*Video* und *FS* Consuela's Life

Hallo kiddie

Oh je, nun ist das Chaos ja perfekt! Wie soll sie ihm denn aus dem Weg gehen, denke, das wird schwierig werden!

Die Bilder sind wie immer sehr schön gemacht, tolle Perspektiven und immer sehr passend zum Text, der ebenfalls wieder absolut toll geschrieben ist!
Grosses Kompliment, ich freu mich sehr auf die Fortsetzung!

LG
Nef
 
@Nefertary: :hallo: Da bist du ja wieder! Habe mir schon Gedanken gemacht, wo du denn steckst...:p ...weil ich hier so lange nichts von dir gehört habe.

Schön, dass es dir gefällt. Das Chaos wird auch so schnell kein Ende nehmen...habe schon ein paar echt chaotische Teile fotografiert. :lol:

Es geht bald weiter...
 
Wie versprochen kommt nun der nächste Teil. Für die danach kommenden Teile habe ich auch schon fast alles beisammen. Ach...Ferien sind so schön...wenn da nur die Hausarbeiten nicht wären...:ohoh:

Okay...weiter gehts - macht Euch auf was gefasst. :argh:
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Als ich mit dem Wagen in unsere Straße einbog, traute ich meinen Augen nicht: Vor unserem Haus parkte ein Krankenwagen!
Das kalte Blaulicht erleuchtete die Umgebung.
Panisch parkte ich den Wagen einfach irgendwo vor dem Haus. Schnarrend zog ich die Handbremse an. Ohne den Motor auszustellen, sprang ich aus dem Auto und lief um den Wagen.
Oh mein Gott - was war nur passiert?

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Meine Knie zitterten als ich die Einfahrt entlang rannte. Ich hatte noch niemals in meinem Leben eine solche Angst gehabt. "Was ist nur geschehen?" hämmerte es in meinem Kopf.

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Ich klammerte mich an dem Gedanken fest, dass es nicht Arkan war, dem etwas zugestoßen war. Womöglich waren es unser Butler oder unsere Köchin, die Hilfe benötigten?
Ich betete dafür, dass ich Arkan gleich unverletzt in meine Arme schließen könnte als ich mit zwei Schritten die Stufen zum Haus erklomm.

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Meine Gebete wurden nicht erhört. Schon von der Tür aus konnte ich sehen, dass unser Butler Albert unverletzt war. Er wanderte scheinbar ziellos im Raum umher.
Zwei Sanitäter kümmerten sich um eine am Boden liegende Person. Ich schrie auf. Es war Arkan.

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Sie sahen irgendwie verzweifelt aus. Der neben Arkan knieende Sanitäter fühlte den Puls meines Mannes. Dann sah er seinen Kollegen eine Sekunde lang an, dieser richtete sich daraufhin auf und atmete hörbar ein.
Ich blickte zwischen beiden hin und her, wagte aber nicht, etwas zu sagen.

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Der bärtige Sanitäter erhob sich langsam. Vorsichtig kam er auf mich zu. Sein Gesichtsausdruck ließ mich nichts gutes ahnen.

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Er fuhr sich durch sein Gesicht. Es war fast so, als wolle er hinauszögern, mit mir sprechen zu müssen.
Ich sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
"Was ist mit meinem Mann?" Meine Stimme krächzte, meine Knie zitterten, mein Herz schlug mir bis zum Hals.

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Er atmete hörbar ein und verzog das Gesicht. Warum, verdammt nochmal, kümmerte sich eigentlich der zweite Sanitäter nicht mehr um Arkan?
"Mrs. von der Houden - wir wurden vor einer halben Stunde von ihrem Butler gerufen." murmelte er.
Er sah mir nicht ins Gesicht. Warum sah er mir nur nicht ins Gesicht während er redete?

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Er beugte sich zu mir herunter und sah mir dann doch in die Augen. "Er war bereits ohne Herzgeräusch als wir eintrafen." fuhr er fort.
Er griff sich an die Brust. "Wir haben eine halbe Stunde lang versucht, ihn wiederzubeleben." flüsterte er.
"All unsere Bemühungen waren erfolglos..." Er sah mich betroffen an. "Wir haben alles getan, was wir konnten..."
Ich schnappte nach Luft.
"Es tut mir leid, Mrs. von der Houden - ihr Mann ist leider verstorben..."

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Ich sah ihn ungläubig an. Eigentlich starrte ich eher durch ihn hindurch. Das konnte ja gar nicht wahr sein. Ich lag im Bett und träumte. Genau. Ich träumte einen ziemlich grusligen Traum - es konnte nicht mehr lange dauern und dann würde ich aufwachen.
Er hob hilflos die Arme und sah mich abwartend an.

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Ich schüttelte wütend den Kopf. Ich konnte es nicht glauben.
"Was erzählen Sie mir da?" rief ich. "Mein Mann ist nicht tot - der Arzt hat gesagt, er hat sich wunderbar von dem Herzinfarkt erholt." schrie ich dem Sanitäter ins Gesicht.
Er verschränkte die Arme und sah mich gefühllos an - oder war es eher mitleidig?
"Was reden Sie mit mir?" kreischte ich weiter. "Gehen Sie rüber und tun sie etwas! Helfen Sie meinem Mann!" Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Im Raum war es heiß und stickig, ich schwitzte wie verrückt.

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"Versuchen Sie, sich zu beruhigen." sagte er sanft. "Ihr Butler hat uns von der Vorgeschichte Ihres Mannes erzählt. Er hat wohl einen Rückfall erlitten...wir sind leider zu spät gekommen um ihm noch helfen zu können."
Ich starrte immer noch durch ihn hindurch. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt. Ich spürte meinen Körper nicht mehr - seine Worte drangen wie von weit her zu mir hindurch.

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Ich sah ihn an und begann zu begreifen, was er mir sagen wollte. Arkan lag tot am Boden - nur wenige Meter von mir entfernt. Ich konnte nicht hinsehen. Ich konnte es nicht begreifen. Mein Mann - mein über alles geliebter Mann war gestorben als ich nicht Zuhause gewesen war...als ich mit Astan...oh mein Gott...ich durfte lieber nicht daran denken.
Die Tränen stiegen in mir hoch. Ich begann zu schniefen.

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Ich schlug die Hände vor das Gesicht. Ein Schluchzen schüttelte meine Schultern. Der Sanitäter stand scheinbar hilflos vor mir.
"Oh Arkan..." krächzte ich.

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"Das kann doch einfach nicht wahr sein. Oh mein Gott!" rief ich in Richtung der Zimmerdecke. "Wie konntest du das nur zulassen?"
Der Sanitäter tätschelte mir liebevoll die Schulter. "Haben Sie Verwandte? Freunde? Irgendjemand, der jetzt zu Ihnen kommen könnte um Ihnen zu helfen? Sie sollten jemanden anrufen..." sagte er und begann, seine Sachen zusammenzupacken.
Ich hockte mich neben Arkans toten Körper und hielt seine noch ganz warme Hand.
"Ihr Butler hat schon das Bestattungsunternehmen angerufen." klopfte der bärtige Sanitäter mir seufzend auf die Schulter. Ich sah ihn wimmernd an und wischte mir eine Träne weg.
"Wir sind hier fertig." murmelte er in Richtung seines Kollegen und die beiden verließen mein Haus.

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Ich richtete mich auf und ging zum Telefon hinüber. Ich musste es lange klingeln lassen bis ich Carry endlich am anderen Ende hatte.
"Hallo? Wer ist da?" fragte sie verschlafen. Ich schluchzte nur wild auf. Ich konnte nicht sprechen vor Tränen.
"Consuela? Bist du das?" fragte sie plötzlich hellwach während ich weiter weinte.
Ich presste ein ziemlich hohes "Hm." heraus - mehr konnte ich nicht sagen.
"Was ist denn passiert?" fragte meine Schwester ernsthaft besorgt.
"Arkan..." schluchzte ich. Carry musste lange warten bis ich weiterreden konnte. Immer wieder fragte sie "Was ist los, Consuela?", aber ich konnte ihr nicht antworten.
"Arkan ist tot." konnte ich dann doch zwischen zwei Schluchzern sagen.
"Ich komme sofort rüber." sagte sie. Ich konnte noch das Rascheln der Bettdecke hören, dann hatte sie auch schon aufgelegt.

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Albert hatte sich auf die Couch neben dem Esstisch gesetzt. Ich setzte mich zu ihm. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Mir kam der Champagner wieder hoch. Es fühlte sich an, als müsste ich mich gleich übergeben.
Ich musste husten, konnte aber gleichzeitig nicht aufhören zu weinen.

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"Warum nur?" schluchzte ich. "Warum?"
Ich glaube nicht, dass Albert mich verstehen konnte. Meine Worte hätten ebenso ein sinnloses Brabbeln sein können. Eigentlich waren sie auch vollkommen bedeutungslos. Es zählte nur der pochende Schmerz in mir. Es fühlte sich an als hätte eine kalte Klaue einen Teil meines Herzens herausgerissen.

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"Was ist denn nur geschehen?" weinte ich in die schützend vor mein nasses Gesicht gehaltenen Hände.
Albert seufzte neben mir, dann begann er zu sprechen:
"Ich bin nach unten gegangen um mir etwas zu trinken zu holen." flüsterte er. "Er lag schon da - wer weiß wie lange. Neben ihm lag der Telefonhörer. Er muss also telefoniert haben als es...", er sah kurz zu mir rüber, "als es passierte..." fuhr er fort.

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Ich nahm meine Hände vom Gesicht und sah ihn an.
"War noch jemand am Telefon?"
"Besetztzeichen." sagte er nur.
Wer auch immer Arkan angerufen hatte, er hatte bereits aufgelegt als Albert ihn fand.
Mein Gesicht fühlte sich kühl an, jetzt, da die Tränen begannen zu trocknen.

