumpelte ihn. Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? „Nun jaaa... Viel ist relativ. Natürlich kenne ich einige Frauen. Aber was genau meinst du damit?“
Sie knibbelte an ihren unglaublich schlanken Fingern. „Hattest du schon viele Beziehungen?“
Piet stöhnte innerlich auf. Wieder dieses typische Frauending. Egal, was er nun sagen würde, in den meisten Fällen waren alle Antworten falsch. Nannte er viele Beziehungen, wurde er als oberflächlicher Luftikus abgestempelt, der zu keiner dauerhaften Bindung imstande war, nannte er wenige oder gar nur eine Beziehung, brach die Eifersucht aus mit der Unterstellung, über die Verflossene noch nicht hinweg zu sein.
Er entschied sich schließlich für die Wahrheit. „Richtig ernsthafte Beziehungen hatte ich nur zwei, die beide recht lang gehalten haben. Dazwischen gab's halt ein paar kürzere.“

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„Wie viele ungefähr? Und wie lange haben die ernsthaften Beziehungen gehalten? Woran sind sie gescheitert?“
Piet sah sie erstaunt an. „Wieso willst du das denn alles so genau wissen?“
„Es interessiert mich einfach“, erwiderte Mia sachlich. „Dann kann ich mir ein besseres Bild von dir machen.“
„Na ja, wenn du meinst... Also, die erste Beziehung hat ungefähr zweieinhalb Jahre gehalten, das war noch vorm Abi und gescheitert ist es einfach daran, dass wir noch sehr jung waren und die Luft irgendwann raus war. Du weißt schon, persönliche Entwicklungen und so. Und die andere hat vier Jahre gedauert und... hm, ich wurde eines Tages einfach verlassen.“

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„Oh, das tut mir leid.“ Mia sah ihn mitfühlend an und ergriff seine Hand. „Du hast sie bestimmt sehr geliebt, oder?“
Er schluckte. War das eine Falle? Behutsam servierte er ihr die Antwort, ähnlich getarnt wie ein kleines unscheinbares Salatblatt auf einem liebevoll angerichteten Teller. „Ja, damals schon, aber das ist ja jetzt auch schon ein paar Jahre her.“
„Plötzlich verlassen zu werden ist ätzend und tut verdammt weh.“
„Das stimmt.“ Er räusperte sich. „Und, was für ein Bild hast du jetzt von mir? Habe ich den Test bestanden?“
Mia grinste und schlang die Arme um seinen Hals. „Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, dir kann man vertrauen.“

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„Wieso man?“ Er ließ sich nach hinten fallen und zog Mia mit, sodass sie halb auf ihm lag. „Ich will nur, dass du mir vertraust. Zum Beispiel wüsste ich jetzt gerne, von welcher Verantwortung du gestern gesprochen hast.“
Sie versteifte sich und setzte sich ruckartig wieder auf. „Versprichst du mir vorher was?“
„Okay, was denn?“
Mia atmete sehr tief ein, sodass Piet beinah befürchtete, ihre Lungen müssten jeden Moment platzen. „Versprich mir, dass du mich weiterhin magst.“
Er lachte über ihre kindliche Naivität und drückte ihr einen Schmatzer auf die Wange. „Nur mögen? Kommt gar nicht in die Tüte.“
„Piet, bitte.“ Sie schob ihn weg. „Lass das. Keine Witze.“
„Na gut. Ich ähm... ich verspreche es.“
„Und versprich mir, dass wir uns auch weiterhin treffen werden.“

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„Mia, was soll der Quatsch? Wie soll ich dir denn sowas versprechen?“
Sie erwiderte nichts und sah ihn stattdessen aus flehentlichen Augen an. Er seufzte. „Schon gut, ich verspreche es.“ Wahrscheinlich übertrieb sie sowieso schamlos.
Mias Gesicht erhellte sich. „Danke. Das ist echt lieb von dir.“
Zum ersten Mal an diesem Abend und zum ersten Mal überhaupt küssten sie sich richtig.
„Nachdem ich jetzt alles versprochen habe, was du wolltest, musst du mir jetzt im Gegenzug endlich von deiner Verantwortung erzählen.“
„Ja“, sagte Mia gedehnt und ein erneuter Schatten legte sich auf ihr Gesicht. „Ich mache es auch ganz kurz. Ich habe ein Kind.“
„Ein Kind?“ wiederholte Piet und hätte sich in der nächsten Sekunde dafür ohrfeigen können. Er hatte mit vielem gerechnet, er hatte tatsächlich auch schon über diese Möglichkeit nachgedacht, aber sie jetzt zu hören und sich über ihre Gewissheit klar zu werden, war noch einmal eine ganz andere Sache. Im wurde flau zumute. Sich eine andere Handynummer zulegen, umziehen, den Kontakt einschlafen lassen – das waren seine allerersten Gedanken, für die er sich sogleich schalt. Es war nur ein Kind, er mochte Kinder eigentlich ganz gern und an seiner Zuneigung gegenüber Mia würde das nichts ändern.

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„Ja, einen Sohn“, erklärte Mia und lächelte so liebevoll, dass es Piet tief berührte. „Er heißt Jonathan.“
Vor seinem inneren Augen sah Piet Mia mit dem kleinen Würmchen im Arm, ein Schlaflied summend und so strahlend, wie es nur eine Mutter konnte. „Schöner Name. Und wie alt ist er?“
Angst schwamm in ihrem Blick mit. „Sieben.“
Er schluckte. „Sieben? Wow, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Wie alt bist du denn eigentlich?“
„Dreiundzwanzig.“
Blitzartig rechnete er nach. „Und der Vater?“ wollte er wissen.
Sie schnaubte. „Keinen Kontakt mehr. Ich war fünfzehn, als ich schwanger geworden bin, er war mein erster Freund und eine Klasse über mir. Ich hab mich unglaublich erwachsen und sicher gefühlt und bin tierisch auf die Schnauze geflogen. Sobald er's erfahren hatte, war er weg.“
„Das tut mir leid.“ War es angebracht, das in dieser Situation zu sagen? Oder klang es nicht eher zu abgedroschen?
„Schon okay. Ich hab mich halt allein durchgebissen, denn ich hab dieses verflixte Wesen da in meinem Bauch vom ersten Tag an geliebt. Wenn Jonathan nicht wäre, wäre mein Leben vermutlich äußerst trostlos.“

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Piet ließ den gestrigen Tag Revue passieren und erinnerte sich an Mias verbitterte Worte über unerfüllte Lebensträume und ihren Job. So ganz glücklich schien sie tief in ihrem Inneren nicht zu sein, auch wenn er keinesfalls daran zweifelte, dass sie ihren Sohn liebte. Vielmehr glaubte er, dass es in Mias Leben vielleicht noch weitere Umstände gab, die nicht besonders schön oder leicht gewesen waren. Und er war neugierig darauf, noch mehr von ihr zu erfahren. Aber nicht heute. Sie machte einen erschöpften Eindruck und ihm von Jonathan zu erzählen, war mit Sicherheit ein großer Schritt für sie gewesen, den er ihr hoch anrechnete.
„Und, schmeißt du mich jetzt raus?“ Ernst sah sie ihn an.

