Ich wollte ja noch mal, aber dann kam ein steifer Hals und PC-Verbot - naja, zumindest drastische Reduzierung der PC-Zeit, und an Kommentaren mangelt es hier ja nun wirklich nicht.
Schon das Lesen hat mich immer viel zu lange von meinem Heizkissen ferngehalten.
Aber bei den anderen Kommentaren fällt mir ja immer wieder ein, was ich alles noch vergessen hab.
Irisa schrieb:
In diesem Kapitel hat mich Ariadna ein bisschen an Luna Lovegood erinnert.
Ich wäre nie drauf gekommen, aber genau das ist es. Nur bei dem Fensterbild, aber da heftig - und natürlich klingt es hier und dort schon mal an, aber da konnte ich es immer gut abblocken
. Es passt zwar vorne und hinten nicht - Luna ist vieeeel cooler
- aber irgendwas ist da dran. Dieses Weltfremde - was bei Luna ja nur scheinbar so ist (ich glaube, sie hat einfach nur keine Angst mehr, weil das Schlimmste schon passsiert ist), bei Ariadna aber eher ihre hervorragende Eigenschaft (Ariada hat vor allem Angst, außer vor ihren Sticknadeln, was ein großer Fehler ist, Sticknadeln werden hoffnungslos unterschätzt. Kleine Kätzchen auch.) - hat da so etwas... Ich kann wohl einfach niemanden nicht leiden können, der mit Sonnenstrahlen spricht. Oder was auch immer.
Bist du nun zufrieden?
Was ist nur aus den guten alten Märchen geworden? Das böse Schneewittchen, die schöne Königin, die ferkligen Zwerge... Ähm... Irgendwas hab ich da... Egal. Jedenfalls war
das noch ein klares Feindbild.
Naja, und Artair... Kann ich irgendwie auch gut verstehen. Bei mir hatte das nicht die Wirkung wie offenbar bei einigen anderen. Zum ersten: Neiyra hat gelauscht, und wäre er sich dessen bewusst gewesen, dass sie das hört, hätte er es sicher ganz anders formuliert. Aber dann hätten wir nie erfahren, wie es wirklich in ihm aussieht.
Vermutlich hätte die ganze Szene dann nicht stattgefunden, weil ihm bewusst geworden wäre, dass er das vor Neiyra unmöglich sagen kann, ohne sie zu verletzen, egal ob verliebt oder nicht...
Es ist nun mal so: wenn man seinem hoffentlich zukünftigen Schwiegervater klarmachen will, warum man ausgerechnet dieses Kind ehelichen will, anstatt all die tollen Frauen, die sonst noch so um einen herumschwirren, dann kann das nur so klingen.
Und mal ehrlich: Er hatte in dem Moment ganz sicher nicht Neiyra im Kopf. Das wäre irgendwie... seltsam. Und dann kann das für sie nur der Schlag in die Magengrube werden, das liegt in der Natur der Dinge. Sie sind einfach zu verschieden, um nicht zu sagen gegensätzlich. Wenn er also wirklich Ariadna liebt, kann so eine Lobpreisung vor dem Herrn nur übel sein - und für sie wie eine Ohrfeige wirken. Es gibt nun mal so gut wie nichts, was sie gemeinsam haben und was für sie eine Hoffnung hätte sein können.
Ich glaube zwar nicht, dass Liebe immer blind macht, aber sie kennt keine Probleme, nur Lösungen. Vorausgesetzt, es gibt Hoffnung.
Wenn nicht, kippt das ins Gegenteil, und das ist leider bei Neiyra der Fall. Die mir unendlich leid tut, ich kenne das nur zu gut. Mehr oder weniger fast genauso. Irgendwie bin ich auch so ein Kandidat. Und ich kann all ihre Bedenken nur zu gut verstehen, und obwohl ich weiß, dass es besser wäre, die Karten auf den Tisch zu legen... Die Angst, alles zu verlieren, ist sehr groß. Und dann kommen die Ausflüchte... Was soll es denn schon bringen, es ändert sowieso nichts, und überhaupt, wenn man schon alles verloren hat, dann kann man doch wenigstens sein Gesicht wahren.
Ist natürlich alles Bullshit, und heilsam wäre sicher, sich zu überwinden, ganz egal, was passiert. Aber ich kenne das...
Ich bin sehr gespannt, ob sie es noch wagt. Trotz alledem.
julsfels schrieb:
Da ich aber natürlich genau im Kopf habe, was in Artair vorgeht (und diese Szene im Übrigen aus gewissen Gründen auch nicht ganz unkritisch war), ist mir das auch als gar nicht so schlimm vorgekommen.
Ich glaube, das ist das Problem, wenn man zu sehr ausblendet - was mir genauso geht. Ich fühle - wenn der Autor alles richtig macht - immer total mit dem jeweiligen Protagonisten. Das geht so weit, dass mir sogar grundsätzliche Unsympathen, wenn sie denn aus ihrer Sicht wenigstens halbwegs okay sind und das nicht völlig verlogen ist, wenn schon nicht sympathisch, so doch wenigstens okay vorkommen.