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"War er denn noch lange wach nachdem ich weg war?" fragte ich Albert mit heiserer Stimme.
"Nein." sagte er. "Er ist relativ schnell darauf ins Bett gegangen. Aber irgendwann muss wohl hier unten das Telefon geklingelt haben..."

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"...und dann ist er nach unten gegangen um abzuheben..." beendete ich Alberts Satz.
"Ich dachte bis vorhin noch, dass Sie ihn eventuell angerufen haben." murmelte Albert.

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"Nein." hauchte ich. "Ich habe ihn nicht angerufen." Ich starrte in den Raum. Meine Schläfen pochten.
"Aber wer war es dann?" wandte Albert sich wieder an mich.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte nicht mehr sprechen. Aber auch in meinem Kopf hämmerte diese eine Frage: Wer hatte Arkan angerufen? Wer hatte mit meinem Mann gesprochen bevor er erneut einen Herzinfarkt erlitt?
Durch meinen Kopf zuckten die wildesten Gedanken...Agatha, Ariel, Astan...
Ich schüttelte den Kopf. Astan. Ich musste diesen Gedanken, ich musste diesen Menschen aus meinem Kopf verbannen...

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Ich schleppte mich wieder hinüber zu Arkans totem Körper und kniete mich auf den Fußboden. Still hielt ich seine Hand. Es war so still im Raum, auch Albert gab keinen Laut von sich.
Etwa eine viertel Stunde später hörte ich ein Auto in die Einfahrt einbiegen. Ich ging nach draußen. Es waren der Bestatter und sein Sohn. In diesem Moment traf auch Carry vor dem Haus ein.

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Wortlos nahm sie mich in den Arm und hielt mich lange fest. Leise weinend schmiegte ich mich in ihre Arme und vergrub mein Gesicht in ihren süßlich duftenden Haaren. Sie strich mir liebevoll über den Rücken und wiegte ihren Körper und damit auch mich beruhigend hin und her.

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Als wir das Haus betraten, hatten die Bestatter Arkans Körper bereits in den Sarg gelegt. Carry und ich setzten uns wieder auf das Sofa nahe des Fensters.
Albert führte scheinbar sinnlose und unangebrachte Aufgaben im Haushalt aus. Er stellte die Uhr ein und räumte in der Küche auf. Irgendwie musste er sich wohl beschäftigen.
Ich wischte mir meine Tränen weg und sah Carry traurig an. "Es ist so schnell gegangen - und ich war nicht da..." weinte ich.

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"Ich kann es einfach nicht begreifen, dass er tot ist." Ich schlug die Hände vor mein Gesicht und schluchzte hemmungslos.
Carry sah mich mitleidig an. Sie wusste vermutlich nicht, was sie sagen könnte um meinen Schmerz zu lindern. Aber was hätte auch meinen Schmerz lindern können? Nichts.
"Ich habe ihn doch so sehr geliebt...so sehr...". Konnte Carry meine Worte überhaupt verstehen? In meinem Hals steckte ein dicker Kloß.

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"Es darf einfach nicht wahr sein..." Ich drückte meine Schultern nach hinten. "Es kann nicht wahr sein..."
Ich hielt mir die Hände vor das Gesicht und schüttelte meinen Kopf. Vor meinen feuchten Augen war es jetzt dunkel. Ich konnte also nicht sehen wie die Bestatter Arkan in dem schwarzen Sarg hinaus zum Auto trugen. Und irgendwie war ich sehr froh darüber.

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@Caro9684: Deinen Kommi hätte ich beinahe übersehen. ;)

Schön zu hören, dass der Stress sich bei dir gelegt hat. Nachdenken...hört sich an als ständen bei dir ein paar Entscheidungen vor der Tür. Wenn mein Gefühl richtig sein sollte, dann wünsche ich dir viel Erfolg und hoffe, Du triffst die richtigen Entscheidungen. %)

Eine ganze Nachbarschaft gibt es ja nicht wirklich zum Download...aber wenn dir meine Häuser so gut gefallen, dann kann ich dir nur empfehlen, mal in Hügo's Thread vorbeizugucken:
http://www.simforum.de/showthread.php?t=71551
Ich werde im weiteren Verlauf der Story auch noch mindestens ein weiteres Haus von ihr benutzen.

Arkans und Consuelas Haus gibt es bei MTS. Du findest es hier:
http://www.modthesims2.com/showthread.php?t=142589&highlight=buttercup

Ansonsten ist mein Freund auch ein kleiner Häuslebauer und exzellenter Einrichter. :lol: Ein liebes Augenzwinkern von mir und er beginnt zu bauen...hach ja...=)
 
Oh nein, wie traurig:schnief: Das ist ja echt furchtbar.
Ich glaube es war die Presse, auf jeden Fall der jenige, der die beiden vorher fotografiert hatte, der Arkan angerufen hat.

Ich muss dich mal ganz doll dafür loben, wie du das Zusammentreffen zwischen Consuela und dem toten Arkan beschrieben hast. Ich finde du hast die Gefühle einfach super rübergebracht.:)
 
ich kann edina nur zustimmen. in allem, was sie schreibt...
super und sehr traurig. sowas hatte ich fast schon befürchtet...

bye,
set
 
Oh nein, die arme Consuela! :schnief:
Auch ich dachte sofort, dass dieser anonyme Fotograf was mit dem Anruf zu tun hat. Hm, mal sehen...

Kiddie, Du hast auch dieses Kapitel wieder mit sehr viel Gefühl geschrieben. Mir ist es richtig unter die Haut gegangen.

Bin ja mal gespannt, wie Arkans Tochter nun damit umgehen wird. Puh, da wird wohl noch etwas auf Consuela zukommen.

LG
Nef
 
So...da ist er mal wieder: Der nächste Teil! Ich finde Abigail wirklich total genial erstellt. =) Diese Gesichtsausdrücke! Vielleicht teilt ja jemand meine Meinung...
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Es war zwei Tage her seit Arkan mich verlassen hatte. Carry war vorübergehend bei mir eingezogen - sie war allerdings gerade bei sich Zuhause, um sich ein paar frische Kleidungsstücke zu holen.
Albert las gerade gemütlich die Tageszeitung, deshalb lief ich hinüber ins Esszimmer als das Telefon klingelte.

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"Hallo?" fragte ich leise in den Hörer. Die meisten Beileidsbekundungen waren per Post gekommen. Es dauerte ewig um die riesigen Stapel durchzuarbeiten und zu beantworten. Ariel hatte die Planung der Beerdigung übernommen, ich war ihm sehr dankbar dafür. Ich hätte es einfach nicht ertragen, Arkans Sarg auszusuchen.
Ich rechnete immer noch mit einem Anruf von Astan oder Agatha - aber auch jetzt kam er nicht.
"Spreche ich mit Mrs. von der Houden?" fragte mich eine spitze hohe Stimme. Die Person am anderen Ende war weiblich und mir unbekannt.

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"Hier spricht Abigail Perrette - ich arbeite für..."
Unbewusst ballte ich meine Hand zur Faust. Dieser Name war wohl jedem ein Begriff: Abigail Perrette war die bekannteste Klatschjournalistin überhaupt. Sie arbeitete abwechselnd für die beliebtesten Hochglanzmagazine - irgendwie schaffte sie es immer, die Promis in sehr prekären Situationen zu fotografieren.
"Sicherlich kennen Sie mich..." piepste ihre Stimme mich an.

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Ich sperrte den Mund auf. Was sollte ich ihr nur antworten?
"Vermutlich kennen Sie den Grund meines Anrufs." Ihre Stimme war kalt. Ihre Freundlichkeit war nur vorgespielt, alles was sie wollte, war eine gute Story.
"Nein, ich kenne den Grund Ihres Anrufs nicht." antwortete ich unbeeindruckt.
"Oh..." quäkte sie. "Ich möchte mit Ihnen einen Interviewtermin vereinbaren. Ein persönliches Gespräch kann sicherlich...nun...alle unangenehmen Missverständnisse aus dem Weg räumen..."

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"Unangenehme Missverständnisse?" Müde zog ich die Augenbrauen hoch. Ich hatte kaum geschlafen und mein Kopf hämmerte.
"Mein Mann ist vor zwei Tagen gestorben." sagte ich zu ihr. "Ich möchte darüber allerdings nicht reden. Bitte rufen Sie deswegen nicht wieder an."
Ihr lautes Lachen klirrte mir in den Ohren. "Schätzchen, Schätzen..." murmelte sie. "Ich bin in einer Stunde bei Ihnen. Sie werden schon sehen..."
"Rufen Sie nicht wieder an!" bellte ich in den Hörer und legte auf.

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Diese Reporter waren wirklich unermüdlich. Ständig riefen sie hier an und wollten mich zu Arkans Tod befragen. Hatten diese Menschen denn kein Feingefühl oder warum konnten sie eine Witwe in ihrem Leid nicht einfach in Ruhe lassen...?

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Seufzend legte ich den Hörer auf. Ich wollte zurück ins Wohnzimmer gehen um mich vielleicht doch mit einem Buch abzulenken, da sah ich es auf der ersten Seite der Zeitung.
Ich blieb abrupt stehen. Ich traute meinen Augen nicht.

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Es war die Headline des Tages. "Rosenkavalier für eine Witwe?" prangte in großen Lettern in der obersten rechten Ecke.
Darunter war unverkennbar ein Bild von Astan und mir. Es war im Club aufgenommen wurden. Astans hielt mich in seinen Armen und ich spitze mit geschlossenen Augen meinen Mund. Dieses Bild ließ sich wahrlich nicht positiv umdeuten...
Ich konnte meinen Blick nicht von dem Artikel losreißen. Jetzt verstand ich, was Abigail Perrette mit "Missverständnissen" gemeint hatte. Ich war verdammt nochmal in Schwierigkeiten!

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Das Telefon klingelte erneut. Diesmal war es kein artikelgeiler Reporter, sondern Carry.
"Consuela..." ächzte sie.
"Was ist?" fragte ich vollkommen durch den Wind.
"Du musst einmal den Fernseher anmachen..." Carry klang irritiert.
Ich folgte ihrer Aufforderung und lief ins Wohnzimmer um den Fernseher einzuschalten...