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„Spinnst du?“ Er zog sie in seine Arme. „Was hast du denn bloß bisher für Kerle kennen gelernt, dass du immer sowas denkst?“
Ihre Stimme zitterte. „Arschlöcher.“
Sanft fuhr er mit der Hand über ihre Wange und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Weißt du, Männer sind manchmal wirklich Arschlöcher und ich war auch schon oft eins. Aber ich mag dich sehr gern und es ist kein Verbrechen, ein Kind zu haben. Wir lassen einfach alles langsam angehen, du bestimmst das Tempo.“
Sie nickte und kicherte dann mädchenhaft. „Du ein Arschloch? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Wahrscheinlich mag ich dich deswegen auch so gern.“
Sein Herzschlag beschleunigte sich. „Na, dann passen wir doch wunderbar zusammen, oder?“
„Ja“, hauchte sie. „Supercalifragilistischexpialigetisch-gut.“
„Soll ich dich ab heute Mia Poppins nennen?“
„So, wie du magst.“

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Und wieder küssten sie sich, eine Minute, zwei Minuten, drei Minuten. Wenn es nach Piet gegangen wäre, hätten sie sich den ganzen Abend küssen können, aber irgendwann beschlossen sie, doch noch einen Film zu gucken. Draußen war es nun auch dunkel geworden und durch die halb geöffneten Fenster wehte ein milder Sommerwind hinein.
„Musst du nicht irgendwann nach Hause, wegen Jonathan?“ fragte Piet, während er die DVD startete.
„Nein, der übernachtet heute bei einem Schulfreund. Morgen ist ja Sonntag.“

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Sie kuschelte sich an ihn und vertiefte sich dann ganz in den Film. Piet konnte sich jedoch nicht so recht konzentrieren. Wenn das mit ihm und Mia richtig ernst werden würde, sah er sich plötzlich mit einer Verantwortung konfrontiert, die für ihn eigentlich noch so weit weg, so irreal gewesen war. Von einem auf den anderen Tag existierte plötzlich ein Kind, das Mias ganze Aufmerksamkeit verlangte. Keine durchzechten Nächte, keine romantischen Urlaube, kein spontaner, lauter Sex. Meine Güte, wie oberflächlich das klang. Natürlich konnte man auch am Wochenende mal feiern gehen, natürlich konnte man gemeinsam in Urlaub fahren und dabei ein paar romantische Stunden verleben und natürlich konnte man auch spontanen Sex haben. Man musste eben nur besser aufpassen, alles sorgfältiger organisieren und sich ein bisschen einschränken. Das bedeutete für ihn, beinah genau gegensätzlich zu dem zu leben, wie er es bisher getan hatte.

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Nachdenklich starrte Piet aus dem Fenster. Ein Kind, ein echtes kleines Wesen aus Fleisch und Blut. Frech, laut, verzogen, egoistisch, nervig? Und grausam? Eventuell. Was, wenn Jonathan ihn nicht mögen würde? Ihn als den bösen Mann betrachtete, der ihm seine Mama wegnehmen wollte? Vielleicht sollte er das mit Mia doch ganz schnell wieder abblasen? Ihm war es doch vorher auch gut gegangen, er hatte jede Menge Spaß gehabt, sich mit Frauen amüsiert und einfach spontan in den Tag hinein gelebt.
Sein Blick schwenkte herüber zu Mia, zu ihrer zierlichen Figur, ihren schmalen Lippen, den hellen Sommersprossen auf ihren Armen, den langen Fingern. Nein, er konnte das nicht abblasen, ganz gewiss nicht. Sie war jetzt da und mit ihr Jonathan und er hatte sich eh schon viel zu sehr auf sie eingelassen. Er wollte sie, mit Haut und Haaren. Und Kind.

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„Du hast schöne Haut“, flüsterte er. „Und schöne Haare.“
Mia wandte den Blick zu ihm und lächelte. „Danke. Geht’s dir gut?“
„Ja.“
Er hob ihr Kinn an und küsste sie. Am liebsten wollte er sie jetzt, auf der Stelle. Mia wehrte sich nicht. Der Film dudelte im Hintergrund und untermalte das immer lauter und hektischer werdende Atmen auf dem Sofa.
Als Piet sich gerade unter Mias Oberteil vortasten wollte, zerriss das Klingeln ihres Handys die elektrisierende, schwebende Stille im Raum.
„Oh, Moment“, keuchte sie.
„Lass es klingeln.“
„Nein, es könnte Jonathan sein. Sorry.“
„Okay“, seufzte Piet und beobachtete Mia dabei, wie sie das penetrante Viech aus ihrer Handtasche holte, abnahm, mit einer Hand kompliziert ihre Klamotten zurechtrückte und in die Küche verschwand. Immer noch benebelt griff er schließlich nach der Fernbedienung, beendete den Film und zappte durch die Kanäle. Ein Bier wäre jetzt perfekt gewesen.

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Kurz darauf kam Mia zurück und sah ihn bestürzt an. „Jonathan hat sich übergeben. Ich muss hinfahren und ihn abholen. Tut mir leid.“
„Was? Oh...“ So richtig realisierte er die Worte noch nicht, sein Gehirn arbeitete gerade eher langsam.
Mia packte hektisch ihre Sachen zusammen, eilte zum Sofa herüber und drückte Piet einen Kuss auf die Nase. „War schön bei dir. Ich meld mich morgen, okay?“
„Okay.“ Er legte die Fernbedienung beiseite und wollte Mia noch einmal zu sich ziehen, aber sie war schon auf dem Weg zur Tür. „Gute Besserung für den Kleinen“, rief er ihr hinterher.
„Er weiß doch noch nichts von dir.“ Weg war sie.

