*FS* Ich habe noch nie ein Feuer gesehen, das eine Flamme löschen konnte

@UserGab637
Danke fürs Lob! Aber jetzt hast du mich einwenig verwirrt O.ö Es gibt ein Film zu dem Buch? Ich kenne nur das Film zu "Nebel von Avalon"(und ich muss sagen, ich finde den Film schrecklich), gibts noch mehr Bradley Verfilmungen?
 
@sim1200
Du brauchst es nicht zwei mal hinzuschreiben! :rolleyes:
Übrigens ist es ganz einfach den Titel rauszufinden, wenn man es will. Man müsste nur Beschreibungen auf den Buchrückseiten ansehen, den Autor kennt ihr ja schon ;)
Nur wer wird dann hier noch weiterlesen? Und immer nur "oh die Bilder sind toll!" zu lesen bekommen ist auch langweilig....
 
Ja, es gab eine Verfilmung, aber der Titel war total anders. Erst später als ich das Buch wieder mal gelesen habe, fielen mir bei etlichen Sequenzen diese Parallelen auf und ich meinte nicht die Nebel von Avalon ;)

Ich freue mich schon, wie Du das weiter umsetzt, denn die interessanten Sachen kommen doch erst. Bin schon mehr als neugierig darauf :lol:
 
Was kurzes für die Ungeduldigen^^

***​
Nach und nach ließ das ruhige Leben in Vernemeton den Schmerz vergessen, der sich mit Gaius verband.
Am schönsten fand Eilan es, wenn man ihr auftrug, mit Miellyn zusammen die Heilpflanzen und Kräuter in den umliegenden Wäldern und auf den Wiesen von Vernemeton zu sammeln.
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Miellyn lebte zwar schon sehr viel länger in Vernemeton als Eilan, aber die beiden waren fast gleichaltrig und die jüngsten unter den Novizinnen. Miellyn war ausersehen, eine Heilpriesterin zu werden, und hatte auf diesem Gebiet schon viel gelernt.
Eines Tages, als die beiden gerade mit den Kräutern zurückkehrten, sagte die alte Latis zu Miellyn:
„Hör zu, Miellyn, an Beltane wirst du die Gwenna auf den Markt begleiten. Ich bin zu alt dazu, und ihr seid jung.“ Latis lachte krächzend. „Diesmal finden die großen Wettkämpfe statt, und es wird ein neuer Sommerkönig gewählt. Da habt ihr viel zu tun mit Knochenbrüchen, Verrenkungen und weiß die Göttin, was alles. Pass nur auf, mein Täubchen, dass dir die vielen Männer nicht den Kopf verdrehen...“
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Miellyn wurde über und über rot. „Ich bin Priesterin und zum Heilen da und nicht, um Kinder zu gebären.“

***​
Erst drei Monate später erfuhr Eilan, weshalb ihre Freundin Miellyn bleich und in sich gekehrt vom Fest zurückgekommen war. Die alte Latis erzählte ihr eines Tages, dass Miellyn von ihren üblichen Pflichten entbunden war.
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„Sie ist schwanger, Eilan“, murmelte Latis kopfschüttelnd. „Der Sieger der Wettkämpfe wurde zum neuen Sommerkönig gekrönt und hat sich Miellyn ausgesucht. Lhiannon hat sie in die Hütte am weißen See geschickt, damit sie dort eine Weile allein ist und nachdenken kann.“
„Aber warum?“ rief Eilan. „Wenn er sie haben wollte! Wie hätte sie sich ihn weigern können? Das wäre eine Sünde gewesen.“
„Lhiannon sagt, sie hätte ihm nicht unter die Augen treten müssen. Es gibt an einem solchen Fest genug andere Frauen.“
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Eilan dachte, auch sie hätte bestimmt alles getan, um zu vermeiden, von dem Mann gewählt zu werden.

Aber als sich bei nächsten Beltane die alte Latis wieder zu schwach fühlte, um auf den Markt zu gehen, kam Gwenna zu Eilan.

Aktuelle Benachrichtigungsliste:
Annaliese59; Gudrun15; Jucara; Marsmädchen; Exces;
Jour Vert; Töpfchen; Iuno38; aladinia; Nokia;
La LiZa; Roxie Simstar; Katharina11; kiddie; annibirdy;
dimdidim; sim1200;
 
sehr schöne Fortsetzung!
ich habe aber eine Frage: Wer ist die "Gwenna"? hab ich das überlesen?

Ich hab die Befürchtung, dass Eilan dort nicht Gaius trifft, sondern ihr das gleiche wie Miellyn passiert..... ich hoffe aber nicht! "Gott sei Dank" täusche ich mich oft. ;)
 
die arme Miellyn. Aber hoffentlich passiert Eilan wirklich nicht dasselbe. Aber warum darf eine Novitzin überhaupt "ausgewählt" weden?
:confused:
Schöne Fortsetzung!
 
uhhhh...das war viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu kurz*g* u so ein schrecklich gemeiner cliff-hanger...!!
Na, da bin ich ja mal gespannt wie n flitzebogen, was der eilan jetzt aufm beltane passieren wird, wo gaius so rumhuscht usw :)
 
Para schrieb:
@sim1200
Du brauchst es nicht zwei mal hinzuschreiben! :rolleyes:
Übrigens ist es ganz einfach den Titel rauszufinden, wenn man es will. Man müsste nur Beschreibungen auf den Buchrückseiten ansehen, den Autor kennt ihr ja schon ;)
Nur wer wird dann hier noch weiterlesen? Und immer nur "oh die Bilder sind toll!" zu lesen bekommen ist auch langweilig....