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...ich fand den Sender auf Anhieb. Dieser Schmutz war also nicht nur in der Zeitung gelandet, sondern er wurde auch freudig von den Fernsehsendern verbreitet. War es nicht auch eine schockierende Nachricht? Die junge Frau des vermögendsten Mannes von Knocksville knutscht mit dem attraktiven Sohn herum während dieser gerade elendig an einem Herzinfarkt stirbt?
Bei dieser Story musste kein Drama dazugedichtet werden. Mit diesem Foto hatten es die Journalisten schwarz auf weiß: Ich war eine untreue Ehefrau.
Ich zappte mich stöhnend durch alle Kanäle. Das Nachmittagsprogramm mit den beliebten Klatschsendungen hatte das Thema Nummer eins gefunden. Dummerweise war ich die Story des Tages.

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Eine Stunde später rief Albert mich zum Fenster. "Schauen Sie mal, wer da kommt." sagte er kühl. Er hatte die Tageszeitung auch gelesen, er hatte das Programm im Fernsehen auch gesehen. Unsere Freundschaft war zerstört, er war jetzt nur noch mein Butler. Schon seit vielen Jahren war er Arkans Angestellter gewesen, er hatte seinen Chef sehr geliebt. Kein Wunder, dass er mich nun hasste.
"Es ist Abigail Perrette." krächzte ich.

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Abigail schmiss die Tür ihres quietschegelben Sportwagens zu und betrachtete unser Haus aufmerksam. Albert und ich wichen vom Fenster zurück und hofften, dass sie uns nicht sah.
Sie schützte ihre Augen vor der blendenden Sonne und prüfte eingehend die schicke Umgebung, in der ich wohnte.

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Dann stöckelte sie auf viel zu hohen Schuhen um ihren Wagen herum und näherte sich dem Haus.
Abigail war eine Großstadtlady. Sie hatte sich ihrem Job angepasst, in dem die Menschen makellos und die Stories aufregend waren. Ihr Schönheitschirurg hatte ihren unförmigen Riechkolben zu einer perfekten Stupsnase mit einem geradem Nasenrücken gemeißelt, ihren Wangenknochen war mit Silikon nachgeholfen worden und jeder Falte in ihrem hübschen Gesichtchen wurde mit Botox der Kampf angesagt.
Sie liebte ihren Job und wir liebten ihre Arbeit. Wer kannte nicht ihr eindrucksvolles Interview mit Lady Diana? Wer hatte nicht gierig ihre schmierigen Berichte über Michael Jackson gelesen, als dieser mit Vorwürfen überhäuft wurde?
Aber jetzt war ich ihr in die Quere gekommen - was beileibe nicht gut für mich war.

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"Ich mache das schon." flüsterte ich Albert zu und lief zur Tür als Abigail um das Haus herumgelaufen war.
"Guten Tag, Mrs. von der Houden." begrüßte sie mich. "Ein persönliches Gespräch ist doch viel intimer als diese gräßlichen Telefongespräche..." lächelte sie mich an.

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Ich verschränkte die Arme und versuchte ihr freundlich zuzunicken, was mir vermutlich nicht gelang.
Ihr aufgespritzter Mund lächelte mich gespielt freundlich an. Ihre Nase glänzte perfekt im Sonnenlicht.
Wenn es nach ihr ging, dann waren wir schon jetzt die besten Freundinnen.

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"Ihr Verlust ist ja ganz entsetzlich." begann sie. "Ich fühle mit Ihnen. Es muss momentan schrecklich schwer für sie sein." Ihre Augen weiteten sich vermeintlich kummervoll. Sie sah mir tief in die Augen.
"Sehen Sie", fuhr sie fort, "der Grund meines Besuches ist folgender: Ich möchte Ihnen helfen, Ihren guten Ruf wieder herzustellen. Geben Sie mir ein Exklusivinterview und ich regele den Rest..."

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Meine Augen verengten sich zu Schlitzen.
"Hm..." seufzte sie und dachte nach. "Woher sollte ich denn wissen, dass ihr Mann bei diesem Telefongespräch stirbt." Sie kratzte sich am Kopf.

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"Das konnte ich ja nun wirklich nicht ahnen." gestikulierte sie entschuldigend. "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass mit ihm etwas nicht stimmte - glauben Sie mir." quäkte sie.
"Ach...und als ich es dann erfahren habe, waren die dummen Fotos, die ich im Club gemacht hatte, auch leider schon an die Zeitungen verkauft..."

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"Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich die Bilder doch zurückgehalten. Was damit alles hätte verhindert werden können! Jetzt ist die Lawine einmal ins Rollen gekommen und die Aasgeier haben ein gefundenes Fressen...." Sie wollte gar nicht aufhören zu plappern.

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Ich holte tief Luft um sie zu unterbrechen, aber sie kam mir zuvor.
"Hey, Schätzchen." zwinkerte mir zu. "Unter Mädels hat man für diesen Fehltritt natürlich Verständnis, das ist ja klar. Der Sohnemann ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Nur zu dumm, dass der Papa dann halt gestorben ist..."

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"Sie haben was?" unterbrach ich sie schließlich. "Sie haben die Fotos gemacht und dann auch noch mit Arkan telefoniert als er..." In mir stiegen die Tränen hoch. Diese bornierte Frau war die letzte gewesen, die mit Arkan gesprochen hatte? Und das alles ließ sie vollkommen kalt?
"Jetzt beruhigen Sie sich mal, Schätzchen." wiegelte sie ab. "Ich sagte doch gerade, dass mir diese ganze Geschichte unendlich leid tut..."

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"Wie können Sie es wagen?" rief ich. "Sie haben meinem Mann geradezu beim Sterben zugehört! Sie haben Fotos von mir gemacht und diese landesweit an die Zeitungen und an das Fernsehen verschachert! Und jetzt verlangen Sie ein intimes Interview von mir?"
Ich war kurz davor, dieser unmöglichen Frau den schlanken Schwanenhals umzudrehen.
"Meine Liebe...regen Sie sich nicht so auf..." gurrte sie und verzog ihr schönes Gesicht. "Kein Grund, mich so anzugiften..." gab sie schnippisch von sich.

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Ich geriet immer mehr in Rage. "Ihre Forderungen sind unmöglich...Sie sollten sich etwas schämen...kommen hierher in ein trauerndes Haus und..."
"Lalala..." sang sie und hielt sich die Ohren zu. Ich starrte sie an. Diese Frau hatte mehr als nur eine Schraube locker.
"Ich höre Ihnen gar nicht zu, ich höre Ihnen gar nicht zu..." schmetterte sie mit hoher Stimme, während sie sich die Ohren weiter zuhielt.

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Da ich schwieg, hörte sie irgendwann mit dem Unsinn auf. Sie lief zum anderen Ende des Eingangsbereiches und sah sich interessiert im Garten um.
"Bitte verlassen Sie das Grundstück." forderte ich sie auf, jetzt, da sie mir endlich wieder zuhören konnte.

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"Wenn Sie nicht verschwinden, dann rufe ich die Polizei." sagte ich in einem lauten und für mich sehr festen Tonfall zu ihr.
Alles, was sie tat, war lachen.
"Ach, Schätzchen." gurrte sie. "Wollen Sie mir Angst einjagen?"

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"Ich mache meine Drohung ernst. Sie vergessen scheinbar, dass mein Name immer noch von der Houden ist." schrie ich ihr hilflos ins Gesicht.
Trotz allem lachte sie mir immer noch frech und unbeeindruckt ins Gesicht.

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"Mit solchen kindischen Drohungen kommen Sie bei mir nicht weit." giftete sie mich an. "Da bin ich ganz andere Sachen gewöhnt... Sie wollen mir kein Interview geben? Dann geben sie mir kein Interview..."
"Verschwinden Sie, sonst werden Sie mich kennenlernen." warnte ich sie erneut.
"Wie gut, dass ich die Fotos gleich verkauft habe. War ja eigentlich klar, dass hier nichts zu holen ist..."

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"Ich brauche auch gar kein Interview um Ihre romantische Liaison weiter zu verbreiten..." schnaufte sie böse. "Ich habe ausreichend Fantasie um Ihnen das Leben zur Hölle zu machen, glauben Sie mir."
Nachdenklich sah sie mich an, in ihrem kranken Geist schien sie eine Idee auszubrüten. "Den Namen von der Houden habe Sie lange genug getragen. An diesen Gedanken können Sie sich schon immer langsam gewöhnen." sagte sie trocken.

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Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und stöckelte durch unseren Vorgarten zu ihrem Auto. Unser Gärtner hatte viel Mühe, die Löcher, die sie mit ihren Stöckelschuhen in unserem englischen Rasen hinterließ, zu beseitigen.

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Zuletzt bearbeitet:
@Nefertary: Consuela wird im nächsten Teil wieder auf Agatha treffen. Aber auch auf Astan und Ariel. =) Oha. Lass dich überraschen.

@stinkbock: :p Hach...ich kann dir leider keine schlecht mit dir über deine Vermutungen spekulieren. Aber sicherlich werden sich deine Ahnungen noch bestätigen...oder auch nicht...:ohoh: Hihi. :lol:
 
Wow, das ist ja heftig. Erst verliert sie Ihre Babys und jetzt noch ihren Arkan. Armes mädel. Aber was kann ihr der Klatsch schon anhaben,. Klar, daß tut weh und so, aber irgendwann zerreißen sich die Leute doch über jemand anderen das Maul. Sollte vielleicht nicht so auf reiche Zicke machen und untertauchen, dann kann sie mitm astan doch superglücklich werden. Ich hoffe nur, daß der es ehrlich meint und nicht die zickige Reporterin informiert hat, was da passieren soll...