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„Ach ja, richtig“, murmelte Piet und kratzte sich am Kopf. Über den Bildschirm flimmerte gerade eine hässliche Frau mit schwabbeligen Hüften und machte Werbung für noch hässlichere, hautfarbene Unterhosen, die bis zum Bauchnabel hochgezogen wurden und die Frau dadurch angeblich schlanker erscheinen ließen. Piet konnte das nicht erkennen. Angewidert drehte er sich weg und sein Blick fiel auf die Beule in seiner Hose.
„Ach, verfluchte Kacke.“ Was war er doch in diesem Moment für ein armer, alleingelassener, bemitleidenswerter Mann.
 
Zuletzt bearbeitet:
herrlich, einfach herrlich.
die ganzen gedankengänge von piet sind so wunderbar eingefangen, verfangen und realistisch, ich bin begeistert!!!
und die letzte stelle... ach, einfach klasse, ich mag deine fs' so gern!
die szene in der küche... war so ähnlich doch auch bei jule, oder...? okay, vllt nicht ganz so, aber irgendwie musste ich mich an sie erinnern...
 
Obwohl das Kapitel eigentlich nicht zum Lachen ist, bei dem letzten Absatz musste ich laut loslachen :) Der arme Piet *g*
Aber mal zu dem ganzen Teil davor: Da lag ich mit meiner Vermutung ja nicht ganz falsch. Piets Reaktion fand ich sehr schön, auch wenn ich glaube, dass er noch keine Ahnung hat was da wirklich auf ihn zukommt. So richtig als Vater vorstellen kann ich ihn mir ehrlich gesagt auch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das Kapitel fand ich jedenfalls echt toll. Lg
 
Das waren zwei tolle Kapitel!
Mia hat also einen Sohn. Werden wir ihn auch mal kennen lernen? Ich bin gespannt wie er aussieht.
Vielmehr glaubte er, dass es in Mias Leben vielleicht noch weitere Umstände gab, die nicht besonders schön oder leicht gewesen waren.

Dieser Satz lässt mich aber irgendwie glauben, dass vielleicht noch etwas mehr hinter Mias "Benehmen" am Anfang steckte...
Ich bin mal gespannt, ob Piet wirklich Mia immer das Tempo bestimmen lässt, oder ob er irgendwann vielleicht mal ungeduldig wird.
Peits Gedankengänge finde ich toll, einfach klasse, wie du das ganze umschreibst. Ich bin total begeistert von deinem Schreibstil.
Und die Bilder sind auch sensationell. Besonders das letzte, das passt so herrlich gut zu dem letzten Satz. Bei dem musste ich wirklich richtig breit grinsen.:lol:
 
Au weia.:lol:
Der kann einem ja echt leid tun.
Ich habs ja gewusst, dass Mia ein Kind hat.^^ Aber schon so ein großes?:ohoh:
Das ist ja ganz schön heftig. Aber ich bin total gespannt wie der "Kleine" ausschaut. Wann stellst du ihn uns denn vor? Und wann werden er und Piet aufeinander treffen?
Mich würde echt interessieren, ob die beiden miteinander klar kommen.
Das Kapitel war wirklich wieder sehr schön. Ich mag Mia.^^
Der Text und Bilder haben wie immer zueinander gepasst und toll harmoniert.
Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel.:)

Viele liebe Grüße!
Dein Fan:hallo:
 
Huhu Chaotin!
Ich bin im Moment total in Kommentier-Laune!
Ich hab schon vor längerer Zeit "herein geschaut" aber letztens erst richtig gelesen!
Der letzte Absatz vom aktuellen Kapitel hat mich herzlich lachen lassen. Armer Piet!
Aber der Kerl gefällt mir, ist irgendwie süß!
Und jetzt versteh ich auch, warum Mia am Anfang so komisch war...

Ich schau öfter rein, und dann gibts auch wieder die gewohnten Spekulationen!

Liebe Grüße
Meike
 
hey schönes kapitel wie immer
jetzt ist alles viel einfacher zu verstehen
niedlich, wie piet über das ganze denkt, na ja, der abend hätte ruhig auch romantischer enden können, aber was solls. es gibt ja nicht viele typen, die so damit umgehen können
wirklich gut geworden das kapitel:)
und... hehe^^ mein lieblingswort ist vorgekommen, das kann sonst fast keiner aussprechen, deshalb hab ich es auch so gern;) supercalifragelistischexpialigetisch(schreibt man das echt so??:rolleyes:)
liebe grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
oh man klasse Fortsetzung :D
Hab mir auch schon sowas gedacht das Mia ein Kind hat.
Haha vorallem der letzte Satz ist klasse

"Was war er doch in diesem Moment für ein armer, alleingelassener, bemitleidenswerter Mann."

Einfach köstlich :D
Die Bilder gefallen mir auch sehr gut :-)
Eine wunderbare Fortsetzung! :p
 
Uff, also das ist ja wirklich mal ne Nachricht... Da lag ich mit den Eltern ja ganz falsch *g*
Aber ich finde, Piet nimmt das noch sehr gelassen auf. Ich glaube nicht, dass er so ruhig bleiben kann, denn immerhin ist er sich ja jetzt schon etwas unsicher und ich denke, auf Dauer wird es ihm nicht gelingen, seine Ungeduld zu zügeln und zu verbergen. Und ich bibbere einfach mal mit ihm: Lass Jonathan ein nettes Kind sein :lol:!
Wen ich jetzt irgendwie noch weniger verstehe, ist Mia. Okay, vielleicht wirkt sie nur so, wenn sie mit Piet zusammen ist, aber sie hat ja doch eine sehr kindische Seite an sich. Diese Spielchen, die sie mit ihm treibt... Ich kann nur hoffen, dass sie so nicht zu ihrem Kind ist. Ein bisschen leid tut sie mir natürlich schon. So jung ein Kind zu bekommen ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber hatte sie Unterstützung von ihren Eltern? Vermutlich eher nicht, sonst hätte sich bestimmt ein Weg gefunden, doch noch eine Ausbildung zu machen.
Also, das Kapitel hat mir auf jeden Fall gut gefallen. Vor allem die Beschreibung der Aufräumaktion. Das hatte etwas sehr realistisches an sich und ich habe mich direkt in meine eigene Wohnung versetzt gefühlt, wenn ich für Besuch aufräume und schrubbe *gg*

Da ich Hunger habe, ist dieser Kommentar mal nicht so lang, aber ich weiß ja, dass du mir verzeihen wirst *knutsch*

LG Kuona
 
Irgendwie hab ich mir das mit dem Kind schon gedacht, na ja es kam auf jeden fall nicht überraschend

Mia fand ich in diesem kapitel nicht mehr so abweisend und unsympatisch wie sonst, obwohl ich sie irgendwie immer noch nicht mag, keine ahnung wieso. Aber ich fand es wirklich süß und lieb wie sie über Jonathan erzählt hat und wie sie gegangen ist weil er krank war. Das Piet das nicht verstehen kann, ist mir auch klar^^ Ich glaube er ist mit dieser Verantwortung etwas überrumpelt und weißt nicht was er machen soll. Ich denke alles hängt davon ob Jonathan Piet leiden kann oder nicht.