Upps ich hab gar nich gesehn das es 2x da is weil mein PC sich aufgehangen hat sry !

Und wie immer super bilder und toll geschrieben !
 
@para
den titel hab ich bereits herausgefunden, war drauf und dran das buch zu kaufen, dachte dann aber, es bleibt mir bestimmt besser in erinnerung mit deinen schönen charakteren! (für autoren ist das ja die beste werbung:D)
ausserdem wird mir deine version sowieso besser gefallen! :)
bussy dim :hallo:
 
@Annaliese59: Gwenna ist nur eine Heilpriesterin, sie ist nicht weiter wichtig

11.Kapitel

Seit der Rückkehr von seinem Erkundungsritt, auf dem er vor den Ruinen von Bendeigids Haus gestanden hatte, sprach Gaius nicht mehr von der Tochter des Druiden, und Macellius hütete sich, ihm zu sagen, dass sie lebte und im Heiligtum von Vernemeton zur Priesterin ausgebildet wurde – das wusste er von Ardanos. Gaius sollte in jeder Hinsicht wünschenswerter Bewerber für Julia, die Tochter des Lucinius, sein. Deshalb verschaffte er seinem Sohn zunächst einmal eine Stelle im Stab des Statthalters. Doch seit der Feldzug in Alba vorübergehend zum Stillstand kam, befand sich Gaius wieder im Süden.
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Er ritt mit einem Centurio an der Seite auf der Straße, die zu den Wäldern vor Vernemeton führte, während seine Truppe hinter ihnen marschierte. Als er schließlich den flachen Gipfel der Hügelfestung vor sich sah, als er das Lachen und Lärmen der vielen Menschen hörte, die sich voll freudiger Erwartung auf den Weg drängten, wäre er am liebsten umgekehrt. Er wünschte, er hätte sich gegen seinen Vater behauptet und diesen Auftrag nicht angenommen.
Wie damals vor zwei Jahren, trug Gaius die Kleidung der Einheimischen, denn er dürfte nicht auffallen.
Gaius blickte zu dem grauen Himmel hinauf.
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Also ist wenigstens etwas anders als damals...
Es wäre unerträglich für Gaius gewesen, wenn auch noch die Sonne geschienen hätte.
„Wir sitzen hier ab!“ Gaius hatte sich schließlich soweit durchgedrungen. „Ein Mann hält bei den Pferden Wache, die anderen beziehen Stellung auf der Lichtung dort hinten. Wir wollen nicht auffallen, denn schließlich soll es nicht so aussehen, als wären wir als Wachmannschaft hier.“
Gaius seufzte, er war Römer und konnte nicht länger vor seinen Erinnerungen davonlaufen. Zögernd saß er ab und machte sich auf den Weg.
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Vor ihnen hörte man Geschrei. Die Menge drängte sich um zwei Männer, die sich mit hochroten Köpfen stritten. Gaius drängte sich vor, denn dazu war er hier – er sollte hören, worüber die Leute redeten, oder sehen, wer aus welchen Grund Unruhe stiftete.
Plötzlich kam es zu einem Handgemenge und jemand stieß dabei einen Stier, welcher den Kopf hochwarf und dabei mit einem Horn das Tier neben ihm in die Seite stieß. Die Herde geriet in Panik, die Tiere setzten sich in Bewegung und trampelten alles nieder, was sich in den Weg stellte oder nicht schnell genug ausweichen konnte.
Jemand packte Gaius am Arm und rief: „Du... du muss mir helfen. Mein Kind ist verletzt!“
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Die Frau deutete mit bleichem Gesicht auf ein kleines Mädchen, das nicht weit entfernt mit einer Platzwunde am Kopf auf der Erde lag. Gaius nahm die Kleine behutsam auf die Arme und folgte der aufgeregter Frau, die ihm schreiend einen Weg bahnte. Sie führte ihn zu einem Zelt am Rande des großen Platzes.
Im Zelteingang erschien eine Frau in einem blauen Gewand und die Mutter eilte zu ihr.
„Hier entlang“, hörte er die klare, ruhige Stimme der Priesterin.