So nun mal konstruktive Kritik: sehr ansprechender Schreibstil, solltest Du nicht ändern. Du sagst mit wenigen Worten sehr viel aus, hältst die Spannung aufrecht und vermittelst sehr viel Gefühl mit Wort und Bild. Gefällt mir sehr. Nur hat es mich gestört, daß Du 3x das Gleiche Bild hast, an der Stelle, wo sie mit dem Butler über den vergangenen Abend spricht. Ansonsten erste Sahne, weiter so!!!!!:)
 
super fortsetzung

danke kiddie dass du doch noch meinen Beitrag gesehen hattest.
ich lade sehr viel bei Hügo runter...
aber mich intressieren auch deine sims... die sehen echt toll aus.
und wenn du eineganze nachbarschaft zum downloaden hast is das doch super. grins...

also erst mal zu deiner neuen Fortsetzung,,, ich find sie echt schmerz zereisend. keiner hat gedacht das Arkan jetzt stirbt. ich denkemal
dass er das am telefon erfahren hat das Consuela sich mit astan verknügt hat. ohje das wäre es ja.
aber echt wunerschöne Bilder.

ja mir geht es wieder besser... nur es kann möglich sein dass ich und mein freund nicht mehr zu zweit sind.
ich hoffe du verstehst was ich meine,,, nagut ich freue mich auf den nächsten teil.

deine Caro
 
ich hab's befürchtet... o_O
arme consuela... aber eigentlich ist sie auch selber schuld, wenn sie nicht auf ihre schwester hört.....
geiles kapitel jedenfalls! :)
 
ach siehste hab ich es doch gesagt dass Arkan einen anruf bekommen hat as Consuela mit Astan rum gemacht hat. shit kann ich nur sagen...
sorry ich habe zu spät gemerkt dass du noch eine fortsetzung rein
gestellt hattest. aber super geniale fortsetzung.. mal wieder.

deine Caro
 
@bambi77: Danke für deine kritischen Worte. Ich bin da sehr offen. =) Es sind zwar nicht genau die gleichen Bilder - aber sie sind wirklich sehr, sehr ähnlich. Ich persönlich mag es nicht, an ein Bild eine riesige Menge an Text ranzuklatschen. Aber ich nehme deine Worte an und werde versuchen, die Bilder beim nächsten Mal aus einem anderen Winkel zu fotografieren. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. *knicks* :hallo:

@Setaldona: Ja...Consuela hätte vielleicht auf Carry hören sollen. Aber das Herz spricht halt manchmal eine andere Sprache. :lol:

@Caro9684: Wie immer danke für deine lieben Worte. Ich denke noch darüber nach wie ich ein paar Sachen zum Download anbieten könnte. :)
 
Nicht böse sein Kiddie, war nur voll verwirrt, weil ich dachte, mein Pc scrollt schon wieder von alleine hoch...=) Deswegen wollt ich mehr verschiedene Pics. Aber Du machst das schon super! Noch was: Deine FS wird immer besser. Bin schon sehr gespannt, was Du Dir als nächstes einfallen läßt!:hallo:
 
@bambi77: Ich bin keine Spur böse. Warum sollte ich auch. Sowieso neige ich nicht dazu, böse zu werden. =) Ich bin für Verbesserungsvorschläge dankbar.

Ja...ich habe auch das Gefühl, dass die Story immer besser wird...:D...würde mich zwar freuen, wenn ein paar Leute mehr mitlesen würden...aber man kann nicht alles haben. Trotzdem macht mir die Story viel Spaß. :)

Morgen oder übermorgen geht's weiter...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin wircklich froh nicht irgendwie prominent zu sein! Ich fände das wircklich total lästig wenn mir dauernd Reporter hinterher rennen würden, da würde ich sicher irgendwann mal durchdrehen!
Ach ja bei dem 7.Bild, (da wo der Butler Zeitung liest) hat der Kopf des Butlers so ne komische Farbe also nicht der ganze Kopf ,aber da wo der Hals in den Kopf übergeht! Kann auch sein das ich mir das mein Compi spinnt!:lol:

Auf jedenfall war das ein spannender Teil nur ist mir aufgefallen das du viele Bilder machst die wircklich identisch aussehen. Ich finde das aber nicht weiter schlimm, ehe im Gegenteil ich finde es nämlich schnell öde wenn eine Fs nur wenige Bilder ,aber massenweiße Text hat.;)

lg Niub
 
@Niub: Ja...so ein Leben als bekannte Persönlichkeit ist schon stressig. %)

Der Hals vom Butler sieht allerdings wirklich komisch aus. :naja: Das liegt aber an einer Blume, die in der Mitte des Tisches steht. Die Pflanze verdeckt den Hals des Butlers...sieht man nur nicht auf dem Bild. :D

Ja...ich habe wirklich einen Hang zu vielen Bildern. :ohoh: Obwohl ich finde, dass ich mich in den letzten Teilen arg am Riemen gerissen habe. ;) Warte mal den nächsten Teil ab, da gibt es massenhaft Bilder. Ich konnte mich mal wieder nicht entscheiden. Aber vielleicht nehme ich noch ein paar raus.
Aber jedenfalls haben wir da was gemeinsam. Ich lese ungern Fotostories, wo an fünf Bilder unmengen von Text rangepappt sind...das ist zu anstrengend. Lieber mehr Bilder und weniger Text...aber das ist Geschmackssache. Und man kann es auch übertreiben...wie ich vielleicht. :lol:
 
Dieser Teil war eine hammermäßige Arbeit. Seid also nicht zu streng mit mir wenn etwas nicht so perfekt ist. :p
Dann lasst Euch mal von der "Schmalzlavine" überrollen... :lol:
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Der Tag von Arkans Beerdigung war gekommen. Schon für die Beerdigung gekleidet, versuchte ich mich mit Fernsehen vom Tod meines Ehemannes abzulenken. Als ich zum Nachrichtenkanal zappte, erkannte ich Agatha. Bei einer Pressekonferenz äußerte sie sich zum Tod ihres Vaters und Firmengründers.
"Wir sind alle sehr erschüttert über den plötzlichen Tod meines geliebten Vaters..." begann sie. "Die Beerdigung wird nur im allerkleinsten Kreis abgehalten. Ich bitte die Presse und ebenso Freunde und Bekannte, den Wunsch meines Vaters zu respektieren..."

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Mit einem mitleiderregenden Blick griff sie sich an die Brust und schenkte den Reportern und Zuschauern einen Blick tiefster Trauer.
"Obwohl uns das Ableben unseres Vaters sehr schockiert hat, werden meine Brüder und ich das Unternehmen ganz in Vaters Sinne weiterführen..."

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Ein Blitzlichtgewitter war auf Agatha gerichtet. Sie fühlte sich scheinbar wohl dabei. Kein Wunder eigentlich - immerhin war sie so groß geworden.
"Die Affäre Ihres Bruders und der zweiten Frau Ihres Vaters ist ja jetzt durch die Presse gegangen. Was sagen Sie dazu?" hörte man einen Reporter aus dem Hintergrund rufen.
Agathas Gesicht zuckte kurz. "Momentan geht es nur um den Tod meines Vaters, zu weiteren Vorkommnissen möchte ich keinen Kommentar abgeben." Agatha nickte dem Publikum kurz zu und verließ den Rednerpult.
"Nur einen Satz...Miss von der Houden!" hörte man die Reporter durcheinandermurmeln.

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Seufzend schaltete ich den Fernseher ab. Nahm diese schreckliche Geschichte denn nie ein Ende?
"Beeile dich, Consuela!" rief Carry. "Sie sind da!" Meine Schwester kam die Treppe heruntergerannt und sah mich abwartend an.
Tatsächlich. Die Limousine und der Wagen des Bestatters warteten vor dem Haus.

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Ich griff nach dem Hut und der Sonnenbrille. Agatha sollte nicht sehen, wie rot meine Augen vom vielen Weinen waren.
"Ich bin doch bei dir. Das kriegen wir schon hin." zwinkerte meine Schwester mir auf der Auffahrt zu.
"Ich nehme dich beim Wort." zwinkerte ich zurück.
Carry war mir wohl die größte Stütze. Ohne ihre kleinen aufbauenden Scherze zwischendurch wäre ich wohl schon restlos zusammengebrochen. Nur durch sie lief mein Leben halbwegs normal weiter.

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Als Carry mein Gesicht nicht mehr sehen konnte, verließ jegliche Fröhlichkeit mein Gesicht. Jede Sekunde des Tages musste ich an Arkan denken, der nun nicht mehr bei mir war. Ich überschüttete mich Tag und Nacht mit Selbstvorwürfen. Ich sparte nicht damit, die Schuld bei mir zu suchen. Die leidenschaftlichen Küsse zwischen Astan und mir gingen mir nicht aus dem Kopf. Der Gedanke, dass genau in diesem Moment mein Mann gestorben war, ließ mich nicht los.

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Carry wollte gerade die Tür der Limousine öffnen. Hinter dieser Tür saßen sie: Agatha, Ariel und Astan. Ohne darauf zu achten, was die Personen in der Limousine wohl denken würden, riss ich Carry an mich.
"Ach, Consuela..." seufzte meine Schwester tröstend als ich in ihren Armen Schutz suchte.

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Es dauerte lange, bis ich Carry wieder los ließ. Ich krallte mich geradezu an ihr fest. Ich versuchte den Moment, in dem ich tatsächlich in die Limousine einsteigen musste, hinauszuzögern. Ich wollte Agathas hochmütiges Gesicht nicht sehen, ich wollte Ariels vermutlich aufgesetzter Freundschaft nicht begegnen. Und ebenso wenig wollte ich in Astans Augen sehen...
Schlussendlich musste ich mich diesem Moment aber stellen. Er war nur kurz. Wir murmelten nur ein paar vage Worte zur Begrüßung, den Rest der Fahrt schwiegen wir beharrlich. Ich hatte den Blick gesenkt. Carry hielt meine Hand.