Übrigens fand ich den letzten Abschnitt am geilsten xDDD
 
@ 458749224979866: :) Wow, dankeschön! Bei Jule gab es mehrere Szenen in der Küche, aber keine mit Käse-Tomaten-Gurken-Remoulade-Schinken-Sandwiches. :lol:

@ Sexy_Lexi: Ganz ehrlich? Ich kann ihn mir auch nicht als Vater vorstellen. *g* Aber na ja, das ist vielleicht eine Aufgabe, an der er reifen kann. Wir werden sehen... Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ Pumuckle: Ja, ihr werdet Jonathan auch kennen lernen, er ist immerhin der wichtigste Bestandteil von Mias Leben. Und mit dem zitierten Satz und Piets von dir angesprochener Ungeduld hast du wahrscheinlich nicht so ganz unrecht. Lass dich einfach überraschen. Ansonsten bedanke ich mich bei dir für den total lieben Kommi! :)

@ LittleMiss1988: Ich verrate dir doch jetzt nicht, wann Piet Jonathan kennen lernt und ob sie miteinander klarkommen werden. Ich verrate nur, dass Jonathan natürlich in dieser FS auftauchen wird. Also, üb dich schon mal in Geduld. :p Vielen Dank für deinen lieben Kommi.

@ Meike: Huch, ich war ganz erstaunt, einen Kommi von dir zu lesen. Freu mich aber, dass dir die Geschichte gefällt und du sie weiterhin verfolgen wirst. :) Warst ja bei "Jule" eine meiner treuesten Leserinnen.

@ crazy_sim_14: Ich habe das Wort nachgeschlagen und es so am häufigsten gefunden, es gab allerdings auch andere Schreibweisen. Das liegt wohl daran, dass es eine Übersetzung ist, im Englischen war die Schreibweise eindeutig. Vielen, lieben Dank für deinen Kommi.

@ naddimietze: Hehe, dieser Satz erfreut sich ja großer Beliebtheit - ich mag ihn aber auch. :D Vielen Dank für deinen lieben Kommi.

@ Kuona: Du bist die einzige, die etwas zu Mias Spielchen geschrieben hat. *g* Sie hat schon irgendwie etwas sehr kindisches an sich. Ich weiß nicht, vielleicht ist sie auch einfach sehr unsicher... *an die Arschlöcher denk* Man weiß es nicht genau. Über Mias familiäre Verhältnisse wurde übrigens noch gar nichts gesagt, das kommt noch. Aber ob ich dir deinen "kurzen" Kommi wirklich verzeihe? Na, ich weiß ja noch nicht... Maaaal seeeehen... :p

@ Rosegirl: Das stimmt, so überraschend fand ich das eigentlich auch nicht, da Mias Rede von einer Verantwortung ja doch in diese Richtung gedeutet hat. Wie es mit ihr und Jonathan und Piet weitergeht, bleibt halt noch abzuwarten. Und den letzten Abschnitt mögen irgendwie alle. :lol: Vielen, lieben Dank für deinen Kommi!

LG, die Chaotin (die fleißig am nächsten Kapitel arbeitet... Ferien sind toll) :hallo:
 
Strike, hab ich´s doch gewusst :D

Ich fand Piets Gedankengänge irgendwie amüsant: "Wegziehen, Handynr. ändern"... auch wenn man jetzt vielleicht auf ihn schimpfen könnte, so kann ich ihn vollauf verstehen. Sich locker in eine junge Frau zu verlieben, das ist die eine Sache. Sich in eine Frau mit Kind zu verlieben, eine ganz andere.

Die Gedanken, die er auch später hatte, waren ganz richtig - er wird sich eine ungeahnte Verantwortung aufhalsen. Und ja - er merkt ja jetzt schon ganz gut, wie das ist mit Kind... dass man da immer verfügbar sein und alles hinten anstellen muss. Evtl ist das einfach eine Nummer zu groß für ihn.

Ich kann heute nicht so viel schreiben, bitte entschuldige, aber mir gehts heute nicht gut, und das Sitzen vorm PC ist totales Gift, darum mach ichs was kürzer. :hallo:
 
Tolle Kapitel :)

Endlich hat man auch was über seine Vergangenheit erfahren. Wow, mit seiner einen Freundin war er ja wirklich lange zusammen und dann verlassen werden? Puh...

Mia hat ein Kind? Darauf wäre ich nicht gekommen... Er ist schon 7?
Ich denke wenn mir jemand so etwas erzählt hätte, auf das ich nicht vorbereit wäre, hätte ich auch so baff reagiert.
Aber wenigstens hat sie ihm dieses Detail anvertraut, also zeigt sie schon ein Stückchen von sich und das gibt Piet ja auch ein gutes Gefühl :)
Ich denke, dass mit dem Kind wird aber auch schwierig werden, vorallem bis er es zu Gesicht bekommt. Mia ist ja etwas misstrauisch und nicht leicht zu knacken und sie wird wohl versuchen, dass ihr Kind nicht zu schnell Vertrauen zu ihm fasst, falls sie enttäuscht wird...
Bin gespannt :)

lg sterni
 
@ Innad: Herzlichen Glückwunsch! :D Ich hoffe, dir geht's mittlerweile wieder besser. Vielen Dank für deinen lieben Kommi, ich möchte unbedingt das neue Kapitel online stellen, darum antworte ich mal nicht so viel. *g*​

@ nachtstern: Dir auch vielen, lieben Dank für deinen Kommi, hab mich sehr darüber gefreut. Bevor ich jetzt aber große Reden schwinge, lasse ich dich lieber direkt weiterlesen. ;)

@ all: Das neue Kapitel ist da. Ist leider etwas länger geworden, sorry. Ich verspreche, dass die nächsten wieder kürzer werden. Viel Spaß beim Lesen. :hallo:
____________________________​