Im ersten Augenblick konnte er in dem schwachen Licht kaum etwas erkennen. Er kniete nieder und legte das Kind auf eine Pritsche, die in der Mitte des Zeltes stand.
Als Gaius sich aufrichtete, hörte er hinter sich einen leisen Aufschrei. Er drehte sich langsam um. Kein Zweifel, es war Eilan, die ihn mit großen Augen anblickte.
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Aber du bist doch tot...
„Bist du es wirklich?“ flüsterte Gaius und trat zu ihr. „Ich habe euer Haus gesehen, nachdem die Plünderer dort gewesen waren...“
Eilan warf einen schnellen Blick auf die anderen Frauen im Zelt. Aber Gwenna war mit dem Mädchen beschäftigt, und Dieda musste die aufgeregte Mutter beruhigen.
„Ich war im Haus meiner älteren Schwester, die ihr Kind bekam“, erwiderte sie leise.
Er streckte die Hand aus, um sie zu berühren. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie lebte, gesund war und dicht vor ihm stand. Eilan zuckte zusammen und wich schnell zu Seite.
„Wir können hier nicht miteinander reden“, flüsterte sie erschrocken.
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„Eilan, wann kann ich dich wiedersehen?“
„Niemals. Das ist unmöglich“, erwiderte sie. „Ich darf nicht...“
„Du darfst nicht mit einem Mann reden?“
Er konnte sich nicht umdrehen und sie einfach wieder verlassen. Jetzt nicht mehr, denn alles in ihm sehnte sich nach ihr.
„Ganz so streng sind unsere Regeln nicht...“ Eilan lächelte schwach. „Aber du bist Römer, und du weißt, wie mein Vater darüber denkt...“
Er nickte und musste auch an seinen Vater denken. Eilan hatte natürlich recht. Er sollte auf der Stelle das Zelt verlassen, in der Menge draußen untertauchen und sie nie wieder sehen.
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Eilan blickte sich unruhig um: „Dieda ist auch hier. Sie wird dich bestimmt erkennen...“
Plötzlich hörten sie das kleine Mädchen weinen. Es war wieder bei Bewusstsein, und Gwenna beruhigte die Mutter: „Keine Angst, Frau, es besteht keine Gefahr mehr. Zum Glück hat er sie sehr vorsichtig getragen.“
Die Frau blickte auf Gaius. Eilan hob die Hand um ihn zu segnen. „Wir alle danken dir.“
Gaius verneigte sich. „Ich muss jetzt gehen“, sagte er schnell, als die Frau zu ihm kam und ihm ebenfalls danken wollte. Er eilte benommen an ihr vorbei zum Ausgang, und erst als er draußen stand, fiel ihm ein, dass er sich nicht von Eilan verabschiedet hatte.
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Er blieb verwirrt neben dem Zelt stehen, aber dann erinnerte er sich wieder an seine Pflichten. Er würde mit den Männern nach Deva zurückkehren und melden, dass nichts Erwähnenswertes vorgefallen sei. Am meisten jedoch beschäftigte ihn die Frage: Wie würde es ihm gelingen, Eilan wiederzusehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ich hatte vor, diese FS in meiner Favilist zu lassen und hin und wieder mal herzuschauen um zu lesen, aber sie ist so gut *wieder ins Klischee der Kommis eintauch* ^^
Also würd ich mich gerne für die Benachrichtigungen anmelden, vor allem da ich den Link ja zB auf dem Laptop oder in der Schule (ja ich lese das in der Schule, na und :P) nicht habe.
 
Töpfchen schrieb:
Ich bin gespannt wie und wann Gaius Eilan wiedersieht und was er dann macht und wie sie reagieren wird...

Stimmt.. :ohoh:

Ich fand die letzten (unkommentierten) Kapitel wieder sehr, sehr gut! Die Bilder sind wirklich ge..randios. =) Ich finde, diese FS sollte zur FS des Monats gewählt werden. :hallo: Mach weiter so! :lalala:
 
och, nö.... die beiden sind doch füreinander bestimmt! jetzt haben sie sich wieder gesehen und gehen ohne Abschied auseinander?! Gaius muss Eilan wieder sehen... bin schon gespannt wann und wie das passiert! :)
lg Annaliese
 
Woah!!
ich bekomme kaum genug von deiner fs! ich lese ja normalerweise bei der
arbeit immer fs.. aber hab da die benachrichtigung gesehen und konnte nicht bis montag warten! deine bilder sind absolute spitze! kaum zu glauben dass das deine erste fs ist!!
echt, kompliment!!
bussy dim :hallo:
 
Ihr wisst ja wie das ist... Uni, Weihnachtsstress^^' ich hab noch keine Geschenke für meine Geschwister... :argh:
Und mein Spiel braucht wegen die vielen Downloads mittlerweile eine halbe Ewigkeit um zu Starten >.< Da kann ich nicht einfach mal Sims anmachen und einpaar Bildchen schiessen, wenn ich ein halbes Stündchen Zeit habe. Vielleicht finde ich nach den Feiertagen irgendwann mal Zeit meine Downloads mal wieder aufzuräumen. Ich habe da nur immer Angst, ich könnte zufällig irgendwas löschen, was ich eigentlich noch für die Story brauche.
Aber keine Angst, ich mache hier schon weiter. Ich bereite den Text vor, wann immer ich kurz Zeit habe, nur für die Bilder habe ich, wie gesagt, im Moment nicht wirklich Zeit...
Aber ich denke, diesen Samstag kann es weiter gehen. :hallo:
 
Ok, es geht weiter^^

„Es hat also viele Verletzte und sogar Tote gegeben?“ fragte Latis und blickte Eilan aufmerksam an. „Das war bestimmt nicht leicht für dich, so viel Blut zu sehen. Aber wie Gwenna sagt, könntest du eine sehr gute Heilerin werden.“
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Eilan fragte erwartungsvoll: „Hat die Priesterschaft das beschlossen?“
Latis schien die Frage zu überhören und murmelte nur: „Sie werden von Jahr zu Jahr junger... die Mädchen, die sie zu Lhiannon schicken, um dem Orakel zu dienen.“
„Siehst du, ich habe dir ja gesagt, dass du zu ihnen kommen wirst!“ rief Miellyn.
„Ich dachte, sie wollen eine ältere Frau und eine, die mehr Wissen und Können hat als ich“, erwiderte Eilan.
„Caillean würde sagen, sie wollen in Lhiannons Umgebung keine Frauen, die klug sind, aus Angst, sie stellen zu viele Fragen.“
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Seit Miellyns Fehlgeburt klagen ihre Bemerkungen oft bitter. Man hörte sie auch nur noch selten so unbeschwert lachen wie früher.
„Eilan, pass gut auf dich auf! Sie wollen aus dir bestimmt auch nur ein brauchbares Werkzeug machen.“

***
Die alte Latis sollte recht behalten. Beim nächsten Neumond brachte man Eilan zu Lhiannon. Sie wurde als erstes in den zeremoniellen Regeln unterrichtet, die Lhiannons Begleiterinnen beachten mussten, wenn sich die Hohepriesterin in der Öffentlichkeit zeigte.
Eilan teilte mit der Hohepriesterin auch die langen rituellen Klausuren, mit der sich Lhiannon auf die Ritten vorbereitete, und sie half ihr, die körperlichen Zusammenbrüche zu überstehen, die darauf folgten.
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Sie begriff sehr schnell, welch hohen Preis Lhiannon mit ihrem Körper und ihrem Bewusstsein für die große Ehrerbietung zahlte, die ihr alle entgegenbrachten. Eilan erkannte, dass Lhiannon für diese Aufgabe nicht wegen ihres starken Willen oder der Weisheit ausgewählt worden war, sondern weil sie auf ihr eigenes Wesen verzichten konnte, wenn es von ihr als Werkzeug der Göttin verlangt wurde.