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Die Beerdigungsgesellschaft unterhielt sich noch vor den Toren des Friedhofes miteinander - ich lief schon immer zu Arkans Grab. Der Sarg stand bereits neben dem ausgehobenem Loch. Ein vorläufiger Grabstein schmückte die zukünftige Grabstelle.
Einige Minuten lang ließ ich die Ruhe des Friedhofes auf mich wirken.

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Ich betrachtete die Grabsteine, die hohen Bäume, in denen die Vögel sangen. Ich bewunderte die Skulpturen - wunderschöne Engel, die weinten und kummervoll den Kopf neigten. Sie bewachten die Toten an diesem Ort, an dem nun auch Arkan weilen würde.

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Es war so unglaublich ruhig, dass ich es gar nicht fassen konnte. Ich war noch niemals an einem so friedlichen Ort gewesen.
Ich wurde in meinen Gedanken aufgeschreckt von Ariel und Carry...

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...beide traten durch das hohe Eingangstor zu mir. Ich achtete aber nicht so sehr auf Carry, ich war vollkommen von Ariels traurigen Gesicht gefangen genommen. Er hatte mir in der letzten Woche unglaublich geholfen und jegliche Vorbereitungen für Arkans Beerdigung getroffen.

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Während Carry fassungslos in das ausgehobene Loch starrte, trat Ariel zu mir.
"Wie geht es dir?" fragte er. Ich sah ihn schief an. War diese Frage tatsächlich ernst gemeint? Und war sie überhaupt nötig?
Er sah sich kurz um, scheinbar um sicherzugehen, dass Agatha nicht auftauchte.
"Was ich dir noch sagen wollte", begann er, "ich kann zwar nicht verstehen, was zwischen dir und Astan ist, aber ich wünsche euch viel Glück."

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Ich schnappte nach Luft und ballte die Hände zu Fäusten. Musste er an diesem Ort - direkt neben dem Sarg seines toten Vaters, meines Mannes - eine solche Unterhaltung mit mir führen?
"Ich möchte mich keinesfalls in eure Angelegenheiten einmischen - die Geschichte geht mich ja nichts an." murmelte er mit gesenktem Blick.

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"Trotzdem möchte ich, dass du eines weißt: Ich hatte nichts mit dem Auftauchen des Fotografen zu tun."
Er zuckte mit den Schultern und sah mich entschuldigend an. Ich schwieg. Warum sollte ich auf die Idee gekommen sein, er könnte in diese Geschichte verwickelt gewesen sein? Das unpassende Auftauchen der Reporterin war doch einfach ein Zufall gewesen - oder?

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Ariel sah betreten in das ausgehobene Loch. Mit seinen teuren Lackschuhen scharrte er nervös über den Boden. Scheinbar wollte er noch etwas sagen, traute sich aber nicht. Abwartend sah ich ihn an.

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"Trotz allem, was geschehen ist..." Sein Blick war gesenkt. Ich schob mein Kinn kämpferisch nach vorne. Jetzt konnte doch nichts Gutes kommen?
"Trotz allem gehörst du zur Familie." murmelte er immer noch auf den Boden blickend.
"Vater hat dich sehr geliebt..." hauchte er. "Und Astan und dir...ich kann euch nur alles Gute wünschen..." Seine Stimme hatte einen merkwürdigen Tonfall bekommen, den ich nicht deuten konnte.

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"Ich wünsche mir so sehr, dass du glücklich wirst...mit ihm." sagte er stockend.
Als ich verwirrt zur Seite blickte, erkannte ich, dass Agatha neben uns stand. Sie sah mit einem wutverzerrten Gesicht zu uns herüber. Sie kam aber nicht dazu, etwas zu unserem Gespräch zu sagen. Der Priester trat zu uns und still versammelten wir uns um das Grab.

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Der Priester war noch ein junger Mann und neu in der Gemeinde. Seine klaren Augen richteten sich in die Ferne als er zu sprechen begann:
"In diesem kleinen Kreis wollen wir unseren Sohn Arkan zur letzten Ruhe betten...Als Vater, Ehemann, Freund und auch als einen sehr intelligenten Firmengründer werden wir ihn in unserem Herzen bewahren..."

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Während die Grabrede des Priesters andauerte, sank ich in mich zusammen. Ich erkannte einmal wieder, welch kleinen Anteil ich an Arkans Leben hatte. Arkan hatte ein so erfülltes und glückliches Leben gehabt - ich hatte ihn nur wenige Monate gekannt und mein Leben mit ihm teilen können. Jetzt war er für immer gegangen und ich konnte mich bei ihm nicht mehr für meinen großen Fehler bei ihm entschuldigen.
Arkans Kinder weinten ununterbrochen, meine Tränen hingegen waren versiegt.

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Nachdem der Priester seine Rede beendet hatte, trat Ariel vor den Sarg um ebenfalls einige Worte zu sagen. Gebannt sah ich zu, wie Ariel ebenfalls nach den richtigen Worten suchte.
"Mein Vater war ein sehr liebevoller Mann." begann Ariel. "Uns Kinder hat er immer viel zu sehr verwöhnt. Er wollte uns das geben, was er als Kind einer armen Arbeiterfamilie niemals gehabt hat." Agathas Schluchzen durchdrang die Stille.
"Er hat viel Zeit in seiner geliebten Firma verbracht, aber wir Kinder sind niemals zu kurz gekommen...beinahe jedes Wochenende hat er ausschließlich mit uns verbracht..."

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"Mein Vater war aber kein Übermensch. Nach dem Tod unserer Mutter fiel er in ein tiefes Loch. Über viele Jahre schien er ein gebrochener Mann zu sein."
Ariel blickte in meine Richtung. Überrascht sah ich ihn an.
"Dann aber fand er einen Menschen, der sein Leben veränderte. Consuela hat unseren Vater einen neuen Lebenssinn geschenkt. Sie hat die Monate seines letzten Lebensabschnittes aufgehellt und ihn sichtlich glücklich gemacht."

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Agatha konnte nicht aufhören zu schluchzen. Weinte sie um ihren Vater oder über die freundlichen Worte, die mir galten?
"Was Vater sich lange so sehnlichst gewünscht hat, ist nun geschehen: Er ist wieder mit Mutter vereint. Heute werden seine sterblichen Überreste neben der Frau gebettet, mit der er den größten Teil seines Lebens verbracht hat.
Wir müssen diesen Mann, den wir alle sehr geliebt haben, nun loslassen, so sehr es auch schmerzt. Eines Tages wird es ein Wiedersehen geben..."

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Ariel schwieg. Wir starrten ihn gebannt an.
"Vater, wir haben dir einen großen Platz in unserem Herzen reserviert. Auf ewig." schloss er. Nachdenklich fixierte er den Horizont. Keiner rührte sich, wir alle schwiegen betroffen.

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Mein Gesicht verzog sich. Mein Kinn begann unheilvoll zu beben. Jetzt konnte ich nur noch schwer an mich halten. Obwohl ich mich schon tausendmal diesem Wissen gestellt hatte, traf es mich trotzdem immer wieder aufs Neue: Arkan war nicht mehr da. Er würde nie mehr da sein. Nie mehr.

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Mein Kopf sank nach unten. Eine einsame Krokodilsträne kullerte über meine Wange. Ich hatte schon so viel geweint, dass keine Tränen mehr übrig waren.

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Den Schmerz hatte ich sichtlich mit Agatha gemeinsam. Über ihre Wangen lief unablässig ein schier nicht endender Strom von Tränen. In der Zwischenzeit weinte sie allerdings leise. Ich wurde von einer Welle von Mitleid überrollt. Das könnte doch der Moment sein, in dem sie und ich...
In diesem Moment traf mich ihr Blick. "Was guckst du so blöd?" schienen ihre hochmütigen Augen zu fragen.
Ich verwarf meine edle Idee sofort wieder und starrte auf den Boden.

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Die kleine Gruppe der Trauergäste lief in Richtung des Friedhofseinganges. Astan zog mich unbemerkt zur Seite, so sonderten wir uns heimlich vom Rest ab.
Er beugte sich zu mir herunter. "Du hast mich nicht angerufen..." beklagte er sich.
"Entschuldige." fauchte ich ihn ungehalten an. "Mein Mann ist gestorben - und dann war die Presse hinter mir her!"
Ich sah in seine wasserblauen Augen. Ich musste diese Geschichte hier und jetzt beenden!

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"Denkst du etwa, dass ich die Presse bestellt habe?" rief er entsetzt.
"Ich habe nichts mit diesen Fotos zu tun! Und nur zu deiner Information: Abigail Perrette hat auch mich belagert."
Ich sah ihn fragend an. Ebenso wie Ariel wies er jegliche Mitschuld an den Fotos von sich. Er ging also auch davon aus, dass die Fotos nicht aus Zufall entstanden waren...

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Scheinbar ungerührt sah ich ihn an. Ich hielt meine Gefühle für ihn so gut wie nur möglich versteckt. Wenn ich meine kühle Maske fallen ließ - wer weiß, was dann alles geschehen würde...

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"Du meinst also, es steckt eine Intrige hinter den Fotos?" grübelte ich.
"Diese Machenschaften können ja wohl nur von deiner Familie ausgehen!" rief ich aufgebracht. "Warum sollte ich dir vertrauen? In euren Adern fließt das gleiche Blut..."

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"Schon von Anfang an bin ich euch ein Dorn im Auge. Die ganze Zeit schleimt ihr nur um mich herum. Aber in Wirklichkeit...ha! In Wirklichkeit wollt ihr doch nur, dass ich endlich verschwinde..." Wütend und zugleich hilflos wedelte ich mit den Armen.

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Er legte den Kopf schief. "Consuela, du bist ungerecht. Wie kannst du soetwas nur behaupten? Falls du dich noch erinnern kannst: Ich war von Anfang an auf deiner Seite. Ich habe dich immer unterstützt." rechtfertigte er sich.