Neiyra war zwar präsent in dem Moment, ganz vergessen kann man sie ja nicht, aber die Sichtweise schwenkt bei mir völlig auf Artair - und dann wirkt das auch anders.
Ich bin so eine dankbare Leserin, man kann mich prima aufs Glatteis führen damit... Irgendwie fehlt mir so ein grundsätzliches Misstrauen, sowie es auch nur ansatzweise emotional wird. Emotionen kann man nicht faken - und ich vergesse immer, dass Autoren das sehr wohl können.
Obwohl... selbst da funktioniert der Lügendetektor manchmal. Nicht immer, aber immerhin.
Frag nicht wie, aber das kennt du ja.
Von daher sei es mir verziehen, dass mir die Fakten manchmal sowas von Banane sind.
Und wenn ich irre, dann wenigstens mit Inbrunst.
Und mir ist immer schleierhaft, wie manche selbst in den emotionalsten Szenen immer noch ihre Logik eingeschaltet haben... Die geht mir da total kapeister. Mich kriegt man wohl nicht mehr groß.
Aber ich finde es eigentlich sogar noch schlimmer, als Du es beschreibst: es ist nicht so sehr verletzend, dass er impliziert, dass sie schon irgendwie klarkommt und er sich möglicherweise keine Gedanken macht, dass es vielleicht nicht so ist und sie trotz ihrer Stärke Hilfe braucht, sondern dass er sich nicht in sie verliebt, weil sie so ist, wie sie ist. Weil ihn da etwas nicht antriggert, wozu er überhaupt nix kann. Und das ist noch viel schlimmer, finde ich, weil es so persönlich ist und ihr Wesen, alles, was sie ausmacht, betrifft, und sie nichts dagegen tun kann; und er auch nicht, selbst wenn er wollte.
Ja. Das ist schlimmer. Aber es ist gut, wenn man es wenigstens genau weiß. Zweifel, ob es nicht doch anders sein könnte, ob es nicht doch eine Hoffnung gäbe, wären noch viel schlimmer. So ist es wenigstens klar, was Sache ist. Auch wenn es noch so schwer ist, das zu akzeptieren. Wenigstens gibt es keine Illusionen. Mehr. ...
Och Menno, was tust du bloß? Das ist ja so gemein...
julsfels schrieb:
Und jetzt lässt er einmal durchblicken, dass er es zwar zu schätzen weiss, wenn Frauen sich ihr Mittagessen selbst erlegen, er es aber eigentlich doch ganz gerne hat, wenn er das für seine Frau übernehmen darf - und nu isser gleich ein unsensibler Klotz. *Scherz*
Ich finde das gar nicht so sehr Scherz. In einem Steinzeitepos hab ich mal gelesen, dass Männer ein großes Problem damit haben, dass sie ja eigentlich ziemlich überflüssig sind. Damals gab es noch die Große Mutter...
Frauen kriegen die Kinder, und wenn es nötig ist, dann können Frauen auch all das, was Männer normalerweise tun. Wenn man ihnen also all das nimmt: die Verteidigung der Höhle, das Heranschaffen der (fleischlichen) Nahrung, und womöglich noch das... "Ehren der Großen Mutter
" süß, ne?, dann bleibt nicht mehr viel.
Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass auch diese Angst bis heute fortbesteht.
Michalis schrieb:
Artair ist halt nicht irgendwer, sondern König. Sein Blondlöckchen mag sich zwar nicht für staatliche Aufgaben eignen, aber der Mann sehnt sich geradezu nach ihrer Naivität. Er braucht ja auch mal Entspannung - und obendrein offenbar dringend Nachwuchs. Allerdings - ob die leicht weltferne Ariadna sich denn als Prinzen- oder Prinzessinnen-Mutter eignen wird, wage ich lieber nicht zu beurteilen... Naja, die Herrschaften haben sicher Personal, dass sich um die adäquate Erziehung kümmern wird.
Ich hätte mich zerbasteln können...
Wir brauchen hier dringend mehr Männer!
Entspannung...
leicht weltfremd. Aber das Personal ist die Krönung.
Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, ob das eigentlich ironisch gemeint ist.
Bei Blondlöckchen muss ich leider an jemand ganz anderen denken - ich sehe zu viele schlechte Filme. Der war blond, blauäugig und liebte Schrumpfköpfe. Nicht ganz so passend, die Assoziation.
Michalis schrieb:
(Vielleicht ist er weder in Ariadna noch in Neiyra verliebt, sondern in Wahrheit in Artair, was die Situation natürlich noch verquerer macht! *superdickzwicker* ).
Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, schon wegen des ab und zu mal auftauchenden Avalon-Feelings. Aber irgendwie glaube ich, schon deshalb nicht. Juls kennt das ganz sicher auch.
Das wäre zuviel der Parallelen. Und irgendwie passst das auch nicht - aber das wäre sicher eine Frage der Präferenzen. Brayan? Nö, ne? Nimm mir doch nicht alle Hoffnungen. Nicht alle netten Kerle sind schwul.