Als Eilan schließlich zum ersten Mal an der Seite der Hohenpriesterin Vernemeton und seinen heiligen Bezirk verließ, wurde ihr bewusst, wie die zurückliegenden Wochen sie verändert hatten.
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Es hatten Wettkämpfe stattgefunden, der Markt wurde abgehalten und man entzündete die großen Sonnenfeuer. Eilan empfand den Lärm als viel zu laut, die schweißbedeckten Körper der Männer abstoßend und derb. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, dass sie jemals den Wunsch gehabt hatte, sich einem Mann hinzugeben.
Der Sieger der Wettkämpfe erhielt den Ehrenplatz beim Fest. Eilan dachte mit einem leichten Schauer an Miellyn und wich nicht von Lhiannons Seite, denn niemand würde ihr zu nahe treten, solange sie neben der Hohenpriesterin stand. Selbst der Sommerkönig war nie so verwegen gewesen, eine Priesterin des Orakels für sich zu beanspruchen.
Auch Caillean und Dieda gehörten zu Lhiannons Gefolge und der Leibwächter Huw, dessen riesenhafte Gestalt jeden abschreckte.
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Und als dann die Hohepriesterin die Göttin beschwor, da wusste Eilan mit inneren Sicherheit, dass auch sie zu dieser Aufgabe bestimmt war – wie groß das Opfer auch sein würde, das damit von ihr verlangt wurde.
 
WAS?! nein, das geht doch nicht! Das heißt dann ja, dass Eilan und Gaius gar keine Chance mehr haben, wenn Eilan jetzt so denkt! ......ich bin doch für happy ends! ;(
Aber trotzdem wieder ein schönes kapitel. :)
lg annaliese
 
***
Der Sommer ging vorbei und nach und nach wich alle Begeisterung, die Eilan anfangs empfunden hatte, als sie der Hohenpriesterin bei den Zeremonien diente.
Eilan entging nicht, dass Ardanos vor jedem Ritual bei Lhiannon erschien. Einmal war die Tür zur Lhiannons Raum nicht richtig geschlossen. Eilan sah die Hohenpreisterin bereits in Trance in ihrem Sitz, während Ardanos ihr mit großem Nachdruck etwas ins Ohr flüsterte.
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Als dann in der Nacht das Ritual stattfand, beobachtete Eilan die Hohenpriesterin mit besonderer Aufmerksamkeit. Etwas in ihr schien gegen die Kraft zu kämpfen, die durch sie hindurchfloss.
Eilan begriff plötzlich mit Entsetzen, was der höchste Druide getan hatte, als sie später an Lhiannons Bett saß.
Die Priesterschaft fesselt sie mit Zaubersprüchen, damit sie nur das aussprechen kann, was dem Willen der Priester entspricht!
Vielleicht kam es deshalb manchmal vor, dass die Göttin trotz des Rituals nicht erschien und Lhiannon aus ihrem eigenen Wissen antwortete.
Aber selbst wenn sich Lhiannon in einer echten Trance befand, konnte das Orakel nur die Fragen beantworten, die man stellte. Eilan kam allmählich der Verdacht, dass die Druiden auch genau kontrollierten, wer das Orakel überhaupt befragen dürfte.
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In den langen Stunden des Zweifels dachte sie immer öfter an Gaius und sehnte sich nach seiner Liebe und seiner Zärtlichkeit. Manchmal war sie in ihren Träumen an seiner Seite und lebte das Leben, das ihr versagt war.

Eines Morgens rief Lhiannon Eilan zu sich. Sie hatte einen Besucher. Bei ihm war ein etwa achtjähriges Mädchen mit hellroten Haaren.
Lhiannon sagte: „Das ist Hadron. Er gehört zur Bruderschaft der Raben, und man ist auf ihn aufmerksam geworden. Deshalb... ach, Hadron, erzähl deine Geschichte selbst.“
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„Meine Frau ist vor kurzem gestorben. Nach ihrem Tod hat man entdeckt, dass ich zur Raben gehöre. Deshalb muss ich in den Norden... Ich kann unmöglich ein kleines Mädchen mitnehmen. Meine Frau war Römerin und ich weiß kaum etwas über ihre Verwandten. Sie hatte mit ihrer Familie gebrochen, um mich zu heiraten.“
„Sie ist noch nicht reif genug, um bei uns zu sein“, sagte Lhiannon nachdenklich. „Wir sind kein Waisenhaus, aber für einen Mann aus der Bruderschaft der Raben machen wir vielleicht eine Ausnahme...“
Eilan sah das Mädchen an und musste an ihre kleine Schwester denken.
„Ich würde gerne für sie sorgen, Lhiannon.“
„Deshalb habe ich dich rufen lassen... Du hast noch nicht so viele Aufgaben bei uns“, erwiderte Lhiannon. „Aber das ist mehr, als wir normalerweise von einer jungen Priesterin verlangen.“
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Sie sah Hadron an und fragte: „Wie heißt deine Tochter?“
„Meine Frau hat sie Valeria genannt, Herrin.“
Lhiannon runzelte die Stirn. „Das ist ein römischer Name. So können wir sie hier nicht nennen. Eilan, weißt du einen Namen für sie?“
Eilan lächelte und sagte dann: „Mit deiner Erlaubnis, Lhiannon, werde ich sie Senara nennen. Sie ist etwa so alt wie meine kleine Schwester war, als sie mit meiner Mutter ums Leben kam.“

