Puh, finde ich als Herangehensweise tatsächlich schwierig. Das Spiel richtet sich nach wie vor hauptsächlich an jüngere Spieler. Davon abgesehen, vollkommen unabhängig vom Alter, hat nicht jeder die gleichen Möglichkeiten, „mal eben so“ beispielsweise 120€ für EIN Spiel zusammen zu sparen. (Die von Stubenhocker benannte Herangehensweise, dann bei Lebensmitteln zu sparen, sorry, nein, so viel Liebe für ein Spiel sollte man nicht aufbringen.)
Ja, zocken ist Luxus, dennoch bringt es einem Unternehmen auch nicht, Spiele 3x so teuer zu machen, wenn sie sich dann keiner mehr leisten kann. Sims ist eins der teuersten Spiele (in seiner Gesamtheit durch die Erweiterungen) und ich frage mich, warum man das noch weiter in die Höhe treiben will (bzw. nichts dagegen hätte) und dann noch sagt „Ja, dann Spar halt drauf.“
Bei aller Liebe, aber diese Herangehensweise finde ich sehr „von oben herab“, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Menschen ohnehin immer weniger Geld zur Verfügung haben. (Inflation lässt grüßen)
Und sorry, das Problem ist nicht der Preis. Das Problem ist die Gestaltungspolitik von EA. Es gibt auch sehr aufwändige Spiele, mit sehr viel Inhalt, die einen ähnlichen Preis haben. Keiner sagt, dass EA nicht anders kann. Sie WOLLEN nicht anders. EA setzt sich das Limit über Inhalte selbst und aus vollkommen eigenem Antrieb. Sie sind nicht gezwungen. Und EA wird auch nicht arm, wenn sie in ihre Packs ein paar Dinge mehr packen.
Und noch mal zu deinem Autovergleich: doch, das war schon sehr passend. Ein Auto, welches „nur nach links fahren kann“, wäre schlichtweg nicht nutzbar. Ein Sims ohne bspw. Wetter ist aber nutzbar. Daher mein Vergleich, Dacia ist ein Auto ohne Schnickschnack, damit es sich Leute, die weniger verdienen, leisten können, passt. Das Auto fährt, erfüllt seinen Zweck. Auch ein Sims ohne Wetter ist spielbar und erfüllt seinen Zweck.
"Jüngere Spieler", die ihren Eltern regelmäßig das neueste Smartphone, Markenklamotten und Konzerttickets im dreistelligen Bereich aus dem Rippen labern.
Das ist natürlich ein bisschen überspitzt ausgedrückt, aber der Trend geht dahin, dass Leben und Luxus (und Kinder) halt immer teurer werden - und genug Leute spielen das Spiel offensichtlich mit.
Und man darf speziell bei Sims nicht vergessen, dass es hier nunmal eine große Fanbase gibt mit Spielern, die der Reihe nun seit über 20 Jahren die Treue halten und aufgrunddessen, dass sie schon ein paar Jahre im Beruf sind (oder darüber hinaus) nunmal über die finanziellen Mittel verfügen und (je nach ihren persönlichen Prioritäten und Erfahrungen im Gamingbereich) vielleicht auch weniger anspruchsvoll und dafür ausgebefreudiger sind. Man kann noch so oft sagen, Die Sims 4 würde sich an ein jüngeres Publikum richten - die älteren, treuen Fans existieren und kaufen den Kram. Ich habe eher den Eindruck, man versucht, über die treue Fanbase
hinaus neues, jüngeres Publikum anzuziehen. Ich kann nur nicht einschätzen, ob das wirklich funktioniert. (Ich persönlich kenne niemanden unter 25, der Sims spielt. Die jüngeren Gamer in meiner Verwandtschaft und deren Freunde finden allein das Konzept von Sims schon langweilig.)
Den Auto-Vergleich finde ich hier irgendwie nicht passend. Wer kauft denn ein
Spiel mit einem praktischen Zweck im Hinterkopf? Man kauft ein Spiel, ein
Luxusgut, um sich zu
unterhalten. Ein
praktischer Zweck (wie die schnelle und bequeme Fortbewegung, die ein Auto bietet) ist doch gar nicht sein Sinn. Klar, ist ein Sims auch ohne Wetter spielbar. Es ist auch ohne Pools und Kleinkinder spielbar. Und zur Not auch ohne Baumodus. Du kannst im Grunde eine Menge Features streichen -
spielbar bleibt es.
Nur was bleibt dann von einer
Lebenssimulation am Ende übrig? (Und erfüllt so ein Spiel dann seinen "Zweck"?)
Ich habe nach vier Sims-Teilen, von denen zumindest drei schon vom Konzept her so
geplant waren, dass sie mit reichlich kostenpflichtigen Erweiterungen ergänzt werden mussten, mittlerweile keinen Bock mehr auf unvollständige Grundspiele. Ich finde, Sachen wie z. B. Wetter und Tiere gehören ins Grundspiel. Und das Argument, wenn sowas im Grundspiel enthalten ist, kann es ja nur scheiße sein, lasse ich nicht gelten. Diese Erwartung beruht lediglich auf unseren Erfahrungen mit EA. Dahinter steckt
kein Naturgesetz. Und: EA hat in den letzten Jahren mehrmals bewiesen, dass auch die Investition in neue Features als
separate Erweiterung nicht zwangsläufig Qualität und Spieltiefe garantiert.
Wenn man dann eine Preissteigerung beim Grundspiel befürchtet, frage ich mich, wie man das ganze Geld für 12 EPs, 12 GPs und zahlreiche Stuffpacks und Kits zusammenbekommen hat - und warum man das Geld
überhaupt investiert hat, wenn man nichtmal bereit ist, in ein Grundspiel zu investieren, das ein paar dieser sonst
separat erhältlichen Features bereits enthält? Unterm Strich könnte man doch auf diese Weise sogar Geld sparen?
Und: Wer sagt überhaupt, dass es in so einem Fall eine großartige Preissteigerung geben
muss? Wenn ich mich bei anderen Franchises so umschaue, sehe ich bei Spiele-Erweiterungen längst nicht so hohe Preise wie bei Sims 4. Vielleicht sollten wir einfach mal anfangen, EAs Preispolitik grundsätzlich zu hinterfragen. (Und im Idealfall täte EA das ebenfalls.
) Da stimme ich dir voll zu
@youkai: EA will es so. Und wir auch. Wir machen ja schließlich mit.
Ich habe wirklich absolut keine Ahnung, was ich von einem Sims 5 erwarten soll. Echt nicht.