Aber im Ernst, Brayan macht mir nicht den Eindruck, dass die Wirtstöchter eine Demonstration sind, um gewisse andere Neigungen zu verbergen. Der ist so.
Oder doch nicht?
Michalis schrieb:
Vergiss die Idee eines gedruckten Bilderbuchs, da hat so mancher naive Vorstellungen über die Verkaufschancen.
Nee, das eher nicht. Du kennst den Plan nicht.
Die bewegten sich immer in maximal dreistelligen Beträgen. Aber die Schätzungen bezüglich der Druckkosten waren echt unrealistisch - es wäre unbezahlbar.
Und einige andere Grundannahmen waren auch eher utopianisch.
Also nix mit unters Kopfkissen legen. Es sei denn, julsfels spielt Lotto und hat nichts anderes damit vor. Was ich bezweifle. Ich werfe mein Geld ungern aus dem Fenster - ich hab eh keins, das lohnt nicht.
juliane schrieb:
Rein vom Begriff her, ohne weitere Informationen, stelle ich mir jetzt einen auf den Boden gemalten Stern vor. Artair steht in der Mitte, die Kinder liegen an den Zackenspitzen und kriegen so alle was von Artairs Kraft ab. Bin mal gespannt, was das wirklich ist.
Solche Details sind mir ja sowas von egal...
Dafür haben wir doch julsfels. Du wirst dir schon was Nettes ausdenken.
Irisa schrieb:
Mich würde brennend interessieren, worüber er mit Brayan gestritten hat.
Ja, mich auch.
Das ist in all dem Herzschmerz etwas untergegangen, bei mir jedenfalls, aber das würde mich auch brennend interessieren.
bienchen schrieb:
Und das abgespaltene Ich sind ihre Selbstheilungskräfte, die ihr nach und nach dabei helfen, diese Blockade zu überwinden. Das würde auch erklären, warum ich den Affen nicht sonderlich mag.
Also, ich finde ja, dass du zuviel Psychologie studiert hast.
Das ruiniert jede gute Fantasy-Story. Lass uns doch den Affen, ich finde den toll. Und mir sind abgespaltene Teile von Neiyra total egal, davon hab ich selbst genug.
Bin froh, wenn mir die nicht ausbüxen.
Außerdem finde ich den schamanistischen Ansatz, sowas nach außen zu verlagern, wesentlich praktischer. Da lässt sich besser draufhauen, wenn es nötig ist. Wenn das alles man selbst ist... Das ist echt unpraktisch. Glaub mir.
(Übrigens mag ich das Kussbild sehr, auch wenn ich mir den Affen erst wegdenken musste *hust*)
Das kommt davon, wenn man ein ausgewachsenes Feindbild zu einem - mittlerweile - wesentlichen Protagonisten der Story pflegt.
Siehste, das haste nu davon.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, ist nicht bös gemeint. Aber das war so das, was mir spontan durch den Kopf ging - ich musste an Dawkins' "Die Entzauberung des Regenbogens" denken, was ich übrigens nicht zu Ende gelesen hab. Ich mag Regenbogen, und dass das Zauber ist - ist doch wohl klar. Das sieht doch jedes Kind. Und ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn wir die Augen der Kinder entzaubern - auch nicht die, die wir noch in uns haben. Die Welt ist grau genug - das Blaue vom Himmel ist längst heruntergelogen. Und das waren nicht die Kinder. Und auch nicht der Regenbogen.
Mir jedenfalls geht es am besten, wenn ich die Welt hinter dem Regenbogen sehen kann. Mir doch egal, wenn das verrückt ist, zumindest, solange ich die Tür noch sehe. Von beiden Seiten. Und bisher ist die immer noch rechtzeitig wieder aufgetaucht.
Rationalisieren ist gut, solange es um Dinge geht. Aber wenn es um Gefühle geht, denke ich, dass uns das Rationalisieren nicht wirklich hilft. Nicht, wenn es ernst wird. Da müssen andere Affen her...
Okay, wenn wir schon beim Affen sind...
Kuona schrieb:
Es könnte natürlich auch sein, dass Er den Sternenhimmel geschaffen hat und sie ihn unabsichtlich aufleuchten lässt, vor Überraschung über seinen unerwarteten Kuss
julsfels schrieb:
Schöne Idee. Soll ich es verraten?
Jaaa.
Der Kerl ist mir nach wie vor höchst suspekt.
Ich versteh's nicht... Der ist doch schnucklig.
Und er hat sich sogar gewaschen.
Eigentlich wollte ich ja noch gaaaanz viel zu seiner Heiligkeit dem Jesus/Sohn Gottes/Teil der Einfältigkeit/Brot-und-Fischproduzenten schreiben. Aber ich muss jetzt mein Kissen finden, mein Nacken sagt, es ist mehr als genug.
Gelobt sei die Göttin dieser Geschichte und überhaupt.