Als Hadron sich verabschiedet hatte und gegangen war, sagte Lhiannon zu Eilan: „Es tut mir wirklich leid, dir diese Aufgabe geben zu müssen. Aber ich habe auch einmal ein so kleines Mädchen zu mir genommen.“ Sie lächelte sanft. „Und Caillean ist für mich noch immer wie eine Tochter.“ Ernst fügte sie dann hinzu: „Nicht alle Kinder sind für das Leben einer Priesterin bestimmt...“
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„Wenn du wirklich Zweifel hast, ob es richtig ist, sie hierzubehalten“, sagte Eilan, „dann sollen wir vielleicht jemanden bei den Römern suchen. Trotz allem kann es doch sein, dass die Familie der Mutter das Kind aufnehmen möchte...“
„Vielleicht...“, sagte Lhiannon. „Kümmere dich darum, Eilan.“

Die kleine Hand schob sich vertrauensvoll in ihre, und etwas in Eilan, das sie seit dem Tode der Schwester bekümmerte und auf ihrer Seele gelastet hatte, begann sich zu lösen.
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Sie wollte das Mädchen nicht wegschicken, aber es wäre bestimmt richtiger, jetzt und nicht erst viele Jahre später herauszufinden, ob die Kleine noch Verwandte unter den Römern hatte.
Jetzt schien sich endlich ein Grund zu bieten, Verbindung mit Gaius aufzunehmen. Mit seinen Beziehungen würde er sicher etwas über die Verwandten des Mädchens herausfinden können.
Während Eilan sich um die Unterbringung ihres Schützlings bemühte, dachte sie an Gaius.
Wo mochte er wohl sein? Welche Zauberkraft besaß er, dass sie ihn nicht aus ihrem Herzen verbannen konnte? Sie hörte immer noch, wie er ihren Namen mit einem leichten Akzent aussprach, und erinnerte sich allzu gut an den sehnsüchtigen Kuss in jener bezauberten Nacht an Beltane.
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Eigentlich habe ich damals nicht richtig verstanden, was er von mir wollte. Ich war noch zu jung. Jetzt bin ich älter und begreife es besser. Worauf habe ich verzichtet? Für den Rest meines Lebens werde ich ungeliebt bleiben, bis ich schließlich so alt und einsam bin wie Lhiannon...
Mit schlechten Gewissen gestand sie sich das heftige Verlangen ein, ihn wiederzusehen, auch wenn es dann das letzte mal sein würde.


Als Eilan am nächsten Morgen Senara Brot und Käse schnitt, fragte sie das Mädchen: „Was weißt du eigentlich von deinen Verwandten?“
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„Ich glaube, der Bruder meiner Mutter ist ein römischer Beamter. Er kann lesen und schreiben... Ich glaube, er ist ein Sekretär.“
Eilan stockte der Atem. Das Glück schien ihr zuzulächeln. Der Mann, von dem Senara sprach, war vielleicht der Sekretär des Präfekten, und der Präfekt war der Vater von Gaius!

Ich merke gerade, ich habe von einigen in meiner Lste schon lange nichts mehr gehört... Ich erwarte nicht, dass ihr immer was schreibt, aber es wär mir schon lieb, wenn ihr euch ab und zu melden würdet, damit ich weiß, dass ich nicht umsonst die Benachrichtigungen verschicke^^'
 
Sieht Eilan Gaius jetzt doch wieder?? Hoffentlich! Und dann merkt sie wie falsch ihre Entscheidung war! :) oder doch nicht........??:ohoh:
zumindest wieder sehr schön! Und ich will endlich wissen, was mit den beiden passiert! ;)

lg Annaliese
 
Hallo! :)

Hoffentlich sehen sich Gaius und Eilan im nächsten Kapitel wieder... Ihr scheint ja langsam klarzuwerden, was das Leben als Priesterin mit sich bringt...
Und hoffentlich gehört das kleine Mädchen wirklich zu dem Sekretär...
Naja, obwohl es eigentlich auch nicht schlecht wäre, wenn die Kleine bei Eilan bleiben würde... Eilan würde sich bestimmt gut um sie kümmern!

Das schwarz-weiß Bild von Eilan und Gaius gefällt mir super gut!!!

Aber die Bilder sind alle wieder spitze! Genau wie der Text!

Liebe Grüße
Töpfchen:hallo:
 
hoffentlich sehen die zwei wieder ich will unbedingt das die zwei sich wiedersehen !

wie immer super geschrieben und klasse bilder
 
:eek: wow!! Die lage wird ja immer schöner für Eilan!
die kleine "schwester" hät ich gerne behalten =) !

ich kann jetzt schlecht sagen: "mach weeeiter!!"
du hast ja schon innerhalb dieser woche zwei kapitel
geschrieben, aber du bringst mich um vor spannung! %)

hast du eigentlich die sims eilan und die anderen irgendwo
zum download freigegeben? find di sooo wunderschön!

die bilder sind wieder mal der hammer!

bussy dim :hallo:
 
Ich muss noch einiges in Ruhe nachlesen - ich konnte bis jetzt leider nur drüberhuschen. Ich bin der FS nicht untreu geworden...;) ...hatte aber bis jetzt nur wenig Zeit, mich intensiver zu vertiefen. Und die FS hat das einfach verdient.
Die Bilder sind wieder wunderschön - und auch der Text (was ich bis jetzt lesen konnte). Manchmal fehlt ausversehen ein Wort, aber darüber kann man gerne hinweg sehen.
Die Story entwickelt sich langsam. Bis jetzt wurden ja so einige Stränge der Story präsentiert, jetzt aber fügt sich alles langsam zu einem Ganzen zusammen.
Du machst das wirklich ganz toll und ich bewundere sehr, dass du eine Story schreibst, die nicht in der Gegenwart spielt.