Kapitel 8 – Muffensausen


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Lediglich in ein Handtuch gekleidet, betrat Piet am nächsten Morgen nach dem Duschen die Küche. Florian saß bereits mit Kaffee und Toast am Tisch, hatte das Radio eingeschaltet und blätterte im lokalen Sportteil.
„Guten Morgen, Brad Piet“, nuschelte er gutgelaunt zwischen zwei Bissen.
„Morgen“, brummte Piet zurück, goss sich eine Tasse Kaffee ein und nahm ebenfalls am Tisch Platz.
Florian legte die Zeitung beiseite und blickte ihn erwartungsvoll an. „Und, wie war's gestern?“
„Hm...“
„Hm? Was heißt das denn?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Lass dir doch nicht jeden Wurm aus der Nase ziehen.“
„Du bist eklig am frühen Morgen“, sagte Piet. „Es war... schön, aber leider viel zu kurz. Sie musste plötzlich weg.“
„Plötzlich? Das klingt irgendwie nicht gut.“

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„Ja.“ Piet nickte und dachte an das, was Mia ihm gestern Abend eröffnet hatte. Da war schon wieder dieses flaue Gefühl im Magen. Vielleicht war es aber auch bloß der Hunger? Eilig nahm er sich ein Toast und beschmierte es mit Leberwurst. „Weißt du, es könnte alles perfekt mit ihr, also mit Mia, sein. Ich mag sie, sie mag mich.“
„Sind doch prima Voraussetzungen.“
„Schon. Aber sie hat ein Kind.“
„Autsch!“ Mit gerunzelter Stirn sah Florian seinen Freund an, so als wolle er sagen: warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. „Lass mich raten: sie lebt noch mit dem Vater zusammen, will sich aber angeblich trennen?“
„Nein, nein“, wehrte Piet ab. „Der Kleine ist schon sieben und hat seinen Vater wohl nie kennen gelernt. Und ich... ich fühle mich gerade irgendwie tierisch überfordert, obwohl sie mir bloß von ihm erzählt hat.“

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Florian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du hast Muffensausen, mein Lieber. Haha, geil! Piet hat sich in 'ne Mama verknallt und macht sich jetzt in die Hose.“
„Boah Flo, lass den Scheiß.“ Piet warf ihm einen bitterbösen Blick zu. „Witzchen sind jetzt mal nicht angebracht. Ich hab echt ein ganz komisches Gefühl.“ Er trank einen Schluck und sprang dann vom Stuhl auf. Das angebissene Toast ließ er auf dem Teller liegen und rannte in der schmalen Küche auf und ab. „Stell dir das doch mal vor. Oh Gott, oh Gott...“
Florian beäugte ihn kritisch. „Also, wenn du gestern auch so reagiert hast, dann weiß ich, warum Mia plötzlich weg musste.“
„Gestern war ich gar nicht fähig, mir über die Konsequenzen wirklich Gedanken zu machen. Ich ähm... hatte andere Dinge im Kopf.“
„Versteh schon. Und was nun?“

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Ruckartig blieb Piet stehen und starrte aus dem Küchenfenster. Die Müllabfuhr kam gerade vorbei und die hübsche Lehrerin aus dem zweiten Stock stolzierte über den Bürgersteig. „Ich weiß nicht. Wahrscheinlich benehme ich mich gerade total affig und sollte erstmal abwarten. Ich weiß schließlich noch fast gar nichts über Mia und ihren Sohn und die ganzen Hintergründe. Vielleicht ist er ja ein total lieber Junge, der es gar nicht erwarten kann, dass seine Mama männliche Verstärkung mit nach Hause bringt?“ Der Zweifel in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Auch Florian kräuselte die Oberlippe. „Und das bist dann ausgerechnet du, mit deiner überragenden Erfahrung mit Kindern?“ Beschwichtigend hob er die Hände, als Piet erneut eine finstere Miene aufsetzte und etwas erwidern wollte. „Okay, sorry. Keine Witzchen mehr. Ich wollte das ja nur mal anmerken. Genauso gut kann der Kleine natürlich auch ein Monster sein und dir das Leben zur Hölle machen.“

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Entsetzt sah Piet ihn an und griff in seiner Verzweiflung nach der Kaffeetasse, verzog das Gesicht nach dem ersten Schluck jedoch noch mehr. „Der ist viel zu laff! Ich brauche jetzt einen extra starken.“
Florian grinste und erhob sich. „Ich koch noch welchen. Und du solltest dich jetzt mal anziehen, sonst erkältest du dich noch. Mach dir halt nicht zu viele Gedanken und sei ganz normal. Der Junge wird dich schon mögen, wenn er checkt, dass du seine Mama magst.“
„Hoffentlich.“
„Bestimmt. Lern erstmal Mia besser kennen und dann ergibt sich das von ganz allein.“
„Jawohl, du hast recht. Ich werde ganz locker und unbekümmert sein. Es ist nur ein Kind. Locker und unbekümmert. Locker und unbekümmert.“ Diese drei Worte immer wieder vor sich her murmelnd, verschwand Piet ins Bad.
„Ich ess dein Toast auf, okay?“ rief Florian ihm hinterher. Als er keine Antwort erhielt, zuckte er mit den Schultern. „Ich werte das mal als Ja.“

***

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In den nächsten drei Wochen verbrachte Piet sehr viel Zeit mit Mia. Meistens trafen sie sich vormittags im Park, wenn Jonathan in der Schule war und Mia nicht arbeiten musste. Oder sie gingen nachmittags ein bisschen spazieren, wenn Jonathan bei einem Freund zu Besuch war. Mias freie Zeit für Piet hing ganz von ihrem Sohn ab und war sehr begrenzt, da sie keinerlei Unterstützung hatte. Lediglich Manu, die Bedienung aus dem Café Nuss, hatte an einem Abend am Wochenende Zeit, auf den Kleinen aufzupassen. Mia und sie hatten sich mittlerweile angefreundet, nachdem Mia sie einmal im Café besucht und ihr erzählt hatte, was aus ihr und Piet geworden war.
Über Mias Familie erfuhr Piet nur, dass ihr Vater in einem Pflegeheim wohnte und anscheinend sehr krank war. Ihre Mutter war Alkoholikerin gewesen und gestorben, als Mia neun Jahre alt gewesen war. Mehr wollte sie dazu nicht sagen. Sie schien einen riesigen Hass gegenüber ihrer Mutter zu empfinden, denn sie bezeichnete sie meist nur als „die alte Säuferin“.