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Zärtlich ergriff er meine Hand, was ich nicht verhinderte. "Ich habe mehrmals versucht, die Familie zusammen zu bringen. Von Beginn an habe ich dir gesagt, was du für eine wunderbare Frau bist.
Natürlich war es nicht gerade dem Familienfrieden zuträglich, dass ich mich in dich verliebt habe. Ich habe Vater jeden Tag beneidet. Aber jetzt, da du eine freie Frau bist..."
Ich holte gerade Luft um ihm eine gepfefferte Antwort zu servieren...

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...da packte er mich bei den Schultern und riss mich an sich. Ich war so vollkommen perplex, dass ich im ersten Moment überhaupt nicht reagierte.
Trotz der Schatten spendenden Bäume, die im Wind rauschten, und der kühlenden Gruften wurde mir plötzlich sehr heiß. Ich war nicht mehr fähig, nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.

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Ich war unglaublich überrascht wie eindringlich seine begierigen Lippen sich auf meine drückten. Seine Hände glitten meinen Rücken hinab. Ich gab jegliche Gedanken des Widerstandes auf, ich war nur noch Wachs in seinen forschen Händen.

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Kraftlos erwiderte ich seinen schmerzhaft-schönen Kuss. Warum sich auch wehren wenn es genau das war, was ich auch wollte? Sehnte ich mich nicht nach ihm - sogar wenn ich in dem leeren Bett lag, das ich vor kurzem noch mit meinem jetzt toten Mann geteilt hatte?
Ich drückte mich an ihn und verbot mir nicht länger, seine Gegenwart nicht zu genießen.

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Irgendwann war es vorbei und er ließ mich los. Mit weichen Knien wich ich zurück. War es tatsächlich geschehen oder hatte ich es nur geträumt? Astan und ich hatten unseren Gefühlen, nicht weit von dem noch offenen Grab meines Mannes und seines Vaters, freien Lauf gelassen?

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Astan wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. "Na, so übel war das doch gar nicht mal..." grinste er mich frech an. "Kein Grund, sich zu genieren..." zwinkerte er.

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Sein Verhalten machte mich wütend.
"Du hast sie ja nicht mehr alle!" fauchte ich ihn an. "Wie kannst du es nur wagen? Direkt nach der Beerdigung deines Vaters!"
Mit gerunzelter Stirn grinste er mich an, während ich mich in Rage redete.

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"Du bringst uns noch in Teufels Küche!" schnaubte ich mit erhobenem Zeigefinger.
"Du bist so süß wenn du wütend bist." feixte er.
"Reichen dir die momentanen Schlagzeilen noch nicht?" zischte ich. "Willst du meinen guten Ruf endgültig ruinieren?"

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"Oh Gott, oh Gott...wenn uns jemand gesehen hat." jammerte ich und griff mir an den Kopf. "Die Pressegeier werden sich gierig auf uns stürzen. Wie kannst du mir das nur antun? So als hätte ich nicht schon genug Ärger!"

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"Ich gebe dir mal eine Nachricht mit auf den Weg, mein Lieber." knurrte ich ihn an. "Ich habe deinen Vater ernsthaft geliebt. Ich spiele keine Spielchen. Du tust mir nichts gutes wenn du mich hier in aller Öffentlichkeit angrabschst..."
"Jetzt täusche hier mal nicht die feine Lady vor..." gab er mit erhobenem Zeigefinger zurück. "Ich habe doch gemerkt wie gut es dir gefallen hat..." verengte er seine Augen zu Schlitzen.
"Für mich hat es sich ganz so angefühlt, als brächtest du mehr davon..." grinste er mich ungeniert an.
In diesem Moment tauchte Agatha wie aus dem Nichts auf.

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Astan wechselte abrupt das Thema. "Hm...mich hat Ariels Rede auch sehr mitgenommen..." versuchte er wohl Agatha ein etwas unverfänglicheres Gesprächsthema vorzugaukeln.
Ich sah Astan überrascht an. Ich schaffte es nicht ganz so schnell, mich auf sein Spiel einzustellen. "Äh...ja..." murmelte ich bloß.

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Agatha redete nicht lange um den heißen Brei, sie kam sofort zur Sache. Astan stand hilflos daneben als Agatha mit wütendem Gesichtsausdruck auf mich losging.
"Nun, da Vater würdevoll beerdigt ist, müssen wir die Freundlichkeit ja nicht länger vortäuschen." sagte sie kalt. Ich wich einen Schritt zurück.

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"Machen wir uns nichts vor..." Ihr ausgestreckter Finger zeigte in meine Richtung als wolle sie mich damit aufspießen, um dem Übel endlich ein Ende zu setzen.
"...du gehörst nicht in unsere Familie."
Ihr Blick wanderte zuerst zu Astan, dann zu mir. Ich sah, wie Astan unter ihren durchdringenden Augen den Blick senkte. "Nach dieser unerhörten Geschichte zwischen euch beiden wird die Presse nicht locker lassen und dir das Leben zur Hölle machen." knurrte sie in meine Richtung.

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"Und mal ganz ehrlich: Ich werde die Journalisten bei ihrer Arbeit nur zu gerne unterstützen. Dann ist es aus mit 'Mrs. von der Houden' - dann gehst du zurück in die Gosse, aus der du hervorgekrabbelt bist." keifte sie lauthals und unterstrich jedes ihrer Worte mit zornigen Gesten.
Ich warf Astan einen hilflosen Blick zu, aber er kam mir nicht zu Hilfe um Agatha den Kopf zurecht zu rücken. Astan war scheinbar ebenso wehrlos wenn es um seine Schwester ging.

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"Ein Flittchen wie du hat nichts in unserer Familienmitte zu suchen. Ich werde unsere Anwälte einschalten und Vaters Testament anfechten. Bei der derzeitigen Lage der Dinge rate ich dir, dich schon einmal wieder im Armenviertel einzumieten... wir werden dich nämlich nicht länger durchfüttern!" krähte sie ungehalten in meine Richtung.

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Was sollte ich nur tun? Ich würde diese Unterhaltung mit ihr nicht direkt neben Arkans Grab eskalieren lassen - am Ende würde sie vielleicht wieder handgreiflich werden?
Ich ging ein paar Schritte zur Seite und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Wieder einmal hatte mir Agatha gezeigt, dass sie nicht daran interessiert war, mit mir gut auszukommen. Sie wollte mich nach wie vor aus ihrer Familie drängen. Vermutlich würde es ihr diesmal gelingen. Die Zeichen standen nicht gut für mich.

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Als die Limousine Carry und mich wieder vor dem Haus absetzte, folgte Ariel mir aus dem Wagen. Ich murmelte einen Abschiedsgruß, dann schloss Ariel die Wagentür hinter uns. Durch die verdunkelten Scheiben hindurch fühlte ich Astans und Agathas Blicke auf mir.
Ariel sah mich an. Es schien ihn zu irritieren, dass er meine Augen durch die Sonnenbrille hindurch nicht sehen konnte.
"Was wirst du jetzt tun?" fragte er mich.

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"Tu doch nicht so." sagte ich unerwartet barsch zu ihm. Er stützte die Hände in die Hüften, Carry sah die Straße hinauf auf gäbe es nichts Spannenderes zu tun.
"Wie bitte?" fragte Ariel überrascht.
"Ihr steckt doch alle unter einer Decke." warf ich ihm vor. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich ihm ,stellvertretend für seine gesamte Familie, die Meinung sagen würde.
"Ihr habt alle eine andere Masche, aber im Grunde genommen wollt ihr alle nur eines: Mich endlich loswerden!"
Ich griff mir Carrys Arm und wollte sie gerade zum Haus zerren, da drehte ich mich noch einmal zu ihm um:
"In den nächsten Wochen seid ihr mich erstmal los! Freut euch! Ich fahre weg!" rief ich ihm über das Dach des Autos zu und zog die überraschte Carry in Richtung des Hauses hinter mir her.

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Oh weia also Agatha ist ja wirklich ein Biest. Hoffentlich wurde sie enterbt! Die sollte mal selber kennenlernen wie es sich ohne Papas Geld lebt, dann würde sie von ihrem hohen Ross runtersteigen. Ich fand den teil gar nicht schmalzig sondern wieder mal sehr schön!!
 
Fantastisch! Ich konnte jeden Moment mit Consuela fühlen, wie verwirrt und traurig sie ist, wie sie ungerecht wird-oder auch nicht????-und Dampf abläßt. Und dann diese Bilder, die genau ausdrücken, was Du schreibst. Die Mimik und Gestik, auf den Punkt getroffen. Wußte gar nicht, daß die Sims so gucken können. Also echt ganz toll und kein bißchen schmalzig. Hoffentlich nimmt sie am Schluß den Ariel. Ich trau dem Astan keine Sekunde übern Weg! Und Agatha, das hochnäßige Miststück, soll gefälligst leiden. Bitte Kiddie, mach das die Guten gewinnen!:)
 
@Teufelchen717: Ich habe dich nicht vergessen - habe dich ja auch benachrichtigt. Wie ab sofort immer. :) Du bist ja genz schön spät "dazugestoßen"...ich freue mich über jeden Leser, daher ein herzliches Willkommen!
Danke für den lieben Kommi...momentan werden die Fortsetzungen auch rasch folgen, da ich mehr Zeit als sonst habe.

@stinkbock: Ja...die Geschichte ums Erben geht jetzt erst richtig los... Lass dich überraschen. Mir fallen da schon ein paar Irrungen und Wirrungen ein. =) Garantiert. Und ich bin ungemein beruhigt, dass der Teil nicht schmalzig rüberkam.