Ich kann nur sagen: Fans, vereinigt Euch! Ich habe die Story schon zur Wahl zur FS des Monats vorgeschlagen. Macht ihr das doch ebenso! Diese Story hier hätte es verdient. :)
 
hej!
das schwarz-weiß-bild von unserem "päärchen" ist total schön!!!! 8)

Insgesamt sind dir die letzten drei Kaps erneut wunderbar gelungen; jedes einzelne Kapitel hat seinen Hauptplot, zeigt deutlich die Gefühle EIlans/Gaius und fesselt die Leser!

Ich bin immer noch nicht ganz zurück aus der Zeit der Römer und des Beltane-Festes...

Ich freue mich schon, wenn ich wieder eine neue Nachricht von dir im Postkasten habe :)
 
ja, das bild ist wirklich schön. Ich habe wohl irgendwas verpasst, was sind "die Raben"?
Es tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe :(
 
@dimdidim: ne habe meine Sims noch nie irgendwo hochgeladen... mache ich auch nicht so gern, weil ich mir keine Gedanken darüber machen möchte, ob ich irgendwelche Rechte verletze, wenn da Kleidung und anderes dabei ist.

@Nokia: em also die Raben sind doch schon von Anfang an ein Thema^^' Zu den Raben gehören die Söhne damals auf der Insel Mona von den Römern vergewaltigter Priesterinnen. Sie verehren die Göttin der Raben und wollen natürlich irgendwann ihre Mütter rächen. Cynric ist auch einer.
 
12.Kapitel

Nach der Begegnung auf dem Fest hatte Gaius nichts dagegen einzuwenden, als sein Vater das Versprechen wahr machte und ihn als seine rechte Hand in Deva behielt. Macellius ahnte natürlich nichts von den Absichten seines Sohnes, der Tag für Tag nichts anderes im Sinn hatte, als einen Weg zu finden, Eilan wiederzusehen.
Während Eilan mit Senara spielte und darüber nachgrübelte, wie sie Gaius wiedersehen könnte, geschah in Deva etwas, was Gaius neue Hoffnung schöpfen ließ.
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Valerius, der Sekretär seines Vaters, erschien niedergeschlagen und sichtlich erschüttert zum Dienst. Als sich Gaius erkundigte, was geschehen sei, erwiderte Valerius, dass er gerade erfahren habe, dass seine Schwester gestorben ist.
„Wie ist es denn geschehen?“ fragte Gaius teilnahmsvoll.
Valerius seufzte. „Das ist eine lange Geschichte. Sie hat einen Mann der Stämme geheiratet, und mein Vater hat sie aus der Familie ausgestoßen. Ich habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen, und jetzt ist es zu spät... Und zu allem Unglück gehört ihr Mann auch noch zu den Raben und wurde geächtet. Sie hat eine kleine Tochter, und ich weiß nicht, was aus dem Kind werden soll.“
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„Ich kenne da jemanden, der vielleicht...“, sagte Gaius langsam und dachte an Cynric. Cynric würde bestimmt wissen, wohin der Mann mit dem Kind gegangen war. Und vielleicht würde Cynric ihn auch helfen, Eilan wiederzusehen. Schließlich hatte er seine Dieda auch an die Göttin verloren.

***​
Nur wenige Tage später ging Gaius über den Markt von Deva, als er den blonden Riesen entdeckte, der alle in seiner Nähe um Kopf und Schulter überragte. Gaius bahnte sich einen Weg durch das Gedränge, und als er schließlich vor ihm stand, musterte ihn Cynric mit seinen blauen Augen misstrauisch.
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„Ich schulde die immer noch einen Krug Wein dafür, dass du mir das Leben gerettet hast“, sagte Gaius lächelnd. „Dort drüben ist eine Taverne. Darf ich dich einladen?“
Gaius war erleichtert, als Cynrics Stirn sich glättete und er lachend sagte: „Jetzt erinnere ich mich an dich. Hätte ich damals gewusst, wer du bist, dann hätte ich dich in der Fallgrube sitzen lassen. Aber inzwischen ist viel geschehen. Ich nehme die Einladung an, Römer, oder was du auch sein magst...“