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Piet hatte beschlossen, Mia vorerst nicht weiter auf ihre Familie anzusprechen. Sie würde schon von selber damit ankommen, wenn sie dazu bereit war. Statt dessen wollte er lieber die wenigen gemeinsamen Stunden, die ihnen zurzeit zur Verfügung standen, genießen. Manchmal saß er abends in seinem Zimmer und wünschte sich, Mia könnte jetzt bei ihm sein, anstatt zu Hause ihren Sohn ins Bett bringen zu müssen. Dann schwelgte er einfach in Erinnerungen.
Besonders gern erinnerte er sich an den Morgen, als Mia das erste Mal bei ihm übernachtet hatte und er neben ihr aufgewacht war.
Er hatte sie angestarrt, wenige Sekunden später schlug sie die Augen auf und lächelte. „Guten Morgen“, hatte sie gegähnt.
„Guten Morgen.“ Er hatte ihre Hand genommen und sie kurz geküsst. „Gut geschlafen?“
„Ja, so gut wie schon lange nicht mehr. Ich hatte keinen einzigen Alptraum und bin nicht aufgewacht.“
„Du hast Alpträume?“

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Sie hatte ihn traurig angesehen. „Ja, mehrmals pro Woche. Und selbst wenn ich keine habe, dann schlafe ich nicht durch und werde wenigstens einmal wach, gehe zur Toilette, hole mir was zu trinken oder lese ein bisschen.“
„Aber jetzt hast du gut geschlafen, ja?“
„Ja. Mach dir keine Sorgen“, hatte sie geantwortet. „Lass uns lieber die zwei Stunden genießen, die wir noch haben. Dann muss ich Jonathan bei seinem Freund abholen.“
Piet war aufgesprungen. „Gut, ich mach Frühstück. Willst du was bestimmtes? Kaffee, Kakao, Tee? Croissants, Rosinenbrötchen? Ich flitz schnell zum Bäcker um die Ecke und hol was.“

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Mia hatte fröhlich gelacht und geseufzt. Dann war sie ebenfalls aufgestanden und hatte Piet liebevoll umarmt. „Danke.“
„Danke?“
„Dass du dir immer so viel Mühe machst. Womit hab ich das verdient?“
„Tja, das weiß ich auch nicht“, hatte er gewitzelt und dafür einen extra feuchten Kuss erhalten.
„Zisch ab, du Held. Und bring mir zwei Sesambrötchen mit. Aber lass mich wenigstens den Kaffee aufsetzen.“
„Geht in Ordnung.“ Mit diesen Worten war er ins Badezimmer verschwunden und hatte sich umgezogen. Auf dem Weg zum Bäcker hatte er sich gefühlt wie ein König. Mia schien es gut in seiner Nähe zu gehen, sie wirkte viel glücklicher als noch zu Beginn, als sie sich kennen gelernt hatten.

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Dennoch machte er sich zwischenzeitlich auch Sorgen um sie. Da waren ihre Alpträume und Schlafstörungen, von denen sie erzählt hatte, und ihr seltsames Benehmen manchmal. Immer wieder fiel sie zwischenzeitlich in dieses Muster zurück. Dann benahm sie sich kindisch und unsicher und verlangte von Piet, dass er irgendwelche hanebüchenen Versprechungen ableistete, so wie sie es schon einmal getan hatte, als sie ihm das erste Mal von Jonathan erzählt hatte. Oder sie war sprunghaft und undurchsichtig, erst abweisend und gereizt, im nächsten Moment liebevoll und sanft wie ein Lamm. Ständig entschuldigte und bedankte sie sich für Kleinigkeiten und betonte oft, dass sie Piet keine Umstände machen wollte. Er versicherte ihr jedes Mal aufs Neue, dass sie das gewiss nicht tue.
Seine ältere Schwester Hanne, der er am Telefon einmal von Mia erzählte, meinte, sie stecke voller Komplexe und sei vielleicht depressiv. Piet hatte nur mit den Schultern gezuckt. Mit solchen Dingen kannte er sich nicht aus.

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Die meiste Zeit verhielt Mia sich auch ganz normal und sie verbrachten gemeinsam einige wunderschöne Tage. Der Sommer zeigte sich von seiner besten Seite, sodass man bald vor Hitze nicht mehr wusste, wohin mit sich und seinem schwitzenden Körper.
An einem Donnerstagnachmittag, Jonathan war bei einem Freund, fuhren Piet und Mia zu einem kleinen See im nahe gelegenen Wald. Piet war hier früher öfter mit Christin gewesen und fand den Platz einfach wunderschön, da er kaum jemandem bekannt zu sein schien, sodass man eigentlich immer einige ungestörte Stunden verbringen konnte.
Sie hatten etwas zu essen mitgenommen, plantschten im Wasser herum und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Die Zeit verging wie im Fluge, viel zu schnell für Piet.

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Es war ungefähr siebzehn Uhr, als sie aufbrechen wollten. Mia hatte sich gerade wieder angezogen und ihre noch leicht feuchten Haare zu einem Zopf geflochten. Piet war ebenfalls in seine Klamotten geschlüpft und dachte ein wenig traurig daran, dass ihr Ausflug gleich vorbei sein und Mia Jonathan vom Spielen abholen würde. Am liebsten wäre er mitgekommen und mit den beiden anschließend Pizza essen gegangen.
„Du?“ setzte er an.
„Ja?“
„Wann kann ich Jonathan eigentlich mal kennen lernen?“
Er beobachtete, wie sich Mias Gesichtsmuskeln anspannten und ihr Ausdruck beinah versteinerte. „Ich weiß nicht...“, sagte sie harsch.
„Hast du Muffensausen?“ witzelte er ungelenk.
„Nein. Ja... Doch, vielleicht.“
„Was heißt denn das? Weiß der Kleine überhaupt schon von mir?“
„Nein. Es ist noch zu früh.“
Piet brummte vor sich hin und schlüpfte in seine Schuhe. Irgendwie war er verletzt. „Ich bin aber neugierig“, maulte er.
Mia stand auf und schüttelte die Decke aus. „Es geht hier aber nicht um dich.“