@bambi77: Naja...es war schon arg an der Grenze zum Schmalz...aber das ist nicht schlimm. Meine Story ist nun mal "schmalzig". :lol: Die Bilder waren total schwer zu machen...und ich wusste vorher auch nicht, dass Sims so gucken können. Wie schön, dass du die Bilder so passend findest. Ich konnte mich mal wieder nur schwer von einigen Bildern trennen...aber daran müsst ihr euch gewöhnen. Hihi. :p
 
das kapitel ist echt super!
und ich weiß einfach nicht, was ich von den beiden brüdern halten soll.... naja, agatha macht wenigstens aus ihrer meinung keinen hehl. insofern ist sie mir fast sympathischer als ariel und astan.
dein schreibstil ist echt fantastiggerisch (*fg*) und mit den bildern fängst du die jeweilige stimmung hervorragend ein. echt klasse.
das ist, glaub ich, bisher dein bestes kapitel. echt super geworden.

bye,
set
 
@Setaldona: :lol: Wenn ich mich selbst loben dürfte, dann würde ich dieses Kapitel auch als mein bisher bestes einstufen. Aber ich lobe mich ja nicht selbst...;) Naja...höchstens ein ganz kleines bisschen.
Danke für deine sehr aufbauenden Worte. Da freu ich mich doch ganz fantastiggerisch drüber. :hallo:
 
@kiddie
hey! Supercoole Story, echt! Wie kriegst du denn die Fernseherbilder hin?
Der Priester sieht ja gut aus *schnurr*

Freu mich auf die Fortsetzung!
 
@Nokia: Ja...der Priester ist echt nicht übel... Der ist selbst erstellt und als ich ihn dann im Spiel gesehen habe, fielen mir doch glatt die "Dornenvögel" ein. Der ist echt eine Versuchung wert! =)

Die Fernsehbilder? Diese Bilder sind natürlich, ebenso wie das Bild mit der Zeitung, bearbeitet...einfach das passende Bild in den Fernseher bzw. die Zeitung "gebaut"... :)
 
Huhu!

Sorry, habe den vorletzten Teil auch erst gerade gelesen, deshalb erst jetzt ein Kommi von mir.

Du hast es wieder einmal geschafft die Gefühle der Personen in den Bildern und in deinem Text grandios zu vermitteln.
Schön fand ich auch die Zeitung mit dem kleinen Bildchen. Man merkt, was für eine Mühe du dir immer gibst.

Und ich habe Recht behalten=) Arkan ist durch den Anruf von der dösigen Kuh gestorben.

So langsam habe ich auch die Vermutung, dass mit Astan irgendwas nicht stimmt. Ist schon seltsam, dass er am Tag der Beerdigung nichts besseres zu tun hat, als sich gleich an Consuela ranzumachen. Da heißt es wohl mal wieder abwarten:naja:

Agatha ist so eine olle Hexe. Die kann sich aber auch echt nie benehmen. Hoffentlich bekommt die noch ihr Fett weg=)

LG Edina

EDIT: Du hast den Priester selbst erstellt? Kannst du mir den vielleicht schicken? Der ist echt süß.
 
@kiddie
schick ihn mir auch, mir auch, mir auch! (Falls es geht...)
PS: war ja wieder klar: Die besten Kerle sind Pastoren.
 
Nokia schrieb:
@kiddie
schick ihn mir auch, mir auch, mir auch! (Falls es geht...)
PS: war ja wieder klar: Die besten Kerle sind Pastoren.
Siehste, vor lauter Begeisterung hab ich vergessen zu erwähnen, daß der Priester meinem Freund voll ähnlich sieht(in echt!!!!ich schwör) und ich den auch soooo gerne hätte... Bitte, bitte, bitte...Ich mecker auch nie mehr über doppelte Bilder!:D
 
Hey Mädels,

ich habe den Priester natürlich schon im Bodyshop gelöscht. :naja: Aber ich werde mein Glück mal mit SimPe probieren. Falls einer von Euch auf Anhieb weiß, wie es mit der deutschen SimPe-Version funktioniert, dann schickt mir eine PN...ich komme mit dem Programm nicht so gut zurecht...
 
Ein kleines Stadthaus am Rande der Downtown. Es gehörte Agatha von der Houden. Ihr ganzes Leben hatte sie um die Firma ihres Vaters aufgebaut. Sie wohnte in der Nähe der Firma, so konnte sie als eine der ersten im Unternehmen sein, was großen Eindruck auf die Mitarbeiter machte.
Es war fast Mitternacht, die Lichter der Hochhäuser und die Skybeamer der Diskotheken erhellten die Dunkelheit. Ab und zu durchbrach ein Helikopter die Stille, der über das Haus zum Nahe gelegenen Krankenhaus flog.

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Agatha und Abigail Perrette entspannten sich auf dem Bett. Es war zu einem abendlichen Ritual für die beiden geworden. Sie lagen auf den weichen Laken in dem spärlich erleuchteten Schlafzimmer, Agatha erzählte zuerst von den Firmengeschäften und später lachte sie gemeinsam mit Abigail über die Fehltritte der Stars, über die ihre Freundin gerade berichtete.
Vor Jahren hatten sich die beiden Frauen auf der Yacht-Party eines Freundes kennengelernt. Manchmal konnten sie es selbst nicht fassen wie die beherrschte, kühle Agatha und die eher aus dem Bauch heraus agierende Abigail so eine enge Beziehung zueinander entwickeln konnten.
Diesmal allerdings herrschte eine gespannte Stimmung zwischen ihnen, jeder schien in Gedanken vertieft.
"Ich komme einfach nicht darüber hinweg." wandte sich Agatha dann doch an ihre Freundin. "Ich kann mir das nicht verzeihen - das habe ich doch nicht gewollt - ich..."

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"Was machst du dir Vorwürfe?" unterbrach Abigail sie mit gerunzelter Stirn. "Natürlich hast du das nicht gewollt. Du hast ihn angerufen, du hast ihm gesagt, dass die Presse seine Schnepfe und deinen Bruder in inniger Umarmung fotografiert hat. Wer konnte ahnen, dass er diese Nachricht nicht verkraftet? Hättest du ihn anlügen sollen?"
Agatha starrte geradeaus.

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"Das sagst du so einfach." Agatha kniff die Augen zusammen, die sich mit Tränen füllten. Ihre Freundin berührte sie beruhigend, da sie einen Gefühlsausbruch Agathas befürchtete.
"Ich habe seinen Tod mitverursacht. Es war nicht nur dieses Miststück, dass er geheiratet hat." Agathas Kinn zitterte verdächtig. "Ich habe ihm den Todesstoß gegeben..." schniefte sie.

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Abigail ließ sich in die wichen Kissen fallen. Sie seufzte. "Es war ein schreckliches Unglück. Vielleicht ist es nur ein schwacher Trost - aber in der letzten Sekunde hat er endlich begriffen, was du ihm die ganze Zeit begreiflich machen wolltest: Diese Frau ist nicht mehr als eine dahergelaufene Schlampe. Es war eine schmerzhafte Erkenntnis für ihn. Das hat ihm wohl auch das Herz gebrochen..."
Agatha sah ihre Freundin traurig an. "Meinst du...?" fragte sie mit schwacher Stimme.

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Abigail rutschte näher zu ihrer Freundin. Sie schmiegte ihre Wange an Agathas Wange und ergriff ihre Hand.
"Schätzchen...Reue ist in deinem Fall ganz unangebracht. Du wolltest deinen Vater beschützen, mehr nicht. Das zeigt nur, wie sehr du ihn geliebt hast. Du bist eine gute Tochter." flüsterte sie liebevoll in Agathas Ohr.
"Bis jetzt haben wir doch wunderbar alles durchgestanden. Auch dieses Mal halten wir zusammen..."
"Wenn ich dich nicht hätte, Abby." lächelte Agatha ihre Geliebte an. "Ich bin dir so dankbar, dass du Consuela eingeredet hast, du hättest sie angerufen..."
"Süße, ich bin immer für dich da. Und wenn es sein muss, dann lenke ich natürlich auch die Spur von dir weg...Das ist doch selbstverständlich."

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Abigail küsste Agatha liebevoll. Agatha beruhigte sich schnell in den Abigails Armen. Als Abigail ihre schöne Freundin mit einem aufreizenden Lächeln langsam zu entkleiden begann, hatte diese jeglichen Gedanken an ihren toten Vater oder seine grässliche Ehefrau verdrängen können...
"Vergiss sie wenigstens einen Moment..." hauchte Abigail bevor sie Agatha zu sich unter die Decke zog.

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Am darauffolgenden Morgen im Badezimmer. Abigail wusch sich gerade mit kaltem Wasser das Gesicht, Agatha stand unter der Dusche.
"Was hast du eigentlich als nächstes vor wegen...conschuehla...." Agatha verstand Abigails Frage sehr gut - trotz des lauten Rauschens des Wassers und der Tatsache, dass Abigail sich gerade gründlichst die Zähne schrubbte.
"Sie wird ihr blaues Wunder erleben. Ich werde noch heute die uns vertretende Anwaltskanzlei kontaktieren - Burton Fallin wird sicherlich ein rechtlicher Kniff einfallen, wie wir diese falsche Braut aus unserer Mitte entfernen können."

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Abigail spülte sich den Mund aus während Agatha das heiße Wasser über ihren Körper prasseln ließ.
"Willst du sie enterben - pöh!" Abigail spuckte das Wasser ins Waschbecken, dann trat sie wieder näher zur Dusche.
"Enterben?" rief Agatha etwas lauter, da sie diesmal durch das Wasser nichts verstanden hatte. "Ich habe noch keine Ahnung, wie Burton es anstellen wird, aber irgendetwas muss ihm einfallen..."

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Abigail lächelte Agatha an. "Du schmiedest schon wieder Pläne...wie schön."
"Ich habe mir einfach deine Worte von gestern Abend zu Herzen genommen. Wenn eine Person Schuld am Tod meines Vaters trägt, dann ist es diese Consuela. Sie hat meinen Vater nur geheiratet um sein Vermögen abzustauben. Ich werde nicht zulassen, dass sie nach so kurzer Ehe das hart verdiente Geld dieses armen Mannes einstreicht."
Abigail grinste breit. Sie war erleichtert, dass Agatha langsam zu ihrer alten Form zurückfand. Agatha war nach dem Tod ihres Vaters zu einem nervlichen Wrack mutiert, daher hatte Abigail sich auch bereit gefunden, Consuela von der Houden vorzutäuschen, sie hätte den vermeintlichen Anruf getätigt.
"Was ist mit deinen Brüdern?" fragte Abigail. "Werden sie dich unterstützen?"
Man hörte Agatha unter der Dusche kichern. "Astan ist froh, wenn er endlich wieder genügend Geld hat. Vaters Geldsperre hat ihm ziemlich zu schaffen gemacht."