In dem dämmrigen und lauten Wirtshaus begann Gaius: „Ich war sehr betroffen, als euer Haus überfallen und in Schutt und Asche gelegt worden war. Ich hätte nicht mehr trauern können, wenn meine eigene Familie umgekommen wäre.“
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Cynric nickte und trank langsam einen Schluck Wein. „Damals an Beltane, als du unser Gast warst, sind wir zum letzten Mal alle zusammen auf einem Fest gewesen. Die Familie ist jetzt auseinandergerissen...“
Gaius brach das entstandene Schweigen, indem er Cynric schließlich über Valerus Schwester erzählte.
„Glaubst du, der Mann hat das Kind nach Vernemeton gebracht? Würden Dieda oder Eilan das wissen?“
„Ich könnte sie fragen...“, sagte Cynric. „Aber du wolltest mit mir nicht nur über ein Waisenkind reden. Was hast du wirklich auf dem Herzen?“
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„Ich muss Eilan wiedersehen!“ platzte Gaius mit der Wahrheit heraus. „Ich schwöre dir, ich will ihr nicht schaden... Ich will mich nur vergewissern, dass sie dort glücklich ist...“
Cynric sah ihn verblüfft an, dann warf er den Kopf zurück und lachte so laut, dass alle im Raum sich nach ihm umdrehten.
„Du liebst sie! Ich hätte es gleich wissen müssen. Geht es mir nicht genauso? Auch Dieda ist hinter diesen Palisaden verschwunden.“
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„Kannst du nicht etwas unternehmen, damit ich Eilan sehen darf?“ sagte Gaius ernst.
„Warum nicht?“ Cynric grinste. „Ich sehe es ohnehin nicht ein, dass die Priesterinnen dort wie Gefangene gehalten werden.“ Er stützte den Kopf in beide Hände und brummte: „Seit Dieda in Vernemeton ist, will sie mich weder sehen noch mit mir reden. Aber Eilan ist ein freier Mensch. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.“

Marsmädchen, dein Posteingang ist voll! :ciao:
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Fortsetzung ich hoffe das Cynric wirklich etwas machen kann das Gaius und Eilan sich wiedersehen.
 
ohhh....das wär ja so toll, wenn das klappen würde!
wie schön, dass sich die beiden wieder gut verstehen :)
 
Na, ich bin gespannt, ob Cynric da was für Gaius erreichen und arrangieren kann, dass er Eilan wiedersehen kann... Das wär so toll. :)
Aber ich hoffe einfach mal, dass es klappt.

Tolles Kapitel. Schöne Bilder. Klasse geschrieben.

Freu mich auf die nächste Fortsetzung!!!

Liebe Grüße
Töpfchen:hallo:
 
Tolle Fortsetzung! Jetzt kann ich ja doch noch hoffen, dass die beiden zusammen kommen..... Wenn da nicht bloß wieder iwas dazuzwischen kommt..... ;)

lg Annaliese
 
***
Als Cynric ein Treffen mit Gaius vorgeschlagen hatte, glaubte Eilan zuerst, ihre stummen Gebete seien erhört worden. Doch bald erkannte sie, dass kaum eine Möglichkeit bestand, die Begegnung geheim zu halten. Und wenn man sie entdeckte, würde ihr niemand glauben, wie harmlos alles auch gewesen sein mochte.
Schließlich ging Eilan zu Caillean und fragte sie um Rat.
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„Jetzt kannst du nichts mehr tun, denn du hast eingewilligt, ihn zu sehen“, erwiderte Caillean. „Aber ich werde jeden Augenblick in Hörweite sein. Wenn man mich später fragt, kann ich schwören, dass ihr beide kein einziges Wort gesagt habt, das nicht auch in Gegenwart der Eltern hätte ausgesprochen werden können.“
Eigentlich war Eilan sogar etwas erleichtert. Wenn sie in Anwesenheit der älteren Priesterin mit Gaius reden musste, dass bestand nicht die Gefahr, dass er von ihr etwas... Gefährliches... verlangen würde.

Irgendwie hatte sie Cynrics Nachricht entnommen, dass Gaius genau um Mittagszeit kommen würde. Aber als er nicht erschien, und die Zeit verging, beruhigte sie sich mit den Gedanken, dass der Ritt von Deva einige Zeit dauern würde. In ihrer Aufregung setzte sie sich Schließlich neben Caillean und griff hilfesuchend nach ihrer Hand, denn alle Ängste und Zweifel meldeten sich bereits wieder.
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Ihr Herz begann heftig zu schlagen, als sie den Hufschlag eines Pferdes horte.
Er saß am Rand der Lichtung ab und band sein Pferd an einem Ast fest. Sie sah Gaius zum ersten Mal in Uniform der römischen Legion.
Wenn es ihn überraschte, zwei Frauen statt einer zu sehen, dann verriet er das nur mit einem kurzen Zucken der Wimpern. Er salutierte, nahm den Helm vom Kopf und klemmte ihn unter den Arm.
Eilan konnte den Blick nicht von ihm wenden. Noch nie hatte sie Gelegenheit gehabt, einen römischen Offizier länger als einen Augenblick aus so großer Nähe zu sehen.
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Aber nachdem Gaius wirklich vor ihr stand, stellte sie mit Entsetzen fest, dass sie nicht mehr wusste, was sie ihm hatte sagen wollen.