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„Das weiß ich.“ Er erhob sich ebenfalls und entriss ihr die Decke, um sie selber auszuschütteln. Mia zog eine Augenbraue hoch und beobachtete ihn argwöhnisch mit in die Hüfte gestemmten Armen. „Aber was ist so schlimm daran, dass du jetzt mit mir zusammen bist?“ fuhr er fort. „Du hättest es ihm wenigstens mal sagen können.“
„Es ist zu früh“, wiederholte sie.
Piet legte die Decke zu den anderen Sachen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach ja? Ich dachte eigentlich, dass das mit uns hoffentlich noch 'ne Weile halten wird und was ernstes ist. Oder willst du das vielleicht gar nicht? Na ja, wie auch immer... Du kannst Jonathan nicht ewig anlügen und mich vor ihm verstecken“
„Ich lüge ihn nicht an. Und red nicht so einen Blödsinn, das macht mich nur wütend.“
„Und mich macht es wütend, wenn du behauptest, dass du Jonathan nicht anlügst. Was tust du denn dann?“
Mia schnaubte. „Ich... enthalte ihm die Wahrheit. Vorerst. Ich muss den richtigen Zeitpunkt dafür finden.“
„Es gibt nie einen richtigen Zeitpunkt für so was“, belehrte Piet sie altklug.
„Du hast gut reden, du musst es ja nicht machen, es ist ja nicht dein Sohn“, rief Mia und stapfte los Richtung Auto.

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„Hey!“ Piet war baff, dass sie ihn so einfach stehen ließ. Mit wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und baute sich vor ihr auf. „Da hast du recht und ich habe wirklich kaum Ahnung von Kindern, aber so schwer kann das doch nicht sein, oder?“
Mia ließ die Schultern hängen und starrte traurig zu Boden. Mit den Füßen drückte sie ein kleines Steinchen in die Erde. „Er ist noch so klein und ich will ihm nicht weh tun.“
Piet schluckte. Er sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: das Kind war besessen von seiner Mutter, konnte sie nicht mit anderen teilen und schon gar nicht mit anderen Männern. Ein Monster, das sein Leben zur Hölle machen würde. „Na jaaaa“, stotterte er, „er wird sich erst dran gewöhnen müssen, aber... aber...“
„Du verstehst nicht“, unterbrach Mia ihn. „Er ist schon zweimal schwer enttäuscht worden.“ Nervös spielte sie mit ihrem Zopf und kaute auf ihrer Unterlippe herum.
„Enttäuscht? Inwiefern?“

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„Von Männern! Von meinen Männern...“ Ihre Brust bebte und Piet begriff, wie schwer es ihr fiel, mit ihm darüber zu sprechen, wie sehr sie mit sich und ihrem Inneren kämpfte. „Zuallererst ist er enttäuscht worden von seinem Vater. Er kennt es zwar nicht anders, als dass sein Daddy kein Interesse an ihm hat, aber ich glaube, das sitzt bei ihm tiefer, als er es zugeben oder ich es vielleicht erkennen kann. Freud würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass sein Urvertrauen gestört ist. Verstehst du?“
„Ähm... ja“, nickte Piet, obwohl er keine Ahnung von Freud und seinen Theorien hatte. Er schämte sich fast, dass Mia in diesem Bereich so belesen war und er hingegen sich nie dafür interessiert hatte. In diesem Augenblick fühlte er sich beinah wie ein Ignorant.
Mia fuhr fort: „In den ersten Jahren habe ich mich ausschließlich um Jonathan gekümmert und mein Liebesleben war überhaupt nicht existent. Ich hatte keins, höchstens ein paar harmlose Affären, von denen er aber nie etwas mitbekommen hat. Als der Kleine dann ungefähr vier Jahre alt war, hab ich meinen Exfreund kennen gelernt. Alles war super, wir waren irre verliebt und er hat sich auch mit Jonathan prächtig verstanden. Der Kleine hat ihn als seinen Daddy angesehen und sie waren ein Herz und eine Seele. Das ging etwas über zwei Jahre gut, dann ist der Mistkerl einfach abgehauen und hat mich sitzen gelassen. Für eine andere. Ohne Kind...“ Ihre Stimme erstarb.

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Piet wusste nicht, was er sagen sollte. Ohnmächtig und hilflos stand er den Tatsachen gegenüber, die sie ihm schonungslos präsentierte und schalt sich sogleich für jegliche niederträchtigen Gedanken, die er über ihren Sohn bisher gehegt hatte.
Mia trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Ich glaub, für Jonathan war die Trennung noch schlimmer als für mich. Seitdem bin ich extrem vorsichtig. Erinnerst du dich, dass ich bei unserem ersten Treffen im Park sagte, ich sei eine egoistische Kuh?“
„Ja“, antwortete er langsam.
„Das bin ich tatsächlich. Als wir uns an der Haltestelle getroffen haben, konnte ich nicht widerstehen, dir einen kleinen Hinweis zu geben, wo du mich finden könntest. Ich wollte dich testen. Irgendwie... Und du hast den Test mit Sternchen bestanden. Obwohl ich mir geschworen hatte, keine feste Beziehung mehr einzugehen, um Jonathan vor weiteren Enttäuschungen zu schützen, hab ich mich mit dir getroffen. Und mich dafür gehasst. Ich bin so egoistisch, ich denke nur an mich...“

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Erste Tränen kullerten über ihre Wangen und Piet wurde schwer ums Herz. Er konnte keine Frau weinen sehen, schon gar nicht Mia. Unbeholfen legte er einen Arm um sie. „Aber das stimmt doch gar nicht“, flüsterte er. „Das ist doch Blödsinn.“
Sie wischte mit dem nackten Arm durch ihr Gesicht. „Tut mir leid, ich bin eine Heulsuse.“
„Und du bist vor allem eine erwachsene Frau, die ein Recht darauf hat, sich zu verlieben“, meinte Piet energisch und erinnerte sich an das, was Florian zu ihm gesagt hatte. „Ich verstehe deine Bedenken, aber du kannst Jonathan nicht in Wattebäuschen packen und dich selbst so zurücknehmen. Du bist nicht egoistisch! Der Kleine wird schon merken, dass ich dich mag.“
Mia schluchzte ein letztes Mal. „Ja, vielleicht hast du recht. Lass mir trotzdem noch ein bisschen Zeit. Bitte.“

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„In Ordnung.“ Er umarmte sie, drückte sie fest und streichelte ihr liebevoll über den Rücken. Es tat ihm leid, dass er ein wenig gedrängelt hatte und erneut beschlich ihn die Gewissheit, noch viel zu wenig über Mia zu wissen. Sie schien schon so viel durchgemacht zu haben in ihrem Leben, daneben kam er sich wie ein ahnungsloser Trottel vor, der viel zu behütet aufgewachsen war.
Als Mia sich kurz darauf wieder beruhigt hatte, nahmen sie ihre Sachen und schlenderten Hand in Hand zum Auto. Ihre schmale Hand fühlte sich in seiner so zerbrechlich an. Und Mia war zerbrechlich. Das hatte er heute feststellen müssen. Einerseits war sie stark und erwachsen, andererseits so schwach und kindlich. Sie schien geradezu nach Liebe und Unterstützung zu schreien, wobei ihr selbst das wahrscheinlich am wenigsten bewusst war.
 