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Agatha stieg aus der Dusche und tropfte den gesamten Boden voll. Abigail reichte ihr ein Handtuch.
Agatha rubbelte sich gründlich ab.
"Was ist mit Ariel?" Abigail platzierte den Zahnputzbecher in der Nähe des Waschbeckens.
"Ariel..." Agatha zog sich ihr Kleid über den Kopf. "Kannst du mir mal helfen?" fragte sie. Abigail kam ihr sofort zu Hilfe und schloss den Reißverschluss am Rückenteil von Agathas Kleid.
"Süße, du solltest schon gemerkt haben, dass Ariel das schwarze Schaf unserer Familie ist. Vater war enttäuscht, als Ariel sich geweigert hat, in der Firma mitzuarbeiten. Jetzt ist er ein Künstler." Agatha verzog angewidert das Gesicht.
"Dein Vater hat ihn doch trotzdem geliebt und unterstützt." meinte Abigail.
Agatha zuckte mit den Schultern. "Notgedrungen, oder?" Sie setzte sich auf den Toilettendeckel und zog sich die Riemchenpumps an. "Vaters Lieblingskind war wohl immer Astan. Vielleicht auch, weil Astan sich niemals gegen Vaters Ehe mit Consuela gestellt hat." Agatha begann breit zu grinsen und sie zwinkerte Abigail zu.
Abigail trat zu ihrer Freundin und gab ihr einen liebevollen Kuß. "Du bist wunderschön, fiese Intrigantin." kicherte Abigail und kniff ihrer Geliebten in den Po.

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Abigail wollte zum Frühstück nur eine halbe Grapefruit - alles andere macht auch zu dick. Eine erneute Fettabsaugung konnte sie sich in so kurzer Zeit nicht schon wieder leisten.
Agatha hingegen schlug sich zum Frühstück ein Ei in die Pfanne.
"Sie darf nichts von der Sache erfahren." sagte Agatha mit gerunzelter Stirn.
"Von der Sache?" fragte Abigail während sie ihre Vitamintablette mit einem großen Schluck Kaffee hinunterspülte.
"Von uns natürlich." raunzte Agatha. "Nicht auszudenken, wenn sie dahinterkäme, dass zwischen uns beiden..."
Abaigail runzelte beinahe beleidigt hinter Agathas Rücken die Stirn. "Schämst du dich immer noch für mich?" fragte sie pikiert.
"Bitte komme jetzt nicht schon wieder mit der Coming-out-Forderung. Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich mir das nicht leisten kann. Nach dem Tod meines Vaters kann ich mir noch viel weniger eine solche Presse leisten. Diese ganzen alten Säcke im Vorstand würden doch nur noch gegen mich arbeiten wenn sie wüssten, dass ich eine Lesbe bin!" rief Agatha wütend und zerrte die die Pfanne ruckartig vom Herd.
Abigail trat neben sie.
"Es war nur eine dumme Frage, Liebling." Sie zuckte mit den Schultern. "Entschuldige bitte. Ich habe halt nur manchmal das Gefühl, du liebst mich nicht wenn du dich nicht traust, vor der gesamten Welt zu mir zu stehen."

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Schweigsam saßen sie beim Frühstück beisammen. Agatha schaufelte missmutig ihre Eier und Abigail verspritzte wütend den Saft ihrer halben Grapefruit, indem sie gekränkt mit ihrem Löffel in der Frucht herumstocherte.
Nach dem Essen hielt Abigail die verdrossene Stimmung nicht mehr aus. Sie zog Agatha zu sich und nahm ihre Hände. "Nimm es mir nicht übel." zwitscherte sie. Agatha begann zu lächeln.
"Ich kann verstehen, dass es für dich nicht so leicht ist. Ich will dich auch nicht zu sehr drängen. Es ist halt nicht so einfach für ein Mädchen, dass eine so hübsche Freundin hat. Ich möchte eben allen sagen können, dass du zu mir gehörst. Dieses Versteckspiel macht mich traurig." seufzte sie.
Agatha verdrehte die Augen. "Wenn jemand herausfinden sollte...wenn diese Consuela herausfindet...verdammt, Abby! Kannst du nicht begreifen, dass sie mit diesem Wissen zum vernichtenden Schlag gegen mich ansetzen könnte?"
Abigail nahm Agatha in den Arm. "Mache dir keine Sorgen, Liebling. Bis jetzt hat es noch niemand herausgefunden. Nicht einmal dein Vater hat es gewusst..."
Agathas angespannter Körper enkrampfte sich langsam.
"Fahre ins Büro, mache dein Ding und kläre dann den juristischen Kram mit Burton Fallin. Er wird dir helfen, Consuela und alle Sorgen, die sie mit sich bringt, aus deinem Leben zu entfernen."
Abigail küsste ihre Freundin zum Abschied auf die Stirn, rieb dabei aber aufregend ihren Körper an Agatha, was diese kichern ließ.

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Agatha sah zu, wie Abigail ihren Wagen aus der Tiefgarage lenkte. Es stimmte tatsächlich. Bis jetzt wusste niemand von ihrem Doppelleben. Kein Mensch hatte erkannt, dass die energische Agatha von der Houden, die zumeist auf eine konservative Fortführung des Medienkonzerns bestand und sich geradezu an den bewährten Firmenstil ihres Vaters klammerte, in Wahrheit ein geheimes Doppelleben führte.
Agatha war es auch leid, Abigail in der Dunkelheit in ihr Haus zu schmuggeln und sich jeden Morgen Gedanken darüber zu machen, ob ein Fotograf dieses Mal womöglich sie erwischte und daraufhin ein Foto in der Zeitung erschien, auf dem Abby sich in aller Frühe aus ihrem Haus schlich. Bis jetzt war nichts dergleichen geschehen. Aber in Agathas Kopf hämmerte nur ein Gedanke: Sie musste Consuela und damit auch jegliche Gefahr, die ihr Leben zerstören könnte, ausschalten.

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@Irisa: Dein Posteingang ist leider voll, daher konnte ich dich nicht benachrichtigen. :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
super Kapitel!
find's toll, dass du mal aus agathas sicht schreibst... wer hätte das gedacht, dass die eine beziehung mit der reporterin hat... nich schlecht!
aber hoffentlich findet consuela einen weg, sich vor den intrigen ihrer "stieftochter" zu schützen.

bye,
set
 
Du wirst immer besser. Klasse Kapitel. So schließt sich stimmig der Kreis. Und irgendiwe siehts jetzt doch so aus, als wären Agatha UND Astan die Bösen. Ha! Wußte ichs doch! Fand es *Set anschließ* auch total genial, daß Du aus Agathas Sicht geschrieben hast. Machte sie fast ein wenig leidlicher, mal davon abgesehen, daß sie Consuelas Leben zerstören will. Ach ja und die Bilder waren wieder einsame spitze. Will ja nicht hetzen, denn Du gibst Dir echt sauviel Mühe für jedes Kapitel, aber mach schnell weiter!*aufm Stuhl rum zappel vor Anspannung*
 
:mad: So ein Miststück!! Echt überraschend, dass gerade sie lesbisch ist. Hoffentlich fliegt das bald auf.
Astan hat also nur was mit Consuela gehabt, damit er wieder Geld von seinem Vater beziehungsweise Agatha bekommt?? So ein Mistkerl:argh: Aber warum hat er nach dem Tod seines Vaters nochmal versucht, bei Consuela zu laden. Sehr verwirrend die ganze Sache.
Ich kanns kaum erwarten bis es weiter geht.

PS: Danke nochmal für Astan und den Priester, leider sind die beiden in Rohversion, d.h. ohne Skin und Augen. Hast du die beiden jetzt wieder im BS?
 
Edina schrieb:
PS: Danke nochmal für Astan und den Priester, leider sind die beiden in Rohversion, d.h. ohne Skin und Augen. Hast du die beiden jetzt wieder im BS?

Ich habe sie direkt aus dem BS gepackt - daher wundere ich mich, dass es nicht funktioniert....:(
Da kann ich wohl nur weiter probieren.
 
mmh diese Agatha is also lesbe ~.^ das die auch lieben kann.. das kann man sich garnich so vorstellen ^^ naja auf jeden fall is dir aklles wie immer gut gelungen :)

LG nadia
 
@Diamantenglanz: Ja...mir war es mal wichtig zu zeigen, dass Agatha auch ein Mensch ist. Ein Mensch...:lol: Naja...mit Gefühlen und so. ;)
@Edina: Du hast eine PN. Ebenso wie bambi und Nokia. Tut mir leid, dass es nicht gleich beim ersten Mal geklappt hat, aber ich habe da gar nicht drauf geachtet...%) Aber jetzt sollten wir das hinkriegen.
@bambi77: Naja...ich darf ja nicht zuviel verraten. Also psssst. *Finger vor den Mund leg*
Danke für dein Lob! Das motiviert mich, weiter zu machen! :hallo:
@Setaldona: Agathas Sicht war mir mal wichtig. Sie kommt die ganze Zeit nur als Zicke rüber. Das wird langsam nervig. Daran musste einfach mal was geändert werden. So kann man ihre Motive vielleicht etwas eher nachvollziehen. Mir ist es wichtig, dass man ein bisschen jede der Figuren verstehen kann. Vielleicht gelingt mir das ja ein kleines bisschen. :)
 
So, nun habe ich auch endlich mal Deine Story gelesen und bin wirklich begeistert! Man kann mit Consuela wirklich mitfühlen und die Bilder sind Dir wirklich super gelungen!
Ich bin ja nun gespannt, was diese Hexe Agatha jetzt plant.

Könntest Du mich benachrichtigen, wenn es weitergeht? :hallo:
 

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