***
Gaius blickte von Eilan zu der älteren Priesterin und überlegte, was um alles in der Welt er sagen sollte. Er hatte nicht im geringsten damit gerechnet, dass bei diesem Treffen eine andere Frau anwesend sein würde.
Wie konnte er nur so dumm sein! Wenn Eilan so etwas wie eine Vestalin war, konnte er doch kaum erwarten, sie ohne Aufsicht sehen zu können. Nein, er dürfte Eilan nicht vorwerfen, dass sie bei dieser Begegnung eine Zeugin haben wollte, die beschwören würde, dass ihre Reinheit unangetastet war.
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Er wusste sofort, dass die ältere Priesterin ihm nicht traute – um genauer zu sein, sie traute ihnen beiden nicht.
Ganz so abwegig war das Misstrauen nicht, denn ohne die Priesterin hätte er Eilan vermutlich geküsst. Sie sah einfach bezaubernd aus in dem weißen, weiten Gewand.
Nach kurzem Schweigen erzählte ihm Eilan von dem Mädchen, das die Priesterinnen in ihre Obhut genommen hatten – ihre Worte klangen atemlos, ziemlich zusammenhangslos und unverständlich, aber er wusste sofort, dass es sich um das Kind der Schwester des Valerius handelte.
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Er wusste, dass Valerius es als eine selbstverständliche Pflicht betrachtete, dem Kind ein Zuhause zu geben. Aber Valerius hatte keine eigene Familie und wollte auch nicht heiraten. Vielleicht wurde er sich damit einverstanden erklären, wenn er erfuhr, dass Eilan und die Priesterinnen von Vernemeton das Kind in ihre Obhut genommen hatten.
Gaius wurde plötzlich bewusst, dass er noch immer belanglose Dinge über das Mädchen sagte. Er spürte den ungeduldigen Blick der älteren Priesterin auf sich ruhen. Sie hatten alles gesagt, was über diesen Fall zu sagen gab, und begannen sich zu wiederholen. Es war Zeit, das Gespräch zu beenden und sich zu verabschieden.
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Er schwieg und sah Eilan traurig an. Wie gerne hätte er sie in die Arme genommen und richtig Abschied von ihr genommen. Niedergeschlagen verneigte er sich höflich vor beiden Frauen und wünschte ihnen alles Gute.

***
Als Eilan am Abend zu Lhiannon ging, empfing die Hohepriesterin sie sehr ungehalten.
„Was habe ich gehört? Du hast dich außerhalb der Palisaden mit einem Mann getroffen? Dieses Verhalten schickt sich nicht für eine Priesterin von Vernemeton!“
Eilan stieg vor Empörung das Blut ins Gesicht. Deshalb war Caillean als Zeugin der Begegnung dabei gewesen!
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Lhiannon seufzte. „Es wird Gerede geben. Die Göttin sei Dank, Caillean war dabei, aber sie hätte die Begegnung verhindern müssen.“ Lhiannon blickte nachdenklich zu Decke. Sie schwieg eine Weile und sagte dann. „Caillean hätte wissen müssen, dass wir uns nicht einmal dem Verdacht eines Skandals aussetzen dürfen. Deshalb werde ich sie und nicht dich bestrafen. Aber ich rate dir, mein Kind, eher du so etwas noch einmal tust, denke daran, dass eine andere für dich bestraft wurde.“

Später ging Eilan zu Caillean und sprach mit ihr unter vier Augen.
„Lhiannon hat mir gesagt, dass sie dich bestrafen will. Kannst du mir verzeihen? Wird die Strafe schlimm sein?“
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„Im Wald steht ein kleines Haus. Dorthin wird sie mich vermutlich schicken, damit ich über mein Vergehen nachdenken kann, während ich das Haus wieder in Ordnung bringe. Vielleicht ist es Lhiannon nicht bewusst, aber für mich ist es besonders schön, mit meiner Musik und meinen Gedanken allein zu sein. Du brauchst nicht zu fürchten, dass es mir schlecht geht.“
„Ich hätte Angst ganz alleine im Wald zu sein“, erwiderte Eilan bedrückt.
„Bestimmt. Aber ich bin gern allein. Glaube mir, ich bin dort draußen in dem kleinem Haus glücklich und zufrieden“, sagte Caillean.
Eilan schwieg. Eine andere Frau als Lhiannon hätte sie vermutlich beide bestraft. Deshalb fühlte sie sich schuldig. Trotzdem bedauerte sie das Zusammentreffen mit Gaius nicht. Sie wünschte nur, dass sie ihm etwas von ihren wahren Gefühlen und Gedanken hätte vermitteln können.
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Es war alles so verwirrend. Sie wollte wirklich eine Priesterin werden, und nichts schien ihr schöner und wichtiger zu sein. Wie konnte es nur geschehen, dass sich Gaius immer wieder in ihr Herz stahl?

Marsmädchens Postfach ist immer noch voll...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Fortsetzung. Gaius sieht mit dieser "Rüstung" sehr ... witzig aus :lol:
Die Bilder sind schön geworden.
Eilan ist wirklich hübsch. Weißt du noch, woher du ihre Augen hast? :confused:
:hallo: Mach bald weiter!
 
Die Augen sind von Barcelonista von mts, welche genau weiß ich nicht mehr^^'
Und ja, die Rüstung ist doof... ich überlege mir die ganze Zeit, ob ich nicht doch eine andere nehmen soll... aber da ich schon die genohmen habe, bleibt das am besten auch so, er läuft ja nicht immer so rum.
 
Deine Fortsetzung war super wie immer genau wie die Bilder aber das letzte Bild von Eilan gefällt mir am besten. Ich find es echt toll das du in dem einen Bild noch das Pferd im hintergrund stehen hast gefällt mir auch sehr gut aba natürlich sind auch die restlichen Bilder toll.
 
Para schrieb:
Und ja, die Rüstung ist doof... ich überlege mir die ganze Zeit, ob ich nicht doch eine andere nehmen soll... aber da ich schon die genohmen habe, bleibt das am besten auch so, er läuft ja nicht immer so rum.

Falls ich irgendwann 'ne Rüstung mal zufällig finde, sage ich dir bescheid. ;)

Zur FS: Die ist wirklich DER HAMMER! Ich liebe sie einfach. Dein Schreibstil ist so geil! *umkipp*

Mach weiter so! :hallo:
 
Tolle Fortsetzung!

Schade, dass die beiden sich nur über das Mädchen unterhalten konnten... :argh:
Ich hoffe, sie sehen sich bald noch einmal wieder unter ein wenig anderen Umständen... :)

Die Bilder sind wie immer große klasse und der Text natürlich auch! :)

Liebe Grüße
Töpfchen:hallo:
 

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