oh, das waren ja jede menge informationen über mias vergangenheit.
sehr interessant, was für unterschiedliche menschen du aufeinander treffen lässt, daraus entfaltet sich ein tolles, perfekt ineinander greifendes bild.
was soll ich sagen... ich freu mich auf die fortsetzung. :hallo:
 
Das war ja wieder ein ganz tolles Kapitel!
Warum tuts dir leid, dass es lang ist? Also ich hab damit kein Problem und die anderen sicherlich auch nicht.=)
Piet ist richtig süß ... besonders zu Mia. Ich bin mir sicher, dass ihr Sohn den "Neuen" an Mamas Seite ganz schnell ins Herz schließen wird. Das muss doch irgendwann mal klappen.
Ich fand, dass auch dieses Mal alles super gepasst hat. Von den Bildern bis hin zum Text war wieder alles stimmig und nahezu perfekt.^^
Ich bin gespannt, was uns im nächsten Kapitel erwartet. Hätte da jetzt irgendwie so gar keine Idee.
Ich lass mich einfach von dir überraschen und wünsche dir erstmal ne tolle Woche.:)

Ganz liebe Grüße!
Dein Fan:hallo:
 
Morgen Mäuschen :)

Dieses Kapitel hat mir echt gut gefallen. Es hat mich nochmal in meiner Meinung von Mia bestätigt, dass sie irgendwie recht kindisch ist und gerade der letzte Absatz spricht mir aus der Seele. Ich befürchte nur, dass sie wirklich recht egoistisch ist und Piet ganz für ihre Zwecke ausnutzt. Allein dieser Spruch mit dem Test... *kopfschüttel*.
Andererseits hat sie es garantiert nicht leicht gehabt und ich könnte mir gut vorstellen, dass ihre kindische Art und ihre Suche nach einem Beschützer, der sich immer 100% korrekt ihr gegenüber verhält und nie etwas falsches sagt, von der Tatsache herrühren könnte, dass sie schon früh viel zu viel Verantwortung tragen musste. Ich weiß ja nicht, wie lange ihr Vater schon krank ist, aber viele Kinder neigen ja doch dazu, die Schuld auf sich zu nehmen, wenn ein Elternteil alkoholabhängig ist. Jetzt ist der Vater auch noch ein Pflegefall und dann hat sie Jonathan noch so früh bekommen...
Was ich übrigens immer sehr schön und gelungen finde, ist, dass Piet neben Mia nicht untergeht. Ich meine, die Gefahr ist ja da, einfach dadurch, dass sie so kompliziert ist und viele Probleme hat. Aber trotzdem ist Piet neben ihr einfach gleichberechtigt und man kann sich gut in ihn hineinversetzen.
Ich kann ihn schon verstehen, dass er sich überfordert fühlt. Es ist ja nicht nur Jonathan, schon mit Mia allein hätte er wohl seine liebe Mühe, weil sie so wankelmütig ist. Ich will jetzt hier keinen Laiendiagnosen stellen, aber ich glaube wirklich, dass sie eine Störung hat. Ihr Verhalten ist jedenfalls nicht normal.
Auch wenn ich verstehen kann, dass sie ihren Sohn schützen möchte, denke ich doch, dass sie ihm Piet mal vorstellen oder zumindest von ihm berichten könnte. Gut, ich bin auch nicht dafür, wenn ein Kind jede Affäre der Mutter gleich kennen lernt, aber dass mit Piet und Mia (jetzt hätte ich auch fast Miet und Pia geschrieben *lol*) ist doch eigentlich schon was ernsteres. Aber vielleicht sieht Mia das ja gar nicht so...

Die Bilder haben mir übrigens auch mal wieder sehr gut gefallen. Besonders das zweite von unten. Mit den Bäumen im Hintergrund sieht das irgendwie so schön realistisch aus. Dagegen waren mir die anderen Bilder am See fast ein bisschen zu leer, aber nur fast. Immerhin ist so ein Ufer ja auch nicht total zugewachsen und ich glaube, mit simlischen Mitteln kann man das nicht besser machen.

Der Schreibstil ist natürlich wie immer top, hat mir sehr gut gefallen. Ich hab mich richtig gefreut, dass das Kapitel so schön lang ist und bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht :)

*knuddel* Kuona
 
Ich liebe lange Kapitel, da brauchst du dich gar nicht zu entschuldigen ;)

Ich muss leider sagen das mir Mia immer noch nicht gefällt. Ich weiß auch nicht, irgendwie traue ich ihr nicht über den Weg. Es tut mir wirklich leid was sie alles durchmachen musste, aber, ach keine ahnung. Sie ist irgendwie komisch, was sie sagt, was sie macht... Lassen wir mal das Thema, einen Grund finde ich eh nicht xD

Die Bilder haben mir total gut gefallen vor allem das eine wo Piet, Mia im Arm hielt. Und den Spruch "Brad Piet" fand ich sehr amüsant xD
 
Hallöchen Chaotin!
Ich finds irgendwie lustig, dass mein Kommi dich so überrascht hat. Eigentlich hat LittleMiss deine neue FS angepriesen und ich hab gleich mal rein geschaut. Von Jule bin ich ja hübsche Sims und ganz viel tollen Text "gewöhnt" und dass hier ein Mann die Hauptrolle hat, find ich klasse! Wo wir auch gleich beim aktuellen Kapitel sind: halbnackische Männer beim Frühstück, da kann man sich ja kaum auf den Text konzentrieren, der überhaupt nicht zu lang war, sondern genau richtig! Aber wie ich dich kenne, wirst du dich noch öfter für die Länge entschuldigen ;)

Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass einige meine Vorredner Mia nicht trauen. Ich meine, wer so viel Mist im Leben erlebt hat, wird zwangsläufig vorsichtig und reagiert nicht so, wie man es von ihm erwartet. Piet find ich daher unglaublich süß, wie sehr er sich um sie bemüht und sein Handeln und seine Gedanken revidiert. Andere Kerle hätten sich doch schon längst abgewandt. Bin ja mal gespannt, wie es mit den beiden weiter geht!

LG
Meike